Inhalt:
Naturschutzgebiet Borkenberge (COE-067)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Borkenberge |
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Kennung: |
COE-067 |
Ort: | Luedinghausen |
Kreis: | Coesfeld |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 1.160,33 ha |
Offizielle Fläche: | 1.161,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2005 |
Inkraft: | 2005 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Mit dieser Satzung wird ein 1.161 ha grosser Bereich innerhalb des Truppenuebungsplatzes
Borkenberge im Bereich des LP Merfelder Bruch / Borkenberge im Kreis Coesfeld als NSG ausgewiesen. Bei dem Gebiet handelt es sich um die oestliche Kernflaeche der landesweit bedeutsamen Biotopverbundachse der Moore und Feuchtwiesen im suedlichen Muensterland. Der Charakter einer alten, halboffenen Heide- und Moorlandschaft des Sand-Muensterlandes ist in dem Gebiet bis heute erhalten geblieben. Dabei ist der gute Erhaltungszustand dieses Gebietes in erster Linie der langjaehrigen Nutzung als militaerisches Uebungsgelaende durch die britischen Streitkraefte zuzuschreiben. Die "Borkenberge" sind durch ein Lebensraummosaik naehrstoffarmer Wald-, Moor-,Heide- und Gruenlandstandorte charakterisiert. Die eiszeitlichen Moraenenreste und Duenen sind grossflaechig mit Sandmagerrasen und Heiden, sowie lichten Kiefern- und Eichen-Birkenwaeldern bewachsen. In den Duenentaelchen haben sich zahlreiche Heideweiher und kleine Moore ausgebildet. In den Randlagen des Gebietes ueberwiegen feuchte, vereinzelt auch trocken-magere Gruenlandflaechen, die durch extensive Schafbeweidung genutzt werden. Aufgrund ihrer Groesse und Auspraegung zaehlen die "Borkenberge" zusammen mit dem nahe gelegenen Gebiet "Weisses Venn - Geisheide" zu den fuenf wichtigsten Sandmagerrasen-, Heide- und Moorkomplexen in NRW. Mit seinen ausgedehnten Heide- und Trockenrasenflaechen sind die "Borkenberge" eines der landesweit bedeutendsten Rueckzugsgebiete fuer hochgradig gefaehrdete Pflanzen- und Tierarten und ein wichtiger Trittstein fuer extrem anspruchsvolle Arten der extensiv genutzten, halboffenen Kulturlandschaft. Von herausragender Bedeutung sind insbesondere die grossen Populationen von Ziegenmelker und Heidelerche. Die "Borkenberge" sind zudem als Teil des FFH-Gebietes "Truppenuebungsplatz Borkenberge" (DE-4209-304) und als Teil des Vogelschutzgebietes "Heubachniederung, Lavesumer Bruch und Borkenberge" (DE-4108-401) seitens der Bundesrepublik Deutschland als ein Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung gemaess der FFH- und der Vogelschutz-Richtlinie der Europaeischen Union gemeldet worden. Das Gebiet stellt damit einen wesentlichen Bestandteil des zu schaffenden zusammenhaengenden europaeischen oekologischen Netzes "NATURA 2000" dar. Mit dieser Satzung werden ausserdem die Vorgaben des LEP mit der Darstellung eines "Gebietes zum Schutz der Natur" sowie des GEP Teilabschnitt Muensterland mit der Darstellung eines "Bereiches fuer den Schutz der Natur" konkretisiert und erfuellt. Wichtigstes Ziel dieser Satzung ist die Erhaltung und Foerderung dieser grossflaechigen, naehrstoffarmen, extensiv bewirtschafteten halboffenen Heide- und Moorlandschaft mit ihrem charakteristischen Biotoptypenmosaik als Lebensraum fuer bedrohte Tier und Pflanzenarten. Hierfuer sind insbesondere die Fortfuehrung der extensiven Bewirtschaftung der Gruenland- und Heideflaechen, die