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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Naturnahe Abschnitte des Swistbaches (EU-116)

Objektbezeichnung:

NSG Naturnahe Abschnitte des Swistbaches

Kennung:

EU-116

Ort: Weilerswist
Kreis: Euskirchen
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 17,90 ha
Offizielle Fläche: 18,00 ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2003
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 a, b, c LG NW
insbesondere

- zur Erhaltung und Optimierung des Swistbaches und seiner Boeschungen als naturnahes
Gewaesser,
- zur Erhaltung und Optimierung der Niederung mit angrenzenden Gruenlaendereien sowie einer
alten Brache mit Pestwurzflur,
- zur Erhaltung und Optimierung als Lebensraum bedrohter Tier- und Pflanzenarten,
- zur Erhaltung und Optimierung als Verbundachse mit landesweiter Bedeutung fuer den Arten-
und Biotopschutz,
- zur Sicherung und Entwicklung des Vorkommens vom Eisvogel (Alcedo atthis)
(Vogel-schutzrichtlinie Anhang I),
- zur Erhaltung und Optimierung des Lebensraumkomplexes als grossraeumig strukturierendes
Landschaftselement in einer intensiv genutzten Agrarlandschaft,
- aus wissenschaftlichen und naturgeschichtlichen Gruenden,
- aufgrund der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit des vielgestaltigen
Biotopkomplexes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5207-0001
  • BK-5207-012
Kennung:

BK-5207-0001

Objektbezeichnung:

NSG Naturnahe Abschnitte des Swistbaches ober- und unterhalb Metternich

Link zur Karte: BK-5207-0001
Objektbeschreibung: Abschnitt des Swistbaches von der Kreisgrenze Euskirchen / Rhein-Sieg-Kreis westlich Burg Kriegshoven bis zum Hovener Hof. Im Unterscheid zur unterhalb anschließenden Laufstrecke ist dieser inzwischen als Naturschutzgebiet ausgewiesene Swistabschnitt etwas naturnäher. Es handelt sich dennoch um einen ausgebaut Abschnitt, wobei allerdings im Gegensatz zum unterhalb anschließenden Swistlauf eine durchgehende Steinschüttung im Uferbereich fehlt. Durch die Begradigung und damit Laufverkürzung sind auch hier Sohlrampen (wenn auch naturnah mit Bruchsteinen und i.d.R. mit einer Bettaufweitung ausgeführt) in recht kurzen Abständen notwendig, um die Abflussgeschwindigkeit und damit Tiefenerosion der Sohle zu beschränken. Überwiegend hat die Swist im hier betrachteten Abschnitt eine gleichmäßige Gewässerbreite, steile Uferböschungen und ein einheitliches Strömungsbild. Weil Befestigungen aber nicht mehr instand gehalten werden oder vermutlich sogar zurückgebaut wurden, entwickeln sich lokal bereits naturnähere Gewässerstrukturen. Erste Uferabbrüche (mindestens einmal ist der gesamte Uferrandstreifen abgebrochen und der angrenzende Acker reicht nun bis an die Swist) und Aufweitungen, Kiesbänke sowie damit verbundene wechselnde Strömungsbilder sind hier und da zu beobachten. Bis vor wenigen Jahren reichte die Ackernutzung bis unmittelbar an die Ufer des Swistbaches. Inzwischen sind beiderseits mindestens 5m (tlw. bis 15m ganz im S) breite Uferrandstreifen angelegt worden. Sie werden gemäht (wiesenähnliche Zusammensetzung) oder sind lokal auch brachgefallen (u.a. Brombeergestrüpp). Grünlandnutzung nur im Umfeld der Pfingstmühle sowie des Hovenerhofes (Pferdeweiden, überwiegend außerhalb der NSG-Abgrenzung). Eine Feuchtweidenbrache südlich der Pfingstmühle wurde in das NSG integriert. Streuobstweiden, wie im alten BK aus den 90iger Jahren noch beschrieben, sind nicht mehr vorhanden. Der Swistbach wird ganz überwiegend von Ufergehölzen begleitet (im N oft lückiger, im S dichter und überwiegend älter), neben teilweise alten Hybridpappeln und Bruchweiden auch noch junge Eschen und Schwarzerlen. Durch die erheblichen Beeinträchtigungen der Swistbachaue ist deren aktuelle naturschutzfachliche Wertigkeit sehr deutlich reduziert. Wie oben beschrieben kommt es zu ersten positiven Entwicklungen bezüglich naturnaher Gewässerstrukturen. Im Rahmen des landesweiten Biotopverbundes ist die Swistaue potentiell eine bedeutende Verbundfläche zwischen Rheinischer Bucht und Eifel. Durch die starke Beeinträchtigung der auentypischen Lebensräume und Strukturen ist der Verbund jedoch erheblich geschwächt. Es besteht daher ein dringender Renaturierungsbedarf. Um die bedeutende Verbundachse entlang der Swist (und Erft) wieder aufzuwerten, ist ein Konzept zur Renaturierung dringend notwendig, welches auch den Hochwasserschutz der anliegenden Ortschaften einbezieht (Schaffung von Retentionsräumen, die nicht zuletzt bei den Ausbauten nach dem Hochwasser 1961 weggefallen sind). Auch deshalb darf nicht nur der Bach selbst betrachtet werden, sondern die gesamte Aue ist in die Maßnahmenplanungen einzubeziehen. Das Gewässer benötigt deutlich mehr Raum für eine naturnähere Gewässerdynamik und die Nutzung in der Aue sollte soweit möglich extensiviert werden und mögliche Überschwemmungen zulassen.
Kennung:

