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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Krebsbachtal bei Roggendorf (EU-062)

Objektbezeichnung:

NSG Krebsbachtal bei Roggendorf

Kennung:

EU-062

Ort: Mechernich
Kreis: Euskirchen
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 21,92 ha
Offizielle Fläche: 21,90 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2000
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 Satz 1 a und c sowie
Satz 2 LG NW insbesondere

- zur Erhaltung und Wiederherstellung eines natuerlichen Fliessgewaessersystems und
angrenzender Flaechen mit Erlen- und Weidenauwaldbestaenden, Erlenbruchwaldflaechen,
bachbegleitenden Gehoelzbestaenden und Hochstaudenfluren, Roehrichten, Klein- und
Grossseggenriedern, Quellfluren, Kleingewaessern, Nass- und Feuchtgruenland, naehrstoffarmen
Gruenlandflaechen, Magerwiesen und -weiden, waermeliebenden Saeumen, Gruenlandbrachen,
Ruderalfluren, Baumbestaenden, Hecken und Gebueschen, natuerlichen Laubwaldgesellschaften,
- zur Erhaltung und Wiederherstellung als Lebens- und Rueckzugsraeume zahlreicher in ihrem
Bestand bedrohter Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensgemeinschaften, insbesondere
Vogel-, Insekten- und andere Wirbellosenarten, Amphibien,
- wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit eines Mittelgebirgs-
bachsystems im Ober-, Mittel- und Unterlauf, das gekennzeichnet ist durch


- einen naturnahen Verlauf der beiden Baeche und im Mittellauf als Muldentaeler ausgebildeten
Talauen innerhalb eines durch intensive landwirtschaftliche Nutzung gepraegten Landschaftsraumes,
- insbesondere im Mittel- und Unterlauf anzutreffende Steil- und Prallufer, Uferabbrueche, bachbegleitende
Gehoelz-, Roehricht und Hochstaudensaeume, ausgedehnte Roehrichtflaechen, Auen- und Bruchwaldreste,
Seggenrieder, Feucht- und Nasswiesen, Gehoelz- und Heckenstrukturen in der Talaue,
- die Uebergaenge der feuchten Bachauen zu den angrenzenden trockenen und extensiv genutzten,
teilweise mit Hangterrassen gegliederten Gruenlandflaechen
- wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit des Landschaftsbildes
als ein abwechslungsreiches Mosaik aus unterschiedlichen naturnahen und natuerlichen
Biotoptypen, die im Ober- und Mittellauf, im Gegensatz zu dem bewaldeten Unterlauf,
den offenen Charakter der Landschaft praegen, innerhalb einer ansonsten ausgeraeumten
und an Landschaftselementen armen Kulturlandschaft,
- wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit der Vorkommen
an seltenen und spezialisierten Tier- und Pflanzenarten mit einer regionalen grossen Artenvielfalt.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5405-049
Kennung:

BK-5405-049

Objektbezeichnung:

Krebsbachtal bei Roggendorf

Link zur Karte: BK-5405-049
Objektbeschreibung: Das Krebsbachtal bei Roggendorf ist durch einen gut ausgebildeten Feuchtvegetationskomplex gepraegt. Der Oberlauf des Krebsbaches wird von Feuchtwiesengesellschaften der Sumpfdotterblumenwiesen eingenommen, die teilweise staerker von Seggen und Binsen durch- setzt sind. Abschnittsweise treten Uebergaenge zu Kohldiestelwie- sen auf. Ein hoher Anteil an Hochstauden deutet eine zunehmende Verbrachung in Richtung Maedesuessfluren hin. Im weiteren Verlauf gehen die Feuchtwiesen in ausgedehnte Schilf- roehrichtbestaende ueber. Das von Nordwesten einmuendende Neben- taelchen weist quellige Hangpartien auf und ist von einer schmalen Rinne mit Feuchtwiesenbereichen durchzogen. Im Muendungsbereich stockt auf Bruchwaldstandorten ein Pappelwaeld- chen, dessen zweite Baumschicht von Erlen gebildet wird. Im Wald- randbereich gehen die Schilfroehrichte in Erlen-Weidengebuesche ue- ber, die zu den Bruchwaldbereichen vermitteln. Das Krebsbachtal ist durch mehr oder weniger ausgepraegte Gelaen- dekanten von den umgebenden Ackerflaechen abgesetzt. Vereinzelt stocken Heckenreste auf der Terrassenkante. Der Oberlauf des Krebs- baches wird stellenweise von Weidengebueschen begleitet. Im unteren Laufabschnitt grenzen Fischteiche an den Bachlauf. Eine artenreiche Avifauna sowie zahlreiche Tagfalterarten konnten beobachtet werden. Weitere Arten sind bei systematischer Untersuch- ung zu erwarten. 1996: In der Krautschicht des Pappelbruchwaldes dominierten Urtica dioica und Rubus fruticosus agg.. Im Gebiet kommen Biotoptypen nach Par. 62 LG vor: - Grosseggenried (CD0) - Feuchtbrache (EE3) - Roehricht (CF0).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (11,30 ha)
Biotoptypen:
  • Pappelwald auf Bruchwaldstandort <AF3> (0,86 ha)
  • Bruchgebüsch <BB5> (0,86 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (0,17 ha)
  • Großseggenried <CD0> (0,86 ha)
  • Röhrichtbestand <CF0> (4,28 ha)
  • Fettweide <EB0> (3,42 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünland <EC0> (1,20 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (5,14 ha)
  • Bach <FM0> (0,34 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Feldschwirl (Locustella naevia) <RL 3>
  • Feldsperling (Passer montanus) <RL 3>
  • Nachtigall (Luscinia megarhynchos) <RL 3>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Blauer Wasser-Ehrenpreis (Veronica anagallis-aquatica (subsp. anagallis-aquatica))
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Rispen-Segge (Carex paniculata)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Weidenröschen (Epilobium palustre)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis var. pratensis)
  • Wiesen-Silau (Silaum silaus)
Tierarten:
  • Amsel (Turdus merula)
  • Aurorafalter (Anthocharis cardamines)
  • Blaumeise (Parus caeruleus)
  • Feldschwirl (Locustella naevia)
  • Feldsperling (Passer montanus)
  • Fitis (Phylloscopus trochilus)
  • Gemeiner Heufalter (Colias hyale)
  • Grauschnäpper (Muscicapa striata)
  • Kaisermantel (Argynnis paphia)
  • Landkärtchen (Araschnia levana)
  • Misteldrossel (Turdus viscivorus)
  • Nachtigall (Luscinia megarhynchos)
  • Ochsenauge (Maniola jurtina)
  • Rapsweissling (Pieris napi)
  • Rohrammer (Emberiza schoeniclus)
  • Stockente (Anas platyrhynchos)
  • Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris)
  • Tagpfauenauge (Inachis io)
  • Teichhuhn (Gallinula chloropus)
  • Wacholderdrossel (Turdus pilaris)
  • Waldbrettspiel (Pararge aegeria)
  • Weidenmeise (Parus montanus)
  • Zaunkönig (Troglodytes troglodytes)
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung einer naturnahen Bachaue mit Feuchtwiesen,
    Schilf- und Bruchwaldbereichen als Biotopverbundelement mit regionaler
    Bedeutung
Gefährdungen:
  • Duengerdrift (LW)
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • keine Entwaesserung
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Pufferzone anlegen
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
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