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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Rur in Juelich (DN-059)

Objektbezeichnung:

NSG Rur in Juelich

Kennung:

DN-059

Ort: Juelich
Kreis: Dueren
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 4,90 ha
Offizielle Fläche: 4,50 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2005
Inkraft: 2005
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 Buchstabe a) und
Paragraph 20 Satz 2 LG

- Wegen der besonderen Bedeutung des Gebietes in Ausfuehrung des Paragraphen 48 c LG
in Verbindung mit der Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der
natuerlichen Lebensraeume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie)
und der Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 2. April 1979 ueber die Erhaltung der
wildlebenden Vogelarten (Vogelschutzrichtlinie) in der jeweils gueltigen Fassung.

Leitziele:

- Wiederherstellung folgender natuerlicher Lebensraeume gemaess Anhang I FFH-Richtlinie:

- Erlen- und Eschen- und Weichholz-Auenwaelder (91E0, C),

- Erhaltung, Sicherung und Wiederherstellung folgender natuerlicher Lebensraeume
gemaess Anhang I FFH-Richtlinie:

- Fliessgewaesser mit Unterwasservegetation (3260, B),

- Erhaltung folgender wildlebender Tier- und Pflanzenarten gemaess Anhang II der FFH-Richtlinie:

- Biber (Castor fiber, 1337),
- Groppe (Cottus gobio, 1163),
- Bachneunauge (Lampetra planeri, 1096),

sowie Erhaltung und Wiederherstellung ihrer Lebensraeume.

- Erhaltung folgender wildlebender Vogelarten gemaess Anhang I der Vogelschutzrichtlinie:

- Eisvogel (Alcedo atthis, A229),

sowie Erhaltung und Wiederherstellung ihrer Lebensraeume.

- Erhaltung von Lebensraeumen und Arten, die fuer das Gebiet weiterhin von Bedeutung
sind:

- Flussuferlaeufer (Actitis hypoleucos, A168),
- Flussregenpfeifer (Charadius dubius, A136),
- Gaensesaeger (Mergus merganser, A070),
- Flutender Wasser-Hahnenfuss (Ranunculus fluitans).

Schutzzweck ist weiterhin:

- Die Erhaltung und Wiederherstellung des Fliessgewaesser-Oekosystems Ruraue mit in
NRW geschuetzten Biotopen (Paragraph 62 LG),
- Die Erhaltung und Wiederherstellung des Lebensraumes von mehreren nach der Roten
Liste in NRW gefaehrdeten Tier- und Pflanzenarten (Paragraph 20 Buchstabe a und Satz 2 LG),
- Die Erhaltung und Wiederherstellung der Rur als naturnaher Tieflandfluss und der begleitenden
Aue wegen ihrer Eigenart und besonderen landschaftlichen Schoenheit (Paragraph 20 Buchstabe c LG),
- Die Erhaltung und Wiederherstellung der Rur und ihrer Aue als Wanderkorridor fuer den Biber und
andere wandernde Tierarten (Paragraph 20 Buchstabe a und Satz 2 LG).
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5003-101
Kennung:

BK-5003-101

Objektbezeichnung:

Rurauenbereich zwischen Broich und Jülich

Link zur Karte: BK-5003-101
Objektbeschreibung: Das Gebiet gliedert sich in zwei Abschnitte. Der obere Abschnitt grenzt suedlich an das Naturschutzgebiet "Rurmaeander und umfaßt den Rurverlauf, der hier auf einer Laenge von ca. 350 m noch nicht stark ausgebaut worden (einzelne Steinpackungen am Ufer). Dort weist die Rur einige Kiesbaenke auf. Am Ufer der Rur sind ueberwiegend nitrophile Hochstauden zu finden, nur lokal sind Roehrichtarten verbreitet. Wasserpflanzen fehlen weitgehend. Am westlichen Rurufer stehen (teils gepflanzte) Kopfweiden und stellenweise Ufergehoelze. Die Bereiche sind durch Zaeune von der angrenzenden Weide getrennt. Einige der Baeume befinden sich in einem schlechten Zustand, bzw. sind abgestorben. Die Randboeschung im Westen wird von Schlehe, Brombeere, Esche, Eiche und Bergahorn dominiert. Der südliche Abschnitt stellt sich als ein vor kurzem renaturierter Auenbereich nördlich von Jülich dar. Dort wurden im Zuge des Rurauenprogramms ein naturnaher Seitenarm der Rur angelegt. Aufgeschüttete Inseln teilen den Flußlauf. Auf den Inseln haben sich Rohrglanzgras- und Hochstaudenfluren entwickelt. Auch Gehölzaufwuchs aus Erlen und Birken ist vorhanden. Auf der linken Rurseite stockt ein neuangelegtes Ufergehölz aus Erlen und Silberweiden. Im Gebiet kommen Biotoptypen nach § 62 vor (s. Austellung unter Biotoptypen).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • FFH-Lebensraumtyp <FFH-LRT> (4,34 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (4,34 ha)
Biotoptypen:
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (2,26 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,17 ha)
  • Weiden-Ufergehölz <BE1> (0,17 ha)
  • Röhrichtbestand <CF0> (0,09 ha)
  • Fettweide <EB0> (1,73 ha)
  • Tieflandfluss <FO2> (4,25 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Ampfer-Knöterich i.w.S. (Persicaria lapathifolia s.l.)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Bach-Nelkenwurz (Geum rivale)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Dunkle Königskerze (Verbascum nigrum)
  • Echte Brunnenkresse i.e.S. (Nasturtium officinale s.str.)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flutender Wasser-Hahnenfuss (Ranunculus fluitans)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeiner Beifuss (Artemisia vulgaris)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus)
  • Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Krause Distel i.w.S. (Carduus crispus s.l.)
  • Mandel-Weide (Salix triandra s.l.)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Nachtschatten (Solanum nigrum)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
Tierarten:
  • Graureiher (Ardea cinerea)
  • Kormoran (Phalacrocorax carbo)
  • Stockente (Anas platyrhynchos)
Schutzziele:
  • Erhaltung eines Restes der ehemals weitraeumig vernetzend wirkenden
    naturnahen Auenlandschaft mit hohem landschaftlichen und oekologischen
    Wert.
    Vernetzung mit dem NSG-Rurmaeander zwischen Flossdorf und Broich.
    Entwicklung der neuangelegten Biotopstrukturen.
Gefährdungen:
  • Aufforstung
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserverunreinigung (SP)
  • Grundwasserabsenkung
  • Muellablagerung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger
  • Strassenbau
  • Trittschaden an Vegetation
  • Uferbefestigung (WA)
  • Verfuellung
  • Verkehr
Maßnahmen:
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Gewaesser
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Entwaesserung
  • NSG-Erweiterung / vertragliche Regelung
  • Pufferzone anlegen
  • Vernetzung herstellen
  • Wiedervernaessung
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