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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Boicher Bachtal und Bruchbachtal (DN-029)

Objektbezeichnung:

NSG Boicher Bachtal und Bruchbachtal

Kennung:

DN-029

Ort: Kreuzau
Kreis: Dueren
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 35,43 ha
Offizielle Fläche: 35,40 ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1986
Inkraft: 2005
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzzweck ist:

- Die Erhaltung und Wiederherstellung der Lebensgemeinschaften und
Lebensstaetten des Biotopkomplexes aus den Baechen mit ihren Auen,
begleitenden Roehrichten, Riedern, Auwald, Bruchwald und Weidengebueschen
mit in NW gemaess Paragraph 62 LG geschuetzten Biotopen (Paragraph 20a LG)
und charakteristischen Tier- und Pflanzenarten.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5205-002
  • BK-5205-047
Kennung:

BK-5205-002

Objektbezeichnung:

Bruchbach

Link zur Karte: BK-5205-002
Objektbeschreibung: Der standig wasserfuehrende Bruchbach beginnt ausserhalb der Flaeche zwischen Bronskaul und Lausbusch im Ackerland mit sehr wenig Wasserfuehrung (Grabencharakter). Im weiteren Verlauf fuehrt er durch Gruenland entlang eines Eichenwaldes, am Ufer stocken Erlen, Birken und wenige Weiden. Der Bach zeichnet sich durch naehrstoffreiches, sauberes, 10 bis 30 cm tiefes Wasser sowie durch zahlreiche Kolke und kurze Uferabbrueche aus. Das Gewaesser hat sich ein bis zu 10 m tiefes Muldental in den sandigen Untergrund gegraben. In der Naehe liegen z.Z. trockene, alte Bachbetten. Westlich des Bruchberges wird der Bach von bachbegleitenden Erlenwaeldern, die teils nur schmal, teil bis 40 m tief sind, begleitet. Die bachbegleitenden Erlenwaelder weisen eine typische, zum Teil seggenreiche Krautschicht auf. Teilweise sind den Erlenwaeldern starke Silberweiden und Zitterpappeln beigemischt. Der oft nicht trittfeste Wald weist durch umgestuerzte Baeume und Vernaessungen bedingte Lichtungen auf. Vielfach findet man Totholz und vielstaemmigen Wuchs. Es findet offensichtlich keine forstliche Nutzung statt. Vor allem am westlichen Ufer treten groessere feuchte Grauweidengebuesche auf. Hier befindet sich auch eine kleine hochstauden- und seggenreiche Feuchtbrache. An den Haengen waechst grossflaechig ein Eichen-Birken-Wald mit einem hohen Anteil an Kirschen, der zwar eine gut entwickelte Strauchschicht mit Ebereschen, Holunder und Schwarzdorn aufweist, dessen Krautschicht aber von der Brombeere dominiert wird. Ein Waldsaum ist ueberwiegend gut entwickelt, nach Osten grenzt der Wald haeufig an Gruenland und kleinere Brachen. Hier hat sich ein grosses Schlehengebuesch entwickelt. Vor der Einmuendung des Neben- baches befindet sich ein verlandeter Fischteich mit gut entwickeltem Rohrkolben-Roehricht. Der einbezogene Nebenbach entspringt in einem kleinen Feldgehoelz, in dem die Esche dominiert. Ausserhalb des Gehoelzes ist der 0,5 m breite Bach stark mit flutendem Schwaden zugewachsen. Dieses Feuchtgebiet besitzt aufgrund seines Artenreichtums und seiner strukturellen Vielfalt einen hohen oekologischen Wert. Punktuell wird im Gebiet Muell abgelagert. Im Gebiet kommen Biotoptypen nach Par. 62 LG vor: a) Fliessende Gewaesser (FM0), b) Stehende Binnengewaesser (FF0) f) Nass- und Feuchtgruenland (EE3), g) Quellbereiche (FK0), q) Bruch- und Sumpfwaelder (BB-sq) r) Auwaelder (AC5)
Kennung:

BK-5205-047

Objektbezeichnung:

Ehemaliges NSG Boicher Bachtal

Link zur Karte: BK-5205-047
Objektbeschreibung: Das leicht nach N abfallende Boicher Bachtal SW von Drove stellt ein sehr abwechlungsreiches Biotop dar. Im NO des Gebietes hat sich auf einer Anschuettungsflaeche eine noch lueckige Ruderalvegetation angesiedelt. Diese wird im NO und SW von einem Eichen-Mischwald (reich an Vogelkirsche) an einem ca. 5 m hohen Talhang abgeloest. Neben den Eichen treten hauptsaechlich Eschen und Birken auf. Die Waldbestaende sind von gut ausgebildeten Wald- maenteln gesaeumt. Die Bachniederung wird im NO vor dem Damm von einem Komplex aus kleinem bachbegleitenden Erlenwald, ausgedehntem Schilfroehricht und Grauweidengebueschen eingenommen. Suedwestlich hiervon befindet sich eine ausgedehnte feuchte Gruenlandbrache, auf der aber nitrophile Arten dominieren, die die wenigen verbliebenen Seggenbestaende verdraengen. Hieran grenzt ein Pappelbestand mit Stammdurchmessern um 45 cm, an den wiederum Schilfroehrichte angrenzen. Am Weg befindet sich eine kleine Fichtenparzelle. Die Restflaeche des Gebietes (bis zur Klaeranlage) wird von Fettweiden eingenommen, die von zahlreichen und z.T. alten Obstbaeumen bestanden werden. Der das Gebiet durchfliessende Bach ist ca 1 m breit und 0,2 m tief, scheint aber eine Ueberschwemmungsdynamik zu besitzen. Er hat einen naturnahen Verlauf mit Uferabbruechen und eine lehmige Sohle. Das Gebiet besitzt aufgrund seiner reichen Strukturierung und seines Feuchtgebietcharakters einen hohen oekologischen Wert. Im Gebiet kommen Biotoptypen nach Par. 62 LG vor: a) Fliessende Gewaesser (FM0), e) Roehrichte (CF2), r) Auwaelder (AC5, BE1)

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (8,80 ha)
Biotoptypen:
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (1,62 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (1,70 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (4,39 ha)
  • Eichen-Birkenmischwald <AD1> (7,49 ha)
  • Weiden-Auenwald <AE2> (1,62 ha)
  • Pappelwald auf Auenstandort <AF2> (0,11 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,11 ha)
  • Feldgehölz <BA0> (0,81 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (2,11 ha)
  • Bruchgebüsch <BB5> (0,61 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (0,20 ha)
  • Weiden-Ufergehölz <BE1> (1,14 ha)
  • Kopfbaum <BG3> (0,20 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (1,14 ha)
  • Fettwiese <EA0> (1,01 ha)
  • Fettweide <EB0> (1,74 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (1,70 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,61 ha)
  • Teich <FF0> (0,20 ha)
  • Quelle, Quellbereich <FK0> (0,20 ha)
  • Bach <FM0> (0,83 ha)
  • Acker <HA0> (0,34 ha)
  • Halde, Aufschüttung <HF0> (0,57 ha)
  • Streuobstweide <HK3> (1,14 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Gauchheil (Anagallis arvensis)
  • Acker-Gänsedistel (Sonchus arvensis)
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeiner Beifuss (Artemisia vulgaris)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Leinkraut (Linaria vulgaris)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kompass-Lattich (Lactuca serriola)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Stachelbeere (Ribes uva-crispa)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Ziest (Stachys palustris)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Tannenwedel (Hippuris vulgaris)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Vogel-Knöterich (Polygonum aviculare)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis var. pratensis)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
  • Bachstelze (Motacilla alba)
  • Baetis spec. (Baetis spec.)
  • Eichelhäher (Garrulus glandarius)
  • Erdkröte (Bufo bufo)
  • Erpobdella octoculata (Erpobdella octoculata)
  • Fluss-Napfschnecke (Ancylus fluviatilis)
  • Gammarus spec. (Gammarus spec.)
  • Gerris spec. (Gerris spec.)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Hydropsyche spec. (Hydropsyche spec.)
  • Kleiner Fuchs (Aglais urticae)
  • Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla)
  • Planaria gonocephala (Planaria gonocephala)
  • Rapsweissling (Pieris napi)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines in Teilbereichen naturnahen Baches
    mit angrenzenden bachbegleitenden Waeldern vor allem als Element
    fuer den Biotopverbund
  • Erhalt und Optimierung einer reich strukturierten Bachniederung mit feuchten Gehoelzbestaenden, Feucht-Gruenland- und
    Brachflaechen und Roehrichtgesellschaften
Gefährdungen:
  • Angelsport, Fischerei (Teichbau)
  • Aufforstung (Fichte)
  • Aufschuettung
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Gewaesserausbau
  • Muellablagerung (landw. Abfall)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW) (Fichte)
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Ueberschwemmungsdynamik
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • keine Entwaesserung
  • keine Fischteichanlage
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Pufferzone anlegen
  • Totholz erhalten
  • weiterhin keine Bewirtschaftung
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