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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Duesterbachaue (COE-044)

Objektbezeichnung:

NSG Duesterbachaue

Kennung:

COE-044

Ort: Billerbeck
Kreis: Coesfeld
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 14,52 ha
Offizielle Fläche: 14,54 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2003
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemaess Paragraph 20 LG NRW, insbesondere
- Zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften
und Lebensstaetten fuer Pflanzen- und Tierarten (z.T. in NRW gefaehrdet) der
Gruenlandbereiche und der Gewaesser. Als Lebensgemeinschaften und Lebensstaetten
gelten hier insbesondere:
- Nass- und Feuchtgruenland,
- Suempfe und Riede,
- Fliessgewaesser;
- Zur Erhaltung und Entwicklung der Aue als praegender Bestandteil des Landschaftsbildes,
- Zur Erhaltung und Entwicklung der vorhandenen Ufergehoelze, Hecken etc.
Erlaeuterung
Die enge Nachbarschaft verschiedenartiger Biotoptypen wie Gruenland, Gehoelze und
Fliessgewaesser bietet einer Vielzahl von Tierarten Lebensraum. Der Biotopkomplex
leistet mit seinen fliessenden Uebergaengen von Gewaesserstrukturen zum Offenland einen
wichtigen Beitrag fuer den Biotop- und Artenschutz.
Das Naturschutzgebiet ist im Biotopkataster der Landesanstalt für Oekologie, Bodenordnung
und Forsten mit besonderem Wert für Wiesenvoegel und gefaehrdete Pflanzengesellschaften
(BK - Biotopkataster Nr. 4009-023) und als kulturhistorisch wertvoll beschrieben.
Innerhalb des landesweiten Biotopverbunds ist das Gebiet aufgrund der z.T. naturnahen
Ausstattung und als Refugiallebensraum sowie wegen seiner Vernetzungsfunktion
von herausragender Bedeutung (Berkel-Heubach-Korridor).
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4009-0012
Kennung:

BK-4009-0012

Objektbezeichnung:

