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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Nittum- Hoppersheider Bruch (GL-032)

Objektbezeichnung:

NSG Nittum- Hoppersheider Bruch

Kennung:

GL-032

Ort: Bergisch-Gladbach
Kreis: Rheinisch-Bergischer Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 12,16 ha
Offizielle Fläche: 12,16 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1994
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Schutzausweisung erfolgt zur Erhaltung und Entwicklung von Erlenbruch- und Birken-
Eichenwäldern, Buchen- und Eichen-Altholzbeständen sowie eines naturnahen Baches
als Lebensraum für seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten.

Im einzelnen werden folgende Schutzzwecke festgesetzt
- Erhaltung und Sicherung der gefährteten Pflanzengesellschaften des Erlenbruches mit Klein-
und Großseggenrieden und Königsfarnbeständen (§ 20, Satz 1 Buchstabe a LG sowie § 20
Satz 2 LG),
- Sicherung und Erhaltung der nassen bis quelligen Standorte von artenreichen Eichen-Birken-
wäldern mit Kleingewässern (§ 20, Satz 1 Buchstabe b und c LG sowie § 20 Satz 2 LG),
- Sicherung und Erhaltung von strukturreichen, naturnahen Waldbeständen mit Altholzbeständen
(§ 20, Satz 1 Buchstabe a und c LG sowie § 20 Satz 2 LG),
- Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen Bachlaufes (§ 20, Satz 1 Buchstabe a und c LG sowie
§ 20 Satz 2 LG),
- Erhaltung und Sicherung der gemäß § 62 LG NW geschützten Biotope: Auwälder, Bruch- und
Sumpfwälder, Fließgewässer (§ 20, Satz 1 Buchstabe a LG),
- Sicherung der Funktion als Biotopverbundfläche von herausragender Bedeutung.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-GL-00122
Kennung:

BK-4908-0002

Objektbezeichnung:

NSG Nittum-Hoppersheider Bruch

Link zur Karte: BK-4908-0002
Objektbeschreibung: Das im Rheinisch-Bergischen Kreis gelegene Naturschutzgebiet Nittum-Hoppersheider Bruch umfasst einen westlich von den Ortschaften Schildgen und Hoppersheide gelegenen Waldkomplex, der auf einer Länge von etwa 1 km von einem Bachabschnitt durchflossen wird. Das Gebiet weist ein hohes Entwicklungspotenzial auf und zeichnet sich durch eine große Struktur- und Artenvielfalt sowie durch eine hohe Verzahnungsintensität des Biotopmosaiks aus. Der Bach entspringt einem unterirdisch verrohrten Zufluss im Bereich der nordöstlich gelegenen Wohnsiedlung Hoppersheide und wird zudem im Nordostteil des Gebiets von einer naturnahen, aber weitgehend vegetationsfreien Waldquelle mit temporärer Schüttung gespeist. Im weiteren Verlauf fliesst der Bach mit Eintiefungen von grabenartigem Ausmaß bis zur Ausbildung ca. 3 m tiefer Sohlentälchen stark mäandrierend mit lokaler Bildung von kleinen Sandbänken durch das weitgehend ebene Waldgebiet des Dünnwalder Waldes bis zur Stadtgrenze von Köln. Das Substrat des Bachbettes besteht aus homogenem Sandmaterial, welches nur punktuell von Kies und grobem Geröll (Störsteinen) unterbrochen wird. Die von zahlreichen kleinen Waldwegen durchzogene Waldfläche wird vor allem in den zentralen Bereichen überwiegend von Buchen- und Mischwäldern nährstoffarmer, bodensaurer Standorte mit mittlerem Altholz- und geringem Totholzanteil eingenommen. Während die Kraut- und Strauchschicht der zum Teil leicht überalterten Buchenwälder meist nur lückig ausgebildet ist oder fehlt, weisen die Mischwälder bisweilen eine üppige und artenreiche Bodenvegetation bodenfrischer Standorte sowie lokal dichte Strauchbestände auf. Im Nordosten und Südwesten des Naturschutzgebietes stocken Bruchwälder nasser, teils entwässerter Standorte und in unmittelbarer Nähe zum Bach lokal auch intakte, fließgewässerbegleitende Auenwälder. In der Baumschicht dieser Wälder tritt meist die Erle dominant auf, stellenweise ist aber auch die Moorbirke am Bestandsaufbau beteiligt. Die Krautschicht der Feucht- bzw. Nasswälder ist weiten teils von Seggen und Farnen geprägt und wird durch Vorkommen einiger floristischer Besonderheiten wie zum Beispiel dem Sumpf-Helmkraut und dem Bitteren Schaumkraut bereichert. Vereinzelt wachsen dort zahlreiche Exemplare des Königsfarns. In einigen Bereichen haben sich üppige, von Brombeeren und der Großen Brennnessel dominierte Nitrophytenfluren sowie vom Indischen Springkraut und zum Teil auch vom Japanischen Stauden-Knöterich beherrschte und sich invasiv ausbreitende Neophytenfluren ausgebildet. Das Gebiet hat eine wichtige Funktion als Biotopverbundfläche und ist insbesondere in diesem Zusammenhang von herausragender Bedeutung. Aus naturschutzfachlicher Sicht sind vor allem die bodensauren Hainsimsen-Buchenwaldbereiche von hohem Schutzwert. Sie sind dem FFH-Lebensraumtyp 9110 (Hainsimsen-Buchenwald) zuzuordnen und weisen einen guten bis hervorragenden Erhaltungszustand auf. Der Erlen-Eschen-Auenwald im Norden des Gebietes entspricht dem FFH-Lebensraumtyp 91E0 (Erlen-Eschen-und Weichholz-Auenwälder) und erfüllt zudem die Kriterien eines gesetzlich geschützten Auenwaldes. Von ebenfalls hohem Schutzwert ist der naturnahe Bachlauf, der weiten teils biotoptypische Strukturen aufweist und ebenfalls als gesetzlich geschütztes Biotop einzustufen ist. Diese Biotope bilden zusammen mit den übrigen Brüchen und Laubwaldbeständen des Gebiets einen struktur- und mosaikreichen Komplex, der zahlreiche seltene Pflanzen beherbergt und insbesondere für die Tierwelt wichtige Funktionen als Lebensraum erfüllt. Das übergeordnete Schutzziel ist die Erhaltung und Entwicklung von Erlenbruch- und Birken- Eichenwäldern, Buchen- und Eichen-Altholzbeständen sowie eines naturnahen Baches als Lebensraum für seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten im Randbereich der Bergischen Heideterassen. Dies umfasst sowohl die Sicherung und Erhaltung von strukturreichen, naturnahen Waldbeständen mit Altholzbeständen sowie die Erhaltung und Sicherung der gemäß § 62 LG NW gesetzlich geschützen Biotope und der gefährteten Pflanzengesellschaften des Erlenbruches mit Klein- und Großseggenrieden und Königsfarnbeständen. Darüber hinaus sind weitere Schutzziele die Sicherung der Funktion als Biotopverbundfläche von herausragender Bedeutung, die Erhaltung und Entwicklung des naturnahen Bachlaufes sowie die Sicherung und Erhaltung der nassen bis quelligen Standorte von artenreichen Eichen-Birken-Wäldern mit Kleingewässern. Als akute Gefährdung und Beeinträchtigung sind vor allem die sich ausbreitenden Neophytenfluren zu werten, deren Ausbreitung dringend verhindert werden sollte. Zudem ist eine durch Entwässerung hervorgerufene Beeinträchtigung der im Südwesten gelegenen Bruch- und Auenwaldstanorte zu verzeichnen. Im Nordostteil des NSG befindet sich eine wilde Deponie, die offenbar von Anwohnern zur Entsorgung von Gartenabfallen genutzt wird. Im weiteren Umfeld der Gartenabfalldeponie ist vereinzelt bzw. in geringerem Maße auch Hausmüll vorhanden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (4,39 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (3,42 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (2,65 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (1,38 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,02 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,09 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (1,38 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,09 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,02 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (4,05 ha)
  • Eichenwald <AB0> (0,13 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (0,56 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (2,24 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,32 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (2,79 ha)
  • Sonstiger Laubmischwald einheimischer Arten (ohne dominante Art) <AG2> (0,07 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (0,09 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (0,02 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,01 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,02 ha)
  • Quelle, Quellbereich <FK0> (0,00 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,09 ha)
  • Deponie, Aufschüttung <HF2> (0,01 ha)
  • Böschung <HH0> (0,03 ha)
  • Garten, Baumschule <HJ0> (0,29 ha)
  • Neophytenflur <LB3> (0,06 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (0,16 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Aufrechter Igelkolben i.w.S. (Sparganium erectum s.l.)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Brunnenkresse Sa. (Nasturtium officinale agg.)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echter Arznei-Baldrian i.e.S. (Valeriana officinalis)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eibe (Taxus baccata)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Beckenmoos (Pellia epiphylla)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Gartenform) (Lamium galeobdolon var. variegatum)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Hängende Segge (Carex pendula)
  • Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica)
  • Kahnblättriges Torfmoos (Sphagnum palustre)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Knöterich (unbestimmt) (Polygonum spec.)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Königsfarn (Osmunda regalis)
  • Lorbeerkirsche (Prunus laurocerasus)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schein-Zypergras-Segge (Carex pseudocyperus)
  • Scheinzypresse (unbestimmt) (Chamaecyparis spec.)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Steife Segge (Carex elata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Straussfarn (Matteuccia struthiopteris)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Trügerisches Torfmoos (Sphagnum fallax)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen Baches mit Erlenbruchwald und Erlenauwald
    Erhaltung, Optimierung und Erweiterung von strukturreichen Buchen- und Eichenbeständen mit Altholz als Standorte und Lebensräume gefährdeter Arten im Randbereich der Bergischen Heideterassen
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten (Indisches Springkraut, Japanischer Stauden-Knöterich)
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime (Drainagen im Erlenwald)
  • Freizeitaktivitaeten (Kleingaerten,Trampelpfade)
  • Gewaesserausbau
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • Muellablagerung (Gartenabfall)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW) (Kiefern)
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von Muell
  • Drainagen verschliessen, entfernen
  • Einbau von erosionshemmenden Strukturen
  • Entnahme nicht bodenst. Gehoelze im Rahmen der forstl. Nutzung
  • Jagdausuebung beschraenken
  • kein Gewaesserausbau
  • kein Kahlschlag
  • keine Entwaesserung
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Wiedervernaessung
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