Inhalt:
Naturschutzgebiet Obere Ahr mit Muehlheimer Bach, Reetzer Bach und Muehlenbachsystem (EU-095)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Obere Ahr mit Muehlheimer Bach, Reetzer Bach und Muehlenbachsystem |
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Kennung: |
EU-095 |
Ort: | Blankenheim |
Kreis: | Euskirchen |
Bezirksregierung: | Köln |
Digitalisierte Fläche: | 666,58 ha |
Offizielle Fläche: | 666,90 ha |
Flächenanzahl: | 35 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2003 |
Inkraft: | 2007 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 20 Buchstaben a, b, c und 48 c LG NW
insbesondere - wegen der Bedeutung eines großen Teils des Gebietes für die Errichtung eines zusam- menhängenden ökologischen Netzes besonderer Schutzgebiete in Europa (Natura 2000), - zur Erhaltung und Entwicklung folgender natürlicher Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang I der FFHRichtlinie: - planarer bis submontaner Fließgewässer mit Unterwasservegetation (3260), - Formationen von Juniperus communis auf Kalkheiden und -rasen (5130), - Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia), besonders Bestände mit bemerkenswerten Orchideen, (6210, Prioritärer Lebensraum), - Submediterrane Halbtrockenrasen (Mesobromion) (6212), - artenreiche, magere Flachlandmähwiesen (6510) mit ihrer charakteristischen Vegetation und Fauna, - mesophile Bergmähwiesen (6520) in montaner Lage mit ihrer charakteristischen Vegetation und Fauna, - feuchte Hochstaudenfluren (6430) und Waldsäume, - Auenwälder (91EO, Prioritärer Lebensraum) mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno- Padion, Salicion albae), - großflächig zusammenhängender, naturnaher, meist kraut- und geophytenreicher Waldmeister- Buchenwälder (9130), - Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder (9160) (Stellario-Carpinetum), - Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald (9170) (Galio-Carpinetum), - Schlucht- und Hangmischwälder (9180, Prioritärer Lebensraum) (Tilio-Acerion), - Kalkfelsen mit Felsspaltvegetation (8210). - zur Erhaltung und Entwicklung der folgenden Lebensräume, die darüber hinaus Bedeutung für das Gebietsnetz Natura 2000 haben: - Hainsimsen-Buchenwälder (9110) (Luzulo-Fagetum). - zur Erhaltung der folgenden wildlebenden Tierarten von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang II und IV der FFH-Richtlinie: - Skabiosen-Scheckenfalter (1065) - Bachneunauge (1096) - Groppe (1163), - Teichfledermaus (1318), - Bechsteinfledermaus (1323), - Großes Mausohr (1324). - zur Erhaltung und Entwicklung der Population folgender nach der EG-Vogelschutzrichtlinie geschützten Art, - Wespenbussard (A072) - Rotmilan (A074), - Wachtelkönig (A122), - Uhu (A215), - Eisvogel (A229), - Wendehals (A233), - Grauspecht (A234), - Braunkehlchen (A275), - Neuntöter (A338). - zur Erhaltung des Lebensraumes der Wildkatze, insbesondere der Bachtäler als Wanderkorridor im Verbreitungsgebiet. - wegen seiner Funktion als Lebens-, Rückzugs- und Regenerationsraum für weitere nach der Roten Liste in Nordrhein-Westfalen gefährdete, bedrohte und seltene Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensgemeinschaften, insbesondere Fledermäuse, Vogelarten (Schwarzspecht, Schwarzstorch), Insektenarten (z.B. Schmetterlinge, Heuschrecken), Amphibien, Reptilien, Fische und Benthosorga- nismen, - zur Erhaltung und Wiederherstellung von natürlichen Fliessgewässersystemen und angrenzenden Flächen mit Wasserpflanzengesellschaften, Erlen- und Weidenauenwäldern, Erlenbruchwäldern, bachbegleitenden Gehölzbeständen, Hochstaudenfluren, Röhrichten, Klein- und Großseggenrie- dern, Kleinstmooren, Quellen, Quellfluren, Kleingewässern, Nass- und