Inhalt:
Naturschutzgebiet Pillebachtal und Dernkamp (D-010)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Pillebachtal und Dernkamp |
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Kennung: |
D-010 |
Ort: | Duesseldorf |
Kreis: | Duesseldorf |
Bezirksregierung: | Düsseldorf |
Digitalisierte Fläche: | 74,46 ha |
Offizielle Fläche: | 73,80 ha |
Flächenanzahl: | 2 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1996 |
Inkraft: | 2016 |
Außerkraft: | 2036 |
Schutzziel: | (1) Die in § 2 näher bezeichneten Flächen in der Landeshauptstadt Düsseldorf werden als Naturschutzgebiet
festgesetzt (2) Die Festsetzung erfolgt insbesondere zur Erhaltung, Förderung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Lebensstätten wildlebender Pflanzen- und Tierarten gemäß § 23 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG, insbesondere: a) zur Erhaltung und Entwicklung wertvoller Biotope: - natürliche oder naturnahe durch Quellwasser geprägte Lebensräume mit ständig oder zeitweise schüttenden natürlichen Grundwasseraustritten, (Sturz-, Tümpel- oder Sickerquellen) einschließlich Quellmund (Eukrenal) sowie Quellbach (Hypokrenal) und den unmittelbar vom Quellwasser beein- flussten angrenzenden aquatischterrestrischen Lebensräume (Quell-flora, Quellwald, Nasswiese etc.), - des die Gebietsteile verbindenden Pillebaches als naturnahes Fließgewässer - Seggenriede mit Sumpfquelle, - Erlen- und Weidenbruchwälder mit Waldquelle, - Erlen-, Eschen- Bachauenwälder, - Nass- und Feuchtgrünland, - Magergrünland, - naturnahe Stillgewässer mit Schilfröhrichten - Hainsimsen-Buchenwald sowie b) zum Schutz von Lebensgemeinschaften einer Vielzahl nachstehender seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten der Roten Liste NW sowie zur Erhaltung und Entwicklung ihrer Lebensräume; dazu gehören u.a. die Dreifurchige Wasserlinse, die Teichlinse, Flutendes Sterngabelmoos, Rispen-Segge, Ufer-Segge, Schnabel-Segge, Pfeilkraut, Sumpf-Dotterblume, Wiesen-Knöterich,Wiesen-Storchschnabel, Großes Zweiblatt, Quellschnecke (Bythinella dunkeri),Teichnapfschnecke (Acroloxus lacustris), Maler- muschel (Unio pictorum),Grasfrosch, Wasserfrosch, Erdkröte, Teichmolch, Bergmolch, Waldeidechse, Blindschleiche, Ringelnatter, Baumfalke, Wasserralle, Teichohrsänger, Kleinspecht und Grünspecht. (3 )Die Festsetzung erfolgt weiterhin gemäß § 23 Abs. 1 Nr. 2 und 3 BNatSchG aus naturgeschichtlichen und landestypischen Gründen sowie wegen der besonderen Eigenart, des Pillebachtals, des südöstlich angrenzenden Feuchtgebietes Dernkamp sowie der Flächen im Bereich "Gallberg", "Am Tiefenber", "Am Dernkamp" und "Dernbusch" als naturräumlich für die Düsseldorfer Region typische Tallagen der Heideterrasse des Rheines und des Mettmanner Lößlehmgebietes. (4) Die Festsetzung erfolgt im Übrigen aus naturgeschichtlichen und landeskundlichen Gründen gemäß § 23 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG zur Erhaltung von schutzwürdigen Böden, hier besonders schutzwürdige Böden mit Archivfunktion (z.B. Braunerde auf tertiärem Gestein als Archiv der Naturgeschichte) und besonders schutzwürdige fruchtbare Böden mit einer sehr hohen Regelungs- und Pufferfunktion (z.B. Parabraunerden). (5) Der durch ein Wegenetz erschlossene stadtnahe Bereich hat zudem eine besondere Bedeutung als naturnahes Erholungsgebiet. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4707-0018 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Pillebachtal, Dernkamp und Gallberg |
Link zur Karte: | BK-4707-0018 |
