Inhalt:
Naturschutzgebiet Rheinaue Walsum (DU-002)
-
Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Rheinaue Walsum |
---|---|
Kennung: |
DU-002 |
Ort: | Duisburg |
Kreis: | Duisburg |
Bezirksregierung: | Düsseldorf |
Digitalisierte Fläche: | 557,78 ha |
Offizielle Fläche: | 558,95 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1983 |
Inkraft: | 2009 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung erfolgt gemäß § 20 a), b) und c) Landschaftsgesetz
1. zur Erhaltung, Herstellung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Lebensstätten bestimmter wildlebender Pflanzen und wildlebender Tierarten Das Gebiet ist schutzwürdig aufgrund: - seiner hohen strukturellen Vielfalt der artenreichen und typischen Vegetation der Feuchtgebiete mit gut ausgebildeten, zum Teil seltenen und gefährdeten Pflanzengesellschaften und -arten, - der alten und artenreichen Gehölzbestände einschließlich der Weichholz- und Hartholzauenwälder - der Bedeutung der Kleingewässer, natürlicher eutropher Seen als Lebensräume und als Laichbiotope für zahlreiche, zum Teil gefährdete Amphibienarten (Kammmolch), sowie als Lebensräume für wasser- gebundene Vogelarten und einer artenreichen Insektenfauna, insbesondere für Libellen - seiner Bedeutung als Nahrungs- und Brutbiotop zahlreicher, zum Teil gefährdeter Vogelarten - seiner Bedeutung als Rast- und Überwinterungsgebiet für zahlreiche, zum Teil gefährdete Wasser-, Wat- und Wiesenvogelarten (vergleiche Grundlagenkarte II b: Schutzwürdiges Gebiet 1) 2. aus wissenschaftlichen, erdgeschichtlichen und landeskundlichen Gründen Das Gebiet ist schutzwürdig aufgrund: - seiner Bedeutung für die Erforschung der Rheinaue als Bergsenkungsgebiet sowie als Feuchtgebiet internationaler Bedeutung (vergleiche Ramsar Konvention) - der Bedeutung der ausgedehnten Hecken- und Kopfbaumlandschaft als kulturhistorisches Dokument - der naturnahen Ausprägung (Altstromrinnen) als erdgeschichtliche Relikte 3. wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit der Fläche. Das Gebiet ist schutzwürdig aufgrund: - der regionalen Bedeutung der großflächigen, vielfältig strukturierten, für das Landschaftsbild am Niederrhein charakteristischen Auenlandschaft. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
|
Kennung: |
BK-0001 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
Naturschutzgebiet Rheinaue Walsum |
Link zur Karte: | BK-0001 |
Objektbeschreibung: | Bei der Rheinaue Walsum handelt es sich um einen außerordentlich abwechslungsreichen und vielgestaltigen Teil der Rheinaue im Norden von Duisburg. Hier finden sich neben verschiedenen naturnahen Stillgewässern - z. T. mit Schwimmblatt-Vegetation und Röhrichtzonen - feuchte Grünlandbereiche, die durch verschiedene Gehölzstrukturen in Form von Hecken, (Kopf-) Baumreihen, Einzelbäumen, Feldgehölzen, Obstbaumweiden und Silberweiden-Auenwald reich gegliedert sind. Das durch Wege und angrenzende Parkplätze erschlossene Gebiet wird vor allem an Wochenenden durch Besucher bereichsweise stark frequentiert. Starke Bergsenkungen tragen vor allem außerdeichs zu einer Zunahme von Feuchtlebensräumen (Flutrasen, Röhrichte, Bergsenkungsgewässer) bei. Das als alte Kulturlandschaft auch ästhetisch sehr ansprechende Gebiet wird von dauerhaft kurzrasigem, episodisch überflutetem Grünland, artenreichen, mehrschürigen