Inhalt:
Naturschutzgebiet Eifgenbachtal und Seitentaeler (GL-058)
-
Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
| Objektbezeichnung: |
NSG Eifgenbachtal und Seitentaeler |
|---|---|
| Kennung: |
GL-058 |
| Ort: | Odenthal |
| Kreis: | Rheinisch-Bergischer Kreis |
| Bezirksregierung: | Köln |
| Digitalisierte Fläche: | 342,28 ha |
| Offizielle Fläche: | 342,02 ha |
| Flächenanzahl: | 5 |
| Schutzstatus: | NSG, bestehend |
| Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
| Inkraft seit: | 2004 |
| Inkraft: | 2016 |
| Außerkraft: | 9999 |
| Schutzziel: | Erhaltung und Entwicklung eines zusammenhängenden, in weiten Teilen naturnahen, für den Biotopverbund herausragend wertvollen Bachtalsystems einschließlich seiner zulaufenden zahlreichen Seitensiefen, Grünlandflächen sowie begleitenden naturnahen Laubholzbeständen. Im Rahmen der landesweiten Biotopvernetzung stellt das Talsystem eine Kernfläche im Naturpark Bergisches Land dar und ist Teil des Dhünn-Eifgenbach-Korridors, der die Vernetzung zwischen den beiden Naturräumen Bergische Hochflächen und Bergische Heideterrassen herstellt. Wegen des Vorkommens international bedeutender Biotoptypen sind die Täler als Refugial- und Ausbreitungsraum auch europaweit bedeutend. Die Erhaltung und Entwicklung extensiv genutzter Wiesentäler im Wechsel mit strukturreich ausgebildeten Erlen-Eschen-Auwäldern, die naturnahe Waldbewirtschaftung und die Erhaltung des natürlichen Wasserhaushaltes der Sternmieren-Eichen-Hainbuchenbestände sind von vorrangiger Bedeutung. Das Eifgenbachtal weist für den Naturraum Bergische Hochflächen repräsentative Erlen- und Erlen-Eschen-Auwälder mit meist gutem bis hervorragendem Erhaltungszustand auf. Ebenfalls mit gutem Erhaltungszustand sind typische Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder in den Tälern und ausgedehnte repräsentative Hainsimsen-Buchenwälder ausgebildet. Typisch entwickelte feuchte Uferhochstaudenfluren und die durch die naturnahe Fließdynamik geschaffenen natürlichen und naturnahen Sohlen- und Uferstrukturen mit entsprechend bachtypischen Biozönosen kennzeichnen die beispielhaft ausgeprägten Mittelgebirgsfließgewässer. Das Talsystem ist von landesweiter Bedeutung und beherbergt mit den feuchten Hochstaudenfluren und den Auwäldern international bedeutende Lebensräume und die Groppe als international bedeutsame Art. Im Einzelnen werden folgende Schutzzwecke festgesetzt: • Sicherung und Entwicklung der Funktion als Kernfläche im Biotopverbund von herausragender Bedeutung einschließlich seiner Verbindungsflächen und Verbindungselemente (§ 21 Abs. 1 u. Abs. 3 Ziff. 2; 3 BNatSchG); • Erhaltung und Sicherung der gemäß § 30 BNatSchG i.V. mit § 62 LG NRW geschützten Biotope: unverbaute Fließgewässerbereiche, Auwälder, Quellbereiche, seggen- und binsenreiche Nasswiesen, Röhrichte, stehende Binnengewässer, natürliche Felsen, offene natürliche Block-, Schutt-, Geröllhalden, Moore (§ 23 Abs. 1 Ziff. 1 BNatSchG); • Schutz, Pflege und Entwicklung der an naturnahe, unverbaute Fließgewässerbereiche, seggen- und binsenreiche Nasswiesen, naturnahe, unverbaute Quellbereiche, Auwälder, Röhrichte und natürliche Felsen, offene natürliche Block-, Schutt-, Geröllhalden gebundenen Lebensgemeinschaften sowie standortangepasster und seltener Tier- und Pflanzenarten (§ 23 Abs. 1 Ziff. 