Inhalt:
Naturschutzgebiet Bad Muenstereifeler Wald (EU-097)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Bad Muenstereifeler Wald |
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Kennung: |
EU-097 |
Ort: | Bad Muenstereifel |
Kreis: | Euskirchen |
Bezirksregierung: | Köln |
Digitalisierte Fläche: | 1.007,45 ha |
Offizielle Fläche: | 1.007,70 ha |
Flächenanzahl: | 4 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2005 |
Inkraft: | 2008 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 20 Buchstaben a, b, c und 48c LG
NW LG NW insbesondere - wegen der Bedeutung des Gebietes für die Errichtung eines zusammenhängenden ökolo- gischen Netzes besonderer Schutzgebiete in Europa (Natura 2000), - zur Erhaltung folgender natürlicher Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang I der FFH-Richtlinie: - großflächig zusammenhängender, naturnaher, meist kraut- und geophytenreicher Waldmei- ster Buchenwald (9130) auf basenreichen Standorten mit ihrer typischen Fauna und Flora in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen/ Altersphasen und in ihrer standörtlich typischen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwälder, Gebüsche, und Staudenfluren sowie ihrer Innen- und Außenwaldränder, - großflächig zusammenhängender, naturnaher, Hainsimsen-Buchenwälder (9110) auf Silikat- böden auf basenreichen Standorten mit ihrer typischen Fauna und Flora in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen/Altersphasen und in ihrer standörtlich typischen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwälder, Gebüsche und Staudenfluren sowie ihrer Innen- und Außenwaldränder, - zur Erhaltung und Wiederherstellung der folgenden Lebensräume, die darüber hinaus Bedeutung für das Gebietsnetz Natura 2000 haben: - Erlen-Eschen-Weichholz-Auenwälder (91E0, prioritärer Lebensraum) entlang der Fließgewässer mit ihrer typischen Fauna und Vegetation, - zur Erhaltung der folgenden wildlebenden Tierarten von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang II und IV der FFH-Richtlinie: - Bechsteinfledermaus, - Großes Mausohr, - Fransenfledermaus, - Kleiner Abendsegler, - Großer Abendsegler, - Zwergfledermaus, - Wildkatze, - Luchs - zur Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensräumen und stabilen überlebensfähigen Populationen wildlebender Vogelarten gemäß der EG-Vogelschutzrichtlinie: - Schwarzspecht, - Grauspecht, - Rotmilan - Eisvogel - Mittelspecht, - als Lebens- und Rückzugsraum und Vernetzungselement zahlreicher, nach der Roten Liste in Nordrhein-Westfalen gefährdeter, in ihrem Bestand bedrohter Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensgemeinschaften, - zur Erhaltung als großflächiges, zusammenhängendes, störungsarmes und landschaftsbild- prägendes Waldareal, insbesondere in seiner Bedeutung als Verbreitungsgebiet für die Wildkatze und den Luchs, - zur Erhaltung der naturnahen Bachläufe des Schleid-, Boden- und Geißenbachs sowie der Nebengewässer, - zur Erhaltung der artenreichen Talwiesen der Bachauen, - zur Erhaltung der gebietstypischen naturnahen Quellbereiche, - zur Erhaltung des abwechslungsreichen Reliefs, - zur Erhaltung der kulturhistorisch bedeutenden Elemente wie Ackerterrassen, Niederwälder, Hohlwege oder historische Kohlenmeilerplatten, - zur Erhaltung der vorhandenen Bunkeranlagen als kulturhistorisches Element und als Lebensraum bzw. Quartier für seltene Fledermausarten, - zur Erhaltung und Optimierung folgender nach § 62 LG NW geschützter Biotope: - Nass- und Feuchtgrünland, - Quellbereiche, - Fliessgewässer, - Stillgewässer, - Sümpfe und Riede, - Auwälder - wegen seiner Funktion als zumeist landesweit,teilweise regional bedeutsame Biotopverbundfläche, - wegen der landeskundlich bedeutsamen Bodendenkmäler. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-5406-0009 |
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Objektbezeichnung: |