Fettwiesen, mageren Flächen an den Deichböschungen, Mähweiden und Flutrasen geprägt, wobei viele Flächen vor allem im Osten des Gebiets aufgrund der Bergsenkungen versumpft und verbracht sind. Artenarme Lolium-Ansaaten und Ackerflächen finden sich nur vereinzelt. Als wertvolle Lebensräume kommen mehrere Abgrabungsgewässer, ein Spülfeld, zahlreiche durch Bergsenkung entstandene Weiher und vielfältige auentypische Kleingehölzstrukturen hinzu. Das Gebiet zeichnet sich durch seine auentypische Lebensraumausstattung aus, wobei die ausgedehnten Flutrasen, die Gewässerkomplexe und die Weichholz-Auenwaldbestände hervorzuheben sind. Das Gebiet ist als wichtiger Rast- und Nahrungsplatz für überwinternde Gänse sowie als Brutplatz für über 100 Brutvogelarten nicht nur für den Naturraum Mittlere Niederrheinebene, sondern auch auf internationaler Ebene von herausragender Bedeutung. Zahlreiche Kleingewässer dienen darüber hinaus als Laichgewässer für verschiedene Amphibienarten. So kommt hier der Kammmolch in einer seiner größten Populationen im Naturraum vor, außerdem sind Vorkommen von Kreuzkröte und Knoblauchkröte zu erwähnen. Als typische Brutvögel der von Gehölzen durchsetzten Kulturlandschaft sind Nachtigall und Steinkauz hervorzuheben. Von den zahlreichen hier vorkommenden seltenen und gefährdeten Pflanzenarten ist die stark gefährdete Sumpf-Wolfsmilch besonders erwähnenswert. Das NSG Rheinaue Walsum ist Teil der landesweit bedeutsamen Verbundachse "Rheinkorridor" und als Teilfläche des international bedeutsamen Feuchtgebietes Unterer Niederrhein Ziel ist die Förderung und Entwicklung der Auenlebensräume durch extensive Nutzung des Grünlandes, Entwicklung bzw. Wiederherstellung von Mager- bzw. von Nass- und Feuchtgrünland, durch Auwaldentwicklung sowie Anreicherung mit weiteren auentypischen Elementen. |
Kennung: |
BK-DU-00001 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
Rhein-Fischschutzzone in Bereich des NSG Rheinaue Walsum |
Link zur Karte: | BK-DU-00001 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet umfasst den etwa 4,7 km langen Uferabschnitt des Rheins im Bereich der Rheinaue Walsum bis zum Nordhafen Walsum von der Emschermündung bis zum von der Fahrrinne bis landwärts zu den Uferwällen bzw. Uferböschungskanten. Der Rheinbogen weist auf weiten Strecken der Uferlinie Buhnen auf, wobei das innerhalb der Buhnenfelder sanft bis mäßig ansteigende Ufer bei Niedrigwasser zumeist mit Flachwasserbereichen, z.T. mit buchtiger Uferlinie ausgestattet ist. Vorherrschend ist kiesiges und sandig-kiesiges Substrat. Die offenen Flachuferbereiche sind stellenweise von Vegetationsbeständen der Spülsaeume bzw. der Schlammuferfluren v.a. des Chenopodion rubri-Beständen besiedelt, die im Sommer 2018 durch die extrem niedrige Wasserführung des Rheins in nahezu maximaler Ausdehnung auftraten. Bis auf einen kurzen Abschnitt oberhalb der Emschermündung sind mit Steinschüttungen befestigt. Der Südteil wird durch den Altarm bzw. die Flutrinne mit landseitigen Flachufern und Schlammfluren geprägt. Im mittleren Abschnitt haben sich an den Böschungen Ufergehölze entwickelt, die häufig von Pappeln durchsetzt sind und mit ruderalen, nitrophytischen Hochstaudenfluren abwechseln. Sie gehen landwärts in ausgedehnte Weiden-Auenwaldkomplexe über. Neben den dominierenden Silberweiden