Inhalt:
Naturschutzgebiet Kalltal und Nebentaeler (DN-026)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Kalltal und Nebentaeler |
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Kennung: |
DN-026 |
Ort: | Huertgenwald |
Kreis: | Dueren |
Bezirksregierung: | Köln |
Digitalisierte Fläche: | 583,12 ha |
Offizielle Fläche: | 585,50 ha |
Flächenanzahl: | 4 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1988 |
Inkraft: | 2010 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | gemaess § 20 LG
Schutzzweck ist: - die Erhaltung und Wiederherstellung des Fließgewässer-Ökosystems Kall und Nebenbäche sowie der begleitenden Talhänge mit in NRW gemäß § 62 LG geschützten Biotopen (§ 20a LG); - die Erhaltung und Wiederherstellung der Hang- und bachbegleitenden Wälder sowie Quell- und Grünlandbereiche (§ 20a LG); - die Erhaltung der naturnahen Felsbereiche (§ 20a LG) als in NRW geschütztes Biotop (§ 62 LG); - die Erhaltung und Wiederherstellung des Lebensraumes von mehreren nach der Roten Liste in NRW gefährdeten Tier- und Pflanzenarten (§ 20a LG); - die Erhaltung des Bachtales als Struktur mit Bedeutung zur Herstellung des Biotopverbundes (§ 20a LG); - die Erhaltung des tief eingeschnittenen Kalltales wegen seiner Seltenheit und besonderen Schönheit (§ 20c LG); - die Erhaltung und Wiederherstellung als Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung nach Richtlinie 92/43/EWG (FFH-Richtlinie) in Verbindung mit §§ 32 und 33 BNatSchG mit folgenden prioritären Lebensräumen von gemeinschaftlichem Interesse (§ 48c LG): - Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (91E0) sowie folgenden Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse: - Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion (3260) - Feuchte Heiden des nordatlantischen Raums mit Erica tetralix (4010) - Magere Flachland-Mähwiesen (6510) - Noch renaturierungsfähige degradierte Hochmoore (7120) - Übergangs- und Schwingrasenmoore (7140) - Hainsimsen-Buchenwald (9110); - die Erhaltung und Wiederherstellung der Lebensräume für folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse nach FFH- und Vogelschutzrichtlinie (§48c LG): - Biber - Großes Mausohr - Braunkehlchen - Teichfledermaus - Eisvogel; - die Erhaltung der geologisch und geomorphologisch bedeutsamen Felsstrukturen und schutzwürdi- gen Geotope aus erdgeschichtlichen Gründen. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-5304-0031 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Kalltal und Nebentäler von Kallbrück bis Zerkall (südlicher Teil) |
Link zur Karte: | BK-5304-0031 |
Objektbeschreibung: | Der zentrale Bestandteil des mit 357 ha sehr großflächigen NSG ist das Kalltal zwischen Kallbrück und Zerkall und Nebentäler. Auf einer Fließstrecke von über 12 Kilometern präsentiert sich die Kall als weitestgehend unverbauter Mittelgebirgsfluss mit zahlreichen Strukturen naturnaher Fließgewässer. Neben variierender Breite der Flussbettes, unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten und Sohlensubstratverhältnissen, Uferabbrüchen und Steilwänden und nur mäßig beeinträchtigten Abflußdynamik ist besonders der auf langen Streckenabschnitten gegebene Kotakt zwischen Fluss und Aue zu nennen. Die Gewässersohle wird überwiegend aus Schotter und Grobgeröll gebildet. Im Bereich von Kolken und langsam fließenden Flussabschnitten hat sich auch