Inhalt:
Naturschutzgebiet Auen und Haenge an Urft und Gillesbach (EU-003)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Auen und Haenge an Urft und Gillesbach |
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Kennung: |
EU-003 |
Ort: | Kall |
Kreis: | Euskirchen |
Bezirksregierung: | Köln |
Digitalisierte Fläche: | 372,48 ha |
Offizielle Fläche: | 372,60 ha |
Flächenanzahl: | 11 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1955 |
Inkraft: | 2005 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 20 Buchstaben a, b, c und 48 c LG NW insbesondere
- wegen der Bedeutung eines großen Teils des Gebietes für die Errichtung eines zusammenhängenden ökologischen Netzes besonderer Schutzgebiete in Europa (Natura 2000); - zur Erhaltung und Entwicklung folgender natürlicher Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang I der FFH-Richtlinie: - typisch ausgebildete, orchideenreiche Kalktrocken/ -Kalkhalbtrockenrasen (Trespen-Schwingel Kalk- trockenrasen (6210, Prioritärer Lebensraum)) sowie Berg-Mähwiesen (6520), - Karst-Höhlen (nicht touristisch erschlossene Höhlen (8310)) einschließlich ihrer mikroklimatischen Verhältnisse und ihres Wasserhaushalts als Lebensraum für troglophile Tierarten sowie als Winter- quartier für Fledermäuse, Amphibien und Insekten, - großflächig zusammenhängende, naturnahe, v.a. kraut- und geophytenreiche Waldmeister-Buchen- wälder (9130) auf basenreichen Standorten und Orchideen-Buchenwälder (9150) mit ihrer typischen Fauna und Flora in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen/ Altersphasen und in ihrer standörtlich ty- pischen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwälder, Gebüsche, artenreichen Waldrändern und Stau- denfluren, - naturnah ausgeprägte Fließgewässer mit Unterwasservegetation (3260), z.T. mit begleitenden feuch- ten Hochstaudenfluren (6430), - zur Erhaltung der folgenden wildlebenden Tierarten von gemeinschaftlichem Interesse gemäß An- hang II und IV der FFH-Richtlinie: - Bechsteinfledermaus (1323), - Teichfledermaus (1318), - zur Erhaltung und Förderung der folgenden Tierarten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie, die darüber hinaus Bedeutung für das Gebietsnetz Natura 2000 haben: - Großes Mausohr (1324), - Groppe (1163), - Bachneunauge (1096), - Wasserfledermaus (1318), - Kleine Bartfledermaus (1324), - Fransenfledermaus (1324), - Rauhhautfledermaus (1351), - Zwergfledermaus (1351), - Braunes Langohr (1351), - Graues Langohr (1351), - Breitflügelfledermaus 1335), - Erhaltung und Förderung der Groppen-/ sowie der Bachneunaugen-Population durch Sicherung und Entwicklung naturnaher, linear durchgängiger, kühler, sauerstoffreicher und totholzhaltiger Gewässer mit naturnaher steiniger Sohle und gehölzreichen Gewässerrändern, - Erhaltung und Entwicklung naturnaher Fließgewässer durch Bewahrung naturnaher Gewässer- strukturen, Verbesserung der Durchgängigkeit durch Beseitigung von Verrohrungen, Durch- lässen und im Hauptschluss gelegene Teichanlagen, - Erhaltung und Entwicklung von Feucht- und Nass- und Magerwiesen durch extensive Nutzung, - zur Erhaltung und Optimierung des Gebietes als gut ausgeprägter Biotopkomplex mit z.T. ge- hölzgesäumtem Flusslauf, Hochstaudenfluren, artenreichen Feuchtgrünländern, Kalkmager- rasen, Auwaldrelikten, Eichen- und Buchen-Niederwäldern sowie Buchen-Altholzbeständen und lichten (Kiefern-) Wäldern, - wegen seiner Funktion als Lebensraum für weitere nach der Roten Liste in Nordrhein-Westfa- len gefährdete, bedrohte