1 u. 3 BNatSchG); • Erhaltung der für das Rheinland bedeutenden, einmaligen Moosflora und Lebensraum für Farne (§ 23 Abs. 1 Ziff. 1 u. 3 BNatSchG); • Sicherung der Funktion im Biotopverbund von herausragender Bedeutung als Vernetzungsbiotop zwischen den sich anschließenden, naturnahen Bachabschnitten, den angrenzenden Waldgebieten und den Hochflächen, den naturnahen Bachabschnitten und Waldbereichen und den landwirtschaftlich geprägten Flächen in Siedlungsnähe sowie zum Bereich des NSG Hilgener Ziegeleiloch (§ 21 Abs. 1 u. Abs. 3 Ziff. 2; 3 BNatSchG); • Erhaltung und Entwicklung des Landschaftsraumes in seiner besonderen Eigenart, Seltenheit und hervorragenden Schönheit, insbesondere als landschaftlich besonders reizvolles, großflächiges und überaus vielgestaltiges Bachtal (§ 23 Abs. 1 Ziff. 3 BNatSchG); • Erhaltung und Entwicklung von Lebensstätten, Biotopen oder Lebensgemeinschaften bestimmter wildlebender, charakteristischer und bemerkenswerter Tier- oder Pflanzenarten (§ 23 Abs. 1 Ziff. 1 BNatSchG); • Erhaltung eines geowissenschaftlich wertvollen ehemaligen Steinbruchs mit Rippelmarken bei Bökershammer mit besonderer Bedeutung für die Forschung (insbesondere Kryptogamenflora – blütenlose Pflanzen), kulturhistorische Siedlungsform (Ringwallanlage aus dem 11. Jahrhundert) und geowissenschaftliches Objekt als Aufschluss, welcher unterdevonische Rippelmarken zeigt (§ 23 Abs. 1 Ziff. 2 BNatSchG). |
| Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
| Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
|
| Kennung: |
BK-4809-0099 |
|---|---|
| Objektbezeichnung: |
NSG GL-005 & GL-0058 Eifgenbach und Seitentäler |
| Link zur Karte: | BK-4809-0099 |
| Objektbeschreibung: | Das Gebiet setzt sich aus den zwei am Bachlauf aneinander grenzenden Naturschutzgebieten "Eifgenbach und Seitentäler" zusammen. Das mit 111ha kleinere westliche NSG liegt auf Burscheider Stadtgebiet und umfasst ca. 5 km vom Unterlauf des Eifgenbachs oberhalb von Lamerbusch bis kurz vor dessen Mündung in die Dhünn bei Schöllerhof. Das 350 ha große östliche Gebiet begleitet den gesamten Verlauf des Eifgenbachs vom Quellgebiet bis zur Mündung und ist den Gemeinden Odenthal und Wermelskirchen zuzurechnen. Zum Schutzgebiet gehören die auf Burscheider Gebiet an den Fluss angrenzenden Flächen, die fast ausschließlich aus Wald bestehen, sowie mehrere Seitentäler aus nord-westlicher Richtung, deren Bäche dem Fluss zufließen. Die Seitentäler sowie die an den Eifgenbach angrenzenden Flächen sind fast vollständig mit Laubwald bedeckt. Hainsimsen-Buchenwälder wechseln sich mit Hainbuchen(-misch)wäldern und anderen Laubmischwäldern ab. Am Eifgenbach selbst finden sich stellenweise bachbegleitende Erlen, ein Hainbuchenwald mit Auwald-Charakter grenzt direkt an das Gewässer. Streckenweise ragen senkrechte Felsen direkt aus dem Fluss empor. Östlich von Bökershammer liegt das Gelände der ehemaligen Eifgenburg, deren Verteidigungswälle noch heute vorhanden sind und stark von Mountainbikern genutzt werden. Unterhalb dieses Bodendenkmals ragt das Naturdenkmal Rippelmarken empor, eine Sandsteinplatte mit Strukturen, die durch Wellenbewegungen im Devon entstanden sind. Der in Odenthal gelegene, größere Teil des Schutzgebietes umfasst den ca. 18 km langen Lauf des Eifgenbachs von dessen Quellgebiet östlich von Kallenberg