Bad Muenstereifeler Wald |
Link zur Karte: | BK-5406-0009 |
Objektbeschreibung: | Der Wald stellt, von kleinen Grenzabweichungen abgesehen, das Naturschutzgebiet "Bad Münstereifeler Wald" dar und ist darüber hinaus gleichzeitig auch Teil des europäischen Naturschutznetzes "NATURA 2000". Auf devonischen Sandsteinen und Schiefern, die lokal etwas basenreicher sind, stocken großflächige bodensaure Buchenwälder aus überwiegend mittleren bis starken Baumholzdimensionen. Meist ist ihnen die Traubeneiche in unterschiedlichen Anteilen beigemischt. Pflanzensoziologisch sind etwa drei Viertel der Buchenwälder als Hainsimsen-Buchenwälder anzusprechen, die besonders im östlichen Teil in der feuchten Variante mit der Rasenschmiele ausgeprägt sind, örtlich kommt auch der Waldschwingel gehäuft vor. Etwa ein Viertel der Waldfläche wird von Waldmeisterbuchenwäldern eingenommen, zumeist in der Untergesellschaft des Hainsimsen-Waldmeisterbuchenwaldes. Hier zeigen sich häufig Herden des Perlgrases, hinzu treten weitere Arten mit höheren Nährstoffansprüchen, wie Waldmeister, Waldgerste, Bingelkraut, Vielblütige Weisswurz oder das Wohlriechende Veilchen. An einigen südexponierten, warmen Hängen stocken Bestände, die von der Traubeneiche dominiert sind, so z. B. an den südwestexponierten Talhängen des Graubachtals, des Fanisbergs und Linderjahn. Es handelt sich um Buchenwaldstandorte, auf denen nutzungsbedingt (z. B. ehem. Niederwaldnutzung) die Eiche überwiegt. Im Osten finden sich einige eichendominierte Wälder auf eher feuchtem Standort. Besonders nordöstlich des Bollscheider Kopfes, im Bereich Langer Kopf und Haarscheid liegen größere Nadelwaldparzellen, die teilweise nicht mehr in das Schutzgebiet einbezogen wurden. Der Wald ist von zahlreichen Kerbtälern mit naturnahen Fließgewässern und Quellbereichen durchzogen, in deren unmittelbarem Umfeld häufig ebenfalls Fichten stocken. Im Schleidbachtal im Norden des Gebiets befinden sich Grünlandbereiche, die teils noch recht artenreich sind und noch eine gut ausgeprägte Sumpfdotterblumenwiese enthalten. Der Bad Münstereifeler Wald stellt ein bedeutendes Vorkommen der Buchenwald-Lebensraumtypen dar, an deren Erhalt ein internationales Interesse (europäisches Netzwerk Natura 2000) besteht. Herausragende Bedeutung kommt ihm auch als Lebensraum für an große Waldgebiete gebundene Tierarten gem. den Anhängen von FFH- und Vogelschutzrichtlinie vor, so etwa die Wildkatze, daneben Fledermausarten, u. a. die Bechsteinfledermaus, und Vogelarten, wie z. B. Schwarz-, Mittelspecht sowie Rotmilan. Dabei zeichnet er sich besonders durch seine Großflächigkeit, Unzerschnittenheit (abgesehen von zwei Landstraßen) und Störungsarmut aus. Dem Bad Münstereifeler Wald kommt als Kerngebiet eines über 5000 ha großen Waldgebietes eine zentrale Bedeutung im Biotopverbund auf lokaler Ebene, z. B. als Habitat für die oben genannten Tierarten zu. Es bestehen aber auch regionale Verbundbeziehungen z. B. zu den ausgedehnten Waldbereichen der Rureifel und zu den südöstlich angrenzenden Waldgebieten Hauptentwicklungsziel ist im Gebiet der Erhalt und die Optimierung der naturnahen Buchenwaldbestände unter Förderung des Strukturreichtums (z. B. Umwandlung der Altersklassen in altersheterogene Bestände) durch naturnahe Waldbewirtschaftung und Belassen von Altbäumen und Totholz. So wurden beispielsweise im Stadtwald von Bad Münstereifel bereits Alt- und Totholzinseln ausgewiesen. Im Juli 2011 zeigte sich in anderen Bereichen ein massiver Einschlag alter Bäume. Das gilt besonders für die östliche Exklave des Naturschutzgebiets und die nördlichen Bereiche des Schönauer Waldes. Eine Vergrößerung der Buchenwaldfläche ist anzustreben, insbesondere durch Umwandlung von Nadelholzparzellen in bodenständige Laubwälder. Eine sukzessive Entfernung von Fichtenforsten ist auch an den Läufen der Fließgewässer wünschenswert, wo auf eine Entwicklung bachbegleitender Erlenwälder hingewirkt werden sollte. Stellenweise wurde damit auch bereits begonnen. Eine Umwandlung von eichenreichen Beständen in Buchenwälder sollte im Hinblick auf speziell an Eichenwälder angepasste Arten wie den Mittelspecht nur sukzessiv erfolgen. Das gilt insbesondere auch für kulturhistorisch wertvolle ehemalige Niederwaldbestände. |