und seltene Tier- und Pflanzenarten, z.B. Wasseramsel, Eisvogel, Steinkauz, Fadenmolch, Waldteufel-Mohrenfalter, Flutender Wasserhahnenfuß, Sumpf-Kreuz- blume, Bach-Nelkenwurz, Gewöhnliches Katzenpfötchen, Gewöhnliche Küchenschelle, - zur Erhaltung und Optimierung folgender nach § 62 LG NW geschützter Biotope: - Fließgewässer, - Röhrichte, - Nass- und Feuchtgrünland - Trocken- und Halbtrockenrasen, - Magerwiesen und -weiden, - Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte, - Auwälder, - wegen seiner Funktion als überwiegend landesweit sowie regional bedeutsame Biotopverbundfläche, - wegen seiner geowissenschaftlichen Bedeutung, - aufgrund der kulturhistorischen Bedeutung der Reste einer ehemaligen Burgbefestigung sowie des Aufschlusses einer römischen Wasserleitung. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-EU-00002 |
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Objektbezeichnung: |
Wald zwischen Gillesbach- und Urfttal südlich Urft |
Link zur Karte: | BK-EU-00002 |
Objektbeschreibung: | Das folgend beschriebene Waldgebiet ist Teil des "NSG Auen und Hänge an Urft und Gillesbach" innerhalb des FFH-Gebietes "Hänge an Urft und Gillesbach, Urftaue von Urft bis Schmidtheim". Als Teil der sogenannten Sötenicher Kalkmulde ist der Untergrund aus mitteldevonischen Kalken und Dolomiten aufgebaut. Insbesondere die nach Süden geneigten Hänge sind wärmebegünstigt und wechseltrocken. Gut 2/3 des Gebietes sind mit Buchenwäldern bedeckt. Es handelt sich ganz überwiegend um Waldgersten-Buchenwald, häufig reich an eine gute Wasserversorgung anzeigendem Bärlauch. Auf südlich exponierten Hängen finden sich nur sehr kleinflächig Orchideen-Buchenwälder. Wärmeliebende Gehölze und krautige Pflanzen finden sich hier und da auch in Waldgersten-Buchenwaldbeständen sowie in von Nadelhölzern dominierten Forsten. Dies lässt vermuten, dass der wärmeliebende Orchideen-Buchenwald vor nicht allzu langer Zeit im Gebiet weiter verbreitet war. Die übrige Fläche ist von Nadelholzforsten oder Mischwaldbeständen geprägt, wobei Fichte und Lärche vorherrschen. Der besondere Wert des Gebietes begründet sich durch die großflächigen Buchenwaldbestände. Zwar sind Habitatbäume vielerorts markiert. Dennoch mangelt es nahezu allen Waldbeständen insbesondere an Alt- und Totholzbäumen. Aktuell werden sowohl Nadelholzbestände durchforstet (inkl. Beseitigung des strauchreichen Unterwuchses) als auch Altbäume aus älteren Buchenbeständen gezielt entnommen. Eine plenterartige Bewirtschaftung ist grundsätzlich begrüßenswert, doch ist die Zahl der entnommenen Altbäume derart hoch, dass sich gute oder gar hervorragende Erhaltungszustände in der Strukturbewertung keinesfalls erreichen lassen. Das hier beschriebene Gebiet ist zusammen mit unmittelbar angrenzenden Buchenwäldern an Urft und Gillesbach ein wichtiger Korridor im regionalen Biotopverbund typischer Waldarten. Wesentliches Ziel des Naturschutzes ist die Förderung waldtypischer Strukturen wie ein altersheterogener Bestandsaufbau mit Alt- und Totholzbäumen (stehend und liegend). Nur so erlangt das Waldgebiet eine hohe Bedeutung für waldtypische Lebensgemeinschaften, zu denen nicht nur seltene Fledermaus- und Vogelarten zählen, sondern etwa auch holzzersetzende sowie symbiontische Pilze und holzbewohnende Insekten. Ein weiteres Ziel ist die Erhaltung und günstige Entwicklung der Orchideen-Buchenwälder durch naturnahe Waldbewirtschaftung, wobei für die Erhaltung und Optimierung der artenreichen Kraut- und Strauchschicht eine Bewirtschaftung als Mittelwald notwendig ist. Auch hier ist auf eine ausreichende Erhaltung von Alt- und Totholz zu achten. Die Nadelholzbestände sollten sukzessiv zu naturnah bewirtschafteten Laubwaldbeständen umgebaut werden, einschließlich der Förderung von Alt- und Totholz. Ein kleinerer Teil dieser Bestände hat das Potential zur Entwicklung eines Orchideen-Buchenwaldes. |