Wiederherstellung und Stabilisierung des landschaftsraumtypischen Wasserhaushaltes sowie die sukzessive Ueberfuehrung der naturfernen Waldbereiche in naturnahe, strukturdiverse Waelder mit ihren typischen natuerlichen Waldgesellschaften zu foerdern. Bei der Verwaltung des Gebietes durch die britischen Streitkraefte wurden in den Management- plaenen seither auch die Belange des Naturschutzes beruecksichtigt und durch gezielte Massnahmen gefoerdert. Die Fortfuehrung der militaerischen Nutzung dient dem Erhalt des Gebietes, insbesondere dem Erhalt der Offenlandstrukturen, aus naturschutzfachlicher Sicht am besten und ersetzt somit weitestgehend aufwendige Pflege- und Entwicklungsmassnahmen. Auch moegliche Aenderungen der Uebungsmethoden durch die Weiterentwicklung von militaerischen Waffen und deren Munition stehen dabei den Zielen des Naturschutzes in der Regel nicht entgegen. Die Unterschutzstellung erfolgt a) Zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Lebensstaetten landschaftsraumtypischer, seltener und zum Teil stark gefaehrdeter oder vom Aussterben bedrohter wildlebender Tier und Pflanzenarten, insbesondere von Wald-, Wiesen- und Offenlandvoegeln, Reptilien, Amphibien und Wirbellosen sowie von seltenen, zum Teil gefaehrdeten Pflanzen und Pflanzengesellschaften des Waldes, der Moore, Heiden, des extensiv genutzten Gruenlandes, der Magerrasen, Binnenduenen und Stillgewaesser; b) Zur Erhaltung und Foerderung einer grossraeumigen alten, halboffenen Heide- und Moor- landschaft des Sand-Muensterlandes mit eiszeitlichen Moraenenresten und Duenen, die mit Sandmagerrasen, Heiden sowie lichten Kiefern- und Eichen-Birkenwaeldern bewachsen sind, sowie zur Erhaltung und Foerderung der zahlreichen kleinen Moore, Stillgewaesser und des extensiv genutzten Gruenlandes, c) Zur Erhaltung und Foerderung eines naturraumtypischen Biotoptypen-Mosaiks, das auf extensive Nutzung, einen stabilen Wasserhaushalt und naehrstoffarme Verhaeltnisse angewiesen ist, d) Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gruenden sowie wegen der biogeographischen Bedeutung des Gebietes, e) Wegen der Unersetzbarkeit, Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schoenheit des Gebietes, f) Zur Sicherung des Naturhaushalts und zur Abwehr schaedlicher Einwirkungen und negativer Veraenderungen oekologischer Zusammenhaenge auf die Wald-, Moor- und Heidekomplexe mit ihren Binnenduenen und Stillgewaessern, g)Als Bestandteil einer landes- und europaweit bedeutsamen Biotopverbundachse der Moore und Feuchtwiesen im suedlichen Muensterland mit ausgedehnten Heide- und Trockenrasenflaechen, die als bedeutende Trittsteine fuer extrem anspruchsvolle Tier- und Pflanzenarten der extensiv genutzten Offenlandbereiche dienen, h)Zur Bewahrung und Wiederherstellung eines guenstigen Erhaltungszustandes der natuerlichen Lebensraeume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Art. 4 Abs. 4 i.V.m. Art. 2 der FFH-Richtlinie. Hierbei handelt es sich insbesondere um folgende natuerliche Lebensraeume von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie als massgebliche Bestandteile des Gebietes i. S. des Paragraph 48d Abs. 4 LG NRW: - Sandtrockenrasen auf Binnenduenen (2330), - Natuerliche eutrophe Seen und Altarme (3150), - Dystrophe Seen (3160), - Feuchte Heidegebiete mit Glockenheide (4010), - Trockene Heidegebiete (4030), - Wacholderbestaende mit Kalkheiden und -rasen (5130), - Uebergangs- und Schwingrasenmoore (7140), - Moorschlenken-Pioniergesellschaften (7150), - Hainsimsen - Buchenwald (9110), - Moorwaelder (91D0). Ausserdem handelt es sich um Lebensraeume insbesondere fuer folgende im Schutzgebiet vorkommende Vogelarten gem. Art. 4 der Vogelschutz-Richtlinie als massgebliche Bestandteile des Gebietes i. S. des Paragraph 48d Abs. 4 LG NRW: Vogelarten, die im Anhang I der Vogelschutz-Richtlinie aufgefuehrt sind: - Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus), - Schwarzspecht (Dryocopus martius), - Heidelerche (Lullula arborea), - Blaukehlchen (Luscinia svecica), - Wespenbussard (Pernis apivorus), sowie regelmaessig vorkommende Zugvogelarten der Vogelschutz-Richtlinie, die nicht im Anhang I aufgefuehrt sind: - Wiesenpieper (Anthus pratensis), - Raubwuerger (Lanius excubitor), - Wasserralle (Rallus aquaticus), - Schwarzkehlchen (Saxicola torquata), i) Das Gebiet hat darueber hinaus im Gebietsnetz NATURA 2000 insbesondere Bedeutung fuer den folgenden Lebensraum von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie: - Alte bodensaure Eichenwaelder auf Sandebene (9190), sowie fuer folgende Vogelarten, die im Anhang I der Vogelschutz-Richtlinie aufgefuehrt sind: - Kornweihe (Circus cyaneus), - Neuntoeter (Lanius collurio), sowie folgende regelmaessig vorkommende Zugvogelart der Vogelschutz-Richtlinie, die nicht im Anhang I aufgefuehrt ist: - Pirol (Oriolus oriolus). Die langfristige Zielsetzung fuer das Gebiet ist die Erhaltung und weitere Entwicklung einer grossflaechigen, halboffenen Heide- und Moorlandschaft, die durch eine Vielzahl unter- schiedlicher Biotoptypen charakterisiert ist. Dabei sind die Gruenland- und Heideflaechen in ihrer mageren und artenreichen Auspraegung zum Schutz gefaehrdeter Arten und zum Erhalt der hohen Strukturvielfalt auch zukuenftig extensiv zu nutzen. Zur Sicherung der naehrstoffarmen Verhaeltnisse ist eine Vermeidung von Eutrophierung und der Verzicht auf Duengung sowie die Schaffung ausreichend grosser, naehrstoffarmer Pufferzonen anzustreben. Darueber hinaus ist der dauerhafte Schutz der naehrstoffarmen Kleinmoore und Stillgewaesser durch die Schaffung und Stabilisierung eines landschaftstypischen Wasserhaushalts zu sichern. Zur Foerderung eines strukturreichen Laubwaldkomplexes mit fuer die natuerlichen Wald- gesellschaften typischen Arten sollen die Bestaende durch naturnahe Bewirtschaftung in naturnahe Laubwaelder mit ihren verschiedenen Entwicklungs- und Altersphasen einschliesslich der Alt- und Totholzphase und in ihren standoertlich typischen Variationsbreiten ueberfuehrt werden. Dabei ist eine Vermehrung der natuerlichen Waldgesellschaften durch den Umbau von Flaechen, die mit nicht zur natuerlichen Waldgesellschaft gehoerenden Gehoelzen bestockt sind, anzustreben. Um die Verjuengung der natuerlichen Baumarten in der Regel ohne besondere Schutzmassnahmen zu ermoeglichen, ist auf eine entsprechende Regulierung der Schalenwilddichte zu achten. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-COE-00020 |
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Objektbezeichnung: |
DBU-Naturerbefläche Borkenberge (FFH-Gebiet Truppenübungsplatz Borkenberge) |
Link zur Karte: | BK-COE-00020 |