Feuchtgrünland, nährstof- farmen Grünlandflächen, artenreichen Glatthaferwiesen, Magerwiesen und -weiden, Kalktrocken- und Kalkhalbtrockenrasen, Steinbrüchen, Felsfluren, wärmeliebenden Säumen und Gebüschen, Grünlandbrachen, Ruderalfluren, Baumbeständen, Hecken, Obstwiesen, naturnahen Waldgesel- lschaften, - zur Erhaltung und Optimierung folgender nach § 62 LG NW geschützter Biotope: - Quellbereiche, - Fließgewässer, - Nass- und Feuchtgrünland, - Magerwiesen und -weiden, - Trocken- und Halbtrockenrasen, - Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte, - Auwälder, - Felsen, Blockhalden, - Höhlen, Stollen, - wegen seiner Funktion als regional und überwiegend landesweit bedeutsame Biotopverbundfläche, - wegen der besonderen Lage (teilweise) im Projektgebiet des Förderprogramms des Bundes zur "Errichtung und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstattlich repräsentativer Bedeutung" (Projektgebiet "Ahr 2000"), - wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit - eines als Muldental ausgebildeten naturnahen und stark mäandrierenden Mittelgebirgsbaches und seiner Nebentäler mit Flach- und Steilufern, Geröll- und Kiesbänken, Kiesinseln, Altmäandern, Auwaldresten, bachbegleitenden Gehölzbeständen und Hochstaudenfluren, Grünlandbrachen, Magerwiesen, Feucht- und Nasswiesen, Seggenbeständen, Kleingewässern, Quellbereichen und Quellsümpfen in den Talauen und angrenzenden artenreichen, vielfach mit Gebüschen und Feldgehölzen durchzogenen, extensiv genutzten Hangwiesen und -weiden sowie Waldflächen in den Talhängen, - der ehemaligen Trasse der Ahrtalbahn mit einem Mosaik aus unterschiedlichen Biotoptypen (Magerrasen, offenen Schotterflächen, Brückenbauwerken, waldartigen Gebüschen und einer hohen strukturellen Vielfalt als Vernetzungs- und Rückzugsraum für zahlreiche wärmeliebende Tier und Pflanzenarten, - von artenreichen Kalkmagerrasen, Wacholderheiden, Kalktriften mit offenen Felspartien und wärmeliebenden Gebüschen auf mitteldevonischen Kalken der Dollendorfer Kalkmulde an den süd- bis südwestexponierten Ahrhängen bei Ahrhütte und Ahrdorf (z.B. Tuwaks-/Öhlsberg) und an den Hängen südwestlich von Freilingen sowie der Rohrer Kalkmulde im Bereich des Weilerbaches und Junkersberges, - der durch das klüftige Karstgestein der Kalkmulden bedingten Ausbildung von Trockentälern (z.B. Riemtal) mit temporärer Wasserführung, - von seltenen und spezialisierten Tieren und Pflanzen in einer überregional bedeutsamen Artenvielfalt, - einer landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaft mit ihren naturräumlich typischen und histo- risch gewachsenen Landschaftsstrukturen (z.B. bewachsenen Terrassenkanten) und Zeug- nissen kulturhistorischer Nutzungsformen (z.B. Mühlengräben, Niederwälder, ehemalige Kalkbrennerei, Eisenerzgruben), - von charakteristischen Lebensräumen mit vollständigen Biotopausbildungen, einem hohen Natürlichkeitsgrad und einer großen Struktur- und Biotopvielfalt, die einen hohen Verzahnungs- grad mit anderen Biotoptypen aufweisen und einen Biotopverbund zwischen dem Urft-Ahr- system bilden, - aus wissenschaftlichen, landeskundlichen oder erdgeschichtlichen Gründen - der geologischen Aufschlüsse und ehemaliger Steinbrüche aufgrund ihrer geowissenschaft- lichen Bedeutung sowie ihrer Bedeutung als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, - zur Erhaltung geowissenschaftlich schutzwürdiger Objekte, |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-5505-093 |
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Objektbezeichnung: |
Oberes Ahrtal mit den Tälern von Mühlheimer Bach und Reetzer Bach |
