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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Ruhraue Witten-Gedern (EN-006)

Objektbezeichnung:

NSG Ruhraue Witten-Gedern

Kennung:

EN-006

Ort: Herdecke
Kreis: Ennepe-Ruhr-Kreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 84,82 ha
Offizielle Fläche: 85,00 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1984
Inkraft: 1984
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 a, b und c LG
- Zur Erhaltung der artenreichen Lebensgemeinschaften und vielfaeltigen Lebensstaetten
von zum Teil seltenen und gefaehrdeten Pflanzen und Tieren,
- Zur Erhaltung des Ruhrtalarmes wegen seiner landeskundlichen und naturgeschichtlichen
Bedeutung und
- Zur Erhaltung der Auenlandschaft wegen ihrer Seltenheit, besonderen Eigenart
und hervorragenden Schoenheit.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4510-901
Kennung:

BK-4510-901

Objektbezeichnung:

NSG Ruhraue Witten-Gedern

Link zur Karte: BK-4510-901
Objektbeschreibung: Es handelt sich um einen gut 2,5 km langen Abschnitt der Ruhraue westlich von Witten-Gedern. Das ueberwiegend als Gruenland genutzte NSG wird ueber weite Strecken von Gleisanlagen begrenzt. Das Gruenland ist gehoelzfrei. Vorherrschende Arten sind Glatthafer und Honiggras. Die Gruenlandflaechen westlich der Ruhr werden von Rindern und Pferden beweidet. Hier befinden sich auch mehrere grosse Scheunen. Im Bereich oestlich der Ruhr liegen Brunnen von Gelsenwasser. Im Norden ist ein Campingplatz angesiedelt. Eine Hochspannungsleitung quert das Ruhrtal. Am Westrand des Gebietes befindet sich unmittelbar unterhalb der Bahnboeschung ein langgestreckter Ruhr-Altarm. Der durch Wasser aus einmuendenden Seitensiefen gespeiste Altarm ist weitgehend verlandet und mit Roehricht (hoher Wasserschwadenanteil) und feuchten Hochstaudenfluren bewachsen, partiell finden sich Schlammflaechen und offene Wasserflaechen, z.T. mit Teichrosenbestaenden. Am Westrand des Altarms wachsen aeltere Weiden und einzelne Erlen. Der Betonsockel eines Strommasten wurde im Altwasser errichtet. Das sich nach Osten an den verlandeten Bereich anschliessende Gruenland wird beweidet, Flutrasen mit hohem Anteil an Brennendem Hahnenfuss sind haeufig. Das Weidevieh hat freien Zugang zu den offenen Wasserflaechen. Im Suedosten des NSG befindet sich oestlich des Gleiskoerpers ein laenglicher Weiher (Teil eines ehemaligen Ruhr-Altarms?) mit einer lockeren Schwimmblattvegetation aus Teichrosen. Noerdlich des Weihers stockt ein kleiner Weidenwald. Am Suedrand des NSG und partiell auch am Ostrand zur Bahnboeschung hin befinden sich Brachflaechen mit nitrophilen Hochstaudenfluren. Die durch das NSG fliessende Ruhr wird von einem teils lueckigen, teils durchgehenden Weidenstreifen gesaeumt, dem stellenweise Erlen und Birken beigemengt sind. Die Weiden (meist Salix alba) sind haeufig mehrstaemmig. Im Unterwuchs bzw. an den gehoelzfreien Abschnitten wachsen Ufer-Hochstaudenfluren mit z.T. hohen Anteilen an Impatiens glandulifera und Heracleum mantegazzianum. Eine Roehrichtvegetation fehlt an den mit einer Steinschuettung befestigten Ruhrufern. Unrat im Geaest der Gehoelze zeigen den Stand des letzten Hochwassers an. Die abgelegenen Wiesen und Weiden sowie die grossflaechigen Roehrichtbestaende sind ein bedeutsamer Rast- und Brutplatz fuer ueber 100, z.T. landesweit gefaehrdete Vogelarten. In dem Biotop kommen folgende Paragraph 62-Flaechen vor: b) Stehende Binnengewaesser (FC), f) Nass- und Feuchtgruenland (EC2), r) Auwaelder (AE0)

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (10,30 ha)
Biotoptypen:
  • Weidenwald <AE0> (0,86 ha)
  • Weiden-Ufergehölz <BE1> (0,86 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,86 ha)
  • Fettwiese <EA0> (8,58 ha)
  • Fettweide <EB0> (56,64 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (4,29 ha)
  • Brachgefallene Fettwiese <EE1> (0,86 ha)
  • Weiher <FB0> (0,86 ha)
  • Altarm, Altwasser <FC0> (5,15 ha)
  • Tieflandfluss <FO2> (4,29 ha)
  • Bahnböschung, Damm <HH4> (0,86 ha)
  • Sport- und Erholungsanlage mit geringem Versiegelungsgrad <HU2> (1,72 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Braunkehlchen (Saxicola rubetra) <RL 1S>
  • Kiebitz (Vanellus vanellus) <RL 3S>
  • Schlingnatter (Coronella austriaca) <RL 2>
  • Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola) <RL 3S>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Wasser-Hahnenfuss (Ranunculus aquatilis)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gift-Hahnenfuss (Ranunculus sceleratus)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Krauser Ampfer (Rumex crispus )
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rohr-Schwingel (Festuca arundinacea)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Steife Segge (Carex elata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Wasser-Greiskraut (Senecio aquaticus)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasser-Sumpfkresse (Rorippa amphibia)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis var. pratensis)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zungen-Hahnenfuss (Ranunculus lingua)
Tierarten:
  • Braunkehlchen (Saxicola rubetra)
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
  • Erdkröte (Bufo bufo)
  • Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens)
  • Graureiher (Ardea cinerea)
  • Kiebitz (Vanellus vanellus)
  • Ringelnatter (Natrix natrix)
  • Rohrammer (Emberiza schoeniclus)
  • Schlingnatter (Coronella austriaca)
  • Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola)
  • Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris)
  • Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus)
  • Wacholderdrossel (Turdus pilaris)
  • Wiesenschafstelze (Motacilla flava)
  • Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis)
Schutzziele:
  • Erhalt einer grossen, gruenlandgenutzten Flussaue mit verlandendem Altarm u.a. als Lebensraum fuer Wiesen- und Wasservoegel.
Gefährdungen:
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Freizeitaktivitaeten (Campingplatz)
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserunterhaltung (WA)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • Hochspannungsleitung
  • Rodung (FW) (Ufergehoelz)
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker
Maßnahmen:
  • Absperrung, Auszaeunung von Flaechen
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Entwaesserung
  • weiterhin keine Bewirtschaftung
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