feineres Sediment wie Sand abgelagert. Teilweise werden auch bis zu 10 m lange Schieferfelsen überströmt. Die Uferbereiche werden von gewässertypischen Hochstaudenfluren und Röhrichten aus Pestwurz, Rohrglanzgras, Binsen, Seggen, Mädesüß und Brennnessel eingenommen. Weite Uferabschnitte werden zudem von einem Erlen-Auwald gesäumt, der den naturnahen Charakter der Kall unterstreicht und auf eine noch vorhandene Überschwemmungsdynamik hinweist. Die immer häufiger an Fließgewässern auftretenden Neophytenfluren aus Großblütigen Springkraut (Impatiens glandulifera) treten im Uferbereich der Kall und an den Nebenbächen nur in geringem Umfang in Erscheinung. Der weitere Auenbereich wird fast ausschließlich von frischen und kleinflächig feuchten Grünland in Weide- und Wiesennutzung eingenommen. Im gesamten Auenbereich befinden sich mit Simonskall und der Mestrenger Mühle nur zwei kleinflächige Siedlungsbereiche. Die steilen Hänge des Sohlenkerbtales werden überwiegend von Fichtenforsten eingenommen, es treten aber auch kleinflächige Buchen- und Eichenparzellen auf. Insbesondere im östlichen Gebietsteil (z.B am "Hasselberg" stocken auf südlich exponierten, felsigen Hängen niedrigwüchsige Eichenbestände die aus ehemaligen Niederwäldern hervorgegangen sind. Innerhalb der Wälder sind zahlreiche, teilweise hohe Silikatfelsen ausgebildet, die das Gebiet zusätzlich strukturell anreichern. Die vom Kalltal ausgehenden Nebentäler (Senkel-, Richels-, Schüll-, Hassel- und Rosbachtal) werden von naturnahen Bächen und Quellbächen durchflossen, deren schmalen Auen ebenfalls von teilweise von Erlen-Auwäldern und Grünland eingenommen werden. Hier hat sich noch blütenreiches Magergrünland von nennenswertem Umfang erhalten. Aufgrund des ausgesprochen naturnahen Charakters der Kall und deren Nebenbächen, der gut ausgebildeten Auwälder und der fast gänzlich in Grünlandnutzung befindlichen und unverbauten Aue, kommt dem Gebiet eine hervorragende Bedeutung für den Schutz und die Erhaltung der Lebensgemeinschaften der Fließgewässer im Mittelgebirgsraum zu. Ebenso ist das hohe naturschutzfachliche Potenzial des Gebietes hervorzuheben, welches auch durch die Ausweisung der Kall als international hochwertiges FFH-Gebiet gewürdigt wurde. Im räumlich-funktionalen Zusammenhang mit den sich direkt an das NSG anschließenden weiteren Flußabschnitten der Kall im Kreis Düren und Aachen ist das Gebiet ebenfalls ein unverzichtbares Element im Rahmen des landesweiten Biotopverbundes naturnaher und unverbauter Fließgewässer zu werten. Als übergeordnetes Schutzziel ist die Erhaltung des strukturellen Reichtums der Kall und der angrenzenden Kontaktlebensräume wie Nebenbäche, Quellen, Auwälder und Feuchtgrünland zu nennen. Zudem ist eine Extensivierung der Grünländer in der Aue sowie eine Beschränkung der Düngung, sowie der schonende Umbau der großflächigen Fichtenforste in naturnahe Laubwälder zu nennen. |
Kennung: |
BK-5204-035 |
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Objektbezeichnung: |
Tiefenbachtalkomplex |
Link zur Karte: | BK-5204-035 |
