Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Am Knabenbach, Lauselacke (GE-010)

Objektbezeichnung:

NSG Am Knabenbach, Lauselacke

Kennung:

GE-010

Ort: Gelsenkirchen
Kreis: Gelsenkirchen
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 20,51 ha
Offizielle Fläche: 20,30 ha
Flächenanzahl: 9
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1997
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: gemaess LG Paragraph 20,
- Erhaltung von Lebensgemeinschaften oder Biotopen bestimmter wild-
lebender Tier- und Pflanzenarten,
- wegen der Seltenheit und besonderen Eigenart der Flaeche, insbe-
sondere Schutz Ruhigstellung und naturnahe Entwicklung der Lebens-
raeume zur Erhaltung und Foerderung ihrer zoologischen und florist-
ischen Bedeutung. Sicherung eines grossflaechigen naturnahen Lebens-
raumes fuer stoeranfaelige Tierarten und Wildtiere mit groesseren
Minimalarealanspruechen zur Erhaltung ihrer Population. Vermeindung
des Zerschneidens der Teillebensraeume.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4408-0050
Kennung:

BK-4408-0050

Objektbezeichnung:

NSG Am Knabenbach, Lauselacke

Link zur Karte: BK-4408-0050
Objektbeschreibung: Im Übergangsbereich zwischen dem Resser Siedlungsraum und der offenen (ehemaligen) Kulturlandschaft zwischen Resse und Buer erstreckt sich in einer schmalen Talaue ein meist begradigter Bachlauf (Knabenbach = Sellmannsbach), der im Norden meist nur von einen Ufergehölzsaum begleitet wird, im Süden grenzen dagegen Wald- und teilweise feuchte Grünlandflächen, aber auch ausgedehnte Seggenrieder, Erlenbruchwald und mehrere Kleingewässer-Komplexe an. Das Gebiet ist durch Straßen, eine Autobahn und verrohrte Abschnitte in insgesamt 9 Teilflächen zergliedert. Die fünf südlichen Teilflächen grenzen an eine Golfanlage an bzw. werden von dieser fast vollständig eingeschlossen. Im gesamten Gebiet herrschen Gleyböden aus sandigen bis lehmigen, holozänen Bachablagerungen mit Flugsandüberdeckung vor. Der von N nach S fließende Bachlauf ist 0,5 - 1 m breit, meist grabenartig ausgebaut, ca. 2 m eingetieft und weist nur eine geringe Wasserführung auf. Kleinere Abschnitte sind verrohrt. Nur der unterste Gewässerabschnitt vor dem Zusammenfluss mit dem Leither Mühlenbach ist relativ naturnah erhalten, mit schwach mäandrierendem Lauf und alten Erlen und Hainbuchen im Ufergehölzstreifen. Die nördlichste Fläche umfasst neben strukturreichen Grünlandresten ein langgezogenes Artenschutzgewässer, das zeitweilig austrocknet. Drei weitere Teilflächen nördlich der Autobach umfassen im wesentlichen den Bachlauf und das fast durchgängig begleitende Erlen-, Weiden- und Eschen-Ufergehölz, nicht jedoch die angrenzenden intensiver landwirtschaftlich genutzten Bereiche. Die beiden nördlichsten Teilflächen südlich der Autobahn weisen neben dem grabenartig ausgebauten Gewässer durch Bodenfeuchte geprägte Wälder im jungen bis mittleren Baumholzalter aus Esche, Erle, Eiche, kleinflächig auch Buche, Bergahorn und Roteiche auf. Im Übergang zum Golfplatzgelände befinden sich Grünlandparzellen mit Kopfbaumreihen, naturnahen Kleingewässern und staudenreichen Brachfluren. Zu erwähnen ist hier eine artenreiche Nasswiese mit bemerkenswerten Vorkommen des Wasser-Greiskrautes. Die südlichsten Teilflächen sind aufgrund des relativ naturnahen Bachlaufs und eines vernässten Biotopkomplexes aus Erlenbruchwald-artigen Nasswäldern, ausgedehnten Seggenriedern, Artenschutzgewässern und Grünlandbrachen (Bereich "Lauselacke") als Trittsteinlebensraum u.a. für Amphibien, Libellen und Röhrichtbrüter von sehr hohem Wert. Als reich strukturierter Bachauenbereich mit Laubwäldern und Kulturlandschaftsrelikten sowie wertvollen Feuchtlebensräumen ist das NSG Am Knabenbach, Lauselacke für den Biotopverbund von herausragender Bedeutung. Im Gebiet kommen folgende Biotoptypen nach Paragraph 62 LG NRW vor: Nass- und Feuchtgrünland (EC1), Sümpfe und Riede (CD1), naturnahe Stillgewässer (FD0, FF0), Bruch- und Sumpfwälder (AC4).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (8,69 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,76 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Gehoelzstrukturen <NB00-ung.> (0,03 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Feldgehoelze (nicht FFH-LRT) <NBA0> (0,19 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,27 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,80 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Ufergehoelze (nicht FFH-LRT) <NBE0> (1,65 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,37 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (5,00 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,33 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,26 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,24 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,76 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,33 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,22 ha)
  • Suempfe (0,37 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (0,47 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (0,68 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (2,25 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (2,45 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (0,76 ha)
  • Weidenwald <AE0> (0,45 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (0,20 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (1,90 ha)
  • Roteichenwald <AO0> (0,79 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (0,49 ha)
  • Feldgehölz <BA0> (0,19 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,11 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (1,65 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,61 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,16 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,19 ha)
  • Kopfbaum <BG3> (0,03 ha)
  • Rasen-Großseggenried <CD1> (0,37 ha)
  • Fettwiese <EA0> (1,27 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,73 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,33 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (3,00 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,17 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,04 ha)
  • Teich <FF0> (0,06 ha)
  • Bach <FM0> (0,24 ha)
  • Acker <HA0> (0,15 ha)
  • Sport- und Erholungsanlage mit geringem Versiegelungsgrad <HU2> (0,68 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Geflügelte Braunwurz (Scrophularia umbrosa s.l.)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Spreizendes Wasser-Greiskr. (Senecio erraticus)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Labkraut Sa. (Galium mollugo agg.)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
  • Buntspecht (Dendrocopos major)
  • Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla)
  • Gartengrasmücke (Sylvia borin)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Mäusebussard (Buteo buteo)
  • Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris)
  • Teichmolch (Triturus vulgaris)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines Bachlaufes mit Ufergehölzen und begleitenden Wald- und Grünlandbereichen sowie Kleingewässerkomplexen, Bruchwäldern und Seggenriedern, als Refugiallebensraum u.a. für Röhrichtbrüter, Amphibien, Libellen sowie für viele, z.T. gefährdete Pflanzenarten
Gefährdungen:
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Muellablagerung
  • nicht einheimische Gehoelze (FW) (Hybridpappeln, Roteichen)
  • Trittschaden an Vegetation
  • Verlandung als unerwuenschte Sukzession
  • Wegebau
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Anlage von Biotopen
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • Wiederherstellung von Biotopen
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.