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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Tongrube Toni bei Kalkar (EU-019)

Objektbezeichnung:

NSG Tongrube Toni bei Kalkar

Kennung:

EU-019

Ort: Mechernich
Kreis: Euskirchen
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 12,62 ha
Offizielle Fläche: 12,60 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1982
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 Satz 1 a und c sowie
Satz 2 LG NW insbesondere

- zur Erhaltung und Wiederherstellung von Klein- und Kleinstgewaessern, Unterwasser- und
Schwimmblattvegetation, wechselfeuchten Zonen, Roehrichten, Hochstaudenfluren, Ruderalfluren,
Baumbestaenden sowie Hecken und Gebueschen,
- zur Erhaltung und Wiederherstellung als Lebens- und Rueckzugsraum von in ihrem Bestand
bedrohten Tier- und Pflanzenarten sowie deren Lebensgemeinschaften, insbesondere Vogel- und
Insektenarten sowie Amphibien,
- zur Erhaltung und Wiederherstellung als Trittsteinbiotop und Vernetzungselement in einer
ansonsten ausgeraeumten und an Landschaftselementen armen Kulturlandschaft,
- zur Erhaltung und Wiederherstellung als Lebensraum fuer spezialisierte Arten, insbesondere
Arten wassergepraegter und feuchtbeeinflusster Standorte,
- wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit eines Sekundaer-
lebensraumes als abwechslungs- und strukturreiches Mosaik aus unterschiedlichen Biotoptypen
mit verschiedenen Sukzessionsstadien, die einen hohen Verzahnungsgrad untereinander
aufweisen und sich von der umgebenden, durch intensive landwirtschaftliche Nutzung gepraegten
Landschaft auffaellig abheben.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-EU-00082
Kennung:

BK-5406-0026

Objektbezeichnung:

NSG Tongrube Toni bei Kalkar

Link zur Karte: BK-5406-0026
Objektbeschreibung: Das Gebiet liegt am Rande der vorwiegend ackerbaulich genutzten Sötenicher Kalkmulde und ist Bestandteil des Naturschutzgebiets "Kalkarer Moor/Tongrube Toni" bei Kalkar. Im Gebiet liegt zentral eine Naturschutzstation zwischen den beiden westlich und östlich gelegenen Baggerseen. Unterwasservegetation ist in Ufernähe vorhanden und ist aufgrund des Vorkommens von Tausendblatt dem FFH-Lebensraumtyp 3150 (Natürliche und naturnahe eutrophe Seen und Altarme) zuzuordnen. Stellenweise bestehen ein Röhrichtsaum oder hochwüchsige Uferfluren. Die Gewässer sind mit einem Saum aus Gehölzen und Gebüschen umgeben, daran grenzt überwiegend extensiv beweidetes Magergrünland an. Südlich der Naturschutzstation wurde eine junge Obstwiese angelegt, randliche Ackerflächen werden ebenfalls extensiv genutzt. Die ehemaligen Tongruben, welche sich heute als Baggerseen darstellen, sind bedeutende Sekundärbiotope und bilden in ihrer Gesamtheit wertvolle aquatische und semiterrestrische Lebensräume. Die hier vorliegenden Baggerseen sind eutroph und bis zu 5 m bzw. bis zu 10 m tief, die Ufer sind meist als Steilufer ausgebildet. Das ständig wasserführende, teilweise besonnte Gewässer hat sandig-kiesigen Untergrund. Weiterhin tragen die Baggerseen und ihre Umgebung zum Strukturreichtum der ansonsten von Grünland und Agrarflächen dominierten Landschaft bei und bereichern dadurch ebenfalls das Landschaftsbild. Das umgebende Magergrünland wird extensiv mit Jakobschafen (Vierhornschafe) beweidet, durch die Lage der Naturschutzstation innerhalb des Gebiets ist dessen weitere Pflege und Nutzung gesichert. Im Norden ist mesophiles Grünland Bestandteil des Naturschutzgebiets. Die ehemaligen Tongruben liegen innerhalb des landesweiten Biotopverbunds mit herausragender Bedeutung. Die Verbundfläche "Aufgelassene und in Betrieb befindliche Tongruben sowie Kalkmoorflächen" umfasst und vernetzt die verbleibenden Gruben sowie das Kalkarer Moor, welche in einem räumlichen Verbund nördlich von Kalkar liegen. Die hier vorliegende Fläche stellt dabei eine zentrale Fläche von besonderer Bedeutung dar. Hauptentwicklungsziele sind: Erhaltung von z.T. außergewöhnlich arten- und struktureichen Gebieten mit Gewässern auf ehemaligen Tongrubengeländen und in Moorflächen auf tonigem Untergrund. Entwicklung von struktur- und artenreichen Biotopen auf ehemaligen Tongrubengeländen und in einer staunassen Senke als wertvolle Trittsteinbiotope und ungestörte Rückzugsflächen für gefährdete, z.T. vom Aussterben bedrohte Pflanzen- und Tierarten in einer ansonsten meist intensiv genutzten Landschaft.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Natuerliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions <3150> (2,10 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (3,35 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (2,44 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,80 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Obstbaumbestaende <NHK0> (1,12 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Magerwiesen und -weiden (0,80 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (2,10 ha)
Biotoptypen:
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (3,35 ha)
  • Fettwiese <EA0> (2,44 ha)
  • Magerweide <ED2> (0,80 ha)
  • Abgrabungsgewässer über Lockergestein <FG1> (2,10 ha)
  • Acker <HA0> (3,07 ha)
  • Streuobstwiese <HK2> (1,12 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (0,27 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum subsp. erectum)
  • Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera)
  • Blaugrüne Segge (Carex flacca)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Labkraut Sa. (Galium verum agg.)
  • Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeines Bitterkraut (Picris hieracioides)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Golddistel Sa. (Carlina vulgaris agg.)
  • Goldhafer Sa. (Trisetum flavescens agg.)
  • Grosse Händelwurz (Gymnadenia conopsea)
  • Großes Zweiblatt (Listera ovata)
  • Grüne Teichbinse Sa. (Schoenoplectus lacustris agg.)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heil-Ziest (Betonica officinalis)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Kompass-Lattich (Lactuca serriola)
  • Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Löwenzahn (unbestimmt) (Taraxacum spec.)
  • Mittlerer Wegerich (Sa.) (Plantago media agg.)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pflaume (Prunus domestica)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerkirsche Sa. (Prunus cerasus agg.)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weisse Seerose (Nymphaea alba)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Pippau (Crepis biennis)
  • Wiesen-Schafgarbe Sa. (Achillea millefolium agg.)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Ähren-Tausendblatt (Myriophyllum spicatum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Schutz und Erhalt von aufgelassenen Tongrubenbereichen als wichtige Sekundärbiotope, von Mager- und artenreichem Fettgrünland, Obstwiesen.
Gefährdungen:
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Verbesserung der Wasserqualitaet
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