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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Ameshorst (COE-081)

Objektbezeichnung:

NSG Ameshorst

Kennung:

COE-081

Ort: Havixbeck
Kreis: Coesfeld
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 48,42 ha
Offizielle Fläche: 48,45 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2007
Inkraft: 2007
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 20 LG NRW, insbesondere
- zur Erhaltung von Lebensgemeinschaften und Biotopen bestimmter wildlebender
Tier- und Pflanzenarten. Als Lebensgemeinschaft und Lebensstätte gilt hier
insbesonders:
- Eichen-Hainbuchenwald,
- Hainsimsen-Buchenwald
- wegen der besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit dieses Landschafts-
bestandteiles,
- zum Erhalt von Altbäumen.

Erläuterung:
Das Waldnaturschutzgebiet wird dominiert von Stieleichen-Hainbuchenwäldern unterschiedlichster
Ausprägungen. In kleineren Parzellen auf nährstoffärmeren
Standorten finden sich vereinzelt bodensaure Eichenwälder und Hainsimsen-Buchenwälder.
Vereinzelt zeigt der Wald Aspekte historischer Niederwaldnutzungsformen.
Der südliche Teil des Waldes, der etwa 1/3 des Ameshorstes umfasst, gewinnt
besonders durch seine gute, für die jeweiligen Eichenwälder typische Artenkombination.
Die langjährige ungestörte Entwicklung des Waldes hat wesentlich zu
dieser Ausprägung beigetragen. Prägend für den Gesamtcharakter ist der in der
FFH-Richtlinie beschriebene Stieleichen-Hainbuchenwald (FFH-Code 9160), in
dessen Krautschicht u.a. Flattergras, Wald-Sauerklee, Große Sternmiere und
Waldgeißblatt dominiert. Untergeordnet sind die Lebensräume des fragmentarisch
ausgeprägten Hainsimsen-Buchenwaldes mit Kleinem Dornfarn, Adlerfarn und Polytrichum
formosum (FFH-Code 9110) und des bodensauren Eichenwaldes (FFHCode
9190). In dieser verarmten Waldgesellschaft finden sich hauptsächlich Winkelseggen,
Pfeifengras, Himbeere und Adlerfarn.
Der auf frischen bis nassen Gley-Pseudogley-Böden stockende Wald wird von zahlreichen
Dämmen und Entwässerungsgräben durchzogen.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-COE-00023
Kennung:

BK-0001

Objektbezeichnung:

NSG Ameshorst

Link zur Karte: BK-0001
Objektbeschreibung: Das Naturschutzgebiet Ameshorst ist der südliche Teil eines größeren Waldgebietes am Rande des Nottulner Hügellandes zwischen Havixbeck und Roxel. Auf den frischen bis staufeuchten Lehmböden ist der Eichen-Hainbuchenwald die wichtigste Waldgesellschaft, welche etwa die Hälfte des Gebietes einnimmt. Es überwiegen (mittlerweile?) die trockeneren Ausprägungen des Waldtyps mit Wald-Geißblatt. Starkes Baumholz ist verbreitet, besonders hervorzuheben ist ein größerer Altholzbestand im Südosten des Gebietes. Weitere Eichen-Mischwälder dürften zu einem großen Teil auf entwässerten Eichen-Hainbuchenwald-Standorten stocken (das Gebiet wird von zahlreichen, unterschiedlich tiefen Entwässerungsgräben durchzogen und umgeben). Außerdem finden sich bodensaure Eichenwälder und Hainsimsen-Buchenwälder als weitere naturnahe Waldgesellschaften. Die vorhandenen Lärchen-Bestände weisen zumeist bereits eine gut entwickelte 2. Baumschicht aus heimischen Laubbaumarten auf. Das Gebiet gehört zu den größten, naturraumtypischen Eichen-Hainbuchenwaldkomplexen im Kernmünsterland. Damit kommt ihm innerhalb des Biotopverbundes eine große Bedeutung als Kernfläche und wichtiger Lebensraum für waldbewohnende Arten zu. Prioritäre Ziele im Gebiet sind Erhalt und Wiederherstellung von Eichen-Hainbuchenwald in seinen unterschiedlichen Ausprägungen. Hierzu ist neben naturgemäßer Waldbewirtschaftung mit der Förderung von Alt- und Totholz vor allem die Wiederherstellung des ursprünglichen Bodenwasserhaushaltes anzustreben. Ein Anstau von Entwässerungsgräben wird empfohlen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (4,02 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (0,98 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (22,86 ha)
  • Alte bodensaure Eichenwaelder auf Sandebenen mit Quercus robur <9190> (4,38 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (10,93 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (5,13 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,02 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,02 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (0,47 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (3,94 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (1,38 ha)
  • Eichenwald <AB0> (4,65 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (3,36 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (2,53 ha)
  • Eichenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AB4> (0,83 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (22,41 ha)
  • Sonstiger Laub(misch)wald heimischer Arten mit Nadelbaumarten <AG3> (3,22 ha)
  • Douglasienwald <AL1> (0,11 ha)
  • Douglasienmischwald <AL2> (0,16 ha)
  • Roteichenwald <AO0> (0,75 ha)
  • Roteichenmischwald <AO1> (1,48 ha)
  • Lärchenmischwald <AS1> (1,23 ha)
  • Kahlschlagfläche <AT1> (0,20 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,02 ha)
  • Graben <FN0> (0,69 ha)
  • Waldwirtschaftsweg <VB3b> (0,87 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum (subsp. aquilinum))
  • Adlerfarn i.w.S. (Pteridium aquilinum s.l.)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Dornfarn Sa. (Dryopteris carthusiana agg.)
  • Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnliches Flattergras (Milium effusum subsp. effusum)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Veilchen (Viola riviniana)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Kleines Immergrün (Vinca minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Linde (unbestimmt) (Tilia spec.)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Moor-Birke (Betula pubescens subsp. pubescens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Wiesen-Schaumkraut Sa. (Cardamine pratensis agg.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines zusammenhängenden Waldgebietes mit hohem Anteil von Eichen-Hainbuchenwald durch naturnahe Waldbewirtschaftung und Wiederherstellung des Wasserhaushalts.
Gefährdungen:
  • Entwaesserungsgraeben
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW) (Roteiche, Lärche)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Entwaesserungsgraeben anstauen
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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