Objektbeschreibung: | Bei dem Truppenübungsplatzes Borkenberge handelt sich um ein ausgedehntes, nährstoffarmes Sandgebiet, welches durch markante Kalksandsteinerhebungen der Oberkreide strukturiert wird. Es handelt sich insbesondere um den Rauhen Berg mit 126,5 m über NN, den Steinberg mit 85,1 m über NN, den Jammerberg mit 76,4 m über NN und den Dillenberg mit 88,0 m über NN. Im Zentrum des Truppenübungsplatzes befindet sich ein grossflächiger Heidekomplex. Kleinflächig sind Feuchtheiden und meso- bis dystrophe Kleingewässer eingestreut. Am Nordostrand des Truppenübungsplatzes befindet sich ein großflächiger Hochmoorkomplex (Süskenbrocksmoor) ein weiterer kleinflächiger Moorkomplex (Heimingshofmoor) befindet sich am Südwestrand des Gebietes. Des Weiteren finden sich im Bereich der Emkumer Mark mehrere Heideweiher mit Moorlebensräumen im Umfeld. In Dünenfeldern am Ostrand des Truppenübungsplatzes (Leversumer Mark) befindet sich eine ausgedehnte Silbergras-Pionierflur. Weitere Sandtrockenrasen sind kleinflächig entlang der Wege verbreitet. Hier dominieren Schmielenhaferfluren, teils auf Federschwingelrasen. Typisch für die wechselfeuchten Fahrspuren entlang der Sandwege sind die Knorpelmierenfluren. Nordöstlich des Süskenbrockmoores befindet ein großflächiger Feuchtgrünlandkomplex. Der Heidekomplex im Zentrum wird umschlossen von ausgedehnten Kiefern- und Birken- lokal auch Lärchen- und Erlenwäldern. Entlang des Sandbaches am Nordwestrand finden sich auch Stieleichen- und Buchenwälder im Altholzalter auf dem Truppenübungsplatz. In den Kuppenlagen des Rauhen Berges und des Fischberges stocken an den Steilhängen zwergstrauchreiche Trauben-Eichen-Birkenwälder, am Mittel- und Unterhang tritt die Buche hinzu. Sandtrockenrasen Die Sandtrockenrasengesellschaften auf dem Truppenübungsplatz befinden sich überwiegend nicht auf Dünenstandorten sondern auf Flugsanddecken. Es handelt sich um Sandstraußgras- und Silbergras- sowie um Schmielenhafer- und Federschwingelfluren, die durch die namengebenden Arten und durch das im Gebiet häufige Zwerg-Filzkraut gekennzeichnet werden. Am Südrand der Leversumer Mark befindet sich ein überwiegend bewaldetes Dünengelände mit einem großflächigen offenen, häufiger durch Panzer befahrenen Sandtrockenrasenkomplex im Silbergras-Pionierstadium. Weitere großflächige Sandtrockenrasenkomplexe mit guten bis sehr guten Erhaltungszuständen befinden sich am Südostrand der Emkumer Mark nahe der Ringstraße und am Nordran des Gebietes südlich des Gagelbruches. Es handelt sich um Panzerübungsgelände mit ausgedehnten Sandstraußgras- und Federschwingelrasen. Aufgrund einer periodisch wiederkehrenden Befahrung mit Panzern wird eine Sukzession zu geschlossenen Rasenflächen und eine Verbuschung unterbunden. Dystrophe und Eutrophe Stillgewässer In der Osthälfte des Truppenübungsplatz, insbesondere am Nordrand der Emkumer Mark befinden sich zahlreiche Kleingewässer mit überwiegend dystrophem Charakter. Sie zeichnen sich durch stetes Vorkommen der Zwiebel-Binse und Torfmoosen aus. Die Verlandungsbereiche werden durch Glockenheide, Wollgras, Kleinseggen u. lokal auch durch den Mittleren Sonnentau seltener durch die Hochmoorarten Rosmarinheide und Moosbeere gekennzeichnet. Es sind fließende Übergänge zu Zwischenmoorkomplexen vorhanden. Eutrophe Kleingewässer mit Wasserfeder finden sich in einem Kleinseggen-Binsensumpf östlich der Ringstraße nördlich des Wacholderhains. Ein größerer naturnaher eutropher Weiher liegt nördlich der Hullerner Stauseen östlich des Heiminghofmoores. Das größte Gewässer mit dystrophem Charakter ist am Nordrand