Kennung: |
BK-5406-0008 |
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Objektbezeichnung: |
Eichenwälder an den Westhängen des Bad-Münstereifeler Waldes zum Erfttal |
Link zur Karte: | BK-5406-0008 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet umfasst große zusammenhängende und unzerschnittene Traubeneichenwälder an den relativ steilen und oft trockenen, besonnten südwest-exponierten Hängen des Erfttales südlich von Bad Münstereifel. Eichenwälder (überwiegend geringes Baumholz) nehmen etwa 70 % des Gebietes ein. Das Vorherrschen der Eiche ist wohl auf historische Niederwaldnutzung zurückzuführen, wie es vielfach im Bereich steiler Südhänge in der Nordeifel der Fall ist. Natürlicherweise handelt es sich überwiegend um Buchenwaldstandorte. In einem feuchten Bachtal bei Rodert stockt kleinflächig Bergahornwald auf Hangschutt sowie am Talhang einige Eschen. Nur einen geringen Anteil der Biotopkatasterfläche (ca. 15 %) nehmen Nadelholzforste ein. In einigen Flächen, die unmittelbar an das FFH-Gebiet grenzen, z. B. südlich des Bodenbachtals, sind vermehrt Buchen beigemischt (Buchen-Eichen- oder Eichen-Buchenmischwald) und die Bestände meist etwas älter (mittleres Baumholz). In einem Steinbruch hat sich ein Röhrichtbestand vor allem aus Breit- und Schmalblättrigem Rohrkolben ausgebildet, der gesetzlichem Schutz unterliegt. Die Biotopkatasterfläche umfasst die westlichen Teile des Naturschutzgebietes Bad Münstereifeler Wald, die nicht Teil des o. g. FFH-Gebietes sind. Die trockenen Eichenwälder sind ein typisches Landschaftselement an den Steilhängen der Nordeifel und sowohl kulturhistorisch als auch ökologisch wertvoll. Der Wert wird durch die Großflächigkeit, Störungsarmut und Unzerschnittenheit der Waldbestände noch erhöht. Den Buchenwäldern im Umfeld des FFH-Gebietes kommt als natürliche, bodenständige Waldgesellschaft und als FFH-Lebensraumtyp (9110 - Hainsimsen-Buchenwald) eine besondere Bedeutung zu. Im Biotopverbund ist das Gebiet von regionaler bis landesweiter Bedeutung. Es steht in enger räumlicher Beziehung mit den im Osten angrenzenden, großflächigen Waldbereichen des Bad Münstereifeler Waldes. Die landschaftsraumtypischen Eichenwälder an steilen, sonnenexponierten Hängen sind landschaftsraumtypisch und treten in der näheren Umgebung an zahlreichen weiteren Stellen auf, so dass hier ein relativ dichtes Netz an Trittsteinbiotopen für Arten dieser trocken-warmen Lebensräume erhalten geblieben ist. Naturschutzbemühungen sollten auf die Erhaltung der Unzerschnittenheit dieser großflächigen, zusammenhängenden und störungsarmen Laubwaldbestände hinwirken, den Erhalt der ausgedehnten Eichenwälder an den Talflanken des Erfttals und eine naturnahe Entwicklung der Buchenwaldparzellen (FFH-Lebensraumtyp) unter Erhöhung der strukturellen Vielfalt und des Altholzanteils. Da die Eichenwälder als ehemalige Niederwaldstandorte sowohl kulturhistorisch wertvoll als auch von hohem ökologischen Wert für zahlreiche typische Arten trockener, lichter Eichenwälder sind, sollte in diesem speziellen Fall keine großflächige oder gar vollständige Umwandlung in Buchenwald vorgesehen werden, auch, wenn es sich natürlicherweise um Buchenwaldstandorte handelt. In diesem Zusammenhang ist noch heute stellenweise im Gebiet vorhandene Niederwaldnutzung zur Brennholzgewinnung positiv zu werten. Eine Umwandlung der Nadelholzbestände in naturnahe Laubwälder ist wünschenswert. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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