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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Ehemaliges Floatglas-Gelaende (GE-015)

Objektbezeichnung:

NSG Ehemaliges Floatglas-Gelaende

Kennung:

GE-015

Ort: Gelsenkirchen
Kreis: Gelsenkirchen
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 19,72 ha
Offizielle Fläche: 19,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1997
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: - Erhaltung von Lebensgemeinschaften oder Biotopen bestimmter wild-
lebender Tier- und Pflanzengesellschaften
insbesondere:
- Schutz, Ruhigstellung und naturnahe Entwicklung der Lebensraeume
zur Erhaltung und Foerderung ihrer zoologischen und floristischen
Bedeutung.
- Erhaltung von naturnahen ausdauernden und temporaeren Feuchtberei-
chen.
- Erhaltung und Optimierung der Flaeche als Rastplatz und Brutbio-
top fuer stoeranfaellige Wiesenvogelarten. Sicherung und Entwick-
lung der Flaeche zu einem Komplex aus vielfaeltigen naturnahen
Biotoptypen.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4408-0067
Kennung:

BK-4408-0067

Objektbezeichnung:

NSG Ehemaliges Floatglas-Gelände

Link zur Karte: BK-4408-0067
Objektbeschreibung: Zwischen Siedlungs- und Kleingartenflächen, einer Justizvollzugsanstalt und dem kanalisiserten Schwarzbach befindet sich in ebener Lage auf sandig-kiesigen Ablagerungen der Emscher-Niederterrasse mit vorherrschenden Gley- und Auengleyböden ein Komplex aus jungen Laubgehölzen, Gebüschen, teilweise brachgefallenem Grünland und mehreren Artenschutz-Gewässern. Das Gebiet wird durch zwei Fuß- und Radwege - parallel zum Bachlauf und im Westen - erschlossen, ist aber ansonsten auf Grund einer effektiven Umzäunung ungestört und wird kaum betreten. Ein Glaswerk hatte in dem Gebiet um 1970 eine Produktionsstätte geplant, die nicht realisiert wurde. Im Anschluss daran wurde das Gelände nach Biotopentwicklungs-Maßnahmen weitgehend der natürlichen Entwicklung überlassen. Mehrere Kleingewässerkomplexe waren geschaffen worden, die - teilweise heute noch gepflegt - naturnahe, artenreiche Stillgewässer mit Zwergbinsenfluren, Characeen-Unterwasserrasen und Röhrichtbeständen aufweisen, teilweise bereits weitgehend verlandet sind. Ehemals flächige Hochstauden- und Grasbrachen sind inzwischen überwiegend verbuscht bzw. werden von jungem Birken-Weiden-Pionierwald eingenommen. Die noch vorhandenen Brachfluren werden z.T. sporadisch gemäht, weisen ansonsten häufig eine Dominanz aus Goldrute, Staudenknöterich oder Land-Reitgras auf. Das struktur- und artenreiche Gebiet zeichnet sich in besonderer Weise durch das Vorkommen mehrerer gefährdeter Pflanzenarten aus, es ist darüber hinaus ein wertvoller Lebensraum u.a. für Amphibien, Libellen und Heuschrecken. Es ist auch für den Biotopverbund von herausragender Bedeutung. Im Gebiet kommen folgende Biotoptypen nach Paragraph 62 LG NRW vor: naturnahe Stillgewässer (FD0), Röhrichte (CF2).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (9,10 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Gehoelzstrukturen <NB00-ung.> (0,05 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (4,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,40 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,07 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (5,50 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,11 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Röhrichte (0,07 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,08 ha)
Biotoptypen:
  • Vorwald, Pionierwald <AU2> (9,10 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (4,00 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,40 ha)
  • Kopfbaum <BG3> (0,05 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,07 ha)
  • Fettwiese <EA0> (3,30 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (2,20 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,08 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,03 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Armleuchteralge (unbestimmt) (Chara spec.)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Breit-Wegerich (Plantago major)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Fliederspeer (Buddleja davidii)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Natterkopf (Echium vulgare)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Graue Teichbinse (Schoenoplectus tabernaemontani)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hain-Segge (Carex otrubae)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Jakobs Greiskraut (Senecio jacobaea)
  • Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kröten-Binse (Juncus bufonius)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Mehlige Königskerze (Verbascum lychnitis)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotgelber Fuchsschwanz (Alopecurus aequalis)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sanddorn (Hippophae rhamnoides)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schmalblättriges Greiskraut (Senecio inaequidens)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Weisser Hartriegel (Cornus alba)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Labkraut Sa. (Galium mollugo agg.)
  • Wilde Sumpfkresse (Rorippa sylvestris)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines strukturreichen, überwiegend der natürlichen Entwicklung überlassenen Landschaftsausschnittes im urban-industriellen Umfeld mit mageren Grünlandflächen, offenen Brachestadien, Gebüschen und Birken-Weiden-Pionierwald sowie mehreren Feuchtbereichen mit naturnahen Kleingewässern und Röhrichten, als Refugial- und Trittstein-Lebensraum für eine Vielzahl, teilweise gefährdeter Tier- und Pflanzenarten
Gefährdungen:
  • Hochspannungsleitung
  • Muellablagerung
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
  • Verlandung als unerwuenschte Sukzession
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • Vegetationskontrolle
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