Objektbeschreibung: | Der Tiefenbachtalkomplex besteht aus den Bachtaelern: Tiefenbach, Macherbach, Raffelsbach, Bosselbach, Steinbach, Steinbachsiefenbach, Hundsbach, Kallerbach, Kallerborsbach und Mahrbach. Dieser Komplex Tiefenbachtal mit seinen Nebenbaechen zeichnet sich durch naturnahe Bachlaeufe mit begleitenden Aue- und Bruchwaldresten, Feuchtwiesen und -weiden durchsetzt mit kleinflaechigen Seggenriedern aus. Die Bachtaeler sind sehr stark durch Niedermoor-, Moorgley- und nasse Gleyboeden gepraegt, die mit z.T. seltenen, sehr wertvollen Pflanzengesellschaften besiedelt sind. Kallerbach und Mahrbach: Suedlich des Hauses Brandt liegt die Quellwiese des Kallerbaches bei 345 m ueber NN, dem nach knapp 300 m von Westen der Mahrbach und von Osten aus dem Moto-Cross-Gelaende ein weiterer Quellbach zufliessen. Unterhalb der Motorradstrecke befindet sich ein kleiner, naturnaher Teich. Die Wasserfuehrung ist gering, der Quellbereich ist durch Viehtritt und -verbiss stark beeintraechtigt, eine typische bachbegleitende Krautvegetation kann sich nicht entwickeln. Die Wiesen begleitet auf beiden Seiten des Tales ein z. Z. sehr gut ausgepraegter Laubgehoelzsaum, dem jedoch zum Weg im Osten hin ein hoher Fichtensaum, der sich oberhalb des Weges auf dieser Talseite fortsetzt, vorgelagert ist. Oberhalb des ersten Teiches stocken naturnahe bachbegleitende Erlenwaelder entlang des Mahrbaches. Der Mahrbach ist im Gruenlandbereich grabenartig ausgebaut und wird von einer Papelreihe begleitet. Unterhalb des Zusammenflusses von Mahrbach und Kallerbach befinden sich zwei Fischteiche. Der obere Teich weist ein kleines Kalmus- Roehricht auf. Der untere ist eingezaeunt und naturfern. Weiter unterhalb wird der Bach von zum groessten Teil brachgefallenen, hochstaudenreichen Feuchtweiden begleitet. Hier finden sich verschiedene Quellen. Das Feuchtgruenland zeichnet sich durch sehr wertvolle Igelkolbenbestaende, Grosseggen- und Kleinseggenriede und Hochstaudenfluren oder an trockenen Stellen durch Schlehenverbuschung aus. Teilweise wurden im Auenbereich standortfremde Fichtenbestaende entfernt. Die Wiesen des Mahrbaches und des Kallerbaches saeumt bis zu ihrem Zusammenfluss ein durchgewachsener Eichen-Hainbuchenniederwald, welcher in seinem Bestand unbedingt erhalten werden sollte. Die obere Breite des Kerbtales betraegt 0,3-1,0 m, die Sohlbreite 0,3-1,0 m, Einschnittstiefe ist 0,1 m und Wassertiefe 0,05-0,1 m. Die Stroemung ist ruhig fliessend, stellenweise mit Turbulenzen und einer Geschwindigkeit von 0,2 - 0,8 m pro Sekunde. Steinbach, Hundsbach und unterer Steinsiefenbach: Hundsbach und Steinsiefenbach vereinigen sich nach ca. 1 km zum Steinbach, der sich in oestlicher Richtung durch Gruenlandbrachen meist mit naturnahen bachbegleitendem Erlen-Eschen Auwald schlaengelt, bis er nach 1 km mit dem Kallerbach zusammen zum Tiefenbach wird. Die Gruenlandbrachen zeigen in der Talsohle Uebergaenge zur Maedesuessgesellschaft. In hoeheren, teilweise suedexponierten Lagen sind sie als kleinflaechige Magerbrachen zu bezeichnen. Der noerdliche Oberlauf des Steinbaches bildet sich aus zwei Wiesenquellbereichen, von denen der noerdliche als Wiesengraben gefuehrt wird. Die Krautflur ist erheblich durch Viehverbiss gestoert. Der suedliche Quellbereich liegt in einem weniger beweideten Gruenland, hier hat sich eine breite Binsenflur entwickelt. Hier sind einzelne kleine Gebuesche und Feldgehoelze (z.T.Schattenbaeume fuer das Weidevieh) zu finden. Auf brachliegenden Parzellen herrschen am Ufer Hochstauden und Seggen vor. Unterhalb des Zusammenflusses der Oberlaeufe fuehrt der Steinbach durch beweidetes Gruenland. Hier sind die Ufer durch