Kennung: |
BK-5405-006 |
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Objektbezeichnung: |
Gillesbachtal und Halbig nordöstlich Wahlen (siehe Allg. Bemerkungen) |
Link zur Karte: | BK-5405-006 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet besteht aus einem Sohlental mit galerieartigen Auenwaldresten im unteren Teil der Bachaue, aus flachgründigen Kalkhängen und Kalkkuppen mit einem hohen Anteil an typischen Waldmeister- und Waldgerstenbuchenwäldern. Ein Teil der Buchenwälder wird durch Plenterschlag bewirtschaftet. Die Buchennaturverjüngung unter dem Schirm von Überständern hat sich auf mehreren Parzellen zu geschlossenen Dickungen oder stangenforstähnlichen Beständen entwickelt. Gebüsch- und Waldmantelgesellschaften enthalten wärmeliebende Arten. Der Gillesbach ist in einigen südlichen und nördlichen Abschnitten stärker begradigt und ausgebaut. Der mittlere Bachabschnitt ist hinsichtlich seiner Gewässerstruktur naturnäher und weist abschnittsweise galerieartige Ufergehölze mit Resten von Hainmieren-Erlen- (Eschen)-Auenwald mit artenreicher Krautschicht auf. In der Talaue wechseln bewirtschaftete Fett- und Nasswiesen/-weiden ab, im südlichen Teil des Bachtals befindet sich ein erhöhter Anteil an brachliegendem Feuchtgrünland. Im Bach tritt verbreitet Quellmoos auf, stellenweise auch Berle. Weiterhin sind an einigen Stellen Pestwurz-Uferhochstaudenflächen ausgebildet. Das Gebiet ist Teil des NSG EU-003 "NSG Auen und Hänge an Urft und Gillesbach" sowie - aufgrund des großflächigen Vorkommens von Kalkbuchenwäldern des Lebensraumtyps 9130 (Waldmeister-Buchenwald) sowie des Vorkommens der gewässerbezogenen Lebensraumtypen 3260 (Fließgewässer mit Unterwasservegetation) und 3460 (Feuchte Hochstaudenfluren) und - Teil des europäischen Netzwerkes Natura2000 (FFH-Gebietes DE-5405-302 "Hänge an Urft und Gillesbach, Urftaue von Urft bis Schmidtheim"). Sein Schutz ist daher von europaweitem Interesse. Das Waldgebiet steht in engem räumlichen Verbund mit weiteren ausgedehnten Kalk-Buchenwäldern und naturnahen Fließgewässern, insbesondere im sich nördlich zum Urfttal hin fortsetzenden Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet, an dessen Hängen sich großflächig Waldmeister- bzw. Haargerstenbuchenwälder bis hin zu Orchideenbuchenwäldern befinden. Kalkbuchenwälder gehören zu den typischen Landschaftselementen der Eifelkalkmulde. Die Schutzbemühungen sollten auf eine Förderung von naturnahen Buchenbeständen abzielen durch Umwandlung von Waldbeständen nicht bodenständiger Arten - insbesondere Nadelhölzern - in Buchenwald und naturnahe Waldbewirtschaftung in den bereits bestehenden Buchenwaldparzellen unter Erhöhung des Alt- und Totholzanteils und der strukturellen Vielfalt der Bestände. Weiterhin ist eine Renaturierung der stärker beeinträchtigten Gillesbachabschnitte anzustreben. Um den Anteil an artenreichem Feuchtgrünland zu erhalten, sollten die Feuchtbrachen wieder einer regelmäßigen Nutzung zugeführt werden. |
Kennung: |
BK-5405-037 |
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Objektbezeichnung: |
Wäkder oestlich von Urft |
