Inhalt:
Naturschutzgebiet Schafbachtal mit seinen Seitentaelern und Hohnerter Feld (EU-051)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Schafbachtal mit seinen Seitentaelern und Hohnerter Feld |
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Kennung: |
EU-051 |
Ort: | Schleiden |
Kreis: | Euskirchen |
Bezirksregierung: | Köln |
Digitalisierte Fläche: | 141,55 ha |
Offizielle Fläche: | 141,58 ha |
Flächenanzahl: | 3 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1994 |
Inkraft: | 2004 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Schutzzweck
- zur Erhaltung des Lebensraumes fuer besonders viele nach der Rote Liste in NW gefaehrdete Pflanzen- und Tierarten, - zur Erhaltung und Optimierung des Gebietes als gut ausgepraegter Biotopkomplex mit in NW gefaehrdeten Biotoptypen, - zur Erhaltung und Optimierung eines ausgedehnten, zum Teil natur- nahen Fliessgewaesseroekosystems, - aufgrung der Vielgestaltigkeit des Talsystems mit Hochstauden- fluren und extensiv genutzten und zum Teil brachgefallenen Feucht- und Magergruenland und bachbegleitenden Gehoelzen, - zur Erhaltung und Optimierung der Quellbereiche, - zur Erhaltung seiner wichtigen klimaoekologischen Ausgleichs- funktion als Frischluftschneise fuer das dicht besiedelte Oleftal |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-0003 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Schafbachtal mit seinen Seitentaelern und Hohnerter Feld |
Link zur Karte: | BK-0003 |
Objektbeschreibung: | Gebietsbeschreibung Schafbachtal und Seitentäler von den Anfängen bis unterhalb Weiermühle. Reich strukturiertes Talsystem mit verschiedenartigen Biotoptypen. Tief und steilhängig in die Dreiborner Hochfläche (Rureifel) eingeschnitten. Der Schafbach ist ein naturnaher Mittelgebirgsbach. Er fließt in kiesig-schottrigem bis grobschottrigem, z.T. felsigem Bett. Schotterbänke, kleine Schnellen, Kolke, Seitenarme und Mäander mit Prall- und Gleitufern bilden reiche Bachstrukturen. Auf großen Strecken Erlenauwald. Die Bachaue wurde früher ganz als Grünland bewirtschaftet, heute nur noch im unteren Talabschnitt, beidseitig der Weiermühle. Dort feuchte bis nasse Weiden. Ein großer Teil der ehemaligen Wiesen und Weiden in der Aue liegt brach. V.a. im mittleren Talabschnitt sowie oberhalb Im Katzensiefen haben sich daraus Nass- und Feuchtwiesenbrachen sowie feuchte Hochstaudenfluren mit lokalen Weidengebüschen entwickelt. Insbesondere oberhalb der Schafbachmühle sind Talhänge, sowie z.T. Auenbereiche mit Fichte aufgeforstet. Große zusammenhängende Grünlandbereiche befinden sich am Berescheider Bach und Scheckenbach. Gehölze treten insbesondere als Feldgehölze, Hecken und Ufergehölze auf, teilweise auch großflächige Sukzessionsgehölze auf ehemaligen Offenlandflächen in Hanglage. Am Berescheider Bach finden sich feuchte Hochstaudenfluren sowie große magere Weidekomplexe mit Heckenstrukturen an den Hanglagen. Das obere Scheckenbachtal ist geprägt durch kleinräumige standörtliche Unterschiede mit kleinstrukturierten Biotopkomplexen aus Nass- und Feuchtwiesen, bachbegleitenden Feuchtbiotopen sowie mageren Weidestrukturen. Im mittleren Scheckenbachtal befinden sich große Feuchtwiesenbrachen und Gehölze sowie einige kleinere, naturnahe Fischteiche. Die Hanglagen sind hier meist mit Fichtenforsten bestockt. Im südlichen Bereich sind entlang des naturnah mäandrierenden Baches Feuchtwiesen mit Bergwiesen-Fragmenten vorhanden. Der Steinbach fließt von Nord nach Süd aus einem großen durch Gehölze abgeschirmten offenen Quellbereich mit anschließenden Mager- und Feuchtwiesen, zunächst durch Fichtenforsten und anschließend durch z. T. große Buchenwaldbereiche. Im südlichen Teil, bevor der Steinbach in den Schafbach mündet, fließt er leicht mäandrierend im Offenland durch Feucht- und Nasswiesen, teils mit Bergwiesenfragmenten. Ein sehr großer Grünlandkomplex mit mageren Berg-Mähwiesen und Mähweiden befindet sich in Kuppen- und Hanglage im Südwesten (Exbenden). Großflächiger lichter Eichenniederwald stockt zwischen Steinbachtal und Weiermühle, in steiler Hanglage zum Schafbachtal. Auffallend im gesamten NSG sind Sukzessionsgehölze auf ehemals bewirtschafteten Offenlandflächen in schmalen Bachtälern sowie Feuchtwiesenbrachen in breiteren Auebereichen. Wertigkeit Schafbach, Auwald, Hochstaudenfluren, Nasswiesenbrachen, Weiden und lokales Weidengebüsch Im Katzensiefen und Schafbachtal sind als naturnahe, eng verzahnte, heterogene und z.T. artenreiche Biotopkomplexe hervorzuheben. Besonders im oberen Bereich (Im Katzensiefen) sind hochwertige feuchte Hochstaudenfluren mit Mädesüß und Baldrian zu finden, eng verzahnt mit dem flach und strukturreich