Link zur Karte: | BK-5505-093 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet umfasst die Aue der oberen Ahr mit dem Mühlheimer Bach, Reetzer Bach und einigen kleineren Nebentälchen, sowie einen Teil der Talhänge, vor allem in der Umgebung von Ahrhütte und im Bereich der alten Ahrbahntrasse. Von der Blankenheimer Kläranlage bis zur Dollendorfer Mühle mäandriert die Ahr durch mehr oder weniger intensiv genutztes Grünland und wird dabei von einem Uferstreifen aus Erlengehölz und Hochstaudenfluren begleitet. Besonders der Abschnitt zwischen der Reetzer Mühle und Oberahreck zeichnet sich durch strukturelle Vielfalt und wertvolles Feuchtgrünland aus. Mühlheimer und Reetzer Bach sind von geringerer Strukturgüte als die Ahr und verlaufen ebenfalls größtenteils innerhalb von Grünland. Reste von Auwald sind nur an wenigen Stellen erhalten und meist durch Hybridpappeln überformt. Die kleineren Quellbäche in den siepenartigen Nebentälchen hingegen reichen in die großen zusammenhängenden Waldgebiete der Höhenlagen hinein, die von Fichtenforst und Buchenwald geprägt sind. Entlang der Eisenbahnlinie stocken auf mehr oder weniger kalkhaltigem Substrat Eichen-Hainbuchenwälder, die zum Teil noch als Niederwald genutzt sind. Diese zeigen über dem lockeren Hangschutt Anklänge an trocken-warmen Elsbeeren-Eichen-Hainbuchenwald, am Hangfuß überwiegen jedoch Arten des Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwaldes. Die flachgründigen, südexponierten Kalkhänge des Ahrtales in der Dollendorfer Kalkmulde werden von offenen Kalkmagerrasen bedeckt. Die Kalktriften werden gepflegt und sind nur wenig mit Wacholder und wärmeliebenden Gebüschen durchsetzt. Große Teilbereiche wurden jedoch mit Kiefern aufgeforstet, in denen sich nur vereinzelt Arten der Kalkmagerrasen halten konnten. Im steilen Hang westlich der alten Kalkbrennerei an der Dollendorfer Mühle stehen zahlreiche kleinere Kalkfelsen an. Die Vielfalt des Biotopkomplexes wird noch erhöht durch mehrere Steinbrüche mit Initial- und Ruderalvegetation. Im Gebiet kommen folgende Paragraph 62 LG-Biotoptypen vor: naturnahe Fließgewässer (FM1, FM2, FM3), Sümpfe und Riede (CD1), Quellen (FK2), Nass- und Feuchtgrünland (EC1, EC2), Magerwiesen und -Weiden (EA1, ED2), Trocken- und Halbtrockenrasen (DD0, DD1), Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte (AQ1, Galio-Carpinetum-Niederwald), Schlucht-, Block-, Hangschuttwälder (AR2). |
Kennung: |
BK-5506-040 |
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Objektbezeichnung: |
Weiler Bach, Dörfer Bach und Mühlenbach mit ihrer Aue und Teilen der Talhänge |
Link zur Karte: | BK-5506-040 |
Objektbeschreibung: | Der Mühlenbach und seine beiden Zuflüsse Dörfer Bach und Weiler Bach fließen überwiegend durch Grünland, das zur Zeit noch eher intensiv genutzt ist. Uferrandstreifen sind häufig nicht abgezäunt. Zahlreiche Straßenquerungen bedingen eine Reihe naturferner Elemente im Verlauf der Bäche, die oftmals begradigt und eng parallel zu Straßenböschungen geführt sind. Der Weiler Bach ist zunächst in zwei aufeinander folgenden Fischteichen und nach Vereinigung mit einem Nebenbach und einem Abschnitt mit naturnahem Verlauf im Freilinger Weiher aufgestaut. Unterhalb des Weihers verringert sich seine Strukturgüte. Noch stärker durch Begradigung und Eintiefung geschädigt ist der Dörfer Bach. Er entspringt in einem Waldgebiet mit Nadelholzforsten östlich der Freilinger Feriensiedlung und fließt ein großes Stück neben der Landstraße 115, bevor er sich mit dem Mühlenbach trifft. Der Mühlenbach ist ebenfalls in seinem oberen Abschnitt etwas verbaut und mäandriert erst unterhalb der Freilinger Mühle in einem breiten Bett mit steiniger Sohle. Das Einzugsgebiet des Bachsystems ist