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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Griesberg und ehemalige Abbbaubereiche bei Kommern (EU-101)

Objektbezeichnung:

NSG Griesberg und ehemalige Abbbaubereiche bei Kommern

Kennung:

EU-101

Ort: Mechernich
Kreis: Euskirchen
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 25,81 ha
Offizielle Fläche: 25,80 ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1995
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 Satz 1 a und b sowie
Satz 2 LG NW insbesondere

- zur Erhaltung und Entwicklung von Lebensraeumen und Tier- und Pflanzenarten von
gemeinschaftlichem Interesse gemaess Anhang I und II der Richtlinie Nr. 92/43 EWG des Rates
vom 21.05.1992 zur Erhaltung der natuerlichen Lebensraeume sowie der wildlebenden Tiere
und Pflanzen (Flora-Fauna-Habitat (FFH) - Richtlinie), geaendert durch die Richtlinie 92/62/EG
des Rates vom 27.10.1997 und gemaess Anhang I der Richtlinie Nr. 79/409/EWG vom 02.04.1979
(Vogelschutzrichtlinie), insbesondere

- zur Erhaltung sowie kleinflaechig auch Entwicklung typisch ausgebildeter, gehoelzarmer
Schwermetallrasen mit ihrer charakteristischen Vegetation und Fauna (FFH-Kennziffer 6130),
- zur Erhaltung und Entwicklung trockener Heiden (FFH-Kennziffer 4030),
- zur Erhaltung und Foerderung der Fledermausvorkommen (u.a. Großes Mausohr: FFHKennziffer
1324; und Teichfledermaus, 1318),
- zur Erhaltung und Foerderung der Uhu-Population,
- zur Erhaltung landeskundlich und erdgeschichtlich bedeutsamer Strukturen (verschiedene Boden-
denkmaeler, z.B. Elefantenkopf, Tagebau am Gries, Grube Gottessegen, sowie geologische
Aufschluesse).
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5305-056
  • BK-EU-00031
Kennung:

BK-5305-0014

Objektbezeichnung:

FFH- und Naturschutzgebiet Griesberg bei Mechernich

Link zur Karte: BK-5305-0014
Objektbeschreibung: Der Griesberg ist eine markante, steil aufragende Erhebung am Siedlungsrand von Mechernich, der durch den jahrhunderte alte Schwermetall-Bergbau in der Region stark geprägt ist. Der als FFH- und Naturschutzgebiet ausgewiesen Bereich umfasst den überwiegenden Teil des ehemaligen Abbaugebietes, das sich aus steilen Abraumhalden, Bundsandsteinfelswänden mit Stolleneingängen und mehr oder weniger ebenen Pingenfeldern zusammensetzt und den südexponierten Hangebereich des Berges bedeckt. Hier hat sich nach Aufgabe des Bergbaus ein Mosaik aus Besenginsterheiden, Schwermetallrasen und vegetationsarmen Flächen sowie lichten Kiefernbeständen ausgebildet. Daneben sind auf dem Berggrad und an mehr oder weniger steilen Hangpartien Eichenmischwäldern vorhanden, die noch Niederwaldstrukturen erkennen lassen. Auf dem nordöstlichen ebenen Berggrad ist das Vorkommen von Altbäumen in einem dieser Wälder besonders hervorzuheben. Die Schwermetallrasen wachsen auf oft vegetationsarmen Halden und sind eng mit den Heideflächen verzahnt. Sie zeichnen sich durch das Vorkommen der typischen Schwermetallvegetation der Nordeifel aus. Die Heiden haben sich vornehmlich auf den steilen Hängen, wobei eine große Fläche unterhalb des Gipfelkreuzes 2017 abgebrandt ist und fast vollständig vegetationslos ist. Die Heiden sind verarmt und überaltert. Neben der dominierenden Besenheide finden sich nur wenige Exemplare weiterer höherer Pflanzen, darunter Schwermetaltolerante Arten und vereinzelte Kiefern. In den Bestandslücken haben sich jedoch häufig u.a. Rentierflechten etabliert. Das Abbaugebiet stellt ein extrem seltenen Sonderstandort dar, denn nur hier können sich die Schwermetall toleranten Pflanzenarten ansiedeln und langfristig erhalten. Die hier vorkommenden Arten kommen daher in Nordrhein-Westfalen und der gesamten Bundesrepublik nur an wenigen, isolierten Stellen vor. Zudem stellt das Gebiet mit den vielen verschiedenen Biotopstrukturen einen vielseitigen Lebensraum für Offenland- und Halboffenlandarten, wobei der südexponierten Hang mit hoher Sonneneinstrahlung auch für wärmeliebende Arten wie Reptilien geeignet ist. Im landesweiten Biotopverbund gehört die Fläche zur Verbundfläche "Kallmuther Berg und Bleibergwerk Mechernich", die eine herausragende Bedeutung für den Biotopverbund besitzt. Der Griesberg stellt hier wichtige Teilfläche der in der Umgebung von Mechernich vorhandenen Schwermetallstandorte dar. Hauptentwicklungsziel ist die Erhaltung des Schwermetallstandortes mit natürlicher Sukzession, wobei bei Bedarf wertvolle Flächen ggf. freigestellt werden sollten. Es sollte darauf geachten werden, dass sensible Bereiche nicht von Erholungsuchenden frequentiert werden.
Kennung:

BK-5305-056

Objektbezeichnung:

Steinbruch bei Kommern

Link zur Karte: BK-5305-056
Objektbeschreibung: Das ueberwiegend bewaldete Gebiet weist ein vom Bleiabbau gepraegtes Relief auf. Ein Steinbruch mit offenen, weitgehend vegetationsfreien Buntsandsteinwaenden duerfte besonders aus tieroekologischen Gesichtspunkten von Bedeutung sein. Die Sohle des Steinbruchs unterliegt fortgeschrittener Sukzession mit Birken, Eichen und z.T. auch Robinien. Der Unterwuchs des bodensauren Kiefern/Eichenwaldes ist reich an Farnen. Artenarme Heideflaechen liegen inselartig im Gebiet.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Trockene europaeische Heiden <4030> (1,01 ha)
  • Schwermetallrasen (Violetalia calaminariae) <6130> (0,37 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (2,13 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (6,62 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (0,37 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • nat. Felsen, offene nat. Block-, Schutt-, Geröllhalden, Höhlen (0,02 ha)
  • Natuerliche Schwermetallrasen (0,37 ha)
  • Zwergstrauch-, Ginster-, Wacholderheiden (1,01 ha)
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (3,08 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (3,54 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (11,76 ha)
  • Calluna- bzw. Sandheide <DA1> (1,63 ha)
  • Degenerierte Calluna-Heide <DA2> (0,19 ha)
  • Schwermetallrasen <DE0> (0,37 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (0,97 ha)
  • natürlicher Silikatfels <GA2> (0,02 ha)
  • sekundärer Silikatfels <GA4> (0,35 ha)
  • Steinbruch <GC0> (0,62 ha)
  • Vegetationsarme oder -freie Bereiche <GF0> (0,97 ha)
  • Halde, Aufschüttung <HF0> (0,97 ha)
  • Trockene Hochstaudenflur, flächenhaft <LB2> (0,97 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Adlerfarn i.w.S. (Pteridium aquilinum s.l.)
  • Aufgeblasenes Leimkraut (Silene vulgaris)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Cladonia spec. (Cladonia spec.)
  • Dornfarn Sa. (Dryopteris carthusiana agg.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Eibe (Taxus baccata)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Haar-Schafschwingel (Festuca filiformis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sand-Grasnelke (Armeria maritima subsp. elongata)
  • Schafschwingel Sa. (Festuca ovina agg.)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Sa.) (Quercus petraea agg.)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wurmfarn Sa. (Dryopteris filix-mas agg.)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung eines Schwermetallstandorts als Wuchsort für Schwermetall tolerante Pflanzengemeinschaften
  • Schutz und Erhalt eines Biotopkomplexes aus seltenen
    Pflanzengesellschaften (Heideflaechen),
    bodensauren Waeldern sowie eines strukturreichen Steinbruchs mit
    Buntsandsteinwaenden
Gefährdungen:
  • Erholungseinrichtung an ungeeignetem Standort (SP)
  • Erosionsschaeden
  • unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erholungsverkehr lenken
  • LB-Ausweisung
  • Vegetationskontrolle
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