Link zur Karte: | BK-5405-037 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet umfasst die naturnahen Buchenwaldbereiche des südlichen Urfttales zwischen Urft und Nettersheim. Die überwiegend dem Waldmeister-Buchenwald zuzuordnenden Bestände weisen teilweise ein hohes Alter auf. Eine in Nord-Süd-Richtung verlaufende Stromleitungstrasse teilt das Gebiet etwas westlich des Kulturdenkmals "Grüner Pütz". Die großflächigen Buchenwälder sind von internationaler Bedeutung und weisen repräsentative Bestände der Waldmeister-Buchenwälder auf. Das Gebiet besitzt hohe Bedeutung im landesweiten Biotopverbund naturnaher Buchenwälder kann als Ausgagngspunkt für die weitere Entwicklung von Buchenwäldern im Einzugsgebiet der Urft gelten. Erhaltung und Förderung naturnaher Buchenwälder mit ihrere gesamten Standort- und Strukturvielfalt. Erhalt und Förderung von Altholzbeständen. |
Kennung: |
BK-5405-0050 |
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Objektbezeichnung: |
Südlich exponierte Urfttalhänge um die Ruine Stolzenburg bei Urft |
Link zur Karte: | BK-5405-0050 |
Objektbeschreibung: | Das hier beschriebene Gebiet entspricht im Wesentlichen dem bereits 1985 ausgewiesenen "Naturschutzgebiet Stolzenburg". Seit 2005 ist es Teil des wesentlich größeren "NSG Auen und Hänge an Urft und Gillesbach" innerhalb des FFH-Gebietes "Hänge an Urft und Gillesbach, Urftaue von Urft bis Schmidtheim". Als Teil der sogenannten Sötenicher Kalkmulde ist der Untergrund aus mitteldevonischen Kalken und Dolomiten aufgebaut, so dass insbesondere an den hier überwiegend steilen Talhängen Rendzinen anstehen. Im Bereich der Felsen ist die Bodenauflage extrem flachgründig (Rohboden, Syrosem) oder fehlt auch ganz. Insbesondere die nach Süden geneigten Steilhänge sind zudem stark wärmebegünstigt und sehr wechseltrocken, was sich erheblich auf die Entwicklung der Vegetation dort auswirkt. Trotz der sehr frühen Besiedlung des Raumes blieben die steilen Urfttalhänge ganz überwiegend stets mit Wald bestockt. Allerdings wurden die Wälder spätestens seit dem Mittelalter etwa zur Holzgewinnung (v. a. Brennholz, Holzkohlegewinnung) und Waldweide genutzt. Die Nieder- bzw. Mittelwaldwirtschaft führte zu einer erheblichen Auflichtung der Bestände und damit zu mehr Licht und Strahlungswärme, aber auch häufigerem Wassermangel für die Bodenvegetation. Diese Bewirtschaftung fördert somit die Ausbildung von wärmeliebenden Wald-, Strauch- und Saumgesellschaften. Der rechte Talhang der Urft ist hier überwiegend sehr steil, südlich exponiert und vorherrschend mit Laubwald bestanden. Im Westen findet sich im oberen Hangbereich auf Felsen die Ruine Stolzenburg. Im klüftigen Kalkgestein hat sich ein Höhlensystem gebildet, das über mindestens vier Höhleneingänge in der unmittelbaren Umgebung um die Ruine mit der Außenwelt verbunden ist. Am Unterhang verläuft die tlw. freigelegte römische Wasserleitung nach Köln. Östlich davon direkt an der Straße nach Kall befindet sich ein alter ev. Friedhof. Senkrecht zu den Höhenlinien sind mindestens zwei Schlepprinnen im Gebiet erkennbar, außerdem mindestens ein Köhlerplatz. Auf den Kalkfelsen befindet sich als Dauergesellschaft (d.h. auf einem natürlich waldfreien Standort) ein Felsenbirnen-Gebüsch. In der Umgebung der Ruine stocken Orchideen-Buchenwälder mit Übergängen zum Eichen-Elsbeeren-Wald (trockenheitsbedingtes Zurücktreten der Rotbuche) und kleinflächig direkt unterhalb der Felsen ein Bestand mit Tendenzen zu einem wärmebegünstigten Blockschuttwald mit