Tritt und Verbiss erheblich beeintraechtigt. Nach der Einmuendung des Nebenbaches (oestlich der Siedlung Huertgen), wird der Steinbach von einem lockeren beidseitigen Erlensaum begleitet. Die Krautvegetation am Ufer ist gut entwickelt, zum Teil finden sich feuchte Hochstaudenfluren. Hier befindet sich auch eine naturferne Fischteichanlage. Raffelsbach: Der Raffelsbach fliesst durch ein zwischen 85 m und 35 m breites, und steiles Kerbtal in suedlicher Richtung. Aufgrund der starken Hangneigung ist das Tal nicht bewirtschaftet sondern naturnah bewaldet (Erlen-Eschenwald in bachnaehe, hygrophile, naturnahe Eichen-Hainbuchenwaelder und an den Talraendern Eichen- Birkenwald). Der flachere Bereich wird als Weide genutzt. Die in sich leicht reliefierten Gruenlandflaechen werden zu beiden Seiten von gut ausgepraegten, ca. 8-20 m breiten Laubholzstreifen begleitet, angrenzend Fichtenforst. Im Bereich des Gruenlandes sind keine bachbegleitenden Gehoelze zu finden. Der Bach ist ca. 0,5 m tief eingeschnitten, die Ufer teilweise zertreten. Die nasse Gruenlandbrache zwischen Wiese und Wald zeichnet sich durch ueppige Hochstaudenfluren mit Stoerungsanzeigern aus. Macherbachtal: Das Macherbach umfasst ein tief- und steil eingeschnittenes, im Norden verzweigtes Tal. Die Sohle ist im unteren (westl.) Talabschnitt verbreitert, sonst ist das Tal kerbfoermig ausgebildet. Der Bach ist schmal (max. 2m breit) lokal treten kleine Quellfluren auf. Auf laengeren Abschnitten wird der Bach von einem teils alten Ufergehoelzsaum begleitet. In einigen alten Weiden sind Spechthoehlen vorhanden. Die Sohle ist stellenweise v.a. am Zufluss der Nebenbaeche vernaesst. Diese Bereiche werden von Flutschwaden-Kleinroehrichten eingenommen. Lokal treten kleine Maedesuess-Brachen auf. Der Suedhang ist teilweise bewaldet, in einigen Parzellen weist die Mehrstaemmigkeit der Baeume auf eine ehemalige Niederwaldwirtschaft hin. Am Nordhang ist der Waldanteil wesentlich geringer. Grosse Flaechen entfallen auf beweidete und terassenfoermig gegliederte Gruenlaender. An den Terrassenkanten sind Hecken und Baumreihen erhalten. Einzelne Baumgruppen und Straeucher durchsetzen die beweideten Gruenlaender. Einige ehemalige Weideflaechen sind brachgefallen und werden jetzt von Adlerfarn beherrscht. Die Waelder setzen sich ueberwiegend aus Eichen zusammen, die dem mittleren Baumholz angehoeren. Kleinere Parzellen werden von Fichten oder Birken eingenommen. Bosselbachtal: Im Oberlauf fliesst der Bosselbach durch ein Tal, welches ueberwiegend mit Gruenland bedeckt ist. Das Tal ist 45 m bis 90 m breit und faellt nach Nordosten stetig ab. Auf der rechten Uferseite (in Fliessrichtung) steht auf sehr feuchtem Standort eine 5-10 m breite Hochstaudenflur mit einem hohen Anteil an Maedesuess. Das sehr nasse Gruenland mit seinen vielen Hangfussquellen wird extensiv beweidet (Pflegevertraege), oder es liegt brach. Auf den Gruenlandbrachen haben sich grossflaechig Hochstaudenfluren mit verschiedenen Seggen ausgebreitet, die jedoch bei weiterer Sukzession durch den noch sehr jungen Erlenanflug bedroht sind. Das Gewaesser wird von einem Ufergehoelz aus z.T. mehrstaemmigen Erlen- und Weidengebuesch begleitet, teilweise auch ueberwuchert, so dass er nur an wenigen Stellen zugaenglich ist. Im Sueden ist weiterhin eine Pappelreihe zu finden. Durch forstliche Massnahmen im