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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Berenbrocks Busch (COE-093)

Objektbezeichnung:

NSG Berenbrocks Busch

Kennung:

COE-093

Ort: Duelmen
Kreis: Coesfeld
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 21,17 ha
Offizielle Fläche: 21,20 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2016
Inkraft: 2016
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gem. § 23 BNatSchG insbesondere:

a.) zur Erhaltung, Förderung und Wiederherstellung der Lebensgemeinschaften und Lebensstätten
landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten in einem naturnahen Waldgebiet;

b.) zur Sicherung des Naturhaushaltes und zur Abwehr schädlicher Einwirkungen;

c.) zur Erhaltung und Förderung gesetzlich geschützter Biotope;

d.) aus naturwissenschaftlichen, natur- und landeskundlichen sowie naturgeschichtlichen
Gründen und wegen der biogeographischen Bedeutung;

e.) wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schönheit des Gebiets;

f.) zur Sicherung der Biotopverbundfunktion als Trittsteinbiotop innerhalb einer Biotopverbundfläche
von besonderer Bedeutung (Parklandschaftsnetz).
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4110-0203
Kennung:

BK-4110-0203

Objektbezeichnung:

Bredenbrocks Busch südlich Hiddingsel

Link zur Karte: BK-4110-0203
Objektbeschreibung: Überwiegend von Eichen aufgebauter Teil eines größeren Waldes auf weitgehend ebenen, mäßig feuchten Sandböden in Daldrup westlich des Dortmund-Ems-Kanals. An das Gebiet angrenzende jüngere Laubholzaufforstungen oder Nadelholzbestände wurden nicht in den Biotop einbezogen. Das Gebiet wird großflächig von einem mittelalten bis alten Eichenwald eingenommen, der bereichsweise deutlich aufgelichtet ist. Die Strauchschicht ist zumeist fehlend bis spärlich ausgebildet. In der Krautschicht dominieren vielfach Brombeere oder Adlerfarn (v.a. in den aufgelichteten Bereichen), daneben eingestreut finden sich weitere Arten. Im Westen sind dabei v.a. Arten des Stieleichen-Hainbuchenwaldes vertreten, die aber zumeist nur eingestreut vorkommen. Lediglich im Nordwesten gibt es einen kleinen Eichenbestand, in dem die Störungszeiger Adlerfarn und Brombeere stark zurücktreten und die charakteristischen Arten des Stieleichen-Hainbuchenwaldes dominieren. Nach Osten nehmen Arten des Birken-Eichenwaldes zu, teilweise stocken hier sogar Eichen- oder Birkenwälder mit von Pfeifengras geprägter Krautschicht. In den von Pfeifengras geprägten Eichenwäldern stehen oftmals abgestorbene Eichen mit einem Durchmesser größer 50 cm. Eingelagert sind im Osten kleine Birkenbestände (z.T. durchsetzt mit Fichten) und reine Fichtenbestände, auch diese z.T. mit etwas Pfeifengras im Unterwuchs. Das relativ nasse Gebiet wird durch mehrere Gräben entwässert. V.a. am Waldrand verlaufen tief eingeschnittene Gräben, aber auch im Wald sind Gräben vorhanden. Darüber hinaus gibt es im Gebiet mehrere Kleingewässer, teils alte Abgrabungen, teils Bombentrichter und teils wohl natürlichen Ursprungs (ehemalige Bachläufe). Im Nordwesten liegen in einem stark aufgelichteten Eichenbestand zwei Komplexe aus Stillgewässern, die naturnah erhalten sind. Auffällig sind hier die z.T. dichten Rasen des Stern-Lebermooses. Die übrigen Gewässer sind oft stärker beschattet oder mit dichten Laubschichten versehen und temporär trocken fallend. Diese Gewässer besitzen keine gewässertypische Vegetation. Der Wald wird in Ost-West-Richtung von einem breiten Weg durchquert, der regelmäßig genutzt wird. Weitere im Gebiet vorhandene Wege sind weitgehend verfallen. Das ausgedehnte feuchte Waldgebiet mit seinem alten Baumbestand und seiner z.T. gut ausgebildeten Krautschicht ist ein wertvoller Lebensraum für Pflanzen- und Tierarten. Bemerkenswert sind die Übergänge und z.T. kleinräumigen Wechsel zwischen Stieleichen-Hainbuchenwald und feuchtem Birken-Eichenwald. Zusammen mit den angrenzenden, ebenfalls z.T. gut ausgebildeten Feuchtwäldern und Feldgehölzen bildet das Gebiet einen Schwerpunkt im Verbundsystem naturnaher Laubwälder der Region. Ziel ist die Erhaltung und Förderung eines naturnahen Waldes des feuchten bis nassen Flügels. Durch eine naturnahe Bewirtschaftung sollen die strukturelle Vielfalt gefördert und der Anteil an Alt- und Totholz erhöht werden. Eine weitergehende Entwässerung des Gebietes muss unterbleiben. Die im Gebiet vorhandenen Stillgewässer sollten zumindest z.T. wieder als Lebensraum hergerichtet werden (z.B. durch Auflichtung des Gehölzbestandes, Beseitigung von Laubpackungen).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (31,50 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,24 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,10 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,19 ha)
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (29,50 ha)
  • Birkenwald <AD0> (2,00 ha)
  • Birkenmischwald mit Nadelbaumarten <AD3> (2,50 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (2,00 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,24 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,10 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Dunkles Lungenkraut (Pulmonaria obscura)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gefleckter Aronstab Sa. (Arum maculatum agg.)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeines Weissmoos (Leucobryum glaucum)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Krause Distel i.w.S. (Carduus crispus s.l.)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Untergetauchtes Sternlebermoos (Riccia fluitans)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasserfeder (Hottonia palustris)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
  • Buntspecht (Dendrocopos major)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Hohltaube (Columba oenas)
  • Schwarzspecht (Dryocopus martius)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Förderung eines naturnahen Waldes auf feuchten bis nassen Standorten mit einem hohen Anteil an Alt- und Totholz
    Ökologische Aufwertung der Stillgewässer
Gefährdungen:
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhoehung des Altholzanteils
  • keine Entwaesserung
  • LSG-Ausweisung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
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