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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Ermener Holz (COE-043)

Objektbezeichnung:

NSG Ermener Holz

Kennung:

COE-043

Ort: Luedinghausen
Kreis: Coesfeld
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 101,19 ha
Offizielle Fläche: 101,48 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2001
Inkraft: 2002
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 LG, insbesondere
- Zur Erhaltung und Entwicklung von Lebensgemeinschaften und Lebensstaetten fuer Pflanzen-
Tierarten (z.T. in NRW gefaehrdet) des Waldes. Als Lebensgemeinschaften und Lebensstaetten gelten
hier insbesondere
- Eichen-Hainbuchenwald,
- Birkenbruch,
- Bach,
- Waldmantel,
- Wegen der Seltenheit und besonderen Eigenart der Waldgesellschaft und des naturnahen Baches
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4210-0107
Kennung:

BK-4210-0107

Objektbezeichnung:

NSG Ermener Holz (COE-043)

Link zur Karte: BK-4210-0107
Objektbeschreibung: "Das NSG Ermener Holz ist ein etwa 101 ha großes Waldgebiet zwischen Nordkirchen und Lüdinghausen. Es ist von kleineren, naturnahen Bachläufen sowie mehreren Gräben durchzogen, die in den das Gebiet querenden Flothbach entwässern. Als typische, naturnahe Waldgesellschaft ist auf dem stau- und grundwasserfeuchtem Pseudogely und Gleyboden ein strukturreicher Eichen-Hainbuchenwald (Stellario-Carpinetum) im Einzugsgebiet von Flothbach und der nahe gelegen Stever entwickelt. Er entspricht der potenziell natürlichen Vegetation und weist in sehr naturnahen Bereichen 80-150 jährige, alte Baumbestände auf. Der Wald ist durch eine geophytenreiche Krautschicht charakterisiert. Er hat vor allem auch auf Grund seiner Größe eine wichtige Bedeutung für die Vogelwelt. Neben zahlreichen weit verbreiteten Arten finden hier beispielsweise Schwarzspecht (Dryocopus martius, RL 3/3), Wespenbussard (Pernis apivorus, RL 3N/3N) und vor allem auch der in NRW vom Aussterben bedrohte, seltene Mittelspecht (Dendrocopus medius, RL 2/1) im Frühjahr ihre Brutplätze. Kleinere Areale im Wald sind mit nicht heimischen Hybridpappeln, Fichten und Kiefern aufgeforstet. Birkenbruch-ähnliche Waldbestände mit ausgebildeten Stelzwurzeln in feuchten Senken weisen darauf hin, dass der Boden vor der Anlage von Entwässerungsgräben zumindest in Teilbereichen noch wesentlich stärker vernässt gewesen sein muss." NSG-Beschreibungen aus dem Buch "Die Naturschutzgebiete im Kreis Coesfeld" Autor: Naturförderstation im Kreis Coesfeld. Durch das großflächige Auftreten des FFH-relevanten Hainbuchen-Eichenwaldes in unterschiedlichen Ausprägungen, kommt dem Gebiet eine besondere Funktion für die Erhaltung dieses Biotoptyps im Kernmünsterland zu. Die hohe Flächengröße und die historische Kontinuität als Waldlebensraum machen das Gebiet zudem zu einem wertvollen Rückzugasraum für die Artgemeinschaft alter Waldbestände und für Tot- und Altholsbesiedler. Nicht zuletzt durch das Vorkommen des gefährdeten Mittelspechtes ist das NSG Ermener Holz im Rahmen des landesweiten Biotopverbundes strukturreicher Wälder ein wichtiges Ausbreitungs- und Refugialbiotop. Schutzziel ist die Erhaltung der Waldbestände durch eine schonende naturnahe Bewirtschaftung. Für die Erhaltung der Hainbuchen-Eichenwälder und eine mögliche Wiedervernässung der Feuchtwälder müssen die Entwässerungsgräben geschlossen werden. Zudem ist ein Umbau der Pappel- und Koniferenwälder in naturraumtypische naturnahe Laubwälder anzustreben.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (6,14 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (29,40 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,26 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (6,70 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,98 ha)
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (2,84 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (0,23 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (3,07 ha)
  • Eichenwald <AB0> (3,81 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (4,10 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (29,40 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit Nadelbaumarten <AC3> (2,36 ha)
  • Birkenwald <AD0> (6,70 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (16,10 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,41 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (12,50 ha)
  • Douglasienwald <AL1> (1,94 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (1,26 ha)
  • Lärchenwald <AS0> (4,20 ha)
  • Wald, Jungwuchs <AU1> (0,18 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,98 ha)
  • Graben <FN0> (0,52 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung der naturnahen Hainbuchen-Eichenhainbuchenwälder und Buchenwälder; Wiederherstellung von Feuchtwäldern. Schließung der Entwässerungsraben und Umbau der Pappel- und Koniferenwälder in standorttypische Laubbestände
Gefährdungen:
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Muellablagerung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Schliessen und Anstau von Entwaesserungseinrichtungen
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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