des Gebietes südlich des Flughafengeländes Borkenberge außerhalb des Truppenübungsplatzgeländes zu finden. Es handelt sich um ein großflächige Nassabgrabung die durch steile mit Besenheide und Trockenrasenelementen bewachsene Böschungen begrenzt wird. Das Abgrabungsgewässer ist am Südrand durch steile und am Nordrand durch eher flachere Ufer gekennzeichnet. Die Uferbereiche des Gewässers sind überwiegend charakterisiert durch das Vorkommen typischer Arten der dystrophen Verlandungsserie. Neben den häufig vorkommenden Torfmoosen ist der Rundblättrige Sonnentau frequent und in individuenstarken Populationen fast am gesamten Gewässer vorhanden. Auf zwei in das Gewässer hineinragenden Inseln am Südrand wachsen neben großen Sonnentaupopulation ebenfalls großflächige Bestände des Moor-Bärlapps. Am Südufer des Baggersees siedelte 1995 in einer ca. 5 m hohen, nord- exponierten Sandsteilwand eine Uferschwalbenkolonie von ca. 40 Brutpaaren. Die Erhaltungszustände der Stillgewässer im Gebiet können aufgrund geringer Störungen als überwiegend gut bezeichnet werden. Lokal können Störungen durch Befahrung mit Panzerfahrzeugen zur Ausbildung von Flatterbinsen-Dominanzen führen. Feuchtheiden Die Feuchtheiden sind teilweise kleinflächig in die Besenheideflächen eingestreut. Es handelt sich um verarmte Ausbildungen, die hauptsächlich durch die Dominanz der Glockenheide gekennzeichnet sind. Artenreichere, typischer ausgebildete Feuchtheiden u.a. mit Vorkommen beider Sonnentau-Arten finden sich nördlich der Emkumer Mark und am Südrand des Truppenübungsplatzes nahe dem Heiminghofmoor. Es handelt sich um eine abgeschobene Fläche auf der sich das typische Artenspektrum von Feuchtheiden eingestellt hat. Der Mittlere Sonnentau und das Braune Schnabelried sind in Massenvorkommen von über 10000 Individuen anzutreffen. Diese Ausbildung der Feuchtheide hat einen hervorragenden Erhaltungszustand. Heiden Der Truppenübungsplatz wird geprägt durch einen großflächig offenen Heidekomplex, der vor dem Hintergrund der militärischen Nutzung auch als Offenlandkomplex erhalten werden muss. Zur Zeit geschieht dies durch Entkusselungsmaßnahmen bei aufkommender Verbuschung, durch maschinelle Abplaggung und lokale Brände, die insbesondere im Umfeld der Schießplätze sporardisch auftreten. Eine Beweidung der Heideflächen mit Heidschnucken findet nicht statt. Das Erscheinungsbild der Heideflächen ist aktuell sehr heterogen. Die häufiger durch Brände beeinflussten Heideflächen im Umfeld der Schießplätze weisen überwiegend eine hohe Vitalität und Dichte der Besenheidestöcke auf. Auch auf den maschinell abgeplaggten Streifen ist ein gute bis sehr gut Calluna-Verjüngung festzustellen. Des Weiteren ist eine positive Entwicklung der Calluna-Heide auch im Umfeld der Panzer-Tracks festzustellen, wobei die Befahrung und das Aufreissen des Pfeifengras-Heidefilzes eine Verjüngung der Besenheide bewirkt. Im Zentrum des Heidekomplexes befinden sich jedoch großflächig mit Pfeifengras verfilzte Heideflächen, wobei das Pfeifengras auf Teilflächen Deckungen von mehr als 90% erreichen kann. In diesen Fällen wurde keine Zuordnung als Calluna-Heide vorgenommen. Der Erhaltungszustand der Besenheide auf dem Truppenübungsplatz Borkenberge wird aufgrund der starken Verfilzung mit Pfeifengras überwiegend als durchschnittlich bis beschränkt angesprochen werden. Gute Erhaltungszustände der Besenheide sind deutlich seltener. Entscheidend