geprägt von Ackerbau und Intensivgrünland auf den Hochflächen der Umgebung. Nur in der Umgebung des Freilinger Weihers und oberhalb des Dörfer Baches befinden sich zusammenhängende bewaldete Bereiche. Auf Hängen und Kuppen im Süden und Nordwesten des Gebietes lagern flachgründige Böden über Kalk- und Mergelgesteinen der Dollendorfer Kalkmulde. Hier finden sich Reste von Kalkmagerrasen und basenreichem Magergrünland, allerdings nicht so artenreich wie im angrenzenden Ahrtal und am Lampertzbach. Größere Flächen sind bereits durch Intensivierung entwertet oder mit Kiefern aufgeforstet, zwischen denen sich nur noch wenige typische Arten erhalten haben. Südöstlich der Freilinger Mühle liegt ein kleiner offener Mergelsteinbruch, der oberhalb in einen steinigen Halbtrockenrasen übergeht. Als Waldtypen treten in den kalkigen Hangbereichen Waldmeister-Buchenwald und Elsbeeren-Eichen-Hainbuchenwald auf, wobei letzterer mitunter noch Spuren alter Niederwaldnutzung erkennen lässt. Im Gebiet kommen folgende Paragraph 62 LG-Biotoptypen vor: naturnahe Fließgewässer (FM1, FM2), Sümpfe und Riede (CD1), Quellen (FK2), Nass- und Feuchtgrünland (EC1, EC2, EE3), Magerwiesen und -Weiden (EA1, ED2), Trocken- und Halbtrockenrasen (DD0, DD1, DD2), Auwald (AC5), Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte (AB9, AQ1, Galio-Carpinetum-Niederwald). |
Kennung: |
BK-5606-300 |
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Objektbezeichnung: |
Ahrtal zwischen Neuhof und Landesgrenze |
Link zur Karte: | BK-5606-300 |
Objektbeschreibung: | Die Ahr verläuft zwischen dem Neuhof und der Landesgrenze über eine Länge von ca. 5 km in gewundenem bis mäandrierendem Lauf durch ein überwiegend grünlandgenutztes Tal mit hohem Anteil an Feucht- und Magergrünland. Der strukturreiche, weitgehend naturnahe Bach wird meist beidseitig von Erlen-, Eschen- und Weiden-Ufergehölzen gesäumt, vereinzelt finden sich bachbegleitend Pestwurzfluren und kleine Quellbereiche, sowie Reste naturnahen Bach-Erlen-Eschen-Auwaldes. Die teilweise steilen Talhänge und die Böschungen der ehemaligen Ahrtalbahn sind über weite Strecken mit naturnahem, artenreichem Eichen-Hainbuchenwald bestockt, der vielfach Relikte ehemaliger Niederwaldnutzung aufweist. Im Norden von Ahrdorf fällt eine ausgedehnte, reich strukturierte Kalktrift mit wertvollen Gebüsch- und Heckenstrukturen auf. In weiten Abschnitten mäandriert die Ahr naturnah, lediglich im Bereich von Ahrdorf wurde der Mittelgebirgsbach stärker begradigt und ausgebaut. Das stellenweise starke Auftreten fädiger Grünalgen weist jedoch auf eine zu große Nährstoffzufuhr hin. Die Talaue wird durch verschiedene Grünlandgesellschaften, wie binsen- und seggenreiche Feuchtwiesen, teilweise magere Talauen-Glatthaferwiesen und Weidelgras-Weißklee-Weiden verschiedener Feuchtestufen eingenommen. Daneben finden sich kleinflächig Reste naturnaher Bach-Erlen-Eschen-Auwälder, deren Anteil durch Zulassen der natürlichen Sukzession auf einigen feuchten Grünlandbrachen erhöht werden sollte. Naturnahe Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder sind besonders gut im Westen des Gebietes südlich vom Neuhof und im Osten, direkt an der Landesgrenze, ausgeprägt. Hier sollte abschnittsweise die Niederwaldnutzung wieder aufgenommen werden. Besonders erwähnenswert sind die ausgedehnten Kalk-Halbtrockenrasen und Wacholdertriften am Tuwaksberg. Die Vorkommen mehrerer seltener, stark gefährdeter Orchideenarten heben diesen Gebietsteil der Ahrtalhänge heraus. Das Ahrsystem stellt mit seiner reichen naturräumlichen Ausstattung und seinem weitgehend guten Erhaltungszustand vieler wertvoller Biotoptypen einen besonders wertvollen Lebensraum