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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Noervenicher Wald (DN-084)

Objektbezeichnung:

NSG Noervenicher Wald

Kennung:

DN-084

Ort: Noervenich
Kreis: Dueren
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 82,47 ha
Offizielle Fläche: 82,36 ha
Flächenanzahl: 4
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 2016
Inkraft: 2016
Außerkraft: 2036
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt zum Zwecke der Sicherung eines Teilbereiches des FFH-Gebietes
DE-5105-302 "Nörvenicher Wald". Die Sicherung des angrenzenden FFH-Teilgebietes wird durch
einen Vertrag gemäß § 32 Absatz 4 BNatSchG gewährleistet werden.

Die Unterschutzstellung im Bereich dieser Verordnung erfolgt:

1. gemäß §§ 23 und 32 BNatSchG in Verbindung mit den Bestimmungen der Richtlinie 92/43/EWG des Rates
zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (Fauna-Flora-Habitat-
Richtlinie vom 21. Mai 1992, ABl. EG Nr. L 206/7 - FFH-Richtlinie -) in der zurzeit gültigen Fassung zum beson-
deren Schutz von Natur und Landschaft in ihrer Ganzheit oder in einzelnen Teilen:

- zur Erhaltung, Optimierung und Wiederherstellung des Lebensraumtyps des Anhangs I der FFHRichtlinie:
Maiglöckchenreicher Stieleichen-Hainbuchenwald (Stellario-Carpinetum, 9160) in seiner standörtlichen Vielfalt,

- zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung von stabilen, überlebensfähigen Populationen und deren
Lebensräume für die folgende Tierart gemäß Anhang II und IV der FFH-Richtlinie: Bechsteinfledermaus
(Myotis bechsteinii, 1323),

2. gemäß § 23 Absatz 1 Nummer 1 BNatSchG zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von
Lebensstätten, Biotopen oder Lebensgemeinschaften bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten
insbesondere: 2. gemäß § 23 Absatz 1 Nummer 1 BNatSchG zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederhe-
stellung von Lebensstätten, Biotopen oder Lebensgemeinschaften bestimmter wild lebender Tier- und
Pflanzenarten insbesondere:

- zur Erhaltung des Lebensraumes für Tierarten mit großflächigem Raumbedarf, wie z. B. Klein-, Mittel-
und Schwarzspecht, Hohltaube und der Waldschnepfe sowie der Haselmaushabitate,

- zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung der Nahrungs- und Wochenstubenhabitate von seltenen Fledermausarten, wie z. B. Bechsteinfledermaus, Großes Mausohr, Kleiner Abendsegler, Braunes Langohr, Fransenfledermaus und Kleine Bartfledermaus,

- zur Erhaltung des naturraumtypischen Artenspektrums in den unterschiedlich alten Baumbeständen
mit Höhlenbäumen und totholzreichen Strukturen insbesondere dem maiglöckchenreichen Stieleichen-
Hainbuchenwald mit Winterlinden,

- zur Erhaltung der Teillebensräume für störungsempfindliche, seltene, gefährdete sowie zu diesem großen zusammenhängenden Waldökosystem gehörenden Tier- und Pflanzenarten (z. B. Fledermäuse,
Amphibien und Reptilien),

3. gemäß § 23 Absatz 1 Nummer 2 BNatSchG aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landes-
kundlichen Gründen:

- zur Erhaltung von kulturhistorisch bedeutenden Elementen wie einer historischen Ringwallanlage
sowie mehreren sogenannten "Maaren" (historische Abgrabungen) aus der jüngeren Vergangenheit,

4. gemäß 23 Absatz 1 Nummer 3 BNatSchG wegen ihrer Seltenheit, besonderen Eigenart oder hervorragen-
den Schönheit:

- zur Erhaltung des großflächigen, zusammenhängenden Waldareals mit seltenen, naturraumtypischen
Pflanzengesellschaften,

- zur Erhaltung der landschaftsbildprägenden Laubwaldbestände sowie der abwechslungsreichen Bodentypen
und deren Reliefs,

- zur Erhaltung und Förderung eines landesweit bedeutsamen Elements des Waldbiotopverbunds in
der agrarisch geprägten Zülpicher Börde zwischen den Villewäldern und der Eifel.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5105-0005
Kennung:

