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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Emscherbruch, westlich Kleiweg (GE-013)

Objektbezeichnung:

NSG Emscherbruch, westlich Kleiweg

Kennung:

GE-013

Ort: Gelsenkirchen
Kreis: Gelsenkirchen
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 9,52 ha
Offizielle Fläche: 9,50 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1997
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: gemaess LG Paragraph 20,
- Erhaltung von Lebensgemeinschaften oder Biotopen bestimmter wild-
lebender Tier-und Pflanzenarten
- wegen der Seltenheit der Flaeche insbesondere Schutz, Ruhigstel-
lung und naturnahe Entwicklung der Lebensraeume zur Erhaltung und
Foerderung ihrer zoologischen und floristischen Bedeutung. Sicher-
ung der Flaeche als Lebensraum und Fortpflanzungsbiotop fuer Amphi-
bien sowie als Standort fuer bedrohte Wildpflanzen.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4408-0072
Kennung:

BK-4408-0072

Objektbezeichnung:

NSG Emscherbruch, westlich Kleinweg

Link zur Karte: BK-4408-0072
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst einen ausgedehnten Nassbiotopkomplex in einem Bergsenkungsbereich im Waldgebiet Emscherbruch-Resser Mark mit einer Feuchtwiese, naturnahen Kleingewässern, Seggenriedern, Erlen-Bruchwald und Weiden-Feuchtgebüschen sowie umgebenden z.T. feuchten Hybridpappel- und Eschenbeständen sowie einem Mosaik aus Buchen-, Eichen-, Birken-, Erlen-, Lärchen-, Bergahorn- und Roteichenbeständen. Das Gebiet ist vollständig von Fußwegen umgeben, innerhalb des Gebietes verlaufen keine Wege. Das Gebiet befindet sich im ehemaligen Auenbereich eines Nebenbachs des Holzbachs, der inzwischen als meist trockener Graben entlang des Südostrandes verläuft. Auf sandigen bis lehmigen Bachablagerungen herrschen Gleyböden vor, randlich mit podsoligem Einfluss. Das Zentrum des Gebietes ist vor einigen Jahrzehnten bergsenkungsbedingt um mehrere Meter abgesunken und entsprechend vernässt. Zentral verläuft ein Entwässerungsgraben, der in ein Pumpwerk mündet, daneben entwässern weitere Gräben das Gebiet. Der zentrale Feuchtbereich weist eine Nasswiese mit starker Verbrachungstendenz, Seggenrieder, mehrere naturnahe Kleingewässer und einen größeren, sehr flachen und von Igelkolbenröhricht eingenommenen Teich auf. Randlich geht der Offenbereich in nasse Ohrweidengebüsche und Erlenbruchwald-artige Sumpfwälder über, die teilweise überstaut sind und sich nach Norden außerhalb des NSG fortsetzen. Ein Teil des angrenzenden Hybridpappelbestandes wurde abgetrieben bzw. durch Windwurf ausgedünnt, auf dieser Fläche entwickelt sich ebenfalls junger Erlenbruchwald. Die umgebenden Wälder stellen ein Mosaik verschiedenster Laubwaldtypen dar: Neben feuchteren Eschenwäldern kommen feuchte Sternmieren-Hainbuchen-Eichenwälder, bodensaure Birken-Eichenwälder und Eichen-Buchenwälder vor, die dem Flattergras-Buchenwald zuzuordnen sind. Diese naturnahen Wälder sind im mittleren bis starken Baumholzalter und teilweise totholzreich. Verschiedene forstliche Bestände im jungen bis mittleren Baumholzalter ergänzen diesen baumarten- und vegetationstypenreichen Waldkomplex. Die offenen Nassbereiche, Gewässer und Bruchwaldstadien stellen äußerst wertvolle und artenreiche Lebensräume u.a. für Amphibien, Libellen und Röhrichtbrüter, aber auch für gefährdete Pflanzenarten wie das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis, RL 3) dar. Das Gebiet ist Teil des landesweit bedeutsamen Gebiets zum Schutz der Natur (GSN im LEP) "Emscherbruch und Schlosspark Herten", des Kernbiotops im regionalen Grünzug D. Das NSG "Emscherbruch, westlich Kleinweg" ist damit auch für den Biotopverbund von herausragendem Wert. Im Gebiet kommen folgende Biotoptypen nach Paragraph 62 LG NRW vor: naturnahe Stillgewässer (FF0, FD0), Nass- und Feuchtgrünland (EE3), Bruch- und Sumpfwälder (AC4, BB0), Sümpfe und Riede (CD1).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (0,60 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (5,15 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,63 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,01 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,34 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,37 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,23 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,63 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,37 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,23 ha)
  • Suempfe (0,34 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (0,85 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (0,57 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (0,26 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (0,29 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (0,14 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (0,60 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (0,49 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (0,54 ha)
  • Eichen-Birkenmischwald <AD1> (0,42 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (1,54 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (1,74 ha)
  • Roteichenwald <AO0> (0,13 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (0,40 ha)
  • Lärchenmischwald <AS1> (0,33 ha)
  • Bruchgebüsch <BB5> (0,10 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,01 ha)
  • Rasen-Großseggenried <CD1> (0,34 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,37 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,07 ha)
  • Teich <FF0> (0,16 ha)
  • Graben <FN0> (0,08 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berchtolds Zwerg-Laichkraut (Potamogeton berchtoldii)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Dreifurchige Wasserlinse (Lemna trisulca)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Wasser-Hahnenfuss (Ranunculus aquatilis)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hohe Weide (Salix x rubens (S. alba x fragilis))
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Linde (unbestimmt) (Tilia spec.)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut i.w.S. (Galium palustre s.l.)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines bergsenkungsbedingten Nassbiotopkomplexes im Waldgebiet Emscherbruch-Resser Mark mit orchideenreicher Feuchtwiese, naturnahen Kleingewässern, Seggenriedern, Erlen-Bruchwald und Weiden-Feuchtgebüschen als Refugial- und Trittsteinlebensraum für eine große Zahl, teilweise gefährdeter Pflanzen- und Tierarten, u.a. für Amphibien, Libellen und Röhrichtbrüter
Gefährdungen:
  • Entwaesserungsgraeben
  • Freizeitaktivitaeten
  • Grundwasserabsenkung
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Nutzungsaenderung (LW) (Verbrachung Nasswiese)
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Erhaltung der Gewaesser
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • keine Entwaesserung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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