für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten dar. Es gehört zu den 3 gesamtstaatlich repräsentativen Schutzgebieten der Bundesrepublik in NRW (Naturschutzgroßprojekt des Bundes). Als Pflege- und Entwicklungsschwerpunkte zur Erhaltung der charakteristischen Lebensraum-Vielfalt sind das Zulassen einer natürlichen Fließgewässerdynamik mit Entwicklung naturnaher Bach-Auenwälder, die extensive Pflege der Feuchtwiesen und mageren Glatthaferwiesen sowie die Erhaltung und Optimierung der orchideenreichen Kalk-Halbtrockenrasen und Wacholdertriften von besonderer Wichtigkeit. Innerhalb der Kernfläche des deutsch-belgischen Naturparkes Nordeifel - Hohes Venn - Eifel gelegen, ist das Ahrtal ein herausragendes Verbundelement im Zentrum des Urft-Ahr-Korridors innerhalb des landesweiten Biotopverbundes. Im Gebiet kommen folgende Paragraph 62 LG-Biotoptypen vor: naturnahe Fließgewässer (FM3, FM4), Nass- und Feuchtgrünland (EC0, EC1, EE3, EA1), Quellbereiche (FK0), Magerwiesen und -Weiden (EA1), Trocken- und Halbtrockenrasen (DD1, DD3), Auwälder (AC5). |
Kennung: |
BK-5606-012 |
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Objektbezeichnung: |
Eichen-Hainbuchen-Waldreste bei Ahrhuette |
Link zur Karte: | BK-5606-012 |
Objektbeschreibung: | Der Biotop umfasst mehrere kleine Laubwaldbestaende an steilen, meist ost- und westexponierten Haengen von Seitentaelchen der Ahr (Aulbach- tal, Muehlenbachtal) am Rande der Dollendorfer Kalkmulde. Die Laub- waelder sind meist Eichen-Hainbuchen-Waelder (frische bis trockene Auspraegung) mit vorherrschender Hainbuche in der Baumschicht. Die Waelder sind aus ehemaligen Niederwaeldern hervorgegangen und lassen noch Spuren der Niederwaldnutzung erkennen. Die Krautschicht ist dicht und artenreich. Die Hainbuchenstaemme sind mit seltenen epiphytischen Krustenflechten bewachsen. In den Biotop mit einbezogen wurden ferner kleiner Fichtenparzellen, die zwischen Laubwaldflaechen liegen. Die Forste sollten langfristig in standortgerechten Laubwald umgewan- delt werden. |
Kennung: |
BK-5606-016 |
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Objektbezeichnung: |
Kalktriften und Kiefernbest. an den Haengen des Ahrtales bei Ahrdorf |
Link zur Karte: | BK-5606-016 |
Objektbeschreibung: | Flachgruendige, sued- bis suedwestexponierte Kalkhaenge des Ahrtales in der Ahrdorfer Kalkmulde. Diese Haenge werden im Teilabschnitt noerdlich von Ahrdorf von offenen, montanen Kalkmagerrasen mit ihrer typischen artenreichen Flora und Fauna bedeckt. Die Kalkmagerrasen werden beweidet und sind mit einzelnen Wacholderbueschen durchsetzt. Die uebrigen Bereiche sind weitgehend mit Kiefern bestanden. Hier koennen sich in lichten Bestaenden die Mesobromion-Arten halten. Auch dichte Wacholder-Bestaende stehen in den Kiefernwaeldern. Dazu kommen weitere, gerade fuer Kiefernwaelder charakteristische, seltene Arten wie Moosauge und Netzblatt. Im nordwestlichen Bereich des Biotops Elemente des Kalkbuchenwaldes, der stellenweise die natuerliche Waldgesellschaft bilden wuerde. Gering ist der Anteil der Fichte im Biotop. Besonders schutzwuerdig und als NSG vorgeschlagen werden die an das Ahrtal angrenzenden Hangbereiche mit starker Neigung, insbesondere die offenen Kalktriften noerdlich Ahrdorf. |
Kennung: |
BK-5506-034 |
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Objektbezeichnung: |
Fettweide und Kalkmagerrasenreste nordwestlich von Lommersdorf |
Link zur Karte: | BK-5506-034 |
Objektbeschreibung: | Teils artenreiche Fettweide (Westteil), teils Umbruchgruenland (Suedostteil) im Nordwesten von Lommerdorf, im Nordteil Acker. An der Boeschung sind Reste des wohl ehemals vorherrschenden Kalkmagerrasens |