NSG Düsterbachaue <COE-044>

Link zur Karte: BK-4009-0012
Objektbeschreibung: Das NSG Düsterbachaue befindet sich in der Bauernschaft Gaupel und erstreckt sich ca. 1400 Meter in südöstliche Richtung von der Kreisstraße 42, oberhalb der Mündung in die Berkel, bis zum Hof "Kortüm" oberhalb der Gärtnerei "Wermelt". Das Bachtal weist eine deutliche Bachmorphologie mit Terrassenkanten auf. Die Bachaue überwiegend als Grünland genutzt, bis auf eine größere Ackerfläche nördlich der Hofanlage "Brinkmann". Der Düsterbach hat überwiegend einen leicht geschwungenen bis gestreckten Verlauf der auf ältere Begradigungen hinweist. Der Bach hat sich vermutlich aufgrund der Begradigungen stärker eingetieft. Jedoch wird der Bachlauf, bis auf den Bachabschnitt nahe der Hofanlage "Kortüm", von Erlen-Ufergehölzen begleitet, Die Ufer sind daher ebenfalls reicher strukturiert. Es waren weder Ufer- noch Sohlbefestigungen sichtbar. Strukturreicher, stärker geschwungen und geringer eingetieft ist ein 340 m langer Abschnitt von der Hofanlage Schulze-Schürhoff bis zum begradigten Abschnitt nahe der Hofanlage "Kortüm". In der Düsterbachaue befinden sich neben dem naturnahen Bachabschnitt auch Feuchtgrünlandflächen, Flutrasen, naturnahe Blänken und ein Erlen-Auenwald. Die Grünlandflächen östlich der Hofanlage "Brinkmann" sind aufgedüngt und werden überwiegend intensiv genutzt. Die Düsterbachaue zeichnet sich durch ein Mosaik aus repräsentativen und naturraum- bzw. bachauentypischen Biotopstrukturen (Auenwald, Feuchtgrünland, naturnahe Fließ- und Stillgewässer). Besonders bemerkenswert ist eine große Feuchtgrünlandfläche südöstlich Schulze-Schürhoff mit einem individuenreichen Vorkommen der gefährdeten Feuchtwiesenkennart Trauben-Trespe und südwestlich der Hofanlage "Kortüm" eine struktur- und artenreiche Sumpfdotterblumenwiese sowie zwei Blänken mit reichen Wasserhahnenfußbeständen in einer Feuchtweide nahe der Kreisstraße 42. Diese Biotope sind zudem wichtige Refugialhabitate bachauentypischer Tierarten. Daher nimmt dieser Düsterbachaueabschnitt im Naturraum Kernmünsterland eine wichtige Funktion als naturnahes Bachauenrefugium einer intensiv genutzten Agrarlandschaft dar. Die Düsterbachaue stellt mit seinen bachauentypischen Habitaten zusammen mit dem direkt nördlich angrenzenden Naturschutzgebiet Berkelaue ein zentrales Biotopverbundachse innerhalb des Kernmünsterlandes dar und ist innerhalb des Berkelsystems ein wichtiges Verbundelement des landesweiten Biotpverbundes. Naturnahe Umgestaltung der begradigten Abschnitte und strukturärmeren Abschnitte des Düsterbaches, insbesondere nahe der Hofanlage "Kortüm". Erhaltung der Feuchtwiesen durch extensive Mahd- und Weidenutzung. Erhaltung des Erlen-Auenwald durch überlassen der Sukzession. Erhaltung der Blänken durch Sukzessionskontrolle.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,96 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Ufergehoelze (nicht FFH-LRT) <NBE0> (0,33 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,06 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (0,79 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (2,73 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,09 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,08 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (0,96 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,41 ha)
  • Röhrichte (0,01 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (2,68 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,09 ha)
Biotoptypen:
  • Schwarzerlenwald <AC0> (0,96 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,46 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,06 ha)
  • Hecke <BD0> (0,26 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,06 ha)
  • Ufergehölz aus heimischen Laubbaumarten <BE5> (1,43 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,17 ha)
  • Einzelbaum <BF3> (0,05 ha)
  • Obstbaum <BF4> (0,00 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,03 ha)
  • Rasen-Großseggenried <CD1> (0,01 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,05 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,10 ha)
  • Fettweide <EB0> (4,75 ha)
  • Fettweide, Neueinsaat <EB1> (0,02 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (1,72 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,92 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,08 ha)
  • Blänke <FD2> (0,09 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,31 ha)
  • Graben <FN0> (0,01 ha)
  • Acker <HA0> (2,21 ha)
  • Bahnlinie <HD3> (0,02 ha)
  • Bahnböschung, Damm <HH4> (0,15 ha)
  • Lagerplatz <HT5> (0,01 ha)
  • Gewässerbegleitender feuchter Saum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA2> (0,12 ha)
  • trockener eutropher Saum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KB0b> (0,04 ha)
  • Fettgrünland-Saum <KC1a> (0,19 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünland-Saum <KC1c> (0,07 ha)
  • Ackerrandstreifen/ -schonstreifen <KC2> (0,06 ha)
  • Landwirtschaftliche Hof- und Gebäudefläche <SB5> (0,01 ha)
  • Gemeindestrasse <VA3> (0,02 ha)
  • Landwirtschaftsweg <VB3a> (0,07 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breit-Wegerich (Plantago major)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echter Arznei-Baldrian i.e.S. (Valeriana officinalis)
  • Echtes Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Einjähriges Rispengras Sa. (Poa annua agg.)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Braunelle (Prunella vulgaris)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Wasser-Hahnenfuss Sa. (Ranunculus aquatilis agg.)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare)
  • Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gewöhnliches Scharbockskraut (Ranunculus ficaria subsp. ficaria)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Klee (Trifolium dubium)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Knäuel-Hornkraut (Cerastium glomeratum)
  • Knöllchen-Scharbockskraut (Ranunculus ficaria subsp. bulbilifer)
  • Krauser Ampfer (Rumex crispus )
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Pyrenäen-Storchschnabel (Geranium pyrenaicum)
  • Quendel-Ehrenpreis (Veronica serpyllifolia)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Segge-Bastard (Carex x elytroides (C. acuta x nigra))
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Strahlenlose Kamille (Matricaria discoidea)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Trauben-Trespe (Bromus racemosus)
  • Vogel-Wicke (Vicia cracca)
  • Wasser-Greiskraut (Senecio aquaticus)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weisse Taubnessel (Lamium album)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Rispengras (Poa pratensis)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Naturnahe Umgestaltung der begradigten Abschnitte und strukturärmeren Abschnitte des Düsterbaches, insbesondere nahe der Hofanlage "Kortüm". Erhaltung der Feuchtwiesen durch extensive Mahd- und Weidenutzung. Erhaltung des Erlen-Auenwald durch überlassen der Sukzession. Erhaltung der Blänken durch Sukzessionskontrolle.
Gefährdungen:
  • Gruenlandbewirtschaftung, zu intensiv (LW)
  • Gruenlandbewirtschaftung, zu intensive Duengung (LW)
  • intensive Forstwirtschaft (FW) (Auenwald)
Maßnahmen:
  • der Sukzession ueberlassen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Naturnahe Umgestaltung eines Gewaessers nach Gewaesserausbau
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