noerdlichen Teil des Gebietes wurden zum einen ein Orchideenstandort zerstoert (durch Aufschuettung), zum anderen Bereiche eines Eichhochwaldes mit Laerchen aufgeforstet. An das Tal grenzen Fichtenforste an. Tiefenbachtal: Am Setzscheidberg suedoestlich von Huertgen fliessen Kallerbach (von Norden) und Steinbach (von Westen) bei einer Hoehe von 287,50 m NN zum Tiefenbach zusammen. Es ist auf seiner Ostseite eben und steigt zum Weg im Westen abrupt an. Begleitet wird das Gewaesser von einem lockeren Erlensaum. Noerdlich der Bosselbachmuendung verengt es sich auf Grund der (nach Mai 1980 geschaffenen) ueberdimensionalen forstlichen Auf- schuettung von ca. 2000 qm Flaeche und ueber 10 m Hoehe. Talseits werden die Wege fast auf der gesamten Strecke von Laub- gehoelzsaeumen mit zum Teil gut ausgepraegter Krautschicht be- gleitet. Ab der Bosselbachmuendung aufwaerts ist der Bach in optimalem Zustand. Ein Maeander suedlich der Bosselbachmuendung wurde vor Jahren begradigt. Das Tal wird fast ausschliesslich von Nadelforsten flankiert (angrenzend). Stellenweise sind auch in der Talaue Fichten zu finden. Die Aue wird zum ueberwiegenden Teil als Weide genutzt, besonders in Bachnaehe und in den suedlichen Bereichen sind die Weiden als Feuchtweiden ausgebildet (oder teilweise brachgefallen). Im noerdlichen Bereich liegt ein kleiner fast verlandeter Tuempel mit Roehrichten und Grosseggenriedern in einer Feuchtbrache. Eingestreut sind einzelne Buesche und Feldgehoelze zu finden. Der Bacherlensaum kann besonders im Suedosten als in gutem Zustand, meist mehrstaemmig bezeichnet werden. Das Tal wird beiseitig von relativ kleinflaechigen, sehr wertvollen Eichenniederwaeldern im Wechsel mit vorherrschenden Nadelforsten begleitet. Die Bewirtschaftung der angrenzenden, sehr wertvollen Niederwaelder (besonders des Traubeneichenniederwaldes oestlich der Fuert) sollte unbedingt beibehalten werden. Im unteren Abschnitt vor der Muendung in die Kall verlaeuft der Bach am Fusse eines felsigen Steilhanges (Felsen bis 10 m), stark beschattet durch einen dichten Gehoelzbestand. Beweidbar sind nur die Hangflaechen und die letzten 340 m bis zur Muendung. An den Talraendern sind zum Teil kleinere Terassenkanten ( bis 1 m Hoehe) ausgebildet. Die von Westen nach Suedosten verlaufende Talsohle ist bis zur Macherbachmuendungsflaeche (einschliesslich) auf Grund der wertvollen, beeintraechtigten Grossseggenrieder, des naturnahen Auewaldes und der beweideten Erlenanpflanzung auf einer 750 m langen Strecke aeusserst strukturreich. Die Morphologie des Baches wird weitgehend bestimmt durch mitgefuehrtes Geschiebe, teilweise hat der Bach grosse Geroellmengen abgelagert - breite Schotter- und Kiesbaenke-, die von ruderaler Vegetation besiedelt werden. Im Gebiet kommen Biotoptypen nach Par. 62 LG vor (siehe Rubrik Biotoptyp). Als weitere Arten aus aelteren Erhebungen werden fuer das Gebiet noch Jasione montana, Thymus pulegioides und Malva alcea genannt. |
Kennung: |
BK-5304-048 |
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Objektbezeichnung: |
Hasselsberg und Ischiastaelchen suedlich Bergstein |
Link zur Karte: | BK-5304-048 |
