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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Varlarer Muehlenbach (COE-056)

Objektbezeichnung:

NSG Varlarer Muehlenbach

Kennung:

COE-056

Ort: Coesfeld
Kreis: Coesfeld
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 29,16 ha
Offizielle Fläche: 29,20 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2003
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemaess Paragraph 20 LG NRW,
insbesondere

- Zur Erhaltung von Lebensgemeinschaften und Biotopen bestimmter
wildlebender Tier- und Pflanzenarten. Als Lebensgemeinschaft und Lebensstaette
gelten hier insbesondere

- Bach,
- Riede und Roehrichte,
- Feuchtgruenland,
- Gehoelze,
- Teiche.

- Wegen der besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit dieses
Landschaftsbestandteiles,
- Zur Sicherung des Naturhaushalts und zur Abwehr schaedlicher Einwirkungen,
- Aus naturwissenschaftlichen, natur- und landeskundlichen sowie naturgeschichtlichen
Gruenden.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4009-0020
Kennung:

BK-4009-0020

Objektbezeichnung:

NSG Varlarer Mühlenbach <COE-058>

Link zur Karte: BK-4009-0020
Objektbeschreibung: Das Varlarer Mühlenbachtal reicht von der Mündung in die Berkel zwischen den Hofanlagen "Ruck" und "Ahaus" ca. 2.800 Meter nach Norden bis zur Hofanlage "Heinker". Der Varlarer Mühlenbach verläuft überwiegend gestreckt bis leicht geschwungen. Die Streckungen sind auf Altbegradigungen des Bachlaufes zurückzuführen, der insgesamt durch drei Stauhaltungen (Wehr mit Sohlabsturz, Stau mit Teich, Stau mit Eichen an ehemaliger Wassermühle) unterbrochen wird, wobei zwei Stauhaltungen nicht Organismendurchgängig sind. Der Varlarer Mühlenbach weist keine sichtbaren Sohl- oder Uferbefestigungen auf. Insbesondere im Bereich der Waldabschnitte sind die Uferbereiche etwas reicher strukturiert (vereinzelt Steilabbrüche oder Kolke). Östlich des Schlosses Varlar befinden sich großflächige (ca. ein Fünftel der Fläche des NSG), strukturreiche teils quellige Erlen-Auenwälder des Varlarer Mühlenbaches, die sich neben Brennnesselbeständen, vor allem durch Sumpfseggen- und Rohrglanzgrasbestände auszeichnen. An der ehemaligen Wassermühle befinden sich Hybrid-Pappelwälder auf Auwaldstandort mit ausgedehnten Schilfbeständen. Großflächige seggenreiche Feuchtgrünlandflächen befinden sich insbesondere in den Flächen mit hohen aufstaubedingten Grundwasserständen nördlich des Varlaer Schlosses. Die großen Stauteiche an der ehemaligen Wassermühle und am "Möllenkamp" bereichern das Lebensraumangebot. Der Varlarer Mühlenbach ist aufgrund der Stauhaltungen und der Altbegradigungen nur als bedingt naturnah einzustufen. Von besonderer ökologischer Bedeutung sind die großflächigen Erlen-Auenwälder westlich und die Feuchtgrünlandflächen nordwestlich des Varlarer Schlosses. Es handelt sich um ein für den Naturraum Kernmünsterland typisches, repräsentatives Ensemble bachauentypischer Biotope mit. Die Artenausstattung der Auenwälder und Feuchtwiesen wird jedoch beeinflusst durch die Stauhaltungen hervorgerufenen hohen Grundwasserstände. Der Varlarer Mühlenbach stellt mit seinen zusammenhängenden Auenwälden und Feuchtwiesen ein wichtiges Refugialhabitat innerhalb des Berkelsystems im Kernmünsterland und damit im landesweiten Biotopverbund dar. Die Hauptentwicklungsziele für dieses Naturschutzgebiet sind die Wiederherstellung der Organismendurchgängigkeit des Varlarer Mühlenbaches im Zuge einer naturnahen Umgestaltung und die Erhaltung der Feuchtwiesen durch extensive Nutzung sowie Erhaltung der Auenwälder durch Überlassen der Sukzession.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (5,77 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (3,57 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (1,19 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (0,12 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (2,21 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,08 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Obstbaumbestaende <NHK0> (0,53 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Saeume und Hochstaudenfluren (nicht FFH-LRT) <NK00> (0,21 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (5,77 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (2,32 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,08 ha)
Biotoptypen:
  • Schwarzerlenwald <AC0> (7,68 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (1,34 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (0,22 ha)
  • Sonstiger Laub(misch)wald mit mehreren heimischen Laubbaumarten <AG1> (0,08 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,13 ha)
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (0,16 ha)
  • Eschenwald <AM0> (0,48 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend nicht heimischen Baumarten <BA2> (0,16 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,02 ha)
  • Hecke <BD0> (0,15 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,56 ha)
  • Ufergehölz aus heimischen Laubbaumarten <BE5> (1,49 ha)
  • Ufergehölz aus nicht heimischen Laubbaumarten <BE6> (0,19 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,01 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,13 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,08 ha)
  • Rasen-Großseggenried <CD1> (0,67 ha)
  • Röhrichtbestand <CF0> (0,35 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,17 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,50 ha)
  • Feldgras und Neueinsaaten <EA3> (1,10 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,31 ha)
  • Fettweide, Neueinsaat <EB1> (1,41 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (2,05 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,16 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (0,51 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,08 ha)
  • Teich <FF0> (0,50 ha)
  • Mühlenteich, Gräfte <FF3> (0,95 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (1,54 ha)
  • Graben <FN0> (0,64 ha)
  • Acker <HA0> (2,61 ha)
  • Garten, Baumschule <HJ0> (0,06 ha)
  • Streuobstweide <HK3> (0,53 ha)
  • Gewässerbegleitender feuchter Saum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA2> (1,53 ha)
  • trockener eutropher Saum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KB0b> (0,11 ha)
  • Ackerrandstreifen/ -schonstreifen <KC2> (0,25 ha)
  • Landwirtschaftliche Hof- und Gebäudefläche <SB5> (0,00 ha)
  • Strommast, Metallgitter <SE6> (0,02 ha)
  • Landwirtschaftsweg <VB3a> (0,22 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Karde (Dipsacus pilosus)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Dach-Trespe (Bromus tectorum)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echter Arznei-Baldrian i.e.S. (Valeriana officinalis)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Einjähriges Rispengras (Poa annua)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gamander-Ehrenpreis Sa. (Veronica chamaedrys)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeiner Beifuss (Artemisia vulgaris)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnliches Scharbockskraut (Ranunculus ficaria subsp. ficaria)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Gift-Hahnenfuss (Ranunculus sceleratus)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Klee (Trifolium dubium)
  • Klette (unbestimmt) (Arctium spec.)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Knäuel-Hornkraut (Cerastium glomeratum)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kornelkirsche (Cornus mas)
  • Krauses Laichkraut (Potamogeton crispus)
  • Kriechende Quecke (Elymus repens)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Quendel-Ehrenpreis (Veronica serpyllifolia)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Rispengras (Poa palustris)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Vielblättrige Lupine (Lupinus polyphyllus)
  • Wasser-Greiskraut (Senecio aquaticus)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weisse Taubnessel (Lamium album)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Rispengras (Poa pratensis)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
  • Ölraps (Brassica napus)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Die Hauptentwicklungsziele für dieses Naturschutzgebiet sind die Wiederherstellung der Organismendurchgängigkeit des Varlarer Mühlenbaches im Zuge einer naturnahen Umgestaltung und die Erhaltung der Feuchtwiesen durch extensive Nutzung sowie Erhaltung der Auenwälder durch Überlassen der Sukzession.
Gefährdungen:
  • Gruenlandbewirtschaftung, zu intensive Duengung (LW)
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
Maßnahmen:
  • der Sukzession ueberlassen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
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