Kennung: |
BK-5506-026 |
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Objektbezeichnung: |
Taelchen und Haenge bei Lommersdorf |
Link zur Karte: | BK-5506-026 |
Objektbeschreibung: | Ausschnitte von kleinen Taelchen in der Umgebung von Lommersdorf. Die Bachlaeufe sind begradigt. Die Talhaenge werden von fettem Weidegruenland eingenommen. Das Gruenland wird stellenweise von Gebuesch oder kleinen Waeldchen umgeben oder gegliedert. Am Wegrand der nordwestlichen Teilflaeche befindet sich eine schoene Feldahornhecke mit Ueberhaeltern aus Buchen und Feldahorn. Auf der oestlichen Teilflaeche ist der Bach aus der Weide ausgezaeunt, die Quelle des Baches liegt am oestlichen Ende und ist gefasst. Bei den Gebueschen handelt es sich hier ueberwiegend um Weissdorn Schlehe und Schwarzen Holunder. |
Kennung: |
BK-5606-025 |
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Objektbezeichnung: |
Orchideenvorkommen am Ehberg |
Link zur Karte: | BK-5606-025 |
Objektbeschreibung: | Der Ehberg ist ein nach NO- geneigter Ruecken suedlich des Zusammenflusses von Ah-Bach und Ahr gelegen. Er ist gepraegt durch Laubwald, Nadelforste(Fichte und Kiefer) und kleinflaechige, offenen Magerrasenreste, zum Teil verbracht und verbuscht. Der Eh-Berg gehoert geologisch zur Ahrdorfer Devon-Mulde. Der Laubwald umschliesst den Ehberg von Westen, Norden und Osten. Es ist ein Eichen-Buchenwald wo kaum bodennaher Bewuchs vorhanden ist. An den Uebergaengen zum Fichtenbestand, wo der Besonnungsgrad erhoeht ist kommen Akelei, Seidelbast und Platantera-Arten vermehrt vor. Der Fichtenbestand ist zum groessten Teil ein Jungbestand. Entlang eines Wirtschaftsweges am suedlichen Rand des Gebietes steht bei lueckigen Fichtenbestand Wacholderbuesche im Unterwuchs. Bei der Begehung 1993 hatte man den Eindruck, dass dieser Bereich beweidet wurde (Begehung 1996: wohl eher Wildaesung). Dieser Bereich sollte durch abschnittsweise Entfernung der Fichten vergroessert werden, der gesamte Nadelholzbestand langfristig entfernt oder in standortgerechten Laubwald umgewandelt werden. In diesem Be- reich findet sich die meiste Orchideen- und Artenvielfalt. Im Sued- westen des Gebietes finden sich kleinflaechig offene Bereiche die Brachstadien aufweisen. Trespendominanz und Verfilzungen lassen kaum andere Arten aufkommen. Die Flaeche ist durch einen Guertel aus Schlehenbueschen umgeben. Zur Zeit hat diese Flaeche einen hohen Wert als Waermeinsel fuer zahlreiche Insekten, insbesondere fuer Schmetterlinge. Artangaben aus der Literatur aus 1990 werden unter EE4 aufgfuehrt. |
Kennung: |
BK-5506-013 |
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Objektbezeichnung: |
Alte Bahntrasse im Ahrtal |
Link zur Karte: | BK-5506-013 |
Objektbeschreibung: | Die Trasse der stillgelegten Bahnlinie im Ahrtal stellt heute einen hervorragenden, sehr abwechslungsreichen, anthropogenen Biotop dar. Die Bahndaemme sind je nach Exposition und Umgebung von offenen Magerrasen bedeckt oder mehr oder weniger stark verbuscht bzw. nahezu waldartig bestockt. Die geschotterten Flaechen unter dem frueher vorhandenen Gleiskoerper sind z.T. noch unbewachsen, z.T. von Pionierpflanzen bestanden. Die Brueckenbauten, z.B. die Bruecke ueber das Ahrtal, stellen Siedlungsmoeglichkeiten fuer epiphytische Flechten und Moose dar, die sonst keine natuerlichen Biotopflaechen besitzen. Der gesamte Biotop stellt eine ueberwiegend ungestoerte, kaum betretene Rueckzugsflaeche fuer zahlreiche Tierarten dar. In juengerer Zeit sind jedoch Beeintraechtigungen durch verschiedene Nutzungen aufgetreten (Wegebau, Lagerplaetze etc.). Vorhandene Tunnelabschnitte haben Bedeutung als Fledermausbiotope. Die offenen Flaechen haben z.T. hohe Bedeutung fuer Schmetterlinge. |