und Uferweidengebüschen sind häufig Pappeln eingestreut. Bei den im Gebiet vorkommenden Pappeln bzw. -beständen ist unklar, ob es sich um autochthone Bestände der heimischen Schwarzpappel handelt. Beeinträchtigungen ergeben sich v.a. durch Freizeitaktivitäten wie Angeln, Lagern, Feuerstellen, freilaufende Hunde und Müllablagerungen auch durch Treibgut (insbesondere Kunststoffteile). Der Rheinabschnitt besitzt eine besondere limnologische und für die Fischfaune maßgebliche Bedeutung als Laichplätze, Jungfisch-, Nahrungs-, und Ruhehabitate insbesondere für die im Anhang II der FFH-Richtlinie aufgeführten Wanderfische, aber auch für Nichtwanderfische. Die Uferbereiche sind bedeutende Standorte von Schlammuferfluren. Das Gebiet ist der Teilabschnitt des FFH-Gebietes "Rhein-Fischschutzzonen zwischen Emmerich und Bad Honnef" und bildet mit seinen überwiegend unverbauten Ufern, den flachen, sandig-(kiesigen) Uferzonen, den Ruhigwasserbereichen zwischen den Buhnen und den steinigen Buhnen/Buhnenköpfen einen wichtigen Trittstein (im Sinne eines Stepping-Stone-Konzeptes) für rheintypische Fischarten. Der Rheinstrom selber ist für den Zu- und Abzug der Langdistanzwanderer und damit für deren Populationen in oberhalb gelegenen Nebenflüssen von Bedeutung. Darüberhinaus ist das NSG Rheinaue Walsum Bestandteil des Vogelschutzgebietes "Unterer Niederrhein". Die Uferbereiche sind bedeutende Standorte von Schlammuferfluren und Weidenauenwäldern bzw. -ufergehölzen. Im landesweiten Biotopverbund ist es Teil der naturnahen Fließgewässer und -Auen mit internationaler Bedeutung. Hauptentwicklungsziel ist der Erhalt und die Förderung von fließgewässer- und auentypischen Arten- und Lebensraumtypen insbesondere der Fischfauna sowie der Schlammuferfluren und Weichholzauenwälder. Der Erhalt der ungestörten Flach- und Ruhigwasserzonen sowie Kolke ist ausschlaggebend für die Bewahrung dieser ökologischen Funktion. Diese Flächen müssen in ihrer Vernetzung großräumig erhalten und weiterentwickelt werden. |
Kennung: |
BK-4406-0050 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
NSG Walsumer Rheinaue - Erweiterungsfläche östlich des Bahndamms |
Link zur Karte: | BK-4406-0050 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet umfasst eine knapp 3 ha große, stark gegliederte Grünlandfläche im Osten der Walsumer Rheinaue, die durch einen Bahndamm vom Hauptgebiet abgetrennt ist. Das Gebiet mit seinem vorherrschenden Auengrünland (meist relativ extensive Wiesennutzung, im Süden brachgefallen) und einigen Hecken, alten Kopfbaumreihen und Einzelbäumen ist vor allem als Arrondierungs- und Entwicklungsfläche zum angrenzenden NSG Rheinaue Walsum für den landesweiten Biotopverbund von Bedeutung. Die Entwicklung von reich gegliedertem und artenreichem Auen-Grünland durch extensive Grünlandnutzung und die Förderung und Ergänzung der Gehölzstrukturen sind vordringliche Entwicklungsziele. Eine möglichst naturnahe Wiederherstellung des Bachlaufs im Südosten des Gebiets ist ebenfalls anzustreben. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
|
---|---|
Geschützte Biotope (§42): |
|
Biotoptypen: |
|
Rote Liste Arten 2010 NRW: |
|
Planungsrelevante Arten: |
|
Pflanzenarten: |
|
Tierarten: |
|
Schutzziele: |
|
---|---|
Gefährdungen: |
|
Maßnahmen: |
|
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.