Objektbeschreibung: | Der Hasselsberg ist ein nach drei Seiten bis zu 50 Grad steil abfallender Kastenberg mit einer kleinen, sanften Talmulde, der nordwaerts flach in die Bergsteiner Hochebene auslaeuft. Die grossflaechigen Traubeneichen-Niederwaelder und Perlgras-Buchen-Eichenwaelder des Sued- und Oststeilhanges umschliessen eine kleinraeumige Magerweiden-Terrassenlandschaft auf der fast ebenen Kuppenflaeche, gegliedert durch kleine Feldgehoelze, Hecken, Ginstergebuesche und kleine Kiefernaufforstungen. Die Magerweiden reichen tief das westliche Taelchen abwaerts, gekammert von Traubeneichen- und Eichen-Hainbuchen-Waldstreifen. Die Gruenlandflaechen sind z.T. intensiviert, umgebrochen (Wildacker) oder werden als Fettwiese genutzt. Am Suedabsturz auf anstehenden Schieferfelsen befinden sich flechtenreiche Ginster-Heidekraut-Heiden. Hier besteht auch eine vorzuegliche Zonation ueber Traubeneichen-Buschwald, Buchen-Eichenwald und Eichen-Hainbuchen-Wald zum bachbegleitenden Eschen-Erlenwald am Kallufer. Am Westrand des Gebietes liegen Magerweiden und das Ischiastaelchen mit Fettweiden. Im noerdlichen Bereich liegt eine rekultivierte Muellkippe (ausgemagerte Gruenlandbrache), die verbuscht und sehr artenreich ist. |
Kennung: |
BK-5303-906 |
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Objektbezeichnung: |
Peterbachtalaue mit Seitentaelchen und ehemaligem Steinbruchgelaende |
Link zur Karte: | BK-5303-906 |
Objektbeschreibung: | Talauen des Peterbaches und eines Seitenbaechleins einschliesslich zweier angrenzender Grauwackesteinbrueche in ausgedehnten Fichtenforsten des Vossenacker Waldes. Der etwa 2 - 3 m breite, naturnahe Bach fliesst ab dem Zusammenfluss dreier Quellbaeche suedwaerts bis zur Muendung in die Kall in einem zunaechst flachen Muldental, dann in tief, lokal schluchtartig eingeschnittenen Kerbtal. Er bildet in einem Geroellbett mit moosbewachsenen Felsbloecken und lokal anstehendem Fels viele Kolke, Felswannen, Schotterbaenke und kleine Kaskaden aus. Etwa 15 m hohe, im noerdlichen und suedlichem Abschnitt z.T. nur sehr schmale Ufergehoelzsaeume aus Erle, Hainbuche, Bergahorn sind fast auf gesamter Bachlaenge ausgebildet und gehen streckenweise auf steilen Talboeschungen in alte Eichen-Hainbuchen- oder Bergahorn- Buchenwaldsaeume ueber. Farne und Waldhainsimse bestimmen die Krautschicht. Oertlich auf sumpfigem Boden kleine Sickerquellbereiche mit Sumpfveilchen-Torfmoosbestaenden. An der Einmuendung des Seitenbaches intakter Erlen-Quellsumpf mit alten, vielstaemmigen Erlen und Torfmoos- bzw. Flutschwadenbestaenden. Hier verzweigt sich der maeandrierende Bachlauf. Am Oberlauf und am muendungsnahen Abschnitt reichen streckenweise Fichtenstangenforste und feuchte Schlagfluren ans Bachufer. Am westlichen Ufer des Baches laeuft auf ganzer Strecke ein unbefestigter Weg. Der 0,5 m schmale Quellbach des Seitentaelchens ist unterhalb des Forstweges zu einem Teich mit Flutschwadenroehricht angestaut. Auf den Uferboeschungen Baum- und Strauchgruppen sowie einzelne alte Buchen und Fichten. Dann maeandriert das Rinnsal auf einer etwa 5 m breiten, fichtenfreien Schneise der Talaue. Hier Pfeifengrasbestaende, Torfmoos-Quellsuempfe und feuchte Schlagfluren im Wechsel. Lokal fliesst der Bach in tiefen Fahrspuren eines nicht mehr benutzten Weges. Im Muendungsbereich moosbewachsenes Felsbett mit lockerem Ufergehoelz aus Erle, Moorbirke und Espe. Am rechten Ufer schliessen mit Farnen, Moosen und Flechten bewachsene Schieferfelsen an. Am linken Ufer eine alte Steinbruchshalde mit lichtem Birken-Gebuesch und Callunaheide. Der