Kennung: |
BK-5506-014 |
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Objektbezeichnung: |
Kalktriften an den Haengen des Ahrtales bei Ahrhuette |
Link zur Karte: | BK-5506-014 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet umfasst die flachgruendigen, suedexponierten Kalkhaenge des Ahrtales in der Dollendorfer Kalkmulde. Diese Haenge werden von montanen offenen Kalkmagerrasen mit der typischen Artengarnitur bedeckt. Die Kalktriften werden teilweise gepflegt, z. T. liegen sie brach und sind mit Wacholder und anderen waermeliebenden Gebueschen durchsetzt. In den Mesobrometen stehen vereinzelt mit Flechten und Moosen bewachsene Kalkfelsen an. Die sehr steilen, felsigen Haenge sind evtl. potentiell waldfrei und natuerlicher Standort von Kalkmagerrasen mit Wacholderbestaenden. Teilbereiche der Kalktriften wurden mit Kiefern aufgeforstet, n den ueberwiegend lichten Bestaenden koennen sich einige Arten der Kalkmagerrasen halten. Wesentlich unguenstiger wirkt sich die Aufforstung mit Fichte aus, einige Hangbereiche wurden bereits durch Fichtenaufforstungen entwertet. Die Vielfalt des Biotopkomplexes wird erhoeht durch Steinbrueche mit Initial- und Ruderalvegetation, sowie unterschiedliche Sukzessionsstadien. Getrennt durch die B 258 schliesst an die schutzwuerdigen Kalkhaenge das ebenfalls wertvolle Ahrtal an. |
Kennung: |
BK-5506-021 |
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Objektbezeichnung: |
Laubwaldbereiche suedwestlich Muelheim |
Link zur Karte: | BK-5506-021 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet umfasst naturnahe artenreiche Laubwaldbereiche am Hang des Ahrtals beiderseits des Bahndammes. Es handelt sich ueberwiegend um Buchen-Altholzbestaende. Ein kleinerer Fichtenforst innerhalb der Biotopflaeche wurde wegen einer sinnvollen Grenzziehung miteinbezogen. |
Kennung: |
BK-5506-019 |
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Objektbezeichnung: |
Gebuesche und Kalkmagerrasen suedwestlich von Freilingen |
Link zur Karte: | BK-5506-019 |
Objektbeschreibung: | Sued-westexponierter Hang bei Freilingen im noerdlichen Bereich der Dollendorfer Kalkmulde. Der Trockenhang ist von offenen montanen Kalkmagerrasen mit der typischen Artengarnitur bedeckt, zwischen die waermeliebende Gebuesche, z.T. eher bewaldete Bereiche, eingestreut sind. Die Gruenlandflaechen werden teilweise relativ stark beweidet. In dem angrenzenden Eichen-Hainbuchen-Niederwald befinden sich offene Felspartien. Nicht genutzte Flaechen sind beeintraechtigt durch Ablagerung landwirtschaftlicher Abfaelle. Das Ufer des Weilerbaches ist beweidet. Im oberen Bereich wurden kuerzlich Erdarbeiten zur Verlegung einer Kanalisation abgeschlossen. Der Bach wird durch Abwaesser eines oberhalb liegenden Campingplatzes stark eutrophiert. Der Bach ist begradigt und eingetieft, wird aber stellenweise von Erlen begleitet. Am Bachufer hat sich ein artenreiches Bachroehricht entwickelt, welches im Bereich des Campingplatzes abgemaeht wird. Die Wasserfuehrung ist aufgrund des oberhalb liegenden Stausees gleichmaessig und ohne Dynamik angelegt. Die Bachfauna wird bestimmt von Stillwasserarten. Des weiteren muessen die Haenge gemaeht oder beweidet werden, da sie zusehens verbuschen. |
Kennung: |
BK-5506-030 |
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Objektbezeichnung: |
Laubwaldbereiche westlich des Feriendorfes Freilingen |
Link zur Karte: | BK-5506-030 |
