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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Am Quellmuehlenbach (GE-009)

Objektbezeichnung:

NSG Am Quellmuehlenbach

Kennung:

GE-009

Ort: Gelsenkirchen
Kreis: Gelsenkirchen
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 19,76 ha
Offizielle Fläche: 19,20 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1997
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: - Erhaltung von Lebensgemeinschaften oder Biotopen bestimmter wild-
lebender Tier- und Pflanzenarten
- wegen der Seltenheit und besonderen Eigenart der Flaeche
insbesondere:
Foerderung eines kleinteilig strukturierten, naturnahen Bereichs.
Schutz, Ruhigstellung und naturnahe Entwicklung der Lebensraeume,
besonders der Feuchtbereiche
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4408-0062
Kennung:

BK-4408-0062

Objektbezeichnung:

NSG Am Quellmühlenbach

Link zur Karte: BK-4408-0062
Objektbeschreibung: Im landwirtschaftlich geprägten Raum zwischen Resse, Westerholt und Herten stellt das Gebiet einen außerordentlich reich strukturierten Ausschnitt der ehemaligen bäuerlichen Kulturlandschaft dar. Zumeist kleinräumig gekammerte, teilweise feuchte Grünlandflächen werden durch (Kopf-) Baumreihen und -gruppen, Einzelbäume, Hecken und Gebüsche, kleinere Waldbereiche, einen Bachlauf und mehrere Kleingewässer gegliedert. Der namengebende Bach entspringt im Westen in der Siedlung "Eckeresse" und durchfließt zunächst als grabenartig ausgebauter Wiesenbach Pferdeweiden. Östlich einer kleinen Straße durchfließt der hier ca. 50 cm breite, begradigte Bach eine feuchte, relativ ebene Niederung (Gley- und Pseudogleyböden, im Bereich des Holzbachs auch Niedermoorböden), zumeist entlang von Erlen- und Weidengehölzen, teils auch begleitet von alten Baum- oder Kopfbaumreihen. Die Grünlandflächen sind frisch bis feucht, meist intensiv genutzt, im Osten auch sehr extensiv beweidet von Galloway-Rindern. In diesem Bereich befindet sich auch eine extensiv genutzte Binsen-Wiese mit Knabenkraut-Beständen. Hervorzuheben ist ein ausgedehntes Seggenried ganz im Norden des Gebietes, das ein Überbleibsel eines ehemaligen Mühlteichs des nahe gelegenen Holzbachs darstellt. Zwei kleine, teils beschattete Teiche befinden sich im Waldbereich im Osten, ein weiteres Amphibiengewässer wurde im Südosten angelegt. In den reich gegliederten Kleingehölzen nisten mehrere Höhlenbrüter wie Waldohreule, Bunt- und Grünspecht sowie Hohltaube, im Mähgrünland wurden Kiebitzbruten festgestellt. Die Gewässer und Seggenrieder sind darüber hinaus wertvolle Amphibien- und Libellen-Lebensräume. Als hervorragend erhaltenes, reich strukturiertes Kulturlandschaftsrelikt ist das NSG Am Quellmühlenbach, zusammen mit südlich angrenzenden Grünlandbereichen auch für den Biotopverbund von herausragender Bedeutung. Im Gebiet kommen folgende Biotoptypen nach Paragraph 62 LG NRW vor: Nass- und Feuchtgrünland (EC2, EE3), Sümpfe und Riede (CD1), naturnahe Stillgewässer (FD0, FF0).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (2,40 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Gehoelzstrukturen <NB00-ung.> (0,02 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,33 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (1,43 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,42 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (12,05 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (1,11 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,12 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,08 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (1,11 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,12 ha)
  • Suempfe (0,42 ha)
Biotoptypen:
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,70 ha)
  • Weidenwald <AE0> (0,70 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,08 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (0,25 ha)
  • Baumreihe <BF1> (1,00 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,25 ha)
  • Einzelbaum <BF3> (0,03 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,15 ha)
  • Kopfbaum <BG3> (0,02 ha)
  • Rasen-Großseggenried <CD1> (0,42 ha)
  • Fettwiese <EA0> (4,05 ha)
  • Fettweide <EB0> (6,80 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,82 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (1,20 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,30 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,02 ha)
  • Teich <FF0> (0,11 ha)
  • Bach <FM0> (0,08 ha)
  • Graben <FN0> (0,02 ha)
  • Acker <HA0> (1,27 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Kiebitz (Vanellus vanellus) <RL 3S>
  • Waldohreule (Asio otus) <RL 3>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Bucklige Wasserlinse (Lemna gibba)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Krauses Laichkraut (Potamogeton crispus)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)
  • Rispen-Segge (Carex paniculata)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
  • Buntspecht (Dendrocopos major)
  • Grünspecht (Picus viridis)
  • Hohltaube (Columba oenas)
  • Kiebitz (Vanellus vanellus)
  • Waldohreule (Asio otus)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines hervorragend erhaltenen, reich strukturierten Kulturlandschaftsreliktes im Auenbereich des Holzbaches mit kleinräumig gekammerten Grünlandflächen, altholzreichen Kleingehölzen, einem schmalen Bachlauf, naturnahen Kleingewässern, Seggenriedern und Nassgrünland (-brachen), als Lebensraum u.a. für z.T. gefährdete Wiesenbrüter, Höhlenbrüter, Amphibien und Libellen sowie für viele Pflanzenarten
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Mahd zu intensiv (LW)
  • mangelnde Kopfbaumpflege
  • Rodung
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Umbruch
  • keine Entwaesserung
  • Kopfbaumpflege
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • Pflege von Hecken
  • Totholz erhalten
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