für die langfristige Erhaltung und Offenhaltung dieses Heidekomplexes bzw. die Verbesserung des Erhaltungszustandes ist ein regelmäßige Beweidung mit Heidschnucken. Ergänzend ist insbesondere in den stärker vergrasten Flächen durch maschinelles Abplaggen eine Revitalisierung der Besenheide anzuregen. Kleinflächig sind Feuchtheiden in die Besenheideflächen eingestreut. Es handelt sich um verarmte Ausbildungen, die hauptsächlich durch die Dominanz der Glockenheide gekennzeichnet sind. Artenreichere, typischer ausgebildete Feuchtheiden u.a. mit Vorkommen beider Sonnentau-Arten finden sich nördlich der Emkumer Mark und am Südrand des Truppenübungsplatzes nahe dem Heiminghofmoor. Es handelt sich um eine abgeschobene Fläche auf der sich das typische Artenspektrum von Feuchtheiden eingestellt hat. Der Mittlere Sonnentau und das Braune Schnabelried sind in Massenvorkommen von über 10000 Individuen anzutreffen. Diese Ausbildung der Feuchtheide hat einen hervorragenden Erhaltungszustand. Wacholderheiden Wacholderheiden sind auf dem Truppenübungsplatz nur östlich der Ringstraße zu finden. Die größten Wacholdervorkommen befinden sich im NSG Wacholderhain an der Ostgrenze des Gebietes. Es handelt sich jedoch um stark überalterte Bestände, die ebenso wie weitere kleinflächige Fragmente der Wacholderheide südwestlich des Wacholderhains einen schlechten Erhaltungszustand aufweisen. Eine Verjüngung der Wacholderheide konnte an keinem Standort nachgewiesen werden. Moore Das mit Abstand größte Moor des Truppenübungsplatzes liegt am Nordrand des Gebietes am Fusse der Borkenberge. Es handelt sich um das Süskenbrocksmoor, bei dem durch den Einbau einer Folie (1976/77) am Nordrand des Moores die Wiedervernässung dieses ehemals entwässerten Moores eingeleitet wurde. Unterstützt durch weitere Pflegemassnahmen wie Entkusseln und stellenweises Abplaggen hat sich die moortypische Vegetation im Naturschutzgebiet stark ausgebreitet. Im Osten des Gebietes sind derzeit ausgedehnte Glockenheideaspekte vorherrschend, während nach Westen hin der Anteil des Pfeifengrases zunimmt. Dort herrschen Molinia-Bultenstadien vor, in die aber wieder heidemoortypische Arten wie Erica oder Narthecium einwandern. In den Erica-Beständen sind oftmals Torfmoospolster mit Moosbeeren-Teppichen vorhanden. Ganz im Osten finden sich im Bereich ehemaliger Torfstiche auch schöne Moorregenerationsstadien mit einer Vielzahl hochmoortypischer Pflanzenarten u.a. Moosbeere und Moorbärlapp. Viele dieser Arten finden sich auch in dem im Nordosten des Moores angelegten Kleingewässer. Im Umfeld dieser Gewässer finden sich ca. 100 Individuen des gefleckten Knabenkrautes (Dactylorhiza maculata agg.), teils mit Merkmalen von Dactylorhiza fuchsii. Im gesamten Gebiet hat sich die Moorlilie stark ausgebreitet. In den östlichen Glockenheideaspekten tritt sie stellenweise bestandsbildend auf, aber auch in den Molinia-Bultenstadien ist sie mittlerweile regelmässig anzutreffen. Das Moor ist in seinem Zentralbereich weitgehend baumfrei, nur wenige niedrige und krüppelwüchsige Gehölze sind hier vorhanden. Im Süden geht das Moor allmählich in einen Molinia-Kiefernwald über. Am Westrand befindet sich je nach Wasserstand eine mehr oder weniger großflächige offene Wasserfläche. Vegetationskundlich handelt es sich um die Hochmoorbult-Gesellschaft in der Ausbildung mit Moorlilie (Erico-Sphagnetum magellanici narthecietosum). Diese