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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Erlensundern (DO-034)

Objektbezeichnung:

NSG Erlensundern

Kennung:

DO-034

Ort:
Kreis: Dortmund
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 14,07 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2020
Inkraft: 2020
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet ist nach § 23 BNatSchG erforderlich, insbesondere
- zum Erhalt und zur Entwicklung
• von Lebensstätten und -gemeinschaften von gefährdeten und seltenen wildlebenden Tierarten
und wildwachsenden Pflanzenarten und -gesellschaften,
• der vorhandenen Landschaftsstrukturen wegen ihrer besonderen Eigenart, insbesondere
der naturnahen Laubwälder und der Feuchtbereiche,
- zum Erhalt eines unzerschnittenen, verkehrsarmen Raumes,
- zum Schutz des Klimas.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4411-0003
Kennung:

BK-4411-0003

Objektbezeichnung:

Naturschutzgebiet Erlensundern

Link zur Karte: BK-4411-0003
Objektbeschreibung: Das Naturschutzgebiet Erlensundern ist ein kleines (14ha), von unterschiedlich alten Laubwaldlebensräumen geprägtes Naturschutzgebiet im Nordosten von Dortmund. Ergänzt werden die Waldlebensräume von zwei landwirtschaftlich genutzten, artenarmen Mähwiesen sowie einer artenreichen Grünlandeinsaat mit Gehölzpflanzungen und einem Kleingewässer. Die auf dem staunassen Gley-Pseudogley stockenden Laubwälder werden hauptsächlich von Stiel-Eichen und Hainbuchen geprägt. Daneben sind auch Rot-Buche, Gewöhnliche Esche und Europäische Lärche mit am Bestandesaufbau beteiligt. Es sind z.T. vergleichsweise alte Laubwälder mit 130 bis 155 Jahre alten Stiel-Eichen und Rot-Buchen (Stand 2015). Weiterhin wachsen etwa 20 Jahre alte Anpflanzungen aus Hainbuche, Rot-Buche und Stiel-Eiche auf ehemaligem Grünland- und Ackerstandort. Zurückliegend wurden aus einem Waldbestand sukzessive die Hybrid-Pappeln entnommen. Die im Unterstand der Hybrid-Pappeln gewachsenen Eichen und Hainbuchen bilden dort nun die erste Baumschicht. Die Krautschicht erweist sich mit dem Gefleckten Lungenkraut, der Echten Goldnessel oder dem Wald-Ziest als vergleichsweise artenreich. Insbesondere die alten Waldlebensräume stellen für die heimische Tierwelt einen wertvollen Lebensraum dar. Zwei Mähwiesen im Süden des NSG werden intensiv genutzt und weisen eine nur sehr geringe Artenvielfalt auf. Dahingegen wurde im Norden des NSG eine Grünlandeinsaat den artenreichen Glatthaferwiesen zugeordnet. Aus der Einsaat hat sich eine blütenpflanzenreiche Wiese entwickelt. Neben Weiden-Kopfbäumen und einem gepflanzten Strauchgürtel, wurde auf der Fläche im Jahr 2008 ein Gewässer angelegt. Es dient Grasfröschen, Erdkröten, Grünfröschen, Bergmolchen und Teichmolchen als Laichhabitat. Weitere Kleingewässer befinden sich am Ostrand des NSG innerhalb der Aufforstung. Im Jahr 2006 konnte dort noch der Kammmolch nachgewiesen werden. Zu den südlich anschließenden Gärten nehmen Ablagerungen von Gartenabfall zu. Hiervon zeugen auch die dort im Wald wachsenden Arten wie Schneeglöckchen, Osterglocke oder Italienischer Aronstab. Ebenfalls hervorzuheben ist das Vorkommen des invasiven Japanischen Staudenknöterichs am Ostrand des ehemaligen Hybrid-Pappel-Bestandes. Mit in Kraft treten des neuen Landschaftsplans im Jahr 2020 wurde die Fläche als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Sie steht im funktionalen Zusammenhang mit dem südlich angrenzenden Naturschutzgebiet Kurler Busch und ist für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten von regionaler Bedeutung im Biotopverbund. Im Vordergrund stehen die Lebensräume der Laubwälder, der Mähwiesen und der Kleingewässer. Diese gilt es unter naturschutzfachlichen Aspekten zu Erhalten und zu Entwickeln.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Magere Flachland-Maehwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) <6510> (0,39 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (0,55 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (8,34 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (1,70 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (2,80 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Waldraender und Lichtungen <NAV0> (0,11 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (0,09 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,07 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Flachland-Mähwiesen und Berg-Mähwiesen (0,39 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,07 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (0,55 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (7,73 ha)
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (0,10 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (0,34 ha)
  • Hainbuchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AQ4> (2,46 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (0,62 ha)
  • Waldmantel <AV1> (0,11 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,05 ha)
  • Gebüschstreifen, Strauchreihe <BD7> (0,02 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,01 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,01 ha)
  • Fettwiese <EA0> (1,46 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (0,05 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,04 ha)
  • Naturschutzteich <FF5> (0,09 ha)
  • Graben <FN0> (0,15 ha)
  • Strassenböschung, Einschnitt <HH1> (0,15 ha)
  • Trockene Hochstaudenflur, flächenhaft <LB2> (0,02 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (0,00 ha)
  • Wirtschaftsweg <VB0> (0,11 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Kammmolch (Triturus cristatus) <RL 3>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
  • Adlerfarn i.w.S. (Pteridium aquilinum s.l.)
  • Armenische Brombeere (Rubus armeniacus)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Labkraut Sa. (Galium verum agg.)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Gelbe Narzisse (Narcissus pseudonarcissus)
  • Gemeine Sumpfsimse Sa. (Eleocharis palustris agg.)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnliche Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides subsp. luzuloides)
  • Gewöhnliche Wiesen-Klee (Trifolium pratense subsp. pratense)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnlicher Wiesen-Goldhafer (Trisetum flavescens subsp. flavescens)
  • Gewöhnliches Flattergras (Milium effusum subsp. effusum)
  • Gewöhnliches Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea subsp. jacobaea)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Italienischer Aronstab (Arum italicum)
  • Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Liguster (Ligustrum vulgare)
  • Moschus-Malve (Malva moschata)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Rose (unbestimmt) (Rosa spec.)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stink-Storchschnabel Sa. (Geranium robertianum agg.)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Weisse Lichtnelke (Silene latifolia subsp. alba)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Flockenblume Sa. (Centaurea jacea agg.)
  • Wiesen-Schafgarbe Sa. (Achillea millefolium agg.)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
  • Bergmolch (Triturus alpestris)
  • Blindschleiche (Anguis fragilis)
  • Erdkröte (Bufo bufo)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Kammmolch (Triturus cristatus)
  • Teichfrosch (Rana kl. esculenta)
  • Teichmolch (Triturus vulgaris)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung naturnaher Laubwaldbestände mit naturnaher Waldbewirtschaftung. Erhalt und Entwicklung artenreicher, extensiv genutzter Wiesen. Erhalt und Pflege von Kleingewässern als wetvolle Lebensräume für z.B. Amphibien.
Gefährdungen:
  • Ausbreitung Problempflanzen (Staudenknöterich)
  • Beseitigung alter Baeume
  • Eutrophierung
  • Muellablagerung, Gartenabfall (Gartenflüchtlinge)
  • Verlandung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung von Muell
  • Drainagen verschliessen, entfernen
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Kopfbaumpflege
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Vermeidung Eutrophierung
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