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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Brink (COE-055)

Objektbezeichnung:

NSG Brink

Kennung:

COE-055

Ort: Coesfeld
Kreis: Coesfeld
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 53,16 ha
Offizielle Fläche: 59,60 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2003
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemaess Paragraph 20 LG NRW,
insbesondere
- Zur Erhaltung von Lebensgemeinschaften und Biotopen bestimmter
wildlebender Tier- und Pflanzenarten. Als Lebensgemeinschaft und Lebensstaette
gelten hier insbesondere
- Feuchtgruenland,
- Riede und Roehrichte,
- Gehoelze,
- Teiche.
Erlaeuterung
Der noerdliche lichte Birkenwaldkomplex stockt auf einem duennen ueber Lehm
geschichteten Torfhorizont (Ericion tetralicis -degradierte Feuchtheidegesellschaft-).
Die wechselfeuchte Sohle der zentralen Abgrabungsflaeche liegt ca. 3 m unter dem
Niveau der Umgebung und ist bewachsen mit Feuchtbrachefluren, die zum Teil mit
Flutschwaden bewachsen sind.
Die angrenzenden Gruenlandkomplexe weisen teilweise stark feuchte Woelbstrukturen
auf, an deren tiefsten Stellen dauerfeuchte Tuempel liegen.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4008-0166
Kennung:

BK-4008-0166

Objektbezeichnung:

NSG Brink

Link zur Karte: BK-4008-0166
Objektbeschreibung: Der nördliche lichte Birkenwaldkomplex Varlarer Heide stockt auf einem dünnen über Lehm geschichteten Torfhorizont. Die ehemals weitgehend offene Fläche wird von Pfeifengras dominiert. Vor allem im Übergang zum südlich angrenzenden Nadelwaldstreifen schließt sich ein schmaler Feuchtheidestreifen an. Eingestreut finden sich Besen-, Glockenheide und Binsenfluren (degradierte Feuchtheidegesellschaft). Südlich des Waldrandes erstreckt sich eine Grünlandfläche, in die Staufeuchtezeiger eingestreut sind. Hier wurden drei Artenschutzgewässer angelegt. Zentralteil des Schutzgebietes ist eine frühere Lehmabgrabungsfläche südlich davon. Die wechselfeuchte Sohle der zentralen Abgrabungsfläche liegt ca. 3 m unter dem Niveau der Umgebung und ist bewachsen mit Weidengebüschen, Seggenrieden und Hochstaudenfluren. Unterhalb des Ufers befindet sich ein grabenförmiges, gut 100m langes Flachgewässer unterschiedlicher Tiefe mit Ausbuchtungen sowie Schwimmblatt- und Unterwasserpflanzen, am Ufer (schwankende Wasserstände) gedeihen lockere Kleinröhrichte aus Binsen und Flutschwaden. Auch südwestlich daran angrenzend befinden sich noch zwei weitere ähnlich strukturierte größere Gewässer. Dieser Gewässerkomplex beherbergt eine sehr reiche Libellenfauna und ist ein überregional bedeutsamer Laichplatz für den Laubfrosch. Die Tongrube und das nördlich angrenzende Grünland wird seit 2004 extensiv mit Rindern beweidet. Südlich grenzen Äcker an, die durch zwei Schlehen-Weißdorn-Hecken gegliedert sind. Die südlich davon gelegene 10 ha große Grünlandfläche weist teilweise stark feuchte Wölbstrukturen auf, an deren tiefsten Stellen ebenfalls dauerfeuchte Tümpel liegen. Es handelte sich ursprünglich um ehemalige spätmittelalterliche Wölbäcker. Die Straßen begleitende Hecke und die beiden nördlichen breiten Heckenstrukturen sind wichtige Habitatstrukturen für den Laubfrosch und für den Neuntöter. Im Osten bei Hof Schulze-Ehring befindet sich ein kleiner Buchenwald mit Feldholzcharakter. Am Nordrand des Gehölzes ein Fichtenbestand und im Westen eine Erlen-Birken-Parzelle. Der Biotopkomplex besitzt zentrale Bedeutung für die Laubfroschpopulation im Raum Coesfeld. Wichtigstes Entwicklungsziel ist die Förderung der Laubfrosch-Population durch Anlage weiterer vegetationsreicher Gewässer, die voll sonnenexponiert und fischfrei sind und die Erhaltung der brombeerreichen Hecken und Feldgehölze als Herbst- bzw. Winterhabitat. Die Feuchtheide-Reste sollten erhalten werden, indem diese Stellen vor zunehmender Verbuschung bzw. Bewaldung bewahrt.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (8,30 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (2,00 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (1,39 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (1,50 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (1,13 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (1,50 ha)
  • Suempfe (0,13 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (5,30 ha)
  • Birkenwald <AD0> (3,00 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (2,00 ha)
  • Kleinseggenried, Binsensumpf <CC0> (0,13 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (1,13 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (1,63 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Laubfrosch (Hyla arborea) <RL 2S>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Blaugrüne Segge (Carex flacca)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Haarblättriger Wasser-Hahnenfuss (Ranunculus trichophyllus)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Knotiges Mastkraut (Sagina nodosa)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Krauses Laichkraut (Potamogeton crispus)
  • Laichkraut (unbestimmt) (Potamogeton spec.)
  • Nickender Zweizahn (Bidens cernua)
  • Nuttalls Wasserpest (Elodea nuttallii)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schein-Zypergras-Segge (Carex pseudocyperus)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Zierliches Tausendgüldenkraut (Centaurium pulchellum)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Ähren-Tausendblatt (Myriophyllum spicatum)
Tierarten:
  • Becher-Azurjungfer (Enallagma cyathigerum)
  • BlauGrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea)
  • Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum)
  • Braune Mosaikjungfer (Aeshna grandis)
  • Feuerlibelle (Crocothemis erythraea)
  • Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula)
  • Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens)
  • Gefleckte Heidelibelle (Sympetrum flaveolum)
  • Gemeine Binsenjungfer (Lestes sponsa)
  • Gemeine Heidelibelle (Sympetrum vulgatum)
  • Gemeine Smaragdlibelle (Cordulia aenea)
  • Gemeine Winterlibelle (Sympecma fusca)
  • Glänzende Binsenjungfer (Lestes dryas)
  • Grosse Heidelibelle (Sympetrum striolatum)
  • Grosse Pechlibelle (Ischnura elegans)
  • Grosser Blaupfeil (Orthetrum cancellatum)
  • Große Königslibelle (Anax imperator)
  • Großes Granatauge (Erythromma najas)
  • Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella)
  • Kleine Pechlibelle (Ischnura pumilio)
  • Kleines Granatauge (Erythromma viridulum)
  • Laubfrosch (Hyla arborea)
  • Plattbauch (Libellula depressa)
  • Schwarze Heidelibelle (Sympetrum danae)
  • Südliche Binsenjungfer (Lestes barbarus)
  • Südliche Heidelibelle (Sympetrum meridionale)
  • Vierfleck (Libellula quadrimaculata)
  • Weidenjungfer (Lestes viridis)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Wiederherstellung krautreicher, fischfreier Gewässer sowie Erhaltung von Feuchtheide, Feuchtgrünland, Rieden, Röhrichten und Gehölzen.
Gefährdungen:
Maßnahmen:
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