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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Grube Cox (GL-035)

Objektbezeichnung:

NSG Grube Cox

Kennung:

GL-035

Ort: Bergisch-Gladbach
Kreis: Rheinisch-Bergischer Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 22,29 ha
Offizielle Fläche: 22,30 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1995
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Schutzausweisung erfolgt zur Erhaltung und Entwicklung eines ehemaligen
Steinbruchgeländes, das sich durch ein sehr vielfältiges Biotopmosaik unter-
schiedlichster Standortverhältnisse auszeichnet und einer Vielzahl gefährdeter
Pflanzen- und Tierarten Lebensraum bietet.

Im einzelnen werden folgende Schutzzwecke festgesetzt
- Erhaltung und Sicherung der gemäß § 62 LG NW geschützten Biotope: Stillgewässer
(§ 20, Satz 1 Buchstabe a LG),
- Sicherung der Funktion als Biotopverbundfläche von herausragender Bedeutung,
- wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und Schönheit des Gebietes, das durch
den kleinräumigen Wechsel von größeren Wasserflächen, Inseln, Hangflächen und
steilen Felswänden geprägt ist (§ 20, Satz 1 Buchstabe c LG sowie § 20 Satz 2 LG),
- Erhaltung und Entwicklung des vielfältigen Biotopmosaiks, das von extrem trockenen
bis nassen Standorten (einschließlich Wasserflächen im offengelassenen ehemaligen
Dolomitsteinbruch) unterschiedlichster Sukzessionsstadien reicht, als Lebensraum einer
Vielzahl von in ihrem Bestand bedrohten Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensge-
meinschaften, insbesondere wärmeliebenden Arten und solchen, die an terrestrische und
aquatische Extremstandorte gebunden sind (§ 20, Satz 1 Buchstabe a LG sowie § 20
Satz 2 LG),
- Erhaltung des Abgrabungsgewässers als wichtiger Lebensraum und Rastplatz insbeson-
dere für Wasservögel (§ 20, Satz 1 Buchstabe a LG sowie § 20 Satz 2 LG),
- Erhaltung der geologischen Aufschlüsse mit bedeutenden Fossilienvorkommen (§ 20, Satz 1
Buchstabe b LG sowie § 20 Satz 2 LG).
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-GL-00138
Kennung:

BK-5008-0040

Objektbezeichnung:

NSG Grube Cox

Link zur Karte: BK-5008-0040
Objektbeschreibung: Bei der Grube Cox handelt es sich um einen ehemaligen Dolomitsteinbruch und seine Randbereiche nördlich der L 288 zwischen Bergisch Gladbach und Bensberg. Die Fläche liegt in der naturräumlichen Einheit "Bergische Hochfläche". Das gesamte Gebiet wird im Bereich der Böschungshänge bis zur Böschunskante von einem Gürtel aus aufgeforsteten Pappelwäldern umschlossen. In Teilbereichen hat sich hier sukzessionsbedingt eine arten- und strukturreiche zweite Baum- und Strauchschicht eingestellt. Die Pappelforste gehen an den Rändern teilweise fließend in die naturraumtypisch entwickelten Buchen-Eichenbestände der ungestörten Hochfläche über. Im Zentrum der Fläche befindet sich ein eng verzahntes Mosaik aus größeren und kleinen, naturnah entwickelten Abgrabungsgewässern, sekundär entstandenen Dolomitfelsen sowie Pionierstandorten unterschiedlichster Sukzessionsstadien (Vorwälder, Hochstauden, Magerraseninitialen etc.). Das Gebiet repräsentiert das typische Beispiel eines aufgelassen Dolomitsteinbruches mit reich strukturierten , gewässerreichen Offenlandlebensräumen größtmöglicher Standortvielfalt (extrem trocken bis nass) und fließenden Übergängen zum umliegenden geschlossenen Waldgebiet. Der Steinbruch hat damit einen besonderen Wert in einem sonst eher durch gleichförmige Standort- und Strukturverhältnisse geprägten Waldumfeld. Im Rahmen der landesweiten Biotopvernetzung hat das Gebiet eine regionale Bedeutung als Teillebensraum für Arten des umliegenden, zusammenhängenden Waldgebietes sowie als Trittstein- und Refugialbiotop für wärmeliebende Arten des Offenlandes. Bei der weiteren Entwicklung des Gebietes wird die Erhaltung, Förderung und Wiederherstellung eines vielfältigen Biotopmosaiks größter Standortvielfalt und verschiedenster Sukzesssionstadien als Refugial- und Trittsteinbiotop für gefährdete Tier- und Pflanzenarten angestrebt . Dabei sollten sich die Entwicklungsmaßnahmen auf die Förderung strukturreicher (v.a. gebüschreicher) Waldbereiche (Waldmantelersatz) im Übergang zu den angrenzenden Hochwäldern konzentieren sowie auf die Offenhaltung der fels- und gewässergeprägten Kernzone, die maßgeblich das Alleinstellungsmerkmal dieses Gebietes bestimmt. ,

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (3,63 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (10,26 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (2,64 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (0,09 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (5,29 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Habitate fuer ausgewaehlte Tierarten <NHAB> (0,40 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (5,29 ha)
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (1,90 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (1,73 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (1,38 ha)
  • Weidenmischwald mit nicht heimischen Baumarten <AE5> (1,42 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (5,95 ha)
  • Sonstiger Laubmischwald einheimischer Arten (ohne dominante Art) <AG2> (1,25 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,09 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (0,14 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (0,18 ha)
  • baumarme Waldfläche unbekannter Herkunft <AT5> (0,16 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (2,09 ha)
  • Ufergehölz aus heimischen Laubbaumarten <BE5> (0,09 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,03 ha)
  • Abgrabungsgewässer <FG0> (5,26 ha)
  • sekundärer Kalkfels <GA3> (0,11 ha)
  • Blockschutt- / Feinschutthalde <GB0> (0,03 ha)
  • Vegetationsarme oder -freie Bereiche <GF0> (0,33 ha)
  • Vegetationsarme Löss- und Lehmflächen <GF3> (0,10 ha)
  • Neophytenflur <LB3> (0,07 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum (subsp. aquilinum))
  • Adlerfarn i.w.S. (Pteridium aquilinum s.l.)
  • Amerikanische Balsam-Pappel Sa. (Populus balsamifera agg.)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea agg.)
  • Aster (unbestimmt) (Aster spec.)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Segge (Carex montana)
  • Breitblättrige Stendelwurz Sa. (Epipactis helleborine agg.)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Bärenschote (Astragalus glycyphyllos)
  • Dunkle Königskerze (Verbascum nigrum)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Fieberklee (Menyanthes trifoliata)
  • Fieder-Zwenke Sa. (Brachypodium pinnatum agg.)
  • Fliederspeer (Buddleja davidii)
  • Gemeiner Dost (Origanum vulgare)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Kreuzblümchen i.w.S. (Polygala vulgaris s.l.)
  • Gewöhnliche Akelei (Aquilegia vulgaris)
  • Gewöhnliche Wald-Kiefer (Pinus sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnliche Wiesen-Klee (Trifolium pratense subsp. pratense)
  • Gewöhnlicher Arznei-Thymian (Thymus pulegioides subsp. pulegioides)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnliches Acker-Vergissmeinnicht (Myosotis arvensis subsp. arvensis)
  • Geöhrtes Habichtskraut (Unterart) (Hieracium lactucella)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Augentrost Sa. (Euphrasia nemorosa agg.)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
  • Kleiner Wiesenknopf i.w.S. (Sanguisorba minor s.l.)
  • Krauses Laichkraut (Potamogeton crispus)
  • Krebsschere (Stratiotes aloides)
  • Königskerze (unbestimmt) (Verbascum spec.)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pastinak (Pastinaca sativa s.l.)
  • Purgier-Lein (Linum catharticum)
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Seerose (unbestimmt) (Nymphaea spec.)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Steife Segge (Carex elata subsp. elata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Vielblütige Hainsimse (Luzula multiflora subsp. multiflora)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weisser Hartriegel (Cornus alba)
  • Wiesen-Schafgarbe Sa. (Achillea millefolium agg.)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Zwergmispel (unbestimmt) (Cotoneaster spec.)
  • Zwiebel-Zahnwurz (Cardamine bulbifera)
  • Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias s.l.)
  • Ähren-Tausendblatt (Myriophyllum spicatum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines vielfältig strukturierten Sekundärbiotopkomplexes
    Erhalt der limnischen, amphibischen und terrestrischen Pionier-Lebensgemeinschaften und langfristige Sicherung durch effektive Besucherlenkung
Gefährdungen:
  • Angelsport, Fischerei
  • Aufforstung
  • Eutrophierung (durch Fehlbestockung)
  • Freizeitaktivitaeten
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Rekultivierung, unsachgemaess
  • unerwuenschte Sukzession (Solidago-Bestaende)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von baulichen Anlagen
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Betretungsverbot
  • der Sukzession ueberlassen
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
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