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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Neffelsee (EU-010)

Objektbezeichnung:

NSG Neffelsee

Kennung:

EU-010

Ort: Zuelpich
Kreis: Euskirchen
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 73,21 ha
Offizielle Fläche: 73,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1979
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 20 Buchstaben a, b, c sowie Satz 2 LG NW insbesondere
- wegen seiner Funktion als Lebensraum für nach der Roten Liste in Nordrhein-Westfalen gefährdete,
bedrohte und seltene Tier- und Pflanzenarten, insbesondere Wasservögel, Limikolen, Amphibien, Libellen,

- zur Erhaltung des Neffelsees als regional bedeutsames Rastgebiet und Lebensraum für Wasservögel
und Watvögel mit hoher Arten- und Individuenzahl z.T. auch seltener und bedrohter Arten,

- zur Erhaltung und Optimierung des Gebietes als gut ausgeprägter, strukturreicher Biotopkomplex,

- Erhaltung und Erweiterung der Flachwasser- und Röhrichtzonen in den südlichen Uferbereichen des
Neffelsees,

- wegen seiner Funktion als Vernetzungsbiotop in einer intensiv genutzten Agrarlandschaft,

- zur Vermeidung weitergehender Freizeitnutzungen am Neffelsee und seinen Uferbereichen,

- wegen seiner Funktion als z.T. landesweit sowie regional bedeutsame Biotopverbundfläche,
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-EU-00172
Kennung:

BK-CK-0001

Objektbezeichnung:

NSG Neffelsee

Link zur Karte: BK-CK-0001
Objektbeschreibung: Großflächiger Tagebaurestsee (Braunkohleabbau) am südlichen Ortsrand von Füssenich. Der ca. 67 ha große Neffelsee hat sich zu einem bedeutsamen Rastgebiet und Lebensraum für Wasser- und Watvögel mit hoher Arten- und Individuenzahl entwickelt, darunter auch seltene und bedrohte Arten. Der See ist von einer 5 - 30 m breiten, teils flacher, teils mehrere Meter hohe Böschung von etwa 20 Grad Neigung umgeben, die aufgeforstet wurde. Die Böschungsgehölze im Norden und Nordwesten sind struktur- und artenreich, neben einheimischen Gehölzen ist ein hoher Anteil an Balsam- und Hybridpappeln vorhanden. Im Süden und Südosten werden die Ufergehölzen von fremdländischen Gehölzanteilen geprägt. Es handelt sich überwiegend um Pappelmischwälder mit hohem Robinienanteil. Die Ufer des Sees z.T. mit Beton befestigt, stellenweise haben sich schmale fragmentarische Röhrichte entwickelt. Im Westen und Süden finden sich innerhalb der ufernahen Gehölzbestände einige wasserführende Rinnen und Kleinstgewässer. Der Ostteil des Sees wird beangelt. Zahlreiche Armleuchteralgen konnten bei früheren Untersuchungen der Unterwasservegetation nachgewiesen werden, ein Zeichen für einen noch geringen Nährstoffgehalt des Sees. Im Rahmen der fortschreitenden Eutrophierung des Sees nehmen jedoch die Armleuchteralgenbestände kontinuierlich ab, bei der letzten Untersuchung (2017) wurden nur noch spärliche Vorkommen nachgewiesen. Der Neffelsee stellt im Komplex mit dem nahegelegenen Zülpicher See ein wertvolles Überwinterungsgebiet für Enten, Gänse, Möwen sowie ein wertvolles Rastgebiet für Watvögel dar. Im Rahmen des regionalen und landesweiten Biotopverbundes insbesondere für Wasser- und Watvogelarten kommt dem See eine regionale und z.T. landesweite Bedeutung zu. Erhaltung des Sees als störungsarmes Rastgewässer und Lebensraum für Wasser- und Watvögel, Optimierung der Röhrichtzone, Vermeidung weitergehender Freizeitnutzung und Verzicht auf eutrophierende Einleitungen sind als wichtigste Entwicklungsziele zu nennen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer mit benthischer Vegetation aus Armleuchteralgen <3140> (59,16 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (14,00 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (59,16 ha)
Biotoptypen:
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (8,00 ha)
  • Sonstiger Laubmischwald einheimischer Arten (ohne dominante Art) <AG2> (5,00 ha)
  • Abgrabungsgewässer <FG0> (59,16 ha)
  • Graben <FN0> (0,40 ha)
  • Wirtschaftsweg <VB0> (0,60 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Berchtolds Zwerg-Laichkraut (Potamogeton berchtoldii)
  • Durchwachsenes Laichkraut (Potamogeton perfoliatus)
  • Gegensätzliche Armleuchteralge (Chara contraria)
  • Glanzleuchteralge (unbestimmt) (Nitella spec.)
  • Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus)
  • Nuttalls Wasserpest (Elodea nuttallii)
  • Rauhes Hornblatt (Ceratophyllum demersum)
  • Sternglanzleuchteralge (Nitellopsis obtusa)
  • Zerbrechliche Armleuchteralge (Chara globularis)
  • Ähren-Tausendblatt (Myriophyllum spicatum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung eines ornithologisch wertvollen Stillgewässers in landesweitem Biotopverbund. Erhaltung des Sees als FFH-Lebensraum mit typischer Unterwasservegetation.
Gefährdungen:
  • Eutrophierung (Neffelsee wird zur Hochwasserrückhaltung des Neffelbachs genutzt)
  • Freizeitaktivitaeten
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Uferbefestigung (WA)
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Absperrung, Auszaeunung von Flaechen
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • der Sukzession ueberlassen
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
  • Vermeidung Eutrophierung
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