Objektbeschreibung: | Das Waldgebiet suedlich Rohr ist ueberwiegend mit Fichten aufgeforstet. In diesen intensiv genutzten Bestaenden liegen noch einige Laubwaldreste. Die suedliche Teilflaeche reicht nahezu bis an das Feriendorf Freilingen heran. Es handelt sich ueberwiegend um Buchenwaelder, meist Hainsimsen-Buchenwald, aber auch Perlgras-Buchenwald mit der typischen Artengarnitur. Die altholzreichen und mit starkem Baumholz durchsetzten Bestaende bieten gute Habitate fuer Hoehlenbrueter (Spechte). An einigen Stel- len werden die im Uebergangsbereich zwischen Kalk- und Silikatunter- grund befindlichen Buchenwaelder von Siefen durchzogen. |
Kennung: |
BK-5606-023 |
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Objektbezeichnung: |
Orchideen-Buchenwald oestlich von Ahrdorf |
Link zur Karte: | BK-5606-023 |
Objektbeschreibung: | Auf suedwest-exponiertem Hang der Ahr befindelt sich auf flachgruendigem Kalkboden (Rendzina) ein Restbestand des wohl urspruenglich im Bereich der Ahrdorfer Kalkmulde groesserflaechig verbreiteten Orchideen-Buchenwaldes. Aufgrund von niederwaldartiger Nutzung in der Vergangenheit ist der Eichenanteil gegenueber des urspruenglichen Zustandes erhoeht. |
Kennung: |
BK-5506-038 |
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Objektbezeichnung: |
Muelheimer Bach suedwestlich Muelheim und Quellbaeche im |
Link zur Karte: | BK-5506-038 |
Objektbeschreibung: | Muelheimer Bach westlich Binzenholz: Das Einzugsgebiet des im Oberlauf begradigten Muelheimer Baches besteht aus mehreren Wiesengraeben. Unterhalb von Muelheim wird dem Bach verduenntes Abwasser zugefuehrt. Dichte Fadenalgen- Teppiche deuten auf die organische Belastung in dem an die linke Talseite verlagerten Bach. Erst 800 m vor der Einmuendung in die Ahr ist die gesamte Aue des Muelheimer Baches mit Erlen und Pappeln aufgeforstet, wobei beide Arten aufgrund ihrer starken Aufastung einen naturfremden Eindruck machen. In Ufernaehe stehen ueberwiegend Pappeln. In der krautigen Vegetation dominiert Brennessel, Pestwurz und Rohrglanzgras. Vermutlich handelt es sich hierbei um ehemaliges Gruenland, welches durch Pappellaub und Abwasser eutrophiert wurde. Der Bach ist hier bis zu 1,2 m tief eingeschnitten, die Ufer sind an diesen Stellen sehr steil und haeufig abgebrochen. Die nachgewiesene Bachfauna enthaelt fuer Mittelgebirgsbaeche dieser Groessenordnung typische Arten, doch zeigt die hohe Individuendichte einzelner Arten an, dass die Selbstreinigung von dem Abwassereintrag aus Muelheim noch nicht abgeschlossen ist. Trotz staerkerer Beeintraechtigungen stellen die Auen von Haupt- und Nebenbaechen schutzwuerdige und entwicklungsfaehige Verbundbiotope inmitten ausgedehnter Fichtenmonokulturen dar (auch im Zusammenhang mit angrenzendem aufgegebenen Bahndamm). Quellbach im Binzenholz: Der nur ca. 500 m lange Nebenbach des Muelheimer Baches verlaeuft in einem Kerbtal, das mit Fichten und Buchen bestockt ist, abschnittsweise liegen auch kahlgeschlagene Parzellen vor. Die nachgewiesene Bachfauna stellt nur einen Teil des fuer Baeche dieser Groesse typischen Artenspektrums dar, insbesondere die empfindlichen Steinfliegen und Koecherfliegen konnten nicht gefunden werden. Geschaetzter Saprobienindex: 1, - 2. Lochensiefen im Lorenbusch: Der Quellbach fliesst in einem schluchtartigen Taelchen mit steilem Profil im Lorenbusch. Die Talhaenge sind vorwiegend mit Buchen bewachsen. Der Bach wird an vielen Stellen von breiten Milzkrautfluren begleitet. Die umgestuerzten Baeume mit dem dichten Moosbewuchs und das an vielen Stellen verkeilte Totholz, das den Bach in kleine Kaskaden aufteilt, machen einen sehr natuerlichen Eindruck. Die Bachfauna enthaelt die wesentlichen zu erwartenden Arten und deutet auf einen Saprobienindex von 1 hin. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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