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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Hexenkuhle (COE-075)

Objektbezeichnung:

NSG Hexenkuhle

Kennung:

COE-075

Ort: Nottuln
Kreis: Coesfeld
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 7,11 ha
Offizielle Fläche: 7,50 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2007
Inkraft: 2007
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 20 LG NRW, insbesondere
- zur Erhaltung von Lebensgemeinschaften und Biotopen bestimmter wildlebender
Tier- und Pflanzenarten. Als Lebensgemeinschaft und Lebensstätte gelten hier
insbesondere:
- Quellen,
- naturnahe Fliessgewässer,
- Feuchtgrünland und Seggenriede sowie
- Ufer- und Feldgehölze
- wegen der besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit dieses Landschafts-
bestandteiles.
- zur Sicherung des Naturhaushalts und zur Abwehr schädlicher Einwirkungen,
- aus naturwissenschaftlichen, natur- und landeskundlichen sowie naturgeschichtlichen
Gründen.
Erläuterung:
Das Schutzgebiet Hexenkuhle wird dominiert von zwei ausgeprägten Quellbachtälern
des Gründkenbaches, die umgeben sind von bis zu 10 m hohen Steilwänden,
die zum Teil mit Buchenaltholz bestanden sind. Das südlich gelegene Feuchtgrünland
wird von Feldgehölzen und Hecken begleitet.
Die Bäche sind in ihrem Umfeld geprägt von Winkelsegge, Bachbunge und einzelnen
Großseggenrieden. Die Seggenriede bestehen u.a. aus Sumpfsegge, Sumpf-
Schachtelhalm und Wasserdost.
Das weitgehend erhaltene Quellbachsystem stellt mit seinen begleitenden Buchenwäldern
einen bedeutenden linearen Biotopkomplex zwischen den Naturräumen
Baumberge und Kernmünsterland dar.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-COE-00025
Kennung:

BK-0001

Objektbezeichnung:

NSG Hexenkuhle

Link zur Karte: BK-0001
Objektbeschreibung: Kleines Waldgebiet mit zwei ausgeprägten Quellbachtälern des Gründkenbaches am Unterhang der Steverberge nordwestlich von Schapdetten. Die Quellbäche sind tief in das umgebende Gelände eingeschnitten mit bis zu 10 m hohen, steilen, gehölzbestandenen Böschungen. Zum Kartierzeitpunkt Ende Mai führten die Bäche nur wenig Wasser, wie für den Naturraum typisch ist die Schüttung der Quellen vermutlich stark niederschlagsabhängig (die Haupt-Quellbereiche liegen nicht innerhalb der Biotopfläche). Zerstreut finden sich bachbegleitend Erlen oder Eschen. Ein dichter Brennnesselsaum entlang des westlichen Quellbaches deutet auf Eutrophierung aus angrenzender intensiver Grünlandnutzung. Die umgebenden Gehölzbestände sind überwiegend von Buchen, im nordwestlichen Gebietsteil auch von jüngeren Eschen geprägt. Starkes Baumholz ist verbreitet, örtlich sind Altbäume vorhanden (Eiche, Esche oder Buche, vorwiegend am Waldrand). Strauch- und Krautschicht sind vor allem an den steilen Böschungen spärlich entwickelt. In das Naturschutzgebiet einbezogen wurde das Gelände eines ehemaligen Sportplatzes mit einer jüngeren Streuobstwiese, auf dem sich teilweise artenreiches bzw. mageres Grünland entwickelt hat. Das Quellbachsystem mit den begleitenden naturnahen Gehölzbeständen stellt ein wertvolles Biotopverbundelement zwischen den Baumbergen und der Ebene des Kernmünsterlandes dar. Wichtigste Entwicklungsziele im Gebiet sind Erhalt und Optimierung von naturnahem Buchenwald durch naturgemäße Waldbewirtschaftung, insbesondere die Förderung von Alt- und Totholz, sowie die Vermeidung von Eutrophierung aus angrenzender intensiver Landwirtschaft.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • noch kein LRT <kein LRT> (1,41 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (2,16 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (2,88 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (0,16 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,07 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,43 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,43 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (2,16 ha)
  • baumarme Waldfläche unbekannter Herkunft <AT5> (0,06 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (2,63 ha)
  • Hecke <BD0> (0,07 ha)
  • Ufergehölz aus heimischen Laubbaumarten <BE5> (0,18 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,54 ha)
  • Feldgras und Neueinsaaten <EA3> (0,03 ha)
  • Magerwiese <ED1> (0,07 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (0,10 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,43 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,05 ha)
  • Acker <HA0> (0,06 ha)
  • Streuobstwiese <HK2> (0,16 ha)
  • trockener eutropher Saum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KB0b> (0,18 ha)
  • Fettgrünland-Saum <KC1a> (0,01 ha)
  • Trockene Hochstaudenflur, flächenhaft <LB2> (0,37 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeiner Beinwell Sa. (Symphytum officinale agg.)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnlicher Rotschwingel (Festuca rubra subsp. rubra)
  • Gewöhnlicher Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius subsp. obtusifolius)
  • Gewöhnliches Flattergras (Milium effusum subsp. effusum)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gewöhnliches Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis subsp. pratensis)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hohe Weide (Salix x rubens (S. alba x fragilis))
  • Hybridpappel-Kultursorte (Populus canadensis (cvar. marilandica))
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Pflaume (Prunus domestica)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere Sa. (Ribes rubrum agg.)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Ulme (unbestimmt) (Ulmus spec.)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus subsp. hordeaceus)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Schaumkraut Sa. (Cardamine pratensis agg.)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung von naturnahen Quellbachabschnitten in bewaldeten Kerbtälern durch naturnahe Waldbewirtschaftung und Vermeidung von Eutrophierung.
    Erhalt und Optimierung eines kleinen Grünlandkomplexes mit Streuobstbestand durch extensive Grünlandbewirtschaftung.
Gefährdungen:
  • Entnahme Altholz (FW)
  • Eutrophierung (LW)
  • Gruenlandbewirtschaftung, zu intensiv (LW)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung der Gewaesser
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Pufferzone anlegen
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