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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Bodelschwingher Wald (DO-033)

Objektbezeichnung:

NSG Bodelschwingher Wald

Kennung:

DO-033

Ort:
Kreis: Dortmund
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 73,18 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2020
Inkraft: 2020
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4410-0071
  • BK-4410-0080
Kennung:

BK-4410-0071

Objektbezeichnung:

Bodelschwingher Wald

Link zur Karte: BK-4410-0071
Objektbeschreibung: Großes zusammenhängendes parkartiges Waldstück direkt an der A 45 westlich Schloss Bodelschwingh. Der Waldkomplex setzt sich aus unterschiedlichsten Bestockungen zusammen, von denen Eichen- und Buchenwälder die Hauptanteile einnehmen. Daneben finden sich Buchen-, Berg-Ahorn-, Lärchen- und Erlen-Aufforstungen. Einige der Aufforstungen befinden sich im Stangenholz-Alter. Die Strauchschicht wird meist von Berg-Ahorn und Holunder geprägt, daneben kommen örtlich auch Ilex und andere Gehölze der natürlichen Waldgesellschaften vor. Die Krautschicht wird in der Regel von nitrophilen Arten beherrscht. Die Waldbereiche außerhalb der Siepen machen einen intensiv forstwirtschaftlich genutzten Eindruck und sind nur bedingt naturnah, im Südteil gibt es auch eine kleine Schlagflur. Allerdings finden sich immer wieder, vor allem randlich markante alte Bäume und lokal kleine Parzellen mit naturnaher Ausprägung, so z.B. westlich der Familiengruft. Aus naturschutzfachlicher Sicht sind die das Gebiet durchziehenden Siepen von besonderer Bedeutung. Hier sind lokal schöne, wenn auch sehr kleinflächige Vorkommen des seltenen Bach-Eschenwaldes (Carici remotae-Fraxinetum) ausgebildet. Mit dem Riesenschachtelhalm und Gegenblättrigem Milzkraut finden sich charakteristische Pflanzen in der Krautschicht. Ein kleiner Stauteich etwa in der Mitte des Gebietes in einem Siepen ist zwar mit naturnaher Vegetation ausgestattet, unterbricht jedoch in ungünstiger Weise das Fließgewässer-Kontinuum. Das Waldgebiet wird durch intensive Forstwirtschaft, Rodung, gebietsfremde Gehölze sowie randlich auch durch Neophyten (Reynoutria japonica) in seinem aktuellen Wert stark beeinträchtigt. Wenn möglich sollte künftig auf Rodungen verzichtet und eine naturnahe Waldbewirtschaftung etabliert werden. Aufgrund seiner Größe, der vorhandenen Althölzer und der teilweise naturnah ausgebildeten Siepen mit Bach-Eschenwald hat der Bodelschwingher Wald aber sowohl aktuellen Wert als auch hohes Entwicklungspotenzial.
Kennung:

BK-4410-0080

Objektbezeichnung:

Westerfilder Wald

Link zur Karte: BK-4410-0080
Objektbeschreibung: Schöner und ausgedehnter, von starkem Baumholz und Althölzern geprägter Laubwaldkomplex westlich von Westerfilde mit einigen steil eingeschnittenen Quellsiepen. Das Gelände hat eine hohe Reliefenergie, nach Süden sowie zu den Bachläufen fallen die Hänge steil ab. Es finden sich im wesentlichen zwei Waldtypen:Während die Hänge überwiegend von Buchenwald mit meist schwach ausgeprägter Strauch- und Krautschicht eingenommen werden, wachsen auf den höher gelegenen, etwas ebeneren Flächen ausgedehnte Eichenwälder. In beiden Wäldern sind zahlreich alte und srtake Bäume, stehendes und liegendes Totholz, Wurzelteller sowie lokal schöne Exemplare von Ilex anzutrefen. Insgesamt ist beim Eichenwald die Strauch- und Krautschicht artenreicher und dichter ausgebildet. Örtlich dominieren Brombeere, Brennnessel, selterner auch Efeu oder Schattenblume. An eingen Stellen sind Erosionserscheinungen feststellbar, als deren Folge bei einigen alten Bäumen die Wurzelbereiche freigelegt wurden. Von Norden, Nordwesten und Westen fließen mehrere Quellsiepen, die Ansätze von bachbegleitendem Eschenwald tragen. Allerdings ist nur die Krautschicht mit lokalen Vorkommen typischer Arten (Gegenblättriges Milzkraut, Winkelsegge, Riesen-Schachtelhalm) gut ausgebildet. Arten der Baum- und Strauchschicht sind - möglicherweise wegen der steilen Siepen mit starker Beschattung - nur spärlich vorhanden oder fehlen ganz. Zahlreiche Sickerquellen sind an den Ursprüngen der Siepen und Nebensiepen vorhanden. Auch hier fehlt die typische Quellvegetation. Einige Quellen sind zudem durch Müllablagerung oder Verbau (Siepen im NW) beeinträchtigt. Im Südwesten schließt sich an den geschlossenen Waldbestand eine am Barbach gelegene Brachfläche mit angrenzendem Gehölzbestand an, in der der Riesen-Schachtelhalm ausgedehnte und dominante Bestände bildet. Das ausgedehnte und in weiten Teilen naturnahe Waldgebiet mit den durch Quellen gespeisten Siepen und den bachbegleitenden Eschenwäldern ist ein wertvolles und strukturreiches Refugialbiotop inder ausgeräumten und siedlungsgeprägten Umgebung. Bei konsequenter Umsetzung der naturnahen Waldbewirtschaftung kann sich das Gebiet langfristig zu einem naturschutzwürdigen Biotop entwickeln.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (NaN ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,69 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (55,63 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,32 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Ufergehoelze (nicht FFH-LRT) <NBE0> (0,82 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Alleen <NBH0> (0,32 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,10 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,41 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (3,25 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Brachflaechen (ausserhalb von landwirtschaftlichen Flaechen) <NHW0> (0,82 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (18,55 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (12,94 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (14,43 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (9,71 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,62 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (0,32 ha)
  • Bachbegleitender Eschenwald <AM2> (0,69 ha)
  • Ahornwald <AR0> (1,62 ha)
  • Lärchenwald <AS0> (1,62 ha)
  • Schlagflur <AT0> (0,97 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,82 ha)
  • Allee <BH0> (0,32 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,82 ha)
  • Teich <FF0> (0,10 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,41 ha)
  • Quellbach <FM4> (1,16 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (2,09 ha)
  • Stollen <GE2> (0,32 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
  • Waldweg <VB4> (0,97 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Ackerwinde (Convolvulus arvensis)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Amerikanische Balsam-Pappel Sa. (Populus balsamifera agg.)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Dornfarn Sa. (Dryopteris carthusiana agg.)
  • Dreiteiliger Zweizahn (Bidens tripartita)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Fluss-Ampfer (Rumex hydrolapathum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica)
  • Japanische Lärche (Larix kaempferi)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleinblütiges Weidenröschen (Epilobium parviflorum)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)
  • Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere Sa. (Ribes rubrum agg.)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schaumkraut (Cardamine flexuosa)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Zwerg-Holunder (Sambucus ebulus)
Tierarten:
  • Dorngrasmücke (Sylvia communis)
  • Goldammer (Emberiza citrinella)
  • Grünspecht (Picus viridis)
  • Habicht (Accipiter gentilis)
  • Hohltaube (Columba oenas)
  • Klappergrasmücke (Sylvia curruca)
  • Sperber (Accipiter nisus)
Schutzziele:
  • Erhaltung eines großen zusammenhängenden Laubwaldgebietes mit wertvollen Bachsiepen
  • Erhaltung eines strukturreichen Laubwaldes mit seinen Quellen und tief eingeschnittenen Bachläufen als naturnahen Rückzugsraum in siedlungsnaher Umgebung
Gefährdungen:
  • Aufforstung (Alnus glutinosa, Acer pseudoplatanus, Larix kaempferi)
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten (Impatiens glandulifera)
  • Erosionsschaeden
  • Freizeitaktivitaeten (Golf)
  • intensive Forstwirtschaft (FW) (Aufforstungen, Schlagflur)
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW) (Schlagflur)
  • Muellablagerung (lokal)
  • Quellfassung (WA)
  • unerwuenschte Sukzession (Grünlandbrache, Erlen)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • kein Kahlschlag
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
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