Ausbildung ist lt. Pott 1995 eindeutig auf minerotrophe Biotope beschränkt, was durch vorkommende Mineralbodenwasserzeiger (Dactylorhiza maculata, Myrica gale) bestätigt wird. Dies unterstreicht den Zwischemoorcharakter des Gebietes. Aufgrund des aktuell sehr positiven Erscheinungsbild des Moores wird der Erhaltungszustand mit hervorragend bewertet. Das Heiminghofmoor am Südrand des Truppenübungsplatzes nördlich des Hullerner Stausees ist ein weiteres sehr naturnahes Moor. Hierbei handelt es sich um eine nicht betretbare Schwingrasendecke aus Torfmoosen, Wollgräsern, Sonnentau, Glockenheide, Moosbeere und Schnabelried. Am Südrand befindet sich ein kleine offene Wasserfläche mit einem Schnabelseggenried. Buchenwald Ein alter Eichen-Buchenwaldbestand befindet sich direkt am Sandbach am Nordrand des Gebietes. Es handelt sich um starkes Baumholz mit einem Brusthöhendurchmesser bis 1,0m. Innerhalb des Bestandes befinden sich auch Höhlenbäume, von denen einer im Jahr 2002 mit einem Schwarzspecht besetzt war. Eichenwälder Stiel-Eichenwälder im Altholzalter (bis 1,0m BhD) stocken auf pleistozänen Sandablagerungen südlich des Sandbaches am Nordwestrand des Gebietes. Hier befindet sich auch ein Biwakplatz des Militärs. Aufgrund des Kiefernanteils und den lokal starken Ruderalisierungerscheinungen in der Krautschicht kann der Erhaltungszustand nur mit durchschnittlich bis beschränkt angegeben werden. Die Trauben-Eichen-Birkenwälder im Gebiet stocken auf den Steilhängen der Oberkreide-Kalksandsteinrippen im Bereich Rauhe Telle, am Opferstein, am Fischberg und am Rauhen Berg. Es handelt sich um sehr zwergstrauchreiche lokal krüppelwüchsige Bestände. Am Mittel- und Unterhang ist auch die Buche mit am Bestandesaufbau beteiligt. Feuchtgrünlandflächen Auf dem Truppenübungsplatz Borkenberge befindet sich nördlich des Süskenbrockmoores ein großer, von Binsen geprägter artenreicher Feuchtgrünlandkomplex. Die Spitzblütige Binse hat in diesen Flächen ein frequentes Vorkommen und weist auf quellig-wasserzügige Verhältnisse hin. Diese Flächen werden seit Jahren extensiv mit Schafen beweidet. Das anfallende Mahdgut von Pflegeschnitten sollte vollständig von den Flächen abgeräumt werden. Der Erhaltungszustand dieser Flächen wird u.a. aufgrund des Artenreichtums mit gut bewertet. Ein weiterer binsenreicher Feuchtgrünlandkomplex befindet sich südlich der Emkumer Mark. Hier dominieren lokal Flatterbinse oder Spitzblütige Binse. Die Knäuel-Binse ist frequent vorhanden. Lokal finden sich auch torfmoos- und hundsstraußgrasreiche Sümpfe. Kleinflächig sind weitere Feuchtgrünlandreste im Gebiet vorhanden. Nördlich des Hullerner Stausees wachsen einige binsenreiche Feuchtbracheflächen. Magergrünlandflächen Am Südrand des Truppenübungsplatzes befindet sich in einem Feuchtbrachekomplex eingebettet eine verbrachte Rotschwingelweide mit Echtem Labkraut und Kleiner Bibernelle. Binsensumpf, Kleinseggenried Östlich der Ringstraße befindet sich größere feuchte Fläche mit eingebetteten Kleingewässern, die von Kleinseggen (Braune Segge) und Binsen (Flatterbinse, Spitzblütige Binse) dominiert wird. Grünlandarten treten hier zurück. Ein weiterer Kleinseggen-/Binsensumpf befindet sich nördlich des Hullerner Staussee in einer flach ausgezogenen, periodisch wassergefüllten Senke. Es handelt sich um einen Hundsstraußgras-Grauseggensumpf mit fließenden Übergängen zu Flatterbinsen-Dominanzbeständen. Bemerkenswert