Objektbeschreibung: | Das Naturschutzgebiet "Pillebach/Dernkamp/Gallberg" liegt an der Geländestufe zwischen Niederrheinischer Bucht und Niederbergischem Hügelland. Das Gebiet gliedert sich in den östlichen Pillebachbereich, den Dernkamp im Süden und dem Gallberg im Osten. Der Pillebach ist bis zur Bergischen Landstraße (B 7) mit Betonelementen verbaut, ab der B7 wurde er renaturiert. Im Norden wird der Bach von Erlenauwälder sowie Weidenwälder und -gebüschen begleitet. Im angestauten Quellbereich des Pillebachs hat sich ein erlenbruchwaldartiger Bestand entwickelt. Nach Süden hin schließen sich Weiden, feuchte Wiesen mit Sumpfquellen sowie größere Schilfröhrichte an. Die steilen Hänge nach Osten hin sind überwiegend von Buchenwald sowie Buchen-Eichenwald geprägt. Kleinflächig ist der Hang in Norden von Roteichen bestanden. Im Bereich des Hofes Großeforst wird der Wald unterbrochen von intensiv genutzten Weiden sowie kleinflächig von magerem, verbuschendem Grünland. Im südlich angrenzenden Dernkamp befand sich eine Ziegelei, welche bis in die 1950er Jahre genutzt wurde. Im ehemaligen Feuchtgrünland befinden sich zahlreiche Bombentrichter aus dem Jahr 1944. Heute ist die Fläche mit Schilfröhricht und Hochstaudenfluren bewachsen, kleinflächig existieren auch noch offene Wasserflächen. Auf einer ehemaligen Bauschutt-Deponie im Süden des Gebietes wächst ein junger Erlenwald; in der Krautschicht dominiert hier die Brennnessel. Im Gallbergbereich werden der Talgrund und die Hänge im Norden von Grünland eingenommen. Nach Osten und hin prägen an den steilen Hängen Buchen(misch)wälder das Landschaftsbild. Daneben sind Pioniergehölze aus Sandbirke und Robinie zu verzeichnen. Das Gebiet zeigt eine große Vielfalt unterschiedliche Lebensraumtypen auf kleinem Raum in einem siedlungsnahen Umfeld. Als wertvolle Biotope sind die typische ausgeprägten struktur- und altholzreichen Hainsimsen-Buchen(misch)wälder, die beschatteten Waldquellen und offenen Wiesenquellen, der renaturierte Teil des Pillebachs, die bachbegleitenden Erlen-, Eschen- und Erlenbruchwäldern, die Schilfflächen und das Feuchtgrünland zu nennen. Die struktur- und altholzreichen Buchenwälder sind Lebensraum für Baumfalke und weitere Greifvögel sowie viele Höhlenbrüter wie Klein-, Bunt-, Mittel- und Grünspecht, Hohltaube und Dohle. Die Schilfflächen bieten für die stark gefährdete, störungsempfindliche Wasserralle, dem gefährdeten Teichrohrsänger und der Rohrammer geeignete Lebensräume. In den Hecken und Gebüschen hat die Goldammer hier eine lokal bedeutsame Population für Düsseldorf. Die quelligen und feuchten Biotope sind Lebensraum für seltene und gefährdete Pflanzenarten wie die Dreifurchige Wasserlinse, das Flutendes Sterngabelmoos, Schnabel-Segge und Rispen-Segge sowie Amphibien und Reptilien wie Wasserfrosch, Teichmolch, Waldeidechse und Ringelnatter. Die geomorphologische Besonderheit der asymmetrischen Talflanken mit steilem Hang in Osten und flachem Hang im Westen ist typisch für viele Täler in der Region Düsseldorf/Mettmann und zeigt die naturgeschichtliche Bedeutung des Gebietes. Das Gebiet hat darüber hinaus eine besondere Bedeutung als naturnahes Erholungsgebiet. Das Gebiet ist Teil des Biotopverbunds der Bachtäler zwischen Düsseldorf und Mettmann. Schwerpunkt ist die Entwicklung eines naturnahen Bachlaufs, Erhaltung und Neuanlage von Stillgewässern als Ersatz für verlandete und verbuschte ehemalige Kleingewässer. Erhaltung und Entwicklung strukturreicher Buchenwälder mit Alt- und Totholz, sowie Bruch- und Auenwälder. Der Schutz der Quellbereiche. Erhaltung und Entwicklung der Feucht- und Magergrünlandgesellschaften. Erhaltung der Schilfgebiete. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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