BK-5105-0005

Objektbezeichnung:

FFH-Gebiet Nörvenicher Wald südwestliche Teilfläche

Link zur Karte: BK-5105-0005
Objektbeschreibung: Bei dem Gebiet handelt es sich um eine Teilfläche des FFH-Gebietes "Nörvenicher Wald". Es umfasst überwiegend den nicht militärisch genutzten Bereich zwischen der L 495 im Süden, dem Neffelbach im Westen sowie der Ortschaft Oberbollheim und Ackerflächen im Osten sowie der Zufahrt zum Fliegerhorst Nörvenich im Norden. Der Nörvenicher Wald stellt einen der wenigen in dem Naturraum der Jülich-Zülpicher Börde verbliebenen alten Waldflächen dar. Der Wald stockt auf den hier anstehenden wechselfeuchten, bis zu einem Meter mächtigen Lössschichten. Er zeichnet sich durch das großflächige Vorkommen der hier aufgrund der Bodenverhältnisse standortgerechten Waldgesellschaft des Maiglöckchen-Stieleichen-Hainbuchenwaldes mit Winterlinde aus. Das FFH-Gebiet beherbergt zudem ein Wochenstubenvorkommen der Bechsteinfledermaus. Die Bechsteinfledermaus befindet sich hier an der nordwestlichen Verbreitungsgrenze. Es sind aktuell nur einzelne Wochenstubenkolonien im rheinischen Teil NRWs bekannt. Die Stieleichen-Hainbuchenbestände der hier beschriebenen Teilfläche sind meist alt ( BHD > 50cm) bis mittelalt (BHD 14-50 cm), wobei nur wenige Althölzer (BHD > 80 cm) und kaum starkes Totholz vorhanden ist. Es sind jedoch mehrere Höhlenbäume kartiert worden, die als Quartierbäume für die Bechsteinfledermaus fungieren können. Die Bestände des Stieleichen-Hainbuchenwaldes konzentrieren sich im Norden und den Hangflächen zum Neffelbach und dem östlichen Waldrandflächen des Gebietes. Im zentralen Bereich gehen sie in bodensaure Buchen-Eichenwälder über. Zudem sind kleinere Nadelholz- und Laubholzparzellen vorhanden, die mit Kiefern, Fichten, Roteichen oder Bergahorn bestockt sind. Im Südwesten der Fläche befindet sich Reste einer alten Burganlage.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (44,39 ha)
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (4,00 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (9,55 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (30,63 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (3,00 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (12,40 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (1,50 ha)
  • Roteichenmischwald <AO1> (2,30 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (4,22 ha)
  • Ahornwald <AR0> (1,50 ha)
  • Lärchenmischwald <AS1> (4,00 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (1,50 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,08 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (2,30 ha)
  • Bach <FM0> (0,08 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Gefleckter Aronstab Sa. (Arum maculatum agg.)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gundermann (Sa.) (Glechoma hederacea agg.)
  • Hain-Rispengras (Sa.) (Poa nemoralis agg.)
  • Hain-Veilchen Sa. (Viola riviniana agg.)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Hohler Lerchensporn (Corydalis cava)
  • Kiefer (unbestimmt) (Pinus spec.)
  • Kleines Immergrün (Vinca minor)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Gerste (Hordelymus europaeus)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wimper-Segge (Carex pilosa)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und weitere Entwicklung lebensraumtypischer Laubwälder, Schutz der Fledermauswochenstuben, Erhalt und Entwicklung naturnaher, strukturreicher Bestände insbesondere Erhalt und Förderung von Quartierbäumen sowie Alt- und Totholz,
Gefährdungen:
  • Beeintraechtigung der Vermehrungsorte wertbest. Tierarten
  • Beseitigung alter Baeume
  • Freizeitaktivitaeten
  • Isolation von Lebensgemeinschaften
  • militaerische Aktivitaeten
Maßnahmen:
  • Horst- und Hoehlenbaeume erhalten, sichern
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Umwandlung von Nadelwald in bodenstaendigen Wald
  • Waldumwandlung nicht bodenstaendigen in bodenstaendigen Wald
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