ist der Wuchsort der Natternzunge (Ophioglossum vulgatum). Das Lebensraummosaik nährstoffarmer Moor-, Heide- und Gewässerstandorte in Verbindung mit Sandtrockenrasen und Feuchtgrünlandgesellschaften zählt aufgrund seiner Größe und Ausprägung zu den besten in NRW. Es ist ein bedeutendes Rückzugsgebiet für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Das Gebiet ist die östliche Kernfläche der landesweit bedeutsamen Biotopverbundachse der Moore, Heiden und Feuchtwiesen im südlichen Münsterland und Lebensraum extrem anspruchsvoller Arten des extensiv genutzten Offenlandes. 2015 wurde das FFH-Gebiet zusammen mit dem FFH-Gebiet Gagelbruch in das Eigentum der DBU Naturerbe GmbH überführt und als NNE Borkenberge ausgewiesen. |
Kennung: |
BK-0001 |
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Objektbezeichnung: |
Sandabgrabung Borkenberge (FFH-Gebiet Truppenübungsplatz Borkenberge) |
Link zur Karte: | BK-0001 |
Objektbeschreibung: | Die Sandabgrabung Borkenberge ist Teil des FFH-Gebietes Truppenübungsplatz Borkenberge und befindet sich im Eigentum der Borkenbergegesellschaft. Nördlich der DBU- Naturerbefläche Borkenberge und südlich des Sport- und Segelflughafens Borkenberge befindet sich die Abgrabung Borkenberge, in der Quarzsande aus der Kreidezeit abgebaut werden. Der 11 ha große, überwiegend mit bewaldeten Steilufern ausgestattete Baggersee ist als oligotrophes Gewässer einzustufen. In wenigen Teilbereichen sind flache Ufer und Halbinseln mit Torfmoosschwingrasen vorhanden. Die Betretung der Uferbereiche ist wegen möglicher Sandabbrüche nicht anzuraten. Der überwiegende Teil der Uferbereiche ist mit Pionierbaumarten wie Kiefer, Erle und Birke verbuscht. Bereichsweise sind noch Sandtrockenrasen- und Heiderelikte vorhanden, die jedoch ohne Beweidung oder Pflegeeingriffe im Laufe der Zeit durch die voranschreitende Waldsukzession verschwinden werden. Südlich des Baggersees stocken artenarme Schwarz-Kiefernforste, eingestreut mit Roteichenbeständen. Im Osten sind von Waldkiefer geprägte Sukzessionswälder ausgebildet. Im Westen der Abgrabung befindet sich ein vegetationsfreies Spülfeld, auf das in unregelmäßigen Abständen das gewonnene Sand-Wassergemisch gepumpt und anschließend abtransportiert wird. Südlich des Spülfeldes befindet sich eine gut 1 ha große Naturschutzfläche, die vom NABU Coesfeld seit Jahrzehnten entbuscht und gemäht wird. Es handelt sich dabei um ein Mosaik aus Feuchten und Trockenen Heiden (FFH-LRT 4010, 4030) mit mehreren Flachgewässern in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten der Roten Liste sind auf dem Areal zu finden. 2006 wurde auf einer Fahrspurbreite und 300 Meter Länge der Oberboden abgeschoben, so dass sich die Pioniervegetation feuchter Sandböden regenerieren konnte. Die Südgrenze der NABU-Pflegefläche wird durch einen hohen Sandwall und einen Abflussgraben des Baggersees begrenzt, der in das weiter westlich liegende FFH-Gebiet Gagelbruch Borkenberge entwässert. Südlich des Sandwalls befindet sich noch eine 1,5 ha große, degenerierte Heidefläche, die sukzessive Verbuscht und vergrast. Die Grenze zwischen des im Eigentum der Borkenberge Gesellschaft befindlichen Abgrabungsgeländes zu der DBU-Naturerbefläche Borkenberge bildet die asphaltierte und für Besucher freigegebene Panzerringstraße. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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