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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Hangsbachquellen (COE-072)

Objektbezeichnung:

NSG Hangsbachquellen

Kennung:

COE-072

Ort: Billerbeck
Kreis: Coesfeld
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 13,49 ha
Offizielle Fläche: 13,60 ha
Flächenanzahl: 6
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2007
Inkraft: 2007
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 20 LG NRW, insbesondere
- zur Erhaltung von Lebensgemeinschaften und Biotopen bestimmter wildlebender
Tier- und Pflanzenarten. Als Lebensgemeinschaft und Lebensstätte gelten hier
insbesondere:
- naturnahe Fliessgewässer,
- Quellen sowie
- Ufer- und Feldgehölze
- wegen der besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit dieses Landschafts-
bestandteiles.
- zur Sicherung des Naturhaushalts und zur Abwehr schädlicher Einwirkungen,
- aus naturwissenschaftlichen, natur- und landeskundlichen sowie naturgeschichtlichen
Gründen.

Erläuterung:
Die Quellbachabschnitte, stellen ein naturraumtypisches Biotopverbundelement
zwischen den Baumbergen und dem Kernmünsterland dar.
Die Quellen werden im wesentlichen umrahmt von Buchen- und Eichenbeständen.
An einer Quelle dominieren in der unmittelbaren Umgebung Fichtenbestände. Zudem
treten vereinzelte Eschen in starkem Baumalter hervor. Einige der Quellbäche
sind lediglich temporär wasserführend. Die Bachauen sind zudem bestimmt durch
ihre hohe Strukturvielfalt und ihre besondere geologische Bedeutung.
Das Naturschutzgebiet besteht aus sechs Quellgebieten:
Quelle der Poppenbecker Aa im Kuhlenbusch - Nord
Quelle der Poppenbecker Aa im Kuhlenbusch - Süd
Quelle der Poppenbecker Aa bei Hof Pohlmann
Hangsbachquelle bei Hof Iber (West)
Hangsbachquelle bei Hof Iber (Ost) - (ehemaliges Naturdenkmal)
Hangsbachquelle bei Hof Jeiler - (ehemaliges Naturdenkmal)
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-COE-00022
Kennung:

BK-0001

Objektbezeichnung:

NSG Hangsbachquellen

Link zur Karte: BK-0001
Objektbeschreibung: Am nordöstlichen Unterhang der Steverberge westlich von Havixbeck entspringen mehrere Quellbäche. Sie verlaufen in tief eingeschnittenen, gehölzbestandenen Kerbtälern. Das westliche der vier Teilgebiet ist in ein etwas größeres Waldgebiet eingebettet, während die übrigen Gebiete von Ackerflur umgeben sind. Wie für den Naturraum typisch ist die Schüttung der Quellen stark niederschlagsabhängig. Dementsprechend führen die Bäche zumeist nur zeitweilig Wasser, so dass Quellfluren und typische bachbegleitende Vegetation eher spärlich vorhanden sind. Zerstreut finden sich bachbegleitend Erlen oder Eschen. Im westlichen Teilgebiet Kuhlenbusch findet sich ein Quellbereich mit einem größeren Bestand der Winkelsegge, im östlichen Teilgebiet ist unterhalb der Hauptquelle ein flächig feuchter Talgrund mit verschiedenen Feuchtezeigern entwickelt. Während in den beiden östlichen Teilgebieten (mit dem vormaligen Naturdenkmal Hangsbachquellen) naturnahe Buchenbestände vorherrschen, sind in den beiden westlichen Teilgebieten noch erhebliche Anteile nicht bodenständiger Bestockung (Fichten, Pappeln, Douglasien) enthalten. Den südlichen Teil des Gebietes Bergbrei bildet ein typisch ausgebildeter Waldmeister-Buchenwald. Randlich der Gehölze finden sich in einigen Bereichen (innerhalb oder außerhalb des NSG) Nitrophytenfluren, die auf eine Eutrophierung von den umgebenden Ackerflächen hinweisen. Nördlich der querenden Bahnlinie stehen nahe der ehemaligen Hofstelle Pohlmann auf einer nährstoffreichen Wiese einige uralte Eichen. Die naturraumtypisch ausgebildeten Quellbachtäler stellen wertvolle Biotopverbundelemente zwischen den Baumbergen und der Ebene des Kernmünsterlandes dar. Wichtigste Entwicklungsziele im Gebiet sind die Umwandlung von Nadelholz und Pappelbeständen in standortheimische Bestockung sowie die Vermeidung von Eutrophierung aus den umliegenden Ackerflächen in die tiefer gelegenen Quelltälchen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (0,83 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (7,55 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,45 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (2,87 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,60 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,60 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (1,02 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (0,43 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (0,53 ha)
  • Birkenmischwald mit Nadelbaumarten <AD3> (0,29 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,02 ha)
  • Kahlschlagfläche <AT1> (0,82 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (0,69 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (3,70 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend nicht heimischen Baumarten <BA2> (3,23 ha)
  • Einzelbaum <BF3> (0,00 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,33 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,60 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,09 ha)
  • Acker <HA0> (0,06 ha)
  • Trockene Hochstaudenflur, flächenhaft <LB2> (1,13 ha)
  • Landwirtschaftsweg <VB3a> (0,36 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Adlerfarn i.w.S. (Pteridium aquilinum s.l.)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dornfarn Sa. (Dryopteris carthusiana agg.)
  • Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Fichte (Picea abies)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Kriech-Quecke (Elymus repens subsp. repens)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius subsp. obtusifolius)
  • Gewöhnliches Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis subsp. pratensis)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Moor-Birke (Betula pubescens subsp. pubescens)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Labkraut Sa. (Galium palustre agg.)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Walnuss (Juglans regia)
  • Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Wurmfarn Sa. (Dryopteris filix-mas agg.)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung von naturraumtypischen Quellbächen in bewaldeten Kerbtälern durch naturnahe Waldbewirtschaftung und Vermeidung von Eutrophierung.
Gefährdungen:
  • Eutrophierung (LW)
  • Muellablagerung, Bauschutt
  • Muellablagerung, landwirtschaftlicher Abfall
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW) (Fichte, Pappel, Douglasie)
  • Zerschneidung von Habitaten (Bahnlinie)
Maßnahmen:
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Gewaesser
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Pufferzone anlegen
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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