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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Fronnenbroich-Buschhorner Bruch (GL-033)

Objektbezeichnung:

NSG Fronnenbroich-Buschhorner Bruch

Kennung:

GL-033

Ort: Bergisch-Gladbach
Kreis: Rheinisch-Bergischer Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 14,83 ha
Offizielle Fläche: 14,84 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1994
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Schutzausweisung erfolgt zur Erhaltung und Entwicklung eines moorigsauren Birkenbruchs
mit Gagelstrauchbeständen, einem Kalksumpf mit gefährdeten Pflanzenarten, naturnahen Erlen-
Eschen-Moorbirken- und Laubmischwaldbeständen als Lebensräume seltener und gefährdeter
Tier- und Pflanzenarten (Libellen, Vögel, Pflanzen).

Im einzelnen werden folgende Schutzzwecke festgesetzt
- Erhaltung und Sicherung der Gagelstrauchbestände (§ 20, Satz 1 Buchstabe a LG sowie § 20
Satz 2 LG),
- Erhaltung und Sicherung des Birkenbruches (§ 20, Satz 1 Buchstabe a und c LG sowie § 20
Satz 2 LG),
- Erhaltung und Sicherung des Kalksumpfes (§ 20, Satz 1 Buchstabe a und c LG sowie § 20
Satz 2 LG),
- Erhaltung und Sicherung des Wasserhaushaltes in den Brüchern und Sumpfflächen (§ 20,
Satz 1 Buchstabe a und c LG sowie § 20 Satz 2 LG),
- Erhaltung und Sicherung der gemäß § 62 LG NW geschützten Biotope: Auwälder, Bruch-,
und Sumpfwälder sowie Stillgewässer (§ 20, Satz 1 Buchstabe a LG),
- Sicherung der Funktion als Biotopverbundfläche von herausragender Bedeutung.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-GL-00120
Kennung:

BK-4808-0107

Objektbezeichnung:

NSG Fronnenbroich-Buschhorner Bruch

Link zur Karte: BK-4808-0107
Objektbeschreibung: Das NSG Fronnenbroich befindet sich im Nordwesten der Stadt Bergisch Gladbach unmittelbar an der Grenze zu Odenthal. Das Gebiet grenzt südöstlich an den Stadtteil Nußbaum und westlich an den Stadtteil Katterbach. Somit wird das Gebiet größtenteils von Siedlung umgeben. Lediglich nach Norden schließt sich Wald und ein NSG der Gemeinde Odenthal an. Es handelt sich um ein nach SW abfallendes, bewaldetes Gelände mit zahlreichen Vernässungszonen. Bedingt durch die geologische Situation (Meeressande und Hauptterrassenschotter des Rheines über wasserstauenden Lehmen) werden die häufigen Grundwasseraufquellungen hervorgerufen. Der größte Teil des Gebietes wird von Laub-mischwäldern eingenommen, nordwestlich mit hohem Kiefernanteil. Hervorzuheben sind dabei kleinere Erlen-Eschen-Auwaldbestände, Waldmeister-Buchenwälder (LRT 9130) sowie ein winziger Birkenmoorwald-Rest (LRT 91D0). Der im Norden befindliche Fichtenforst ist wegen Trockenheit und Borkenkäfer abgestorben. Besonders bemerkenswert ist ein kleines, ca. 0,3 ha großes, verbuschendes Gagelmoor im Zentrum des NSG. Es liegt in einer flachen Geländemulde mit ca. 0,5 m Torfauflage und ist bereits weitgehend entwässert durch ein Drainagesystem parallel verlaufender Gräben. Von den Rändern her wächst Adlerfarn und Pfeifengras in die Fläche. Der östlich angrenzende noch vitale Fichtenbestand spielt eine weitere wesentliche Rolle beim Wasserentzug. Durch das Gebiet verläuft in Nordost-Südwestrichtung eine 5 m breite Leitungstrasse. Der Aufwuchs auf der Trassenschneise ist sehr vielgestaltig mit einem hohen Anteil an Arten nassen Grünlands (inkl. kleinem Bestand des Gefleckten Knabenkrautes), der Quellfluren, Hochstaudenfluren, Kleinseggenrieder, Uferhochstauden und der nassen wie trockenen Heiden. Am südöstlichen Rand des Gebiets befanden sich früher Teiche, deren Entstehung zum Teil mit der ehemaligen Brauneisenerzgewinnung in der Nachbarschaft zusammenhängt (Klärteiche). Davon ist aber nur der nördliche erhalten geblieben, die anderen sind verlandet. Durch den Teich fließt ein kleiner, temporär Wasser führender Quellbach (Weidenbach). Der Teich im Hauptschluss und der im weiteren Verlauf veränderte (begradigte ) Bachlauf stellen eine Beeinträchtigungen dar. Besonders wertgebend in diesem Gebiet sind das erwähnte Gagelmoor mit Resten von Torfmoosen und Königsfarn, sowie ein kleiner Moorwald-Rest. Darüber hinaus sind die strukturreichen Laubmischwälder schützenswert, insbesondere die Erlen-Eschen-Auwald-bestände und die Waldmeisterbuchenwälder. Schutzziel ist die Erhaltung und Entwicklung des Gagelmoores, des Moorwaldbestandes und des FFH-Lebensraumtyps Waldmeister-Buchenwald. Da besonders die feuchten Wälder und Moorgebiete stark bedroht sind, kommt dem Gebiet eine landesweite Bedeutung für den Biotopverbund im Naturraum der Bergischen Heideterasse zu. Weiterhin sollte der Bach wieder in einen naturnahen Zustand versetzt werden. Zielführende Maßnahmen zum Erhalt und zur Förderung der moorigen Bereiche sind die Wiedervernässung durch Schließen/Verfüllen von Drainagegräben sowie das Entfernen von Gehölzaufwuchs (Erlen) und Adlerfarn im Gagelmoor. Die Laubmischwälder sollten naturnah bewirtschaftet werden (Alt- und Totholz!).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (3,84 ha)
  • Moorwaelder <91D0> (0,14 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (1,07 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (NaN ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,09 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,32 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,15 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (1,07 ha)
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,46 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,15 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (0,38 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (2,88 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (0,14 ha)
  • Buchenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AA3> (0,43 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (0,86 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AC2> (0,06 ha)
  • Birkenwald <AD0> (2,67 ha)
  • Birkenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AD7> (0,14 ha)
  • Sonstiger Laubwald aus einer heimischen Laubbaumart <AG0> (0,08 ha)
  • Sonstiger Laub(misch)wald mit mehreren heimischen Laubbaumarten <AG1> (0,90 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (1,45 ha)
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (0,86 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (1,71 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (0,83 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (0,19 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,52 ha)
  • Weiher <FB0> (0,15 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,01 ha)
  • Quellbach <FM4> (NaN ha)
  • Graben <FN0> (0,01 ha)
  • Garten, Baumschule <HJ0> (0,05 ha)
  • Wirtschaftsweg <VB0> (0,34 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum (subsp. aquilinum))
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Bleiche Segge (Carex pallescens)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eibe (Taxus baccata)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feder-Torfmoos (Sphagnum subnitens)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Gagel (Myrica gale)
  • Geflecktes Knabenkraut Sa. (Dactylorhiza maculata agg.)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa subsp. cespitosa)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnliche Wald-Kiefer (Pinus sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnlicher Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus subsp. europaeus)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Geöhrtes Torfmoos (Sphagnum denticulatum)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kahnblättriges Torfmoos (Sphagnum palustre)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Königsfarn (Osmunda regalis)
  • Liguster (Ligustrum vulgare)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Moor-Birke i.w.S. (Betula pubescens s.l.)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Ribes (unbestimmt) (Ribes spec.)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Schwanenhals-Sternmoos (Mnium hornum)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Streifensternmoos (Aulacomnium palustre)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Trügerisches Torfmoos (Sphagnum fallax)
  • Veilchen (unbestimmt) (Viola spec.)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Labkraut (Galium sylvaticum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Wald-Schaumkraut (Cardamine flexuosa)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Schutzziel ist die Erhaltung und Entwicklung des Gagelmoores, des Moorwaldbestandes und des FFH-Lebensraumtyps Waldmeister-Buchenwald. Da besonders die feuchten Wälder und Moorgebiete stark bedroht sind, kommt dem Gebiet eine landesweite Bedeutung für den Biotopverbund im Naturraum der Bergischen Heideterasse zu. Weiterhin sollte der Bach wieder in einen naturnahen Zustand versetzt werden.
Gefährdungen:
  • Angelsport, Fischerei (Fischbesatz, Uferzerstörung)
  • Aufforstung
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Entwaesserungsgraeben
  • Eutrophierung (Gehölzschnitt im Gagelmoor)
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Muellablagerung (Gartenabfall)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW) (Fichte, Kiefer, Pappel)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession (Gagelmoor)
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Absperrung, Auszaeunung von Flaechen
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Beseitigung von Muell
  • Entnahme nicht bodenst. Gehoelze im Rahmen der forstl. Nutzung
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
  • Wiedervernaessung
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