Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Tongrube Oberauel (GL-048)

Objektbezeichnung:

NSG Tongrube Oberauel

Kennung:

GL-048

Ort: Overath
Kreis: Rheinisch-Bergischer Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 23,66 ha
Offizielle Fläche: 23,67 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2005
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Schutzausweisung erfolgt zur Erhaltung und Entwicklung des vielgestaltigen
Steinbruchkomplexes mit zahlreichen ökologischen Sonderstandorten
sowie des Lebensraumes insbesondere für gefährdete Amphibienarten.

Im einzelnen werden folgende Schutzzwecke festgesetzt
- Erhaltung und Sicherung der gemäß § 62 LG NW geschützten Biotope:
Quellbereiche (§ 20, Satz 1 Buchstabe a LG),
- Sicherung der Funktion als Biotopverbundfläche von besonderer, teils herausra-
gender Bedeutung,
- Erhaltung und Entwicklung des Steinbruchgeländes als wertvoller Sekundärlebens-
raum für zahlreiche, zum Teil in ihrem Bestand bedrohte Tier- und Pflanzenarten
(§ 20, Satz 1 Buchstabe a LG sowie § 20 Satz 2 LG),
- Erhaltung und Entwicklung von biogeographisch bedeutsamen Arten, der auf Sekundär-
lebensräume und relativ ungestörte Bereiche angewiesenen Amphibien- und Reptilien-
arten u.a. Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) (§ 20 Satz 1 Buchstabe a LG sowie § 20
Satz 2 LG),
- Erhaltung und Entwicklung des abwechslungsreichen Mosaiks verschiedenartiger, eng
verzahnter Biotope, wie dem naturnahen Wald, dem Sukzessionswald, den Still- und
Fließgewässern