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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Oleftal (EU-061)

Objektbezeichnung:

NSG Oleftal

Kennung:

EU-061

Ort: Hellenthal
Kreis: Euskirchen
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 18,20 ha
Offizielle Fläche: 18,10 ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1997
Inkraft: 2005
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 20 Buchstaben a, b, c und 48c LG NW insbesondere - wegen der Bedeutung eines großen Teils des Gebietes für die Errichtung eines zusammenhängenden ökologischen Netzes besonderer Schutzgebiete in Europa (Natura 2000); - zur Erhaltung und Entwicklung folgender natürlicher Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang I der FFH-Richtlinie: - artenreiche mesophile Berg-Mähwiesen (6520) mit Übergängen zu Borstgrasrasen, hier insbesondere in der Ausprägung als narzissenreiche Bärwurzwiesen, in montaner Lage mit ihrer typischen Flora und Fauna, - fließgewässerbegleitende feuchte Hochstaudenfluren (6430) mit ihrer charakteristischen Flora und Fauna, - zur Erhaltung und Entwicklung der folgenden Lebensräume, die darüber hinaus Bedeutung für das Gebietsnetz Natura 2000 haben: - Erlen-Eschen- und Weichholz-Auenwälder (91E0, Prioritärer Lebensraum) mit ihrer typischen Fauna und Flora in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen/ Altersphasen und in ihrer standörtlichen typi- schen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwälder, Gebüsche und Staudenfluren, - zur Erhaltung der folgenden wildlebenden Tierarten von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang II und IV der FFH-Richtlinie: - Groppe (1163), - Bachneunauge (1096), - zur Erhaltung und Entwicklung der Populationen folgender nach den EG-Vogelschutzrichtlinien geschützten Arten, - Eisvogel (A229), - wegen seiner Funktion als Lebensraum für weitere nach der Roten Liste in Nordrhein-Westfalen gefähr- dete, bedrohte und seltene Tier- und Pflanzenarten, z.B. Bachforelle, Wasseramsel, Kaisermantel, Gelbe Narzisse, Gelber Eisenhut, - zur Erhaltung und Optimierung folgender nach § 62 LG NW geschützter Biotope: - Fließgewässer, - Auwälder, - Nass- und Feuchtgrünland, - Magerwiesen und - weiden, - wegen seiner Funktion als landesweit bedeutsame Biotopverbundfläche, - zur Erhaltung und Optimierung des Gebietes als gut ausgeprägter Biotopkomplex bestehend aus dem Oleftal mit zum Teil gehölzgesäumtem Flusslauf, Erlengaleriewäldern, Hochstaudenfluren, artenreichen Feuchtgrünlandbrachen und Bärwurzwiesen, - zur Herstellung bzw. Wiederherstellung von Feucht- und Nasswiesen, - Erhaltung und Optimierung von Kleingewässern für Amphibien, Libellen u.a., - zur Erhaltung des Lebensraumes der Wildkatze (Anhang IV-Art), insbesondere der Bachtäler als Wanderkorridor im Verbreitungsgebiet, - wegen der Eigenart und besonderen Schönheit des Oleftales mit den angrenzenden Wäldern.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-EU-00017
Kennung:

BK-5504-901

Objektbezeichnung:

NSG Oleftal

Link zur Karte: BK-5504-901
Objektbeschreibung: Das NSG umfasst den deutschen Anteil des etwa 7 km langen Wiesental- Abschnittes der Olef suedlich der Einmuendung des Wiesbaches. Im oberen Talabschnitt verlaeuft die Landesgrenze knapp unterhalb des deutschen Talweges. Auf deutscher Seite dominieren auf den Böschungen Besenginstergebuesche, vereinzelt schmale, alte Fichtenforste z.T. mit Laubholzunterwuchs und Wiesenbrachen. In wenigen Luecken existieren vereinzelt kleinste Magerrasenrreste, waehrend die naturnahen Baeche und die ausgedehnten Narzissen-reichen Baerwurzwiesen und Nassgruenlandbrachen ausschliesslich im belgischen Truppenuebungsplatz liegen. Im unteren Talabschnitt bildet die weitgehend naturnahe Olef mit verschieden stark maeandrierenden Abschnitten, Prall- und Gleithaengen, sowie Kiesinseln und Schotterbaenken die Landesgrenze. Stellenweise wird sie von einem sehr schoen ausgepraegten Erlenufergehoelzsaum begleitet, der im Bereich juengerer Kahlschlagflaechen entweder noch fehlt oder nur lueckig ausgebildet ist. Der deutsche, flache Auenbereich wird von einzelnen Feuchtwiesenbrachen, ueberwiegend aber Kahlschlag- flaechen gepraegt, auf denen sich nach dem Hieb der Fichten Rasen- schmielen-Rohrglanzgras- Maedesuess- und Pestwurzbestaende entwickelten. Die Wiesen beginnen sich typische Erlenauenwaldgehölze zu entwickeln. Innerhalb der Bestände liegen flache Kleingewaesser und einige Graeben, die meist nur temporaer Wasser fuehren und mit Roehrichten oder kleinflaechigen Binsen- und Seggenbestaenden oder Uferhochstauden weitgehend verlandet sind. Nur sehr wenige, kleine Fichtenriegel reichen z.Z. noch bis ans Ufer heran. Eine Aufschuettung aus grusigem Schiefer- schutt entlang des Weges im N wird als Holzlagerplatz genutzt. Hier entwickeln sich in einer lueckigen Klee-Grasansaat Pioniergesell- schaften (mit Saathohlzahn) bzw. Magerrasenarten. Die Bestaende der Gelben Narzisse in der Eifel und einige Restbestaende im Hunsrueck sind die letzten Vorkommen in Deutschland. Bei entsprechender Pflege besitzen auch die von Fichten freigestellten Bereiche im Oleftal ein sehr hohes Entwicklungspotential fuer die Wiederansiedlung dieser und einer Reihe anderer gefaehrdeter Arten der Baerwurz- und Pfeifengraswiesen. Auffaellig ist weiterhin das reichliche Vorkommen mehrerer seltener und gefaehrdeter Tagfalter.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (4,09 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,31 ha)
  • Kahlschlagfläche <AT1> (0,20 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,51 ha)
  • Fettwiese, Flachlandausbildung (Glatthaferwiese) <EA1> (0,92 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,72 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,10 ha)
  • Bachunterlauf im Mittelgebirge <FM3> (2,86 ha)
  • Graben <FN0> (0,10 ha)
  • Rain, Strassenrand <HC0> (0,31 ha)
  • Gewässerbegleitender feuchter Saum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA2> (0,10 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
  • Bachneunauge (Lampetra planeri)
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
  • Groppe (Cottus gobio)
Pflanzenarten:
  • Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blauer Eisenhut (Aconitum napellus)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bärwurz (Meum athamanticum)
  • Drüsiges Weidenröschen (Epilobium ciliatum)
  • Echtes Barbarakraut (Barbarea vulgaris s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gebräuchlicher Steinklee (Melilotus officinalis)
  • Gelbe Narzisse (Narcissus pseudonarcissus)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Heil-Ziest (Betonica officinalis)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hopfenklee (Medicago lupulina)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Moschus-Malve (Malva moschata)
  • Nickende Distel (Carduus nutans s.l.)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Quirl-Weisswurz (Polygonatum verticillatum)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Saat-Hohlzahn (Galeopsis segetum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Flockenblume (Centaurea nigra subsp. nigra)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
Tierarten:
  • Agapetus spec. (Agapetus spec.)
  • Bachforelle (Salmo trutta fario)
  • Bachneunauge (Lampetra planeri)
  • Baetis alpinus (Baetis alpinus)
  • Baetis spec. (Baetis spec.)
  • Brauner Grashüpfer (Chorthippus brunneus)
  • Brauner Waldvogel (Aphantopus hyperantus)
  • Braunfleckiger-Perlmuttfalter (Boloria selene)
  • Bunter Grashüpfer (Omocestus viridulus)
  • Dinocras cephalotes (Dinocras cephalotes)
  • Drusus annulatus (Drusus annulatus)
  • Ecdyonurus venosus (Ecdyonurus venosus)
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
  • Elmis spec. (Elmis spec.)
  • Epeorus sylvicola (Epeorus sylvicola)
  • Ephemera danica (Ephemera danica)
  • Faulbaumbläuling (Celastrina argiolus)
  • Fluss-Napfschnecke (Ancylus fluviatilis)
  • Gammarus fossarum (Gammarus fossarum)
  • Gemeiner Grashüpfer (Chorthippus parallelus)
  • Groppe (Cottus gobio)
  • Hydraena gracilis (Hydraena gracilis)
  • Hydropsyche spec. (Hydropsyche spec.)
  • Isoperla spec. (Isoperla spec.)
  • Kaisermantel (Argynnis paphia)
  • Leuctra spec. (Leuctra spec.)
  • Lumbriculus variegatus (Lumbriculus variegatus)
  • Nemoura spec. (Nemoura spec.)
  • Pedicia rivosa (Pedicia rivosa)
  • Perla marginata (Perla marginata)
  • Perlodes spec. (Perlodes spec.)
  • Philopotamus montanus (Philopotamus montanus)
  • Plectrocnemia conspersa (Plectrocnemia conspersa)
  • Polycelis felina (Polycelis felina)
  • Rhithrogena semicolorata (Rhithrogena semicolorata)
  • Rhyacophila spec. (Rhyacophila spec.)
  • Rostbraunes Ochsenauge (Pyronia tithonus)
  • Rote Keulenschrecke (Gomphocerippus rufus)
  • Schlammfliege (Sialis lutaria)
  • Sericostoma personatum (Sericostoma personatum)
  • Stylodrilus heringianus (Stylodrilus heringianus)
  • Wasseramsel (Cinclus cinclus)
Schutzziele:
  • Schutz eines naturnah maeandrierenden Gebirgsbaches mit zahlreichen
    Kiesbaenken
    sowie Erhaltung, extensive Pflege und Wiederentwicklung gefaehrdeten,
    bachbegleitenden Mager- und Feuchtgruenlandes.
    Entwicklung von bachbegleitenden Erlenwäldern.
Gefährdungen:
  • Aufschuettung
  • Beseitigung alter Baeume
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Gewaesserausbau
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Sammeln (SP) (Pfluecken der Narzissen)
  • Strassenbau
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • der Sukzession ueberlassen
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung von Steilwaenden
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Aufforstung
  • keine Entwaesserung
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • Totholz erhalten
  • Vegetationskontrolle
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