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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Kellenberger Kamp (DN-001)

Objektbezeichnung:

NSG Kellenberger Kamp

Kennung:

DN-001

Ort: Juelich
Kreis: Dueren
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 24,61 ha
Offizielle Fläche: 24,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1953
Inkraft: 2005
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 Buchstabe a) und Paragraph 20 Satz 2 LG

- Wegen der besonderen Bedeutung des Gebietes in Ausfuehrung des Paragraphen 48 c LG in
Verbindung mit der Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natuerlichen
Lebensraeume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie) und der Richtlinie 79/409/EWG
des Rates vom 2. April 1979 ueber die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (Vogelschutz-
richtlinie) in der jeweils gueltigen Fassung:

- Erhaltung, Sicherung und Wiederherstellung folgender natuerlicher Lebensraeume gemaess
Anhang I FFH-Richtlinie (in Klammern Kennziffer und Erhaltungszustand):

- Fliessgewaesser mit Unterwasservegetation (3260, B),

- Erhaltung, Sicherung und Wiederherstellung folgender natuerlicher Lebensraeume gemaess
Anhang I FFH-Richtlinie:

- Erlen- und Eschen- und Weichholz-Auenwaelder (91E0, C),
- Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald (9160, C),
- Erhaltung folgender wildlebender Tier- und Pflanzenarten gemaess Anhang II der FFH-Richtlinie:

- Biber (Castor fiber, 1337),

sowie Erhaltung und Wiederherstellung ihrer Lebensraeume,

- Erhaltung folgender wildlebender Vogelarten gemaess Anhang I der Vogelschutz-
richtlinie:

- Eisvogel (Alcedo atthis, A229),
- Wespenbussard (Pernis apivorus, A072),

sowie Erhaltung und Wiederherstellung ihrer Lebensraeume,

- Erhaltung von Lebensraeumen und Arten, die fuer das Gebiet weiterhin von Bedeutung sind:

- Krickente (Anas crecca, A052),
- Nachtigall (Luscinia megarhynchos, A271),
- Pirol (Oriolus oriolus, A337),
- Waldwasserlaeufer (Tringa ochropus, A165),
- Wasserfledermaus (Myotis daubentoni),
- Nickender Zweizahn (Bidens cernua),
- Schwanenblume (Butomus umbellatus),
- Tannenwedel (Hippuris vulgaris),
- Zwerg-Laichkraut (Potamogeton pusillus),
- Teichlinse (Spirodela polyrhiza),
- Sumpf-Teichfaden (Zannichellia palustris),

Schutzzweck ist weiterhin:

- Die Erhaltung und Wiederherstellung des Fliessgewaesser-Oekosystems Ruraue mit in NRW
geschuetzten Biotopen (Paragraph 62 LG),
- Die Erhaltung und Wiederherstellung des Lebensraumes von mehreren nach der Roten
Liste in NRW gefaehrdeten Tier- und Pflanzenarten (Paragraph 20 Buchstabe a und Satz 2 LG),
- Die Erhaltung und Wiederherstellung der Ruraue wegen ihrer Eigenart und besonderen
landschaftlichen Schoenheit (Paragraph 20 Buchstabe c LG) und
- Die Erhaltung und Wiederherstellung der Rur und ihrer Aue als Wanderkorridor fuer den
Biber und andere wandernde Tierarten (Paragraph 20 Buchstabe a und Satz 2 LG).
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5003-901
Kennung:

BK-5003-901

Objektbezeichnung:

NSG Kellenberg

Link zur Karte: BK-5003-901
Objektbeschreibung: Dieses NSG erstreckt sich von der Rur bis auf den Westhang der Rurniederung. Die Hangregion ist ueberwiegend von Buchenwaeldern (artenarme Kraut- und Strauchschicht) bestanden. Roteiche und Feldahorn sind durch Pflanzungen stellenweise stark vertreten. Die Niederung der Rur ist hier sehr unterschiedlich strukturiert. Am wertvollsten sind die Erlen-Eschen-Pappel-Bestaende auf feuch- tem, anmoorigem Untergrund, mit seggenreichem Unterwuchs. Bota- nisch sehr interessant sind 5 gepflanzte (15 - 18 m hohe) Sumpf- zypressen, die wie am natuerlichen Wuchsort Atemwurzel gebildet haben. Auf weniger feuchten Flaechen wurden Ahorn- und Buchenmono- kulturen angelegt. Inmitten des NSG liegt im Wald eine private Grabstaette, die von zahlreichen fremdlaendischen Gehoelzen und einem kleinflaechigen Magerrasen eingefasst wird. Am Steilhang tritt eine Sickerquelle aus, innerhalb des Feuchtwaldbereiches befindet sich noch ein ca. 50qm grosser Quelltopf mit Abfluss und typischer Vegetation. Der das Gebiet rasch und laminar durchstroemende, meist begradigte "Muehlenteich" (bis max. 5m breit) wird von Ufergehoelz, z.T. alten Eichen, begleitet und ist mit Ausnahme von Efeuteppichen aufgrund der Beschattung ohne gewaessertypische Vegetation. Vor ca. 100-150 Jahren wurden die verschiedenen Abschnitte des Muehlenteiches zuerst in Verbindung mit den Muehlen, spaeter fuer die Teppich- und Papierindustrie angelegt. Der Graben ist bis 8 m breit und nur im Zusammenhang mit dem Gehoelzsaum aus z.T. standorttypischen Arten als Landschaftselement und aufgrund der Vergangenheit als kulturhistorisches Element bedeutungsvoll. Die Wasserqualitaet ist durch Klaeranlagenabwasser und auch Industrieabwasser beeintaechtigt. Am suedoestlichen Waldrand verlaeuft wegbegleitend im Gruenland ein vegetationsreicher Graben, weitere Graeben verlaufen innerhalb des Waldes. Suedlich der Pickartzmuehle befindet im Erlenbruch eine Limnokrene mit anschliessendem bis 2 m breiten sehr langsam fliessenden Quellbach. Die Krautschicht wird hauptsaechlich von Brennesseln gebildet. Das weitere Umfeld besteht aus einem Pappelforst und Ackerflaechen. Im Gebiet kommen folgende Paragraph 20c-Biotoptypen vor: - Roehrichte (CF) - natuerliche und naturnahe stehende Gewaesser (FD) - Quellen (FK2) - naturnahe und unverbaute Bach- und Flussabschnitte (FM0).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • FFH-Lebensraumtyp <FFH-LRT> (12,51 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (11,96 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (3,34 ha)
  • Eichenwald <AB0> (1,11 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (1,11 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,39 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (4,73 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,83 ha)
  • Bachbegleitender Eschenwald <AM2> (9,45 ha)
  • Roteichenwald <AO0> (0,83 ha)
  • Ahornwald <AR0> (0,83 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (1,95 ha)
  • Röhrichtbestand <CF0> (0,28 ha)
  • Magerwiese <ED1> (0,28 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,28 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,28 ha)
  • Bach <FM0> (0,56 ha)
  • Graben <FN0> (0,28 ha)
  • Friedhof, Begräbnisstätte <HR0> (0,28 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Amerikanische Balsam-Pappel Sa. (Populus balsamifera agg.)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blut-Ampfer (Rumex sanguineus)
  • Dünnährige Segge (Carex strigosa)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Rote Lichtnelke (Silene dioica)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis var. pratensis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
Tierarten:
  • Agonum fuliginosum (Agonum fuliginosum)
  • Anisus spec. (Anisus spec.)
  • Asellus aquaticus (Asellus aquaticus)
  • Bauchige Zwerghornschnecke (Carychium minimum)
  • Bergmolch (Triturus alpestris)
  • Borstenhornläufer (Loricera pilicornis)
  • Braune Streifenglanzschnecke (Nesovitrea hammonis)
  • Dunkles Kegelchen (Euconulus alderi)
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
  • Erdkröte (Bufo bufo)
  • Gebirgsstelze (Motacilla cinerea)
  • Gebänderter Feuersalamander (Salamandra salamandra terrestris)
  • Gebüsch-Grabläufer (Pterostichus madidus)
  • Gefleckte Schüsselschnecke (Discus rotundatus)
  • Gekörnter Laufkäfer (Carabus granulatus)
  • Gemeine Achatschnecke (Cochlicopa lubrica)
  • Gemeine Bernsteinschnecke (Succinea putris)
  • Gemeine Haarschnecke (Trochulus hispidus)
  • Gemeine Kristallschnecke (Vitrea crystallina)
  • Gemeine Schlammschnecke (Radix peregra)
  • Gewöhnlicher Dammläufer (Nebria brevicollis)
  • Gewöhnlicher Grabspornläufer (Clivina fossor)
  • Gewöhnlicher Wald-Grabläufer (Pterostichus oblongopunctatus)
  • Glänzende Dolchschnecke (Zonitoides nitidus)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Graureiher (Ardea cinerea)
  • Grosse Glasschnecke (Phenacolimax major)
  • Grosser Brettläufer (Abax parallelepipedus)
  • Helles Kegelchen (Euconulus fulvus)
  • Kleine Achatschnecke (Cochlicopa lubricella)
  • Kleine Sumpfschnecke (Galba truncatula)
  • Kleiner Grabläufer (Pterostichus strenuus)
  • Kugelige Glasschnecke (Vitrina pellucida)
  • Lederlaufkäfer (Carabus coriaceus)
  • Lepidostoma hirtum (Lepidostoma hirtum)
  • Punktschnecke (Punctum pygmaeum)
  • Rohrammer (Emberiza schoeniclus)
  • Rötliche Laubschnecke (Monachoides incarnatus)
  • Schlanke Zwerghornschnecke (Carychium tridentatum)
  • Schmaler Brettläufer (Abax parallelus)
  • Schwarzer Enghalsläufer (Limodromus assimilis)
  • Schwärzlicher Grabläufer (Pterostichus nigrita)
  • Stockente (Anas platyrhynchos)
  • Sumpf-Enghalsläufer (Oxypselaphus obscurus)
  • Sumpf-Flinkläufer (Epaphius secalis)
  • Sumpf-Grabläufer (Pterostichus minor)
  • Sumpfwald-Enghalsläufer (Platynus livens)
  • Teichhuhn (Gallinula chloropus)
  • Wasserfrosch-Komplex (Rana esculenta-Synklepton)
  • Zweifleckiger Laubläufer (Notiophilus biguttatus)
  • Zweizähnige Schliessmundschnecke (Clausilia bidentata)
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung von Resten des Hartholzauenwaldes im
    Rurtal, sowie Sicherung der Vorkommen seltener Pflanzenarten
    und Sicherung einer artenreichen Tierwelt
Gefährdungen:
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Grundwasserabsenkung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • keine Entwaesserung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vermeidung Eutrophierung
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