BK-5207-012

Objektbezeichnung:

Altarm des Swistbachs bei Burg Kuehlseggen

Link zur Karte: BK-5207-012
Objektbeschreibung: Es handelt sich hier um ein Relikt des alten Swistlaufs, der jedoch durch Grundwasserabsenkung trocken gefallen ist. Der vormals mae- andrierende Verlauf des Swistbachs ist hier jedoch noch gut erkennbar. Der Altarm ist mit Brennesseln verkrautet. Beiderseits des Grabens erstreckt sich ein Ufergehoelz mit dominierenden Stieleichen und Eschen. Die Strauchschicht bilden Eschen, Weissdorn und Schlehen. Es grenzt ei- ne Fettweide und eine Gruenlandbrache an. Innerhalb der Brache sind Fichten und Weiden gepflanzt worden, die mittlerweile (1996) mehr als 4 m hoch sind. Zum Swistbach hin ist eine Eschenreihe gepflanzt. An einer Stelle wurde der alte Wasserlauf auch ca 20 m mit Erdaushub und Bauschutt verfuellt.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,90 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,33 ha)
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,90 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,46 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,09 ha)
  • Fettweide <EB0> (1,62 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,18 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,33 ha)
  • Altwasser, abgebunden <FC2> (0,18 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (11,00 ha)
  • Acker <HA0> (1,20 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Nachtigall (Luscinia megarhynchos) <RL 3>
  • Rotmilan (Milvus milvus) <RL 3>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Gänsedistel (Sonchus arvensis)
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Blut-Ampfer (Rumex sanguineus)
  • Breit-Wegerich (Plantago major)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echter Kreuzdorn (Rhamnus cathartica)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Rainkohl (Lapsana communis s.l.)
  • Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Italienische Waldrebe (Clematis viticella)
  • Kleinköpfiger Pippau (Crepis capillaris)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Moschus-Malve (Malva moschata)
  • Mäuse-Gerste (Hordeum murinum)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rose (unbestimmt) (Rosa spec.)
  • Rote Taubnessel i.w.S. (Lamium purpureum)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Taube Trespe (Bromus sterilis)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weisse Taubnessel (Lamium album)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Labkraut Sa. (Galium mollugo agg.)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
Tierarten:
  • Admiral (Vanessa atalanta)
  • Blaumeise (Parus caeruleus)
  • Buntspecht (Dendrocopos major)
  • Distelfalter (Vanessa cardui)
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
  • Feldhase (Lepus europaeus)
  • Graureiher (Ardea cinerea)
  • Igel (Erinaceus europaeus)
  • Kleiber (Sitta europaea)
  • Kohlmeise (Parus major)
  • Nachtigall (Luscinia megarhynchos)
  • Rotmilan (Milvus milvus)
  • Sperber (Accipiter nisus)
  • Star (Sturnus vulgaris)
  • Tagpfauenauge (Inachis io)
  • Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus)
Schutzziele:
  • Erhaltung und inbesondere Wiederherstellung fließgewässertypischer Strukturen und Lebensräume
    Einbinden der gesamten Aue (nicht nur des aktuellen Gewässerbettes mit Uferstreifen) in die Renaturierung mit dem Ziel der Stärkung bzw. Wiederherstellung des wichtigen Biotopberbundes in der Swistaue
  • Erhalt von Altholzbestaenden und Gruenland entlang eines trockenen
    Altarms des Swistbaches
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Biozideinsatz
  • Duengung
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserausbau, Gewaessergestaltung, naturfern (WA)
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Grundwasserabsenkung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker
  • Verfuellung
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Anlegen von Laubgehoelzen
  • Beschraenkung der Duengung
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • keine Biozidanwendung
  • keine Entwaesserung
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • Pufferzone anlegen
  • Vernetzung herstellen
  • Wiederherstellung von Biotopen
  • Wiedervernaessung
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