kleine, aufgelassene Steinbruch suedlich der Muendung ist weitgehend mit Salweide und Birke verbuscht. Im NW eine ca. 30 m hohe Felswand. Eine gehoelzfreie Flaeche der lokal staufeuchten Sohle ist mit Magerrasen bewachsen. Zwischen Steinbruchssohle und Talweg bewaldete Blockhalde (Birke, Erle, Bergahorn). Steinbruch oestlich des Baches mit zwei ehemaligen Abbausohlen: Noerdliches, hoeher gelegenes Plateau mit erst vom Rand her einsetzender Verbuschung, im zentralen Bereich lueckige Magerrasen und magere Glatthaferwiesen mit einzelnen Gebueschgruppen. Um Feuerstellen kleine Nelkenhafer- und Mauerpfefferfluren. Im Bereich zweier temporaer wasserfuehrender und voll besonnter Kleingewaesser Uebergang zur Feuchtwiese mit starkem Moosaufwuchs. Die Tuempel mit Flachufern und schlammigem Untergrund verlanden mit Binsenbestaenden. Das untere ehemaliges Abbauplateau mit herumliegenden Felsbloecken ist stark verbuscht (vorherrschend Salweide, Grauweide und Sandbirke). Staunasse und wechselfeuchte Boedenverhaeltnisse. Im Gebiet gibt es folgende Par. 62-Biotoptypen: - Quellen (FK2) - naturnahe Bachabschnitte (FM1, FM2) - Auenwald (AC5) - Schluchtwald (AR2) - Nass- unf Feuchtgruenland (EE3) - natuerl. Felsbildung u. Blockschutthalde (GA, GB) - Halbtrockenrasen (DC0) - naturnahes stehendes Gewaesser (FD) |
Kennung: |
BK-5304-018 |
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Objektbezeichnung: |
Traubeneichenhangwald an der Kall |
Link zur Karte: | BK-5304-018 |
Objektbeschreibung: | Laubholzbestaende an Steilhaengen des Kalltals. Der groesste Teil wird von Buchenbestaenden im schwachen Baumholz eingenommen. In den hohmogenen Bestaenden sind Kraut- und Strauchschicht aufgrund der Beschattung kaum entwickelt. Auf steilen und flachgruendigen Standorten stocken niederwaldartige Birkenbestaende mit Eiche. An verschiedenen Stellen treten Felsen zutage, die aber meist nur weniger als 2 m Hoehe erreichen. Im Norden wurden verschiedene Laerchenpartien aufgeforstet. Im Talgrund wird das Biotop von der Strasse begrenzt, sonst ist der Laubwaldbereich allseitig von Nadelholzforsten umgeben. Eine Erhoehung des Nadelholzanteils sollte nicht erfolgen. |
Kennung: |
BK-5303-055 |
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Objektbezeichnung: |
Quellbaeche des Peterbaches |
Link zur Karte: | BK-5303-055 |
Objektbeschreibung: | Drei 0,5 m schmale Quellrinnsale fliessen leicht maendrierend in schmalen Muldentaelchen innerhalb einer weiten, flachen Quellmulde und vereinigen sich am SO-Ende zum Peterbach. Nasse bis sumpfige, 2 - 5 m breite Ufersaeume sind ueberwiegend fichtenfrei und mit Pfeifengras- oder Binsenbestaenden bewachsen. An den kiesig-morastigen, z.T. mit Wasser- und Torfmoosen bewachsenen Bachbetten sind lokal kleine Sumpfveilchen- Torfmoos-Quellsuempfe ausgebildet. Vereinzelt lockere Gebueschgruppen und Einzelstraeucher (Ohrweiden, Moorbirke,Erle). Streckenweise reichen die jungen Fichtenforste bis an die Bachufer und sollten hier entfernt werden. Am suedlichen Quellbach schliesst am flachen, nordexponierten Talhang zwischen Forstweg und Bach eine feuchte Gruenlandbrache an. Im Gebiet kommen folgende Par. 62-Biotoptypen vor: - Quellen (FK2) - naturnahe Baeche (FM1) - Nass- und Feuchtgruenland (EE3) |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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