bis zur Mündung in die Dhünn bei Schöllerhof, die daran angrenzenden Flächen im Tal sowie zahlreiche schmale Seitentälern mit ihren Siefen, die dem Eifgenbach zufließen. Das Quellgebiet des Eifgenbachs östlich von Wermelskirchen wird zum größten Teil von Eichen- und Eichen-Birkenwälder eingenommen, stellenweise kommen Hainsimsen-Buchenwälder, Lärchenwälder und Fichten-Reinbestände vor. Ein Birkenbruchwald mit Torfmoosen, ein bachbegleitender Erlenwald, Feuchtgrünland und mehrere Quellbäche, die sich zum Eifgenbach vereinigen, bilden hier einen wertvollen Biotopkomplex. Anschließend fließt der Eifgenbach durch größtenteils intensiv genutztes Grünland, in einigen Bereichen kommt schützenswertes Feuchtgrünland vor. Etwas oberhalb der Ortschaft Im Berg beginnt das Gebiet, sich in zahlreiche Seitentäler zu verzweigen. Diese umfassen meist einen Quellbach und dessen Umgebung, die größtenteils aus Laubwald besteht. Einige Seitenarme umfassen ein größeres Gebiet und teilen sich selbst erneut entlang kleiner Quellsiefen auf. Diese Seitenarme umfassen neben Waldflächen mit teilweise typisch ausgebildeten Hainsimsen-Buchenwäldern auch Grünland in verschiedenen Ausprägungen. Gleiches gilt für das Haupttal, in dem sich wertvolles Feuchtgrünland und Glatthaferwiesen mit intensiv genutzten Wiesen und Weiden abwechseln. Hervorzuheben sind die Bereiche zwischen Finkenholl und Neuemühle sowie unterhalb der Rausmühle, in denen auf Flächen von fast 8 ha bzw. mehr als 5 ha arten- und strukturreiche Feuchtwiesen und Glatthaferwiesen vorkommen. Den auf weiten Strecken naturnah ausgebildeten Eifgenbach begleiten in vielen Bereichen Ufergehölze aus Erlen und Weiden, dazu kommen stellenweise Auwälder aus Erle und Esche. Der Eifgenbach hat hier bereits Flußcharakter angenommen und mäandriert an teilweise steilen, felsigen Hängen entlang, bevor der Talgrund sich wieder erweitert und der Eifgenbach bei Schöllerhof in die Dhünn mündet. Der Wert des Gebietes ergibt sich aus dem in weiten Teilen naturnah verlaufenden Eifgenbach, den ihn begleitenden Ufergehölzen und Auwäldern, dem artenreichen genutzten oder brachgefallenen Grünland, den Hainsimsen-Buchenwäldern und anderen Laubwäldern in den Hangbereichen und den zahlreichen Quellen und Quellbächen. Schutzziele sind der Erhalt und die Entwicklung eines naturnahen Bachtalsystems mit regionaler Biotopvernetzungsfunktion. Darunter fallen der Erhalt und die Entwicklung des Biotopkomplexes aus Fließgewässern, Quellbereichen, Auwäldern, Hainsimsen-Buchenwäldern und anderen naturnahen Laubwäldern. Sie dienen als Lebens- und Rückzugsraum gebietstypischer sowie seltener und gefährdeter Pflanzen- und Tierarten. Gefährdungen des Gebietes bestehen aus Zerschneidung durch Verkehrsstraßen, streckenweise naturferner Gewässergestaltung, Müllablagerungen, Eutrophierung durch Düngung, intensiver Grünlandnutzung, unerwünschter Sukzession, Freizeitaktivitäten, naturfernen Fichten-Reinbeständen und Neophyten. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
| Lebensraumtypen: |
|
|---|---|
| Geschützte Biotope (§42): |
|
| Biotoptypen: |
|
| Rote Liste Arten 2010 NRW: |
|
| Planungsrelevante Arten: |
|
| Pflanzenarten: |
|
| Tierarten: |
|
| Schutzziele: |
|
|---|---|
| Gefährdungen: |
|
| Maßnahmen: |
|
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.