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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Ehemalige Ahrtalbahntrasse bei Blankenheim (EU-039)

Objektbezeichnung:

NSG Ehemalige Ahrtalbahntrasse bei Blankenheim

Kennung:

EU-039

Ort: Blankenheim
Kreis: Euskirchen
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 29,84 ha
Offizielle Fläche: 29,80 ha
Flächenanzahl: 8
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1993
Inkraft: 2007
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 20 Buchstaben a, b, c LG NW
insbesondere
- zur Erhaltung und Wiederherstellung der ehemaligen Bahntrasse als ein strukturreicher,
kleinklimatisch unterschiedlicher Biotopkomplex von wärmeliebenden Hecken und Ge-
büschformationen, Baumbeständen, Mischwaldbereichen, artenreichen Laubwaldbereichen,
Kalkmagerrasen, vegetationsarmen Schotterflächen, Ruderal- und Hochstaudenfluren,
Kleingewässer, Mauern, Brücken- und Tunnelbauwerken,

- als Lebens- und Rückzugsraum und Vernetzungselement zahlreicher, nach der Roten Liste
in Nordrhein-Westfalen gefährdeter, in ihrem Bestand bedrohter Tier- und Pflanzenarten
und deren Lebensgemeinschaften, insbesondere Vogel- und Insektenarten, Fledermäuse,
Amphibien, Reptilien,

- wegen der Vorkommen spezialisierter Flechtengesellschaften,

- aufgrund der charakteristischen und ausgezeichneten Biotopausbildungen, die eine große
Strukturvielfalt und einen hohen Verzahnungsgrad mit anderen Biotoptypen aufweisen,

- wegen ihrer Funktion als linienförmiges Biotopverbundelement und ihrer verbindenden
Lage zwischen den beiden natürlichen Ausbreitungslinien der Bachsysteme Urft und Ahr,

- in ihrer Gesamtheit als durchgehendes, linienförmiges, landschaftsprägendes Element,

- wegen ihrer landeskundlichen Bedeutung aufgrund ihrer Ausdehnung mit den vorhandenen
Brücken- und Tunnelbauwerken, Mauerwerken etc.,

- aufgrund der erdgeschichtlichen Bedeutung der hier vorhandenen geologischen Böschungs-
aufschlüsse, die Übergänge von Gesteinsschichten des Unterdevons zum Mitteldevon
aufweisen,

- wegen der besonderen Lage (teilweise) im Projektgebiet des Förderprogramms des Bundes
zur "Errichtung und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstattlich
repräsentativer Bedeutung" (Projektgebiet "Ahr 2000"),

- zur Erhaltung und Optimierung folgender nach § 62 LG NW geschützter Biotope:
- Nass- und Feuchtgrünland,
- Magerwiesen und -weiden.

- wegen seiner Funktion als regional bedeutsame Biotopverbundfläche,

- zur Erhaltung geowissenschaftlich schutzwürdiger Objekte.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5505-0005
  • BK-EU-00029
Kennung:

BK-5505-912

Objektbezeichnung:

NSG-Bahntrasse bei Blankenheim

Link zur Karte: BK-5505-912
Objektbeschreibung: Grenzen im Projekt NATURA 2000 Biotopkartierung 2003 / DE-5405-302 verändert. Stillgelegte Bahnstrecke zwischen Muelheim (Eifel) und dem Urfttal bei Blankenheim-Wald. 7 km langer Abschnitt der Strecke (Remagen-Duempel- feld-) Ahrdorf-Blankenheim-Wald. Erbaut 1913, seit 1950 ausser Betrieb. Je nach dem Relief auf einem bis 15 m hohen Damm (z.B. bei Blankenhei- merdorf, Muelheim) oder in bis 20 m tiefem Einschnitt verlaufend (z.B. dicht oestl. des Urfttales). In den Einschnitten werden unterdevonische Tonsteine des Nettersheimer Sattels sowie Mergel-, Kalk- und Dolomit- steine der Blankenheimer Mulde angeschnitten, die lokal als Boeschungs- rippen anstehen (z.B. im Einschnitt beiderseits der B 51). Oestlich Blankenheim fuehrt die Bahnstrecke durch einen 300 m langen Tunnel (Fledermaushabitat). Oestl. Bahnhof Blankenheim ist der Bahneinschnitt auf 500 m verfuellt worden (nicht im NSG). Die ehemals einspurige Trasse ist 6-8 m breit. Nur bei den ehemaligen Bahnhoefen Blankenheimerdorf, Blankenheim und Muelheim, wo frueher Rangiergleise lagen, ist sie bis 30 m breit. Die Boeschungen sind nordwest- bis nordost- bzw. suedost- bis suedwest- exponiert. Die sonnseitigen Oberhanglagen sind trocken-warme Standorte. Beschattete Unterhaenge der Einschnitte sind stellenweise feucht. Die Graeben laengs der Trasse fuehren zeitweise Wasser. Quellaustritt im Bahneinschnitt bei Huelschrath (R 2545,4 / H 5589,6). Durch den Ge- steinswechsel sowie durch Wechsel der Exposition, Hanglage und Boden- feuchte weist das NSG im ganzen hohe strukturelle Vielfalt auf. Je nach dem Stadium der Sukzession sind die Haenge von offenen Magerra- sen bedeckt, z.B. bei Bahnhof Blankenheimerdorf oder oestlich von Bahn- hof Muelheim. Streckenweise sind die Boeschungen schon stark mit Weiss- dorn und Schlehen verbuscht oder - v.a. in Schattlage - mit Vorwald be- deckt. Z.B. dichte Gebuesche mit artenreicher Avifauna am Trassenrand bei Bahnhof Muelheim. Die Boeschungskanten der Bahneinschnitte begleiten lange Weissdornhecken (gegen Schneeverwehungen) (z.B. beiderseits der B 51). Lokal sind die Haenge mit Bergahorn, Fichte oder Kiefer aufgeforstet (Damm im Urfttal oder bei Forsthaus Altenburg). An anderen Stellen reicht Wald bis unmittelbar an die Trasse heran (oestlich des Tunnels). Der geschotterte Bahnkoerper ist z.T. vegetationslos (z.B. oestlich des Tunnels), z.T. mit Pionierpflanzen oder Magerrasen bedeckt. Im ganzen ist die stillgelegte Bahnlinie ein wenig gestoerter Vernetzung- und Rueckzugsbiotop fuer gefaehrdete Tier- und Pflanzenarten der mageren Standorte. Im Gebiet kommen folgende Par. 62 LG-Biotoptypen vor. -Halbtrockenrasen (DC0, DD0)
Kennung:

BK-5505-0005

Objektbezeichnung:

Link zur Karte: BK-5505-0005
Objektbeschreibung:

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Berg-Maehwiesen <6520> (0,45 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Magerwiesen und -weiden (0,45 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,63 ha)
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (1,33 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,80 ha)
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (0,53 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (0,27 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (0,27 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (0,27 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (11,97 ha)
  • Silikattrockenrasen <DC0> (0,80 ha)
  • Kalkhalbtrockenrasen, Kalkmagerrasen <DD0> (7,98 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,63 ha)
  • Magerwiese <ED1> (0,45 ha)
  • Brachfläche der Gleisanlagen, Bahngelände <HD9> (1,06 ha)
  • Tunnel <HO0> (1,33 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Witwenblume Sa. (Knautia arvensis agg.)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufrechte Trespe (Bromus erectus)
  • Bach-Nelkenwurz (Geum rivale)
  • Echtes Labkraut Sa. (Galium verum agg.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flaum-Hafer (Helictotrichon pubescens)
  • Geflecktes Johanniskraut Sa. (Hypericum maculatum agg.)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee Sa. (Lotus corniculatus agg.)
  • Gewöhnliches Ruchgras Sa. (Anthoxanthum odoratum agg.)
  • Grosser Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)
  • Großes Zweiblatt (Listera ovata)
  • Heide-Labkraut (Galium pumilum)
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Kleiner Klappertopf (Rhinanthus minor)
  • Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Rauher Löwenzahn (Leontodon hispidus)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Schlüsselblume (unbestimmt) (Primula spec.)
  • Schwarze Teufelskralle (Phyteuma nigrum)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Vielblütige Hainsimse (Luzula multiflora)
  • Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis subsp. pratensis)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wiesen-Pippau (Crepis biennis)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
  • Amsel (Turdus merula)
  • Blaumeise (Parus caeruleus)
  • Buchfink (Fringilla coelebs)
  • Eichelhäher (Garrulus glandarius)
  • Gimpel (Pyrrhula pyrrhula)
  • Goldammer (Emberiza citrinella)
  • Grünfink (Carduelis chloris)
  • Kleiber (Sitta europaea)
  • Kohlmeise (Parus major)
  • Rotkehlchen (Erithacus rubecula)
  • Schwanzmeise (Aegithalos caudatus)
  • Sommergoldhähnchen (Regulus ignicapilla)
  • Sumpfmeise (Parus palustris)
  • Waldeidechse (Lacerta vivipara)
Schutzziele:
  • Schutz und Erhaltung einer stillgelegten Bahntrasse als Sekundaerlebens-
    raum fuer gefaehrdete Tier- und Pflanzenarten magerer Standorte
Gefährdungen:
  • Aufforstung
  • Gewerbe, Flaechenverbrauch (Lagerplatz bei Bf. Blankenheim)
  • Muellablagerung (z.B. R 2545,2, H 5589,8)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
  • Verfuellung (nordoestl. Bf. Blankenheim)
Maßnahmen:
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • Mauervegetation erhalten
  • Vegetationskontrolle
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