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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Ehemaliges Bergwerksgelaende Langenbroicher Heide (DN-054)

Objektbezeichnung:

NSG Ehemaliges Bergwerksgelaende Langenbroicher Heide

Kennung:

DN-054

Ort: Kreuzau
Kreis: Dueren
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 18,59 ha
Offizielle Fläche: 18,60 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1998
Inkraft: 2005
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzzweck ist

- Die Erhaltung und Wiederherstellung der Lebensgemeinschaften
und Lebensstaetten des Biotopkomplexes aus Ruinen, wasserge-
fuellten Senken und Wald mit Bruchwaldcharakter, Eichen-Birken-
Wald auf ehemaligen Heidestandorten sowie Magergruenland und
Ruinen (Parahgraph 20a LG),
- Die Erhaltung und Wiederherstellung des Lebensraumes von nach der
Roten Liste in NW gefaehrdeten Pflanzenarten (Paragraph 20a LG),
- Die Erhaltung und Wiederherstellung des Lebensraumes von fuer das
Schutzgebiet typischen Tierarten (Paragraph 20a LG),
- Die Erhaltung des ehemaligen Bergbaugebietes aus landeskundlichen
Gruenden (Paragraph 20b LG),
- Die Erhaltung der Ruinen aufgrund ihrer besonderen Eigenart.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5204-0008
Kennung:

BK-5204-0008

Objektbezeichnung:

NSG Ehemaliges Bergwerksgelaende Langenbroicher Heide

Link zur Karte: BK-5204-0008
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst Teile des ehemaligen Bleiabbaugebietes Langenbroich bei Kreuzau und ist deckungsgleich mit dem gleichnamigen Naturschutzgebiet. Die Bergbautätigkeit wurde seit langem eingestellt. Im Gebiet befindet sich die Ruine der Bergwerksgebäude. Sie enthält Kellergewölbe die zum Schutz von Fledermäusen mit Gittertüren verschlossen sind. Das Gelände um die Bergwerksruine ist stark von den Bergbauspuren geprägt. Es finden sich zahlreiche Abgrabungsgruben und haldenartige Aufschüttungen. An deren Kanten befinden sich sehr kleinflächige Calluna-Heidereste. In kleinen Senken liegen vielerorts kleine temporär mit Wasser gefüllte Senken, die nicht im einzelnen auskartiert werden können. Die Wälder sind sehr strukturreich mit oft stark ausgeprägter Strauchschicht und acidophytischer Krautschicht. Sie befinden sich überwiegend in geringen bis mittleren Baumholzdimensionen. In größeren Bereichen dominiert die Kiefer, andernorts Birke und Eiche. Stellenweise finden sich auch völlig gemischte Bestände aus diversen standorttypischen und gebietsfremden Baumarten, darunter auffällig häufig auch Esskastanien. Eine Fläche nördlich der Gebäuderuinen wird mit Kiefern und Douglasien aufgeforstet. Im Norden befindet sich eine kleinflächige Fichtenaufforstung. Im Nordwesten der Fläche liegt, zu drei Seiten von landwirtschaftlicher Nutzfläche umgeben ein naturnaher periodischer Tümpel der von einem Grauweidengebüsch umgeben ist und als gesetzlich geschützter Biotop kartiert wurde. Das Gebiet ist aufgrund seines landeskundlichen Wertes (Spuren des Bleibergbaus), seinem Strukturreichtum und der Bedeutung als Habitat für gefährdete Arten schutzwürdig. Es ist aufgrund seiner Eigenart von regionaler Bedeutung und steht in räumlicher Beziehung zu den bodensauren Wäldern an den Hängen des Rurtals. Schutzziel ist der Erhalt und die Optimierung der strukturreichen Waldbestände. Eine sukzessive Umwandlung in Laubwald scheint wünschenswert. In der Beschreibung des Naturschutzgebietes ist von ehemaligen Heide- und Magergrünlandstandorten die Rede. Die Vermutung liegt nahe, dass durch voranschreitende Sukzession in zunehmendem Maße Offenbiotope verloren gehen. Auch die frische Nadelholzaufforstung nördlich der Bergwerksruinen ist in diesem Zusammenhang nicht zielführend. Die Altbiotopkartierung nennt für das Gebiet (zusammen mit NSG "Blauer See") u. a. das Vorkommen von Geburtshelferkröte und Kreuzkröte. Die Bergbauspuren selbst und die Gebäuderuinen sind aus landeskundlichen Gründen und letztere als Quartier von Fledermäusen erhaltenswert.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (7,03 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,05 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,03 ha)
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (1,71 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (0,71 ha)
  • Eichenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AB4> (1,53 ha)
  • Birkenwald <AD0> (3,08 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,61 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (4,10 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (5,09 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (0,86 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,75 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,02 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,03 ha)
  • Ruine <HN3> (0,10 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) <RL 2>
  • Kammmolch (Triturus cristatus) <RL 3>
  • Kreuzkröte (Bufo calamita) <RL 3>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Brennender Hahnefuss Sa. (Ranunculus flammula agg.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Cladonia spec. (Cladonia spec.)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dornfarn Sa. (Dryopteris carthusiana agg.)
  • Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eiche (unbestimmt) (Quercus spec.)
  • Esskastanie (Castanea sativa)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grüne Teichbinse Sa. (Schoenoplectus lacustris agg.)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Rispengras (Sa.) (Poa nemoralis agg.)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Kletten-Labkraut Sa. (Galium aparine agg.)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Lauch-Gamander (Sa.) (Teucrium scordium agg.)
  • Pfeifengras Sa. (Molinia caerulea agg.)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Savoyer Habichtskraut (Hieracium sabaudum)
  • Schafschwingel Sa. (Festuca ovina agg.)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Ziest (Stachys palustris)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Sa.) (Quercus petraea agg.)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras Sa. (Agrostis stolonifera agg.)
  • Widertonmoos (unbestimmt) (Polytrichum spec.)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Schaumkraut Sa. (Cardamine pratensis agg.)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
Tierarten:
  • Bergmolch (Triturus alpestris)
  • Erdkröte (Bufo bufo)
  • Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Kammmolch (Triturus cristatus)
  • Kreuzkröte (Bufo calamita)
  • Teichmolch (Triturus vulgaris)
  • Wasserfrosch-Komplex (Rana esculenta-Synklepton)
Schutzziele:
  • - Erhaltung und Optimierung eines ehemaligen Bergbaugeländes mit seinen strukturreichen Laubwaldbeständen
    - Erhaltung der Bergwerks-Ruinen und der Spuren des Bergbaus aus landeskundlichen Gründen
Gefährdungen:
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung kulturhistorischer Strukturen
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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