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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Quellteiche bei Linnich (DN-020)

Objektbezeichnung:

NSG Quellteiche bei Linnich

Kennung:

DN-020

Ort: Linnich
Kreis: Dueren
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 19,11 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1984
Inkraft: 1984
Außerkraft: 9999
Schutzziel: gemaess LG Paragraph 20
- zur Erhaltung des Lebensraumes gefaehrdeter Amphibien, Libellen, Sueßwasser-
mollusken, anderer wassergebundener Organismen und gefaehrdeter Wasserpflanzen
sowie der Erhalt der Trockenrasen.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5003-0002
Kennung:

BK-5003-0002

Objektbezeichnung:

NSG Quellteiche bei Linnich

Link zur Karte: BK-5003-0002
Objektbeschreibung: Auenbereich der Rur bei Linnich mit brachgefallenem, ruderalisiertem Grünland, Gehölzbereichen, Tümpelquelle mit Quellbach (nicht natürlich, s.u.), Kleingewässern und Altarmen. Im Süden des Gebietes wurde gegenüber der NSG-Abgrenzung leicht erweitert, um hier eine stark schüttende Tümpelquelle (nicht natürlich - es handelt sich offenbar um eine Rohrverbindung zum angrenezenden Altgewässer) in einem Gebüsch zu berücksichtigen. Von hier aus läuft das Wasser in einen zunächst befestigten Graben ("Quellbach") , der sich weiter nördlich zweimal stark erweitert. Diese beiden Kleingewässer haben Stillwassercharakter, u.a. mit ausgeprägter Schwimmblattvegetation. Nördlich davon ändert der "Quellbach" seine Richtung nach Osten und folgt einem ehemaligen Mäanderbogen der Rur. HIer mündet von Westen ein zweiter Quellbach ein, der von einem bzw. zwei Tümpeln (Mulden in der Grünlandbrache) oberhalb gespeist wird. Am Nordrand des östlicheren Tümpels findet sich kleinflächig eine Magergrünlandbrache. Der westlichere Tümpel hat zur Zeit der Kartierung keinen Abfluss und ist noch stärker verlandet als der östliche. Laut Altkataster von 1992 gab es vier muldenförmige Teiche (einer davon bereits damals ausgetrocknet), die entweder ehemalige Altstromrinnen darstellen oder durch Abgrabung entstanden sind. Am Nordwestrand der Grünlandbrache erkennt man eine dritte, recht große Mulde. Diese ist jedoch völlig trocken und ohne Feuchte- oder Nässezeiger. Die im Alt-Kataster genannten Arten Aestiger Igelkolben, Froschbiss und Wasserfeder konnten 2010 nicht mehr festgestellt werden. Der Quellbach versickert unter Pappeln und anderen Gehölzen im ehemaligen Mäanderbogen unter einem Springkrautbestand. Offensichtlich gelangt der Bach während der Vegetationsperiode nur selten bis hierher. Weiter nach Nordosten ist ein Teilabschnitt des von Gehölzen gesäumten Bogens seicht mit Wasser überstaut und mit Röhrichtarten und Seggen bewachsen. 1992 wurde hier noch die Wasserfeder gefunden. Von Osten mündet in diesen Altarm eine ähnliche Vertiefung (gehölzbestanden) ein, die jedoch offensichtlich höchstens sporadisch Wasser führt und den schmalen Ostteil des NSG darstellt. Weiter nach Norden bzw. Nordwesten ist anschließend an den Altarm der ehemalige Rurverlauf im Gelände tlw. noch erkennbar (nitrophytische Hochstauden, überw. verbuscht). Östlich des beschriebenen Altarms liegt eine bewirtschaftete Fettweide im NSG mit lokal schlecht charakterisiertem Flutrasen. Der Norden des Gebietes (nördlich einer kleinen Abbruchkante, wahrscheilich durch Abgrabungen entstanden) wird von ± lückigen Pappelbeständen, Birken-Stangenhölzern und einem Silberweidenbestand beherrscht. Außerdem findet sich hier ein recht großes, naturnah gestaltetes Abgrabungsgewässer. Dieses ist aus einer Kiesabgrabung hervorgegangen und zu einem Weiher mit Buchten, Flachuferbereichen (zeitweise trockenfallend) sowie einer Insel umgestaltet worden. Wahrscheinlich durch die starke Verbuschung konnten 1992 erwähnte Magerrasen hier nicht mehr festgestellt werden. Ein zweiter Altarm liegt im Südwesten des Gebietes. Er entstand 1972 durch die Begradigung der Rur und wird im Süden von Rurwasser gespeist. Die Ufergehölze zwischen der Rur und dem Altarm weisen gehäuft Fraßspuren des Bibers auf. Hinweis: Im Altkataster sind zahlreiche, insbesondere auentypische Tierarten aufgelistet Im Gebiet sind auentypische Strukturen erhalten geblieben, neben Kleingewässern und Altarmen ist auch der alte Rurverlauf in einem mehr als 0,5 km langen Abschnitt erkennbar. Das Gebiet hat damit eine hohe Repräsentativität für die Ruraue in der Bördelandschaft. Der Erhaltungszustand dieser auentypischen Lebensräume hat sich jedoch vor allem durch Verlandungsprozesse weiter verschlechtert. Nahezu alle Stillgewässer sind von der endgültigen Verlandung akut bedroht. Nitrophyten beherrschen das Bild. Vorkommen von Pflanzenarten wie etwa Waserfeder oder Forschbiss, die auf spezielle Standortbedingungen angewiesen sind, sind