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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Wollebachsystem (DN-063)

Objektbezeichnung:

NSG Wollebachsystem

Kennung:

DN-063

Ort: Huertgenwald
Kreis: Dueren
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 38,92 ha
Offizielle Fläche: 38,90 ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2010
Inkraft: 2010
Außerkraft: 9999
Schutzziel: gemaess § 20 LG

Schutzzweck ist:

- die Erhaltung und Wiederherstellung der Lebensgemeinschaften und Lebensstätten
des Biotopkomplexes aus den Bächen mit ihren Auen und typischen begleitenden Biotopen
mit in NRW gemäß § 62 LG geschützten Biotopen (§ 20a LG) und charakteristischen
Tier- und Pflanzenarten;

- die Erhaltung und Wiederherstellung von Nass- und Feuchtgrünland in Bachauen
(§ 20a LG);

- die Erhaltung und Sicherung des landeskundlich bedeutsamen Kulturdenkmals
Binesburg (§ 20bLG);

- die Erhaltung der schutzwürdigen Böden mit extremen Wasser- oder Nährstoffangeboten
mit besonderer Bedeutung als Lebensraum gefährdeter Tier- und Pflanzenarten (§ 20a LG);

- die Erhaltung des Bachtales als Struktur mit Bedeutung zur Herstellung des Biotopverbundes
(§ 20a LG).
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5204-066
  • BK-5204-071
Kennung:

BK-5204-071

Objektbezeichnung:

Wollebachtal zwischen Gey und Strass

Link zur Karte: BK-5204-071
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst einen etwa 1700 m langen Abschnitt des meist flachen Wollebachtals mit teilweise naturnahem Bach, Auengehoelz, Feucht-/Nass- und Magergruenland. Es erstreckt sich vom Waldrand im SW bis zu einer die Talsohle abriegelnden Hoflage im NO. Die Hoehendifferenz betraegt 65 m. Am Waldrand ist das Tal relativ steil eingschnitten. An den Haengen liegen artenreiche Mager- und Nassgruenlaender (Trittschaeden). Der noerdlichere Bach hat grabenartigen Charakter. Er wird von einem Gehoelzstreifen mit mehrstaemmigen Erlen gesaeumt. Die Gewaesser- sohle ist steinig. Der suedlichere Bach kommt aus einem groesseren Waldbereich. Am rechten Talhang stockt lokal ein lichter Eichen-Birkenbestand. Anschliessend wird der Bach auf einer Laenge von ca. 300 m von einer mittelalten Pappelreihe begleitet. Der Bach ist leicht begradigt und zum Teil tief eingeschnitten. Einen naturnahen Verlauf weist er erst kurz vor dem Zusammenfluss auf. An den Uferboeschungen treten zum Teil Trittschaeden auf. Die in diesem Bereich in das NSG einbezogenen Gruenlaender sind intensiv beweidet und z.T. von einer Pappelreihe eingerahmt. Zur Arrondierung wurde eine Ackerflaeche aufgenommen. Nach dem Zusammenfluss wird der 1,5 m breite, naturnahe Bach von strukturreichem Ufergehoelz aus Erlen, Eichen, Eschen und Baumweiden gesaeumt, das lokal zu einem kleinen quelligen Auenwald im Wechsel mit Feuchtgruenlandbrache erweitert ist. Die angrenzenden stau- und sickernassen Bereiche beherbergen ein vielfaeltiges Mosaik aus verbuschter Pfeifengraswiese, Maedesuess- Hochstaudenfluren an einem wegbegleitenden Graben und einem Wollgras-Fieberklee-Kleinseggensumpf. Lokal stockt ein feuchtes Grauweidengebuesch. Durch das Weidevieh wird die Vegetation beschaedigt und der Standort eutrophiert. Der Nassbereich entwaessert durch einen gehoelzgesaeumten Bach, der ca. 200 m unterhalb in den Wollebach muendet. Das eingeschlossene Fettgruen- land sowie weitere feuchte bis frische Gruenlandparzellen, die an das Ufergehoelz anschliessen, vervollstaendigen den Biotopkomplex. Die als NSG vorgeschlagenen Flaechen sind eingebettet in die als Fettgruenland genutzten Talhaenge, die als LSG die Kernbereiche gegen Acker und Siedlung abpuffern sollen. Im Biotop kommen folgende Paragraph 62-Flaechen vor: a) Fliessende Gewaesser (FM2), d) Suempfe und Riede (CC1), f) Nass- und Feuchtgruenland (EC2), g) Quellbereiche (FK2), q) Bruch- und Sumpfwaelder (BB-sq) r) Auwaelder (AC5, BE0)
Kennung:

