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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Die Schlade (GL-002)

Objektbezeichnung:

NSG Die Schlade

Kennung:

GL-002

Ort: Bergisch-Gladbach
Kreis: Rheinisch-Bergischer Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 27,58 ha
Offizielle Fläche: 27,59 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1971
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Schutzausweisung erfolgt zur Erhaltung und Entwicklung eines landschaftsraumtypischen
Trockentals mit einem vielgestaltigen Biotopkomplex aus Kalkbuchenwaldbeständen, Steil-
hängen und aufgelassenen Steinbrüchen in fortgeschrittenen Sukzessionsstadien.

Im einzelnen werden folgende Schutzzwecke festgesetzt
- Erhaltung und Sicherung der gemäß § 62 LG NW geschützten Biotope:
Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte, Schlucht-, Block-, Hangschuttwälder (§ 20,
Satz 1 Buchstabe a LG),
- Sicherung der Funktion als Biotopverbundfläche von herausragender Bedeutung (§ 20, Satz 1
Buchstabe c LG sowie § 20 Satz 2 LG),
- Erhaltung und Entwicklung des Tales als typischen und vielgestaltigen Landschaftssauschnitt
der Paffrather Kalkmulde, der sich in besonderem Maße als Naturerlebnisraum eignet (§ 20,
Satz 1 Buchstabe c LG sowie § 20 Satz 2 LG),
- Erhaltung und Entwicklung des Biotopkomplexes als wertvollen Lebensraum insbesondere für
Reptilien und Amphibien (§ 20, Satz 1 Buchstabe a LG sowie § 20 Satz 2 LG),
- Erhaltung und Entwicklung selten gewordener und für den Landschaftsraum der Paffrather Kalk-
mulde typischer Waldgesellschaften, insbesondere der Orchideen- Kalkbuchenwälder (§ 20, Satz 1
Buchstabe a, b und c LG sowie § 20 Satz 2 LG),
- Erhaltung und Entwicklung der aufgelassenen Steinbrüche und Aufschlüsse als geowissenschaftlich
schutzwürdige Objekte und als wertvolle ökologische Sonderstandorte (§ 20, Satz 1 Buchstabe a und b
LG sowie § 20 Satz 2 LG).
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-GL-00121
Kennung:

BK-4908-0071

Objektbezeichnung:

NSG "Die Schlade"

Link zur Karte: BK-4908-0071
Objektbeschreibung: Das NSG befindet sich im Nordosten der Stadt Bergisch Gladbach zwischen der Ortsteilen Rommerscheid im Süden und Romaney im Norden. Direkt angrenzend im Norden verläuft die B506 von Bergisch Gladbach nach Kürten. Das Gebiet ist ein von Ost nach West verlaufendes Trockental am Rand der Paffrather Kalkmulde. Der obere Teil ist durch Grünland und Ackerbau geprägt, während der westliche Teil aus Hangwäldern und einigen Steinbruchkomplexen gebildet wird. Kalkbuchenwald stockt auf den Hängen auf Blockschutthalden und Abraumhalden und umgibt die Felswände der Steinbrüche. Daneben kommt Fichtenforst vor, der sich am südlichen Talhang stellenweise zu Eschen-Schluchtwald entwickelt. Die Felsen und Abbauterrassen des nördlich der Strasse gelegenen Steinbruchs sind von wärmeliebenden Gebüschen und Säumen sowie Birkenpionierwald besiedelt. Bei den Steinbrüchen handelt es sich um überregional bedeutsame Aufschlüsse von devonischen Kalken und Dolomiten der Paffrather Mulde, die bereits seit einiger Zeit aus der Nutzung genommen sind. Die Felspartien sind teiweise von Efeu überwachsen, an vielen Stellen ist auch schon Felsspalten-Vegetation mit typischen Farnen und Moosen entwickelt. Wegen seines Artenreichtums und der gut ausgebildeten Biotopkomplexe von Felsen, Schluchtwald und verschiedenen Kalkbuchenwäldern besitzt das Gebiet eine herausragende Funktion als Relikt der Paffrather Mulde und als Refugium zahlreicher gefährdeter Arten. Zusammen mit den geologischen und kulturhistorischen Besonderheiten bedingt dies eine landesweite Bedeutung. Schutzziel ist die Erhaltung und Entwicklung eines Trockentales der Paffrather Kalkmulde mit einem Komplex aus Hangwald und Kalkbuchenwald, sowie sekundären Felsbiotopen Erhaltung der Vielfalt an Fels- und Gebüschbiotopen mit besonderer Bedeutung als Refugialbiotope für zahlreiche seltene und gefährdete Pflanzen- und Tierarten. Zielführende Maßnahmen zum Erhalt und zur Förderung der strukturellen Vielfalt des Gebietes sind die Pflege der Magerwiesenbereiche auf der Steinbruchsohle, die regelmäßige Freistellung der südexponierten Felswände und die Umwandlung der Fichtenforste in standortgerechte Laubholzbestände.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (8,17 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (11,91 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (6,06 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (0,08 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,28 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (0,32 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Obstbaumbestaende <NHK0> (0,70 ha)
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (3,18 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (4,99 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (0,23 ha)
  • Eichen-Birkenmischwald <AD1> (0,10 ha)
  • Sonstiger Laubwald aus einer heimischen Laubbaumart <AG0> (0,15 ha)
  • Sonstiger Laub(misch)wald mit mehreren heimischen Laubbaumarten <AG1> (1,51 ha)
  • Sonstiger Laubmischwald einheimischer Arten (ohne dominante Art) <AG2> (3,37 ha)
  • Sonstiger Laub(misch)wald heimischer Arten mit Nadelbaumarten <AG3> (0,39 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (2,71 ha)
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (1,79 ha)
  • Fichtenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AJ2> (1,12 ha)
  • Eschenwald <AM0> (0,41 ha)
  • Hainbuchenwald <AQ0> (0,10 ha)
  • Ahornwald <AR0> (1,08 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (0,49 ha)
  • Lärchenmischwald <AS1> (0,35 ha)
  • Kahlschlagfläche <AT1> (1,28 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (1,07 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,17 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,37 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,10 ha)
  • Magerwiese <ED1> (0,28 ha)
  • Kalksteinbruch, Steinbruch auf basischen Ausgangsgestein <GC1> (0,32 ha)
  • Garten, Baumschule <HJ0> (0,13 ha)
  • Streuobstwiese <HK2> (0,70 ha)
  • Neophytenflur <LB3> (0,37 ha)
  • Gemeindestrasse <VA3> (0,76 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Gänsedistel (Sonchus arvensis)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Adlerfarn i.w.S. (Pteridium aquilinum s.l.)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ehrenpreis (Veronica montana)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
  • Echtes Sternmoos (Mnium stellare)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eibe (Taxus baccata)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Falsche Stachel-Segge (Carex pairae)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Feld-Klee (Trifolium campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Finger-Segge (Carex digitata)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flaum-Hafer (Helictotrichon pubescens)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Gamander-Ehrenpreis Sa. (Veronica chamaedrys)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gedrehtfrüchtiger Glockenhut (Encalypta streptocarpa)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Gekräuseltes Spiralzahnmoos (Tortella tortuosa)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gemeine Zwergmispel (Cotoneaster integerrimus)
  • Gemeiner Dost (Origanum vulgare)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Gartenform) (Lamium galeobdolon var. variegatum)
  • Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Goldhafer (Trisetum flavescens)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Grosse Bibernelle (Pimpinella major)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Großes Muschelmoos (Plagiochila asplenioides)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hirschzunge (Asplenium scolopendrium)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kastanie (unbestimmt) (Aesculus spec.)
  • Kleinblättrige Stendelwurz (Epipactis microphylla)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Kleines Immergrün (Vinca minor)
  • Knabenkraut (unbestimmt) (Dactylorhiza spec.)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Kriechender Arzneibaldrian (Valeriana excelsa)
  • Liguster (Ligustrum vulgare)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Mauer-Schnabeldeckelmoos (Rhynchostegium murale)
  • Mauerraute (Asplenium ruta-muraria)
  • Mehlbeere (Sorbus aria)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Nestwurz (Neottia nidus-avis)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pastinak (Pastinaca sativa s.l.)
  • Pippau (unbestimmt) (Crepis spec.)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Rauhes Vergissmeinnicht (Myosotis ramosissima)
  • Ribes (unbestimmt) (Ribes spec.)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rose (unbestimmt) (Rosa spec.)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Saat-Wicke (Vicia sativa)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schönes Johanniskraut (Hypericum pulchrum)
  • Seidelbast (Daphne mezereum)
  • Sommer-Linde (Tilia platyphyllos)
  • Spiess-Kriechsternmoos (Plagiomnium cuspidatum)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Spitzlappiger Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Veilchen (unbestimmt) (Viola spec.)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Knäuelgras (Dactylis polygama)
  • Wald-Labkraut (Galium sylvaticum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Walnuss (Juglans regia)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weiches Kamm-Moos (Ctenidium molluscum)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Weißes Waldvögelein (Cephalanthera damasonium)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Wirbeldost (Clinopodium vulgare)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zwergmispel (unbestimmt) (Cotoneaster spec.)
  • Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias s.l.)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines Trockentales der Paffrather Kalkmulde mit einem Komplex aus Hangwald und Kalkbuchenwald, sowie sekundären Felsbiotopen
    Erhaltung der Vielfalt an Fels- und Gebüschbiotopen mit besonderer Bedeutung als Refugialbiotope für zahlreiche seltene und gefährdete Pflanzen- und Tierarten
Gefährdungen:
  • Freizeitaktivitaeten (Klettern)
  • Muellablagerung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • keine Duengung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
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