Sommer-Linde. Auf steilen Lagen entlang des Pfades zur Ruine ist die Wuchshöhe der Baumschicht deutlich reduziert und die Strauchschicht hat hohe Deckungsanteile. Eingebettet ist westlich der Stolzenburg eine Lichtung mit einem brachgefallenen Kalk-Magerrasen. Neben wenigen und kleinflächigen Nadelholzforsten sind die übrigen Hangbereiche mit Waldgersten-Buchenwald bestanden. Auch in diesen Waldbeständen finden sich immer wieder Wärmezeiger und vereinzelt Kennarten des Orchideen-Buchenwaldes. Der landesweit herausragende Wert des Gebietes begründet sich neben den artenreichen Orchideen-Buchenwaldbeständen (mit tlw. hervorragendem Erhaltungszustand) vor allem durch das (vor dem Hintergrund der hier ± erreichten nördlichen Arealgrenze) sehr gut ausgebildete Felsenbirnen-Gebüsch. Hinzu kommt die hohe Bedeutung des Höhlensystems insbesondere für diverse Fledermausarten sowie die kulturhistorische Wertigkeit des Gebietes. Das Felsenbirnen-Gebüsch ist lt. Schumacher (1977) das einzige in der Sötenicher Kalkmulde. Diese ausschließlich auf wärmebegünstigte Felsstandorte beschränkte Gesellschaft ist in der nordrhein-westfälischen Eifel äußerst selten, häufig auch verarmt (Arealgrenze!) und nur sehr kleinflächig vorhanden. Der artenreiche Bestand ist daher von größter naturschutzfachlicher Bedeutung. Das hier beschriebene Gebiet ist zusammen mit den südlich exponierten Steilhängen der Urft unter- und oberhalb bis etwa Nettersheim ein wichtiger Korridor im regionalen Biotopverbund wärmebegünstigter Offenland- und Gehölzstandorte. Darüber hinaus ist das Gebiet ein zentrales Element im Biotopverbund wärmebegünstigter Standorte in der Nordeifel sowohl auf s |
Kennung: |
BK-5405-701 |
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Objektbezeichnung: |
Urftaue von Urft bis zum Rickersberg |
Link zur Karte: | BK-5405-701 |
Objektbeschreibung: | Abschnitt des Talgrundes des Urfttales mit Urftaue zwischen Urft und Nettersheim. Die Urft verläuft überwiegend naturnah durch das Gebiet und wird häufig durch begleitende Ufergehölze sowie tlw. flächig ausgebildetem Auwald beschattet. Das Bachbett ist steinig-kiesig, hier und da sind Schotterbänke zu finden. Die Ufer sind als Steil- und Flachufer abwechslungsreich ausgebildet und das Strömungsbild ist abwechslungsreich. Der Talgrund wird überwiegend als Grünland genutzt, wobei Wiesennutzung überwiegt. Aks kulturhistorische Besonderheit findet man im Gebiet noch Teile der römischen Wasserleitung nach Köln. Das Gebiet erlang eine herarusragende Bedeutung durch die reichgegliederte, naturnahe Urftaue mit angrenzendem Vorkommen von Mager- und Feuchtgrünland, welche einen reichen Artenbestand an Pflanzen und Tieren bedingen. Im Rahmen des landesweiten Biotopverbundes der Fließgewässer stellt das Gebiet ein wesentlichen Teil in der nördlichen Eifel dar und ist hierfür auch von internationaler Bedeutung. Erhaltung und Förderung einer naturnahen Auenlandschaft mit angrenzendem Mager- ind Feuchtgrünland. |
Kennung: |
BK-5405-022 |
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Objektbezeichnung: |
Talaue der Urft von Soetenich bis zur Urftschleife |
Link zur Karte: | BK-5405-022 |
