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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Todtenbruch (DN-068)

Objektbezeichnung:

NSG Todtenbruch

Kennung:

DN-068

Ort: Huertgenwald
Kreis: Dueren
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 71,49 ha
Offizielle Fläche: 71,50 ha
Flächenanzahl:
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2010
Inkraft: 2010
Außerkraft: 9999
Schutzziel: gemaess § 20 LG

Schutzzweck ist:
- die Erhaltung und Wiederherstellung der natürlichen Standortverhältnisse auf organischen
Nassstandorten und die Erhaltung und Optimierung der Erlen- und Moorbirken-Bestände mit
in NRW gemäß § 62 LG geschützten Biotopen (§ 20a LG);

- die Erhaltung und Wiederherstellung des Fließgewässer-Ökosystems mit den Quellen des
Wehebachsystems sowie der auentypischen Biotope (§ 20a LG);

- die Erhaltung und Wiederherstellung des Lebensraumes von mehreren nach der Roten Liste
in NRW gefährdeten Tier- und Pflanzenarten (§ 20a LG);

- zur Herstellung des Biotopverbundes (§ 20a LG);
- die Erhaltung und Wiederherstellung als Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung nach
Richtlinie 92/43/EWG (FFHRichtlinie) in Verbindung mit §§ 32 und 33 BNatSchG mit folgenden
prioritären Lebensräumen von gemeinschaftlichem Interesse (§ 48c LG):
- Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (91E0)
sowie folgenden Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse:
- Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis
und des Callitricho-Batrachion (3260)
- Hainsimsen-Buchenwald (9110);

- die Erhaltung und Wiederherstellung der Lebensräume für folgende Arten von gemeinschaftlichem
Interesse nach FFH- und Vogelschutzrichtlinie (§48c LG):
- Flußregenpfeifer
- Schwarzspecht
- Wiesenpieper
- Groppe
- Großes Mausohr
- Schwarzkehlchen
- Waldwasserläufer
- Bachneunauge
- Teichfledermaus;
- die Erhaltung der schutzwürdigen Böden mit extremen Wasser- oder Nährstoffangeboten mit beson-
derer Bedeutung als Lebensraum gefährdeter Tier- und Pflanzenarten (§ 20a LG).
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5303-084
  • BK-5303-085
Kennung:

BK-5303-084

Objektbezeichnung:

"Todtenbruch bei Raffelsbrand"

Link zur Karte: BK-5303-084
Objektbeschreibung: Waldbestaende des "Todtenbruch" bei Raffelsbrand. Der Todtenbruch stockt auf staufeuchten Standorten, zum Teil auch auf entwaesserten Anmoor- und Moorstandorten. Die urspruenglichen Waldbestaende wurden im Krieg weitgehend zerstoert. Die Aufforstung erfolgte anschliessend ueberwiegend mit fremdlaendischen Nadelhoelzern. Der groesste Teil der Flaeche wird von Fichten- und Sitkafichtenbestaenden eingenommen. In den dichten Bestaenden konnten sich Strauch- und Krautschicht nicht entwickeln. Vor allem am westlichen Waldrand treten deutliche Windwurfschaeden auf. Auch Schaelschaeden durch das Rotwild sind haeufig. Bei diesen Bestaenden handelt es sich um Fehlbestockungen, bei denen auch weiterhin mit Windwurfschaeden zu rechenen ist. Im zentralen Bereich des Gebietes stocken auf beiden Seiten der das Gebiet in N-S-Richtung durchschneidenden Strasse aeltere Buchen-Bestaende mit Stammdurchessern um 65 cm. In diesen Hallenbestaenden ist keine Strauchschicht ausgepraegt, in der Krautschicht dominiert die Drahtschmiele. Diese letzten Altholzbestaende sollten forstlich nicht weiter bewirtschaftet werden. Westlich der Strasse befinden sich auf organischen Nassstandorten mit einer maechtigen Torfauflage entwaesserte Moorbirkenwälder. Die Baeume weisen Stammdurchmesser um 15-20 cm auf. In den von alten Graeben durchzogenen Bestaenden gibt es viel Totholz. Die Krautschicht ist artenarm und wird von der Drahtschmiele dominiert. Der Untergrund ist hier zum Teil quellig und nicht trittfest. Im Suedwesten wurden groessere Erlenbestaende aufgeforstet, die Stammdurchmesser um 15-20 cm erreichen. Die Krautschicht wird hier von der Brombeere und dem Adlerfarn dominiert. Hinzu kommen Erlen-Dickungen, die Hoehen von 3 m erreichen. Mehrere Kahlschlagflaechen bzw. Schlagfluren sind offenbar durch Windwurf entstanden. Hier setzen sich bereichsweise Moorbirke und Schwarzerle als Naturverjuengung gegenueber der aufgeforsteten Stechfichte durch. Im Nordwesten befinden sich zwei kleine Wildwiesen. Der Todtenbruch wird von mehreren Baechen durchzogen, die oestlich angrenzend in den Oberlauf der Weissen Wehe muenden. Sie sind bis zu 1 m breit, teils begradigt, teils mit naturnahem Verlauf und bilden die Vorflut fuer zahlreiche Entwaesserungsgraeben. Sie haben aufgrund der Beschattung durch die angrenzenden Fichtenbestaende nur wenige naturnahe Vegetationselemente. Insgesamt weist der Todtenbruch durch seine Standorte ein erhebliches Potential zu einer naturnaeheren Gestaltung auf. Der Laubholzanteil sollte weiterhin erhoeht werden. Durch Schliessung von Graeben sollten die entwaesserten Bruchwaldstandorte wieder vernaesst werden. Vor allem am exponierten Westrand sollte ein breiter Waldmantel angelegt werden. Im Gebiet kommen Biotoptypen nach Paragraph 62 LG vor: - Quellbereiche (yFK0) - Bruch- und Sumpfwaelder (yAD4)
Kennung:

BK-5303-085

Objektbezeichnung:

Oberlauf der Weissen Wehe von Kevelaerberg bis zur Flur Flodderbusch

Link zur Karte: BK-5303-085
Objektbeschreibung: Oberlaufes der Weissen Wehe. Am oestlichen Ende des Todtenbruches noerdlich von Huertgenwald-Kevelaerberg vereinigen sich mehrere kleine Baeche zum Oberlauf der Weissen Wehe. Der Bach ist 1-2 m breit, hat einen naturnah geschwungenen Verlauf und weist eine steinig-kiesige Sohle auf. Die Baeche sind von naturnahen und bis zu 20 m breiten Bachbegleitenden Erlenwaelder umgeben. Weitere kleine Quellbaeche muenden in die Weisse Wehe. Im Norden sowie unterhalb des querenden Forstweges grenzen aeltere Fichten- und Fichtenmischbestaende an den Bach, die aber nur einen verhaeltnismaessig geringen Flaechenanteil ausmachen. Auf Hoehe des Todtenbruches sind den Erlenbestaenden einzelne Fichten beigemischt. Im Suedosten fliessen zwei naturnahe, schmale Nebenbaeche von Sueden her zu. Vor allem am westlichen Bach stocken gut ausgepraegte bachbegleitende Erlenwaelder. Die Flaeche sollte in das NSG "Wehebachtaeler und Leyberg" einbezogen werden. Im Gebiet kommen folgende FFH- und Paragraph -62-Biotoptypen vor: - Hainsimsen-Buchenwälder (xAA0, xAA4) - naturnahe Bachlaeufe (zFM1, yFM1) - naturnahe Quellen (yFK2) - Bachbegleitender Erlenwald (zAC5)

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • FFH-Lebensraumtyp <FFH-LRT> (15,78 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (13,50 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (6,03 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (1,60 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (2,09 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (6,95 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (7,19 ha)
  • Birkenmischwald mit Nadelbaumarten <AD3> (4,87 ha)
  • Birken-Bruchwald <AD4> (4,17 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (6,36 ha)
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (1,28 ha)
  • Sonstiger Nadel(misch)wald <AL0> (27,81 ha)
  • Robinienwald <AN0> (0,70 ha)
  • Ahornwald <AR0> (0,80 ha)
  • Lärchenwald <AS0> (0,70 ha)
  • Schlagflur <AT0> (10,43 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,70 ha)
  • Quelle, Quellbereich <FK0> (0,70 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,16 ha)
  • Bach <FM0> (0,70 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (1,60 ha)
  • Graben <FN0> (0,70 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Bach-Quellkraut (Montia fontana)
  • Bach-Spatenmoos (Scapania undulata)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Binse (unbestimmt) (Juncus spec.)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Brunnenkresse i.e.S. (Nasturtium officinale s.str.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewelltblättriges Kriechsternmoos (Plagiomnium undulatum)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Greiskraut Sa. (Senecio nemorensis agg.)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Huflattich (Tussilago farfara)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Quirl-Weisswurz (Polygonatum verticillatum)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Sitka-Fichte (Picea sitchensis)
  • Stech-Fichte (Picea pungens)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Straussgras (unbestimmt) (Agrostis spec.)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Weidenröschen (unbestimmt) (Epilobium spec.)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Entwicklung eines von Nadelholz dominierten, quelligen Waldgebietes zu groesserer Naturnaehe durch Erhoehung des Anteils bodenstaendiger Baumarten, Erhaltung und Optimierung der Erlen- und Moorbirken-Bestaende sowie Erhaltung der Buchen-Althoelzer.
  • Erhalt und Optimierung eines naturnahen Mittelgebirgsbaches vor allem
    fuer den Biotopverbund sowie als typisches Landschaftselement der
    Rureifel
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Entwaesserungsgraeben
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Wegebau
  • Wilddichte, zu hoch (JA)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Einstellung der Bewirtschaftung
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • kein Kahlschlag
  • keine Entwaesserung
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Waldmantelentwicklung
  • Wiedervernaessung
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