offenbar im Gebiet erloschen. Das NSG hat als Auenabschnitt der Rur mit auentypischen Strukturen und Resten auentypischer Lebensräume eine wichtige Bedeutung innerhalb der Biotopverbundachse Ruraue. Um auentypische Lebensräume wie Kleingewässer, Altarme und Feuchtgrünland zu erhalten bzw. wieder herzustellen, sind verschiedene Maßnahmen notwendig, z.B. Wiederaufnahme einer extensiven Grünlandbewirtschaftung (bei Beweidung sind die trittempflindlichen Uferbereiche abzuzäunen), behutsames Ausbaggern verlandender Kleingewässer und Altarme und Überprüfung des Wasserhaushaltes im Gebiet (Absenkung des Gurndwasserspiegels womöglich durch Tiefenerosion der begradigten Rur). Im Rahmen von Renaturierungsmaßnahmen an der Rur einschließelich Umgestaltung des Ruhrdorfer Wehres (z.B. Fischtreppe) oder besser Rückbau wäre die Wiederherstellung des alten Rurverlaufes innerhalb des NSG anzustreben.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,10 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (1,40 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,02 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,08 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,08 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (1,40 ha)
Biotoptypen:
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (6,30 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,30 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (1,20 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,50 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,80 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,80 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (7,50 ha)
  • Magergrünlandbrache <EE4> (0,10 ha)
  • Altwasser, abgebunden <FC2> (0,15 ha)
  • Altarm, angebunden, nicht durchströmt <FC3> (0,69 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,16 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,08 ha)
  • Abgrabungsgewässer <FG0> (0,32 ha)
  • Grundquelle, Tümpelquelle, Limnokrene <FK1> (0,02 ha)
  • Quellbach im Tiefland <FM4a> (0,08 ha)
  • Graben <FN0> (0,05 ha)
  • Feuchte Hochstaudenflur, flächenhaft <LB1> (0,30 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Acker-Minze (Mentha arvensis)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Breit-Wegerich (Plantago major)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dreiteiliger Zweizahn (Bidens tripartita)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Dunkle Königskerze (Verbascum nigrum)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echte Zaunwinde Sa. (Calystegia sepium agg.)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Labkraut Sa. (Galium verum agg.)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gelbe Teichrose (Nuphar lutea)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnliches Leinkraut (Linaria vulgaris)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hohe Weide (Salix x rubens (S. alba x fragilis))
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Krause Distel i.w.S. (Carduus crispus s.l.)
  • Krauser Ampfer (Rumex crispus )
  • Kriechende Quecke (Elymus repens)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Nessel-Seide (Cuscuta europaea)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rose (unbestimmt) (Rosa spec.)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schein-Zypergras-Segge (Carex pseudocyperus)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schmalblättriges Greiskraut (Senecio inaequidens)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide Sa. (Salix alba agg.)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut i.w.S. (Galium palustre s.l.)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Sumpf-Ziest (Stachys palustris)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wasser-Braunwurz (Scrophularia auriculata)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Wasserstern (unbestimmt) (Callitriche spec.)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wolliger Schneeball (Viburnum lantana)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias s.l.)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Wiederherstellung auentypischer Lebensräume, insbesondere Kleingewässer, Altarme und Grünland
Gefährdungen:
  • Angelsport, Fischerei (Altarm im Süden)
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten
  • Eutrophierung
  • Grundwasserabsenkung
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger
  • Verdraengung von Pflanzenarten (durch Verlandung, Sukzession)
  • Verlandung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Entschlammung, abschnittsweise
  • Erhaltung der Gewaesser
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Vernetzung herstellen
  • Wiedervernaessung
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