Objektbeschreibung: | Grenzen im Projekt NATURA 2000 Biotopkartierung 2003 / DE-5405-302 verändert. Zwischen der Urftschleife und Soetenich ist die Urft z.T. begradigt, durch Sohlschwellen aufgestaut und an den Ufern befestigt. Entlang der Urft befinden sich bachbegleitend krautreiche Erlen-Eschen-Auenwaldreste (Stellario-Alnetum glutinosae) , in der Talaue je nach Intensitaet der landwirtschaftlichen Nutzung verschiedene Gruenland-Ersatzgesellschaften bzw. Gruenland-Brachen. Auf nicht mehr genutzten Flaechen haben sich Pestwurzfluren, Rohrglanzgras- und Brennesselbestaende entwickelt, sonst wird die Aue von Acker- und Intensivgruenlandflaechen eingenommen. Stellenweise sind Steilufer ausgebildet. 1996: Im Bereich der Urftschleife am Rande des Soetenicher Kalk- steinbruches befinden sich auf einer Kuppe Kalkmagerrasenreste und waermeliebende Gebuesche. Im Gebiet kommen Biotoptypen nach Par. 62 LG vor: Erlenauenwald (AC0), Feuchtbrache (EE3), Kalkmagerrasen und waermeliebendes Gebuesch (DD0, BB), naturnaher Bachabschnitt (FM0). |
Kennung: |
BK-5405-026 |
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Objektbezeichnung: |
Gillesbachtal und Halbig noerdoestlich Wahlen (siehe unter Bemerkungen) |
Link zur Karte: | BK-5405-026 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet besteht aus einem Sohlental mit Auenwaldresten im unteren Teil der Bachaue, aus flachgruendigen Kalkhaengen und Kalkkuppen mit Waldflaechen und Kalkmagerrasen. Auf den Haengen stocken ausge- dehnte Buchenbestaende. Baerlauch-Buchenwald findet sich auf den bodenfrischen, tiefgruendigen west- und nordexponierten Haengen In ebener Lage und am Halbig-Nordhang tritt auch der Zahnwurz- Buchenwald auf. Ferner gibt es Ausbildungen mit Waldschwingel. In Suedexpostion ist der Orchideen-Buchenwald ausgebildet, zum Teil in enger Verzahnung mit dem Bingelkraut- Aronstab-Perlgras-Buchenwald. Letzterer kommt auch auf Blockhalden und Kuppen des Halbignordhanges vor. Ein Teil der Buchenwaelder wird durch Plenterschlag bewirtschaftet. Die Buchennaturverjuengung unter dem Schirm von Ueberstaendern hat sich auf mehreren Parzellen zu geschlossenen Dickungen oder stangenforstaehnlichen Bestaenden entwickelt. Gebuesch- und Waldmantelgesellschaften enthalten waermeliebende Arten. Oestlich des Anwesens Daubenforst ist ein steiler, ostexponierter Hang von offenen, beweideten Kalkmagerrasen bedeckt. An Hangterrassen wachsen waermeliebende Gebuesche und einzelne Gehoelze. Der Kalkruecken setzt sich in suedlicher Richtung in das bereits bestehende Naturschutzgebiet fort. Dort sind Halbtrocken- rasen noch artenreicher ausgebildet. Zwischen beiden Biotopen verlaeuft ein kleiner, nur zeitweise wasserfuehrender Graben sowie ein unbefestigter Weg. In der Bachaue stockt auf Restflaechen der Hainmieren-Erlen- (Eschen)-Auenwald mit artenreicher Krautschicht. In der Talaue wechseln bewirtschaftete Fett- und Nasswiesen/-weiden ab. Im Bach tritt reichlich Quellmoos auf, stellenweise auch Brunnenkresse. Ansonsten finden sich Baldrian-Maesdesuessfluren, Sumpfdotter- blumenwiesen und Bitterschaum-Quellfluren. Stoerungen des Gebietes ergeben sich durch den recht hohen Anteil meist alter, teilweise hiebreifer Fichten- und Laerchenforste und die laufende Entnahme alter Buchen. Im Bachtal besteht ein Fischteich und eine Klaeranlage. Randlich wurde ein Kalkmagerrasen durch den Bau einer Klinik zerstoert. Die Restflaeche an der Klinik (Magerweide mit Arten der Kalk- magerrasen) soll integriert werden. Weiterhin soll ein Seitental mit Fett- und Magerweiden, die durch Gebuesche und Feldgehoelze strukturiert sind, in das vorgeschlagene Naturschutzgebiet mitaufgenommen werden. Entlang des Weges befindet sich eine artenreiche, ausgemagerte Wiesenboeschung mit einzelnen Straeuchern. |
Kennung: |
BK-5505-006 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Hundsrück |
Link zur Karte: | BK-5505-006 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet am Westrand des Gillesbachtales zechnet sich durch ausgedehnte südostexponierte Halbtrockenrasen aus, die Massenvorkommen der Gewöhnlichen Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris), der Großen Händelwurz (Gymnadenia conopsea und des Deutschen Enzians (Gentianella germanica) aufweisen. Einzelne Gehölzbestände tragen zur Gliederung des Gebietes bei. Durch die bedeutsamen Vorkommen von Arten der Halbtrockenrasen und des hervorragenden Erhaltungszustandes dieser Vegetation stellt dieses Gebiet einen bedeutsamen Teil im Bestand der Halbtrockenrasen der nördlichen Eifel dar. Das Gebiet von eurpaweiter Bedeutung stellt einen bedeutsamen Teil im landes- und europaweiten Biotopverbund der Kalkhalbtrockenrasen dar. Ziel sollte die weitere Erhaltung der Kalkhalbtrockenrasen sein |
Kennung: |
BK-5405-040 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Achenlochhoehle mit Trockenhaengen des Urfttales |
Link zur Karte: | BK-5405-040 |
Objektbeschreibung: | Bei dem in der grossen Urftschlinge etwa 1 km oestlich Urft gelegenen Gebiet handelt es sich un einen steilen, felsigen, süd- bis westexponierten Prallhang der Urft mit der Achenlochhöhle als bedeutsamen Höhlenkomplex sowie eingestreuten Kalkfelsen. Die Vegetation der Hänge zeichnet sich im Wesentlichen durch kalk- und wärmeliebende trockenheitsverträgliche Wälder aus. Durch ehemalige Niederwaldnutzung weisen Teile der Wälder einen höheren Eichenanteil auf. Das Gebiet weist auf Grund der Naturnähe und den besonderen Standortbedingungen der wärmeliebenden Wälder sowie als hervorragendes Fledermausbiotop eine landes- und europaweite Bedeutung auf. Im Rahmen des Biotopverbundes naturnaher sowie wärmeliebender Wälder stellt das Gebiet ein bedeutendes Verbundelement in der nördlichen Eifel dar. Wichtiges Ziel ist der Erhalt und die Förderung naturnaher Buchenwaldkomplexe sowie der Erhalt des Höhlenkomplexes mit Schutz der Fledermausarten. |
Kennung: |
BK-5505-028 |
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Objektbezeichnung: |
Verbuschter Suedhang suedlich von Wahlen |
Link zur Karte: | BK-5505-028 |
Objektbeschreibung: | Bei der Katasterflaeche handelt es sich um einen suedexponierten, stellenweise terrassierten Hang suedlich von Wahlen. Die noch 1992 kartierten Kalkmagerrasen waren zum Kartierzeitpunkt 1996 nicht mehr zu finden. Das Gruenland zeigte deutliche Spuren von Duengereintrag sowie von Rinderbeweidung. Stellenweise waren noch Magerkeitszeiger vorhanden. Die Gebueschstrukturen waren kleinflaechig noch erhalten. |
Kennung: |
BK-5405-126 |
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Objektbezeichnung: |
Buchenwald oestlich von Urft (siehe unter Bemerkungen) |
Link zur Karte: | BK-5405-126 |
Objektbeschreibung: | Buchenaltholzbestand auf Kalk, dessen Baumschicht aus ueberwiegend 130-150jaehrigen Buchen gebildet wird, auf der Hochflaeche bzw. den nach suedost- bis nordabfallenden Haengen. Die Strauchschicht ist wenig ausgebildet, die Krautschicht ist artenreich. Vereinzelt finden sich im Wald anstehende Kalkfelsen mit dichtem Moosbewuchs. Ein Teil dieses Waldes, der zum Staatsforst Schleiden gehoert, ist nach der Waldfunktionskarte als "oekologisch wertvoller Waldbestand" ausgewiesen. Im Gebiet kommen Biotoptypen nach Par. 62 LG vor: - Orchideenbuchenwald (AA5). |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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