BK-5204-066

Objektbezeichnung:

Wollebach zwischen K 29 und Binnesburg

Link zur Karte: BK-5204-066
Objektbeschreibung: Abschnitt des Wollebaches. Noerdlich der K 29 verlaeft der Bach nur etwa 150 m in seinem urspruenglichen Bett. Er ist hier 2 m breit und weist ein ausgepraegtes Ufergehoelz aus Weiden, Erlen und Eschen auf. Weiter nordoestlich wurde der Bach offenbar vor laengerer Zeit umgeleitet und verlaeuft begradigt und tief eingeschnitten im Bereich von Fettwiesen, die den groessten Teil des Bachtals einnehmen. Der Bach weist hier Abbruchkanten und Trittschaeden durch das Weidevieh auf. Am Ufer waechst eine gut ausgepraegte Ufervegetation. Das ehemalige, jetzt trockene Bachbett verfuegt noch ueber einen gut ausgepraegten Gehoelzstreifen aus Erlen, Eschen und alten, z.T. hohlen Silberweiden. Eine Rueckfuehrung des Baches in das alte Bett sollte geprueft werden. Westlich der Binnesburg ist auf einem feuchten Standort auf einer Feuchtweide ein etwa 20 x 30 m grosses Kleinseggenried ausgepraegt, in dem die Wiesensegge dominiert. Im Gebiet kommen Biotoptypen nach Par. 62 LG vor (siehe Rubrik Biotoptyp)

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (15,83 ha)
Biotoptypen:
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (0,57 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (1,15 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,57 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (1,75 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,78 ha)
  • Bodensaures Kleinseggenried <CC1> (2,14 ha)
  • Fettweide <EB0> (12,99 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,86 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (7,95 ha)
  • Magerweide <ED2> (0,86 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,86 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,29 ha)
  • Bach <FM0> (0,12 ha)
  • Bachmittellauf im Mittelgebirge <FM2> (0,86 ha)
  • Acker <HA0> (2,30 ha)
  • Grünlandrain <HC2> (0,29 ha)
  • Streuobstweide <HK3> (0,57 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Minze (Mentha arvensis)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fieberklee (Menyanthes trifoliata)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Geflecktes Knabenkraut Sa. (Dactylorhiza maculata agg.)
  • Geflügeltes Johanniskraut (Hypericum tetrapterum)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Glatte Segge (Carex laevigata)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grosser Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Heil-Ziest (Betonica officinalis)
  • Herbst-Löwenzahn (Scorzoneroides autumnalis)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Hopfenklee (Medicago lupulina)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella subsp. acetosella)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans)
  • Kröten-Binse (Juncus bufonius)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Spring-Schaumkraut (Cardamine impatiens)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Teufelsabbiss (Succisa pratensis)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vogel-Wicke (Vicia cracca)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Wald-Läusekraut (Pedicularis sylvatica)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)
  • Wiesen-Pippau (Crepis biennis)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis var. pratensis)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
  • Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo)
  • Dorngrasmücke (Sylvia communis)
  • Ringelnatter (Natrix natrix)
  • Wasseramsel (Cinclus cinclus)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines Talbereichs mit naturnahem Bach,
    Nass-/Feucht- und Magergruenland und Auengehoelz als
    landschaftstypischer Biotoptypenkomplex und als Lebensraum fuer
    gefaehrdete Tier- und Pflanzenarten
  • Erhalt und Optimierung eines Bachtales mit z.T.
    wertvollen Gruenlandflaechen als Verbindungsbiotop zwischen
    Eifel und Boerde
Gefährdungen:
  • Aufforstung
  • Beseitigung alter Baeume (Ufergehoelz)
  • Duengung
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Gewerbe, Flaechenverbrauch
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • Pflegeumbruch (LW)
  • Trittschaden an Vegetation
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker
  • Wegebau
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Duengung
  • Einstellung der Bewirtschaftung
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Aufforstung
  • keine Beweidung
  • keine Biozidanwendung
  • keine Entwaesserung
  • keine Fischteichanlage
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • LB-Ausweisung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Vermeidung Eutrophierung
  • Wiederherstellung von Biotopen
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