hindurchfließende naturnahe Wiesenbach. Des Weiteren ist der Biotopkomplex bachbegleitender Erlenauwald und reich verzweigter Schafbach mit seinem strukturreichen Bachbett und -Ufer im mittleren Bereich, auf Grund seiner Größe und typischen Ausprägung hervorzuheben sowie die teils sehr heterogenen, arten- und teils orchideenreichen anschließenden Grünländer im Auenbereich. Die Flächenaggregate im Bereich Berescheider Bach und Scheckenbach sind durch größtenteils Offenland mit zusammenhängendem, trockenen und feuchten Magergrünlandkomplexen geprägt, wodurch sich dieser Seitentäler von anderen hervorheben. Das obere Scheckenbachtal zeichnet sich einerseits durch die Nassgrünlandvegetation entlang des Scheckenbachs aus, die sich aus Elementen der Sumpfdotterwiesen, Hochstaudenfluren und Quellfluren zusammensetzen. Hervorzuheben ist ein saures Kleinseggenried mit Fieberklee innerhalb einer Feuchtweide. Der Scheckenbach weist im unteren Talabschnitt sehr naturnahe Strukturen und naturnahen Verlauf auf. In den mageren Weiden in Hanglage sind Magerrasen- und Berggrünland-Fragmente zu finden. In diesem Kontext ist eine 2,5 ha große, zusammenhängende, sehr magere Rotschwingel-Straußgras-Bergwiese im nordwestlichen Teil zu nennen, die einen Einblick in das Landschaftsbild der Talhänge in früheren Zeiten gibt, im Gegensatz zu den direkt angrenzenden, großen Sukzessionsgebüschen auf ehemaligen Grünlandflächen. Das kleinräumige Nebeneinander der genannten Elemente mit wertgebenden, teils gefährdeten Pflanzenarten ist insgesamt hervorzuheben. Der gesamte oberste Talabschnitt des Steinbachtals (Kellental) ist naturschutzfachlich als herausragend hervorzuheben: In der flachen Geländesenke findet sich ein Biotopkomplex aus Quellsümpfen, Nasswiesen-Vegetation und trockeneren Magerrasen und Berggrünland-Biotopen, die räumlich eng miteinander verzahnt sind und die heterogenen standörtliche Verhältnisse wiedergeben. Entsprechend herausragend ist Anzahl und Zusammensetzung von Gefäßpflanzenarten in dem Bereich. Die offenen Quellsumpfbiotope sind die großflächigsten im NSG. Entlang des daraus entspringenden Steinbachs sind je nach Standort und Relief kleinteilige Feuchtbiotope und große heterogene Magerwiesen vorzufinden. Hervorzuheben ist auch das Orchideenaufkommen der Feuchtwiesen im südlichen Bereich des Steinbachs. Die großen Buchenwälder heben das Steinbachtal ebenfalls von seinen Nachbartälern hervor. Als große Berg-Mähwiese in Kuppenlage, in typischer Artenkombination mit Bärwurz und Bergplatterbse ist der süd-östlich liegende große Grünlandkomplex "Exbenden" zu nennen; angrenzend Magerweiden, mit teils Bergwiesenfragmenten. Aufgrund ihrer Größe und der an den trocken-warmen z.T. schuttigen Standort des Südhangs angepassten Vegetation ist der Eichenniederwald als historische Nutzungsform zu betonen. Entwicklungsziel Biotopverbund Das Schafbachtal sowie seine Seitentäler und -siefen sind durch wenig gestörte und meist durchgängige Bachtälchen als hochwertige Biotopverbundstrukturen anzusehen. Insbesondere die Anbindung an hochwertige Quellbereiche ist hier als förderlich anzusehen. Als Störung sind stellenweise Fichten zu nennen. Auch als Trittsteinbiotope z.B. für Bergwiesenfragmente, welche zu den großflächigen Grünlandvorkommen auch in Böschungen und Saumstrukturen zu finden sind, tragen die Täler bei. Das Scheckenbachtal ist mit seinem durchgehenden bachbegleitenden Grünland als Verbund besonders zu erwähnen. Die Verbundwirkung des Steinbaches ist auf Grund der unterschiedlichen Wertigkeit der umgebenden Biotope nicht vollumfänglich gegeben. Insbesondere südliche des Offenlandkomplexes "Kellental" schließt sich ein Fichtenriegel an, welcher durch Maßnahmen aufgelichtet oder zu Laubwald umgebaut werden könnte. Hauptentwicklungsziele Erhaltung und Wiederherstellung naturnaher Bachtäler und deren naturnahen Quellbereiche. Erhaltung naturnaher Laubwälder, insbesondere der Buchenwälder und lichten Eichenniederwälder. Wiederaufnahme der historischen Niederwaldnutzung. Umbau von Fichtenforsten in standortangepassten Misch- und Laubwald. Erhaltung von bestehendem Feucht- und Magergrünland. Wiederherstellung von Feucht- und Magergrünland durch angepasste Nutzung (Mahd, Beweidung) auf verbrachten und verbuschten Flächen in den Bachauen und Talhängen. Solange die Grünland- und Offenlandbereiche gemäht bzw. beweidet werden ist eine Erhaltung der hochwertigen Biotope zu erwarten. In Teilen sind Brachestadien erkennbar, weshalb eine Wiederaufnahme von mindestens einer Mahd pro Jahr notwendig ist. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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