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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Am Dickholz (GL-040)

Objektbezeichnung:

NSG Am Dickholz

Kennung:

GL-040

Ort: Bergisch-Gladbach
Kreis: Rheinisch-Bergischer Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 0,64 ha
Offizielle Fläche: 0,62 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 2002
Inkraft: 2003
Außerkraft: 2023
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt wegen der besonderen Bedeutung des Gebietes

a) Gemaess Paragraph 20 Satz 1 Buchstabe a), Satz 2 LG zur Erhaltung und Wiederherstellung
der Arten und Lebensgemeinschaften im Bereich des ehemaligen Steinbruches.
Insbesondere sind schutzwuerdig

- die alten Kalkbuchenwald-Bestaende der Paffrather Kalkmulde,
- die ueberwiegend standortgerechten Laubmischwaldbestaende,
- die Orchideenstandorte (Weisses Waldvoeglein (Cephalanthera damasonium) und Breitblaettriger
Stendelwurz (Epipactis helleborine)),
- der Wald als wichtiges Element des Biotopverbundes und Trittsteinbiotop innerhalb des
besiedelten Gebietes.
b) Gemaess Paragraph 20 Satz 1 Buchstabe b) LG wegen der wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen
und landeskundlichen Bedeutung des Gebietes, insbesondere aufgrund

- des Kalkbuchenwald-Bestandes in der Paffrather Kalkmulde,
- der ueberwiegend standortgerechten Laubmischwaldbestaende,
- des ehemsligen Steinbruchsgebietes mit seinen unterschiedlichen Bodenverhaeltnissen und je nach
Exposition vielfaeltig strukturierten Standorten.
c) Gemaess Paragraph 20 Satz 1 Buchstabe c) wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und
Schoenheit der Laubwaldbestaende innerhalb des besiedelten Bereiches und der Vorkommen
an seltenen und spezialisierten Pflanzenarten.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-GL-00019
Kennung:

BK-5008-0027

Objektbezeichnung:

NSG "Am Dickholz"

Link zur Karte: BK-5008-0027
Objektbeschreibung: Sehr kleines von allen Seiten mit Siedlung umgebenes innerstädtisches Naturschutzgebiet im Ortsteil Hand der Stadt Bergisch Gladbach. Ehemaliger Kalksteinbruch, dessen Sohle nun mit diversen Schuppen/Hütten verbaut ist. Das ganze Gebiet ist mit Laubwald bestockt, wobei im Westen auf der Hangkante des ehemaligen Steinbruchs ein Mischwald aus heimischen Gehölzen zu finden ist, zentral ein basischer Buchenwald und östlich ein jüngerer Eschenmischbestand. Das ehemals als Orchideen-Kalkbuchenwald aufgenommene mittlere Waldstück hat sich durch starke Sukzession, Eutrophierung und Ausdunklung offensichtlich negativ verändert und ist heute eher als Waldgersten-Buchenwald anzusprechen. Aber auch typische Arten dieser Pflanzengesellschaft sind nur vereinzelt aufzufinden (Bingelkraut, Breitblättrige Stendelwurz). Das ehemals vorkommende Weiße Waldvöglein (Altdaten) konnte nicht mehr nachgewiesen werden. Lediglich 3 Exemplare der Breitblättrigen Stendelwurz wurden 2017/2018 noch gefunden. Das Gebiet ist durch massenhafte Gartenabfälle, verfallene Hütten und Schutt, aus den Gärten eindringende nicht heimische Pflanzen (z.B. Kirschlorbeer), bodendeckende Efeubestände und sich ausbreitende Spätblühende Traubenkirsche stark beeinträchtigt. Kalkbuchenwälder sind im Bergischen Land sehr selten und im Rheinisch-Bergischen Kreis nur in der Paffrather Kalkmulde anzutreffen. Dieses Gebiet wurde größtenteils überbaut und nur wenige Relikte sind übrig geblieben. Das NSG stellt also einen bedeutenden Trittstein im Biotopkomplex von regionaler Bedeutung dar. Zur weiteren Entwicklung des Gebietes sind sämtliche Abfälle und Gebäuderuinen zu entfernen. Bei der Erhaltung des Laubwaldes als typischer Kalkbuchenwald sollte das Hauptaugenmerk auf die Entwicklung der Krautschicht und das Entfernen problematischer und nicht heimischer Pflanzen gelegt werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (0,36 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,26 ha)
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (0,36 ha)
  • Sonstiger Laubmischwald einheimischer Arten (ohne dominante Art) <AG2> (0,11 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (0,15 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blaugrüne Segge (Carex flacca)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Breitblättrige Stendelwurz Sa. (Epipactis helleborine agg.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Bären-Lauch (Allium ursinum)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Hängende Segge (Carex pendula)
  • Liguster (Ligustrum vulgare)
  • Lorbeerkirsche (Prunus laurocerasus)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Zur weiteren Entwicklung des Gebietes sind sämtliche Abfälle und Gebäuderuinen zu entfernen. Bei der Erhaltung des Laubwaldes als typischer Kalkbuchenwald sollte das Hauptaugenmerk auf die Entwicklung der Krautschicht und das Entfernen problematischer und nicht heimischer Pflanzen gelegt werden.
Gefährdungen:
  • Ausbreitung Problempflanzen (Spätblühende Traubenkirsche)
  • Eutrophierung (durch Gartenabfälle)
  • Florenverfaelschung (Ausbreitung Bärlauch aus Garten)
  • Muellablagerung, Bauschutt (verfallende, vermüllte Schuppen)
  • Muellablagerung, Gartenabfall (sehr viel Ablagerung aus umliegenden Gärten)
  • nicht einheimische Arten (durch Gartenabfälle: Kirschlorbeer etc)
  • Verlust wertbestimmender Arten (an Orchideen nur noch 3 Exemplare Epipactis helleborine)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung von baulichen Anlagen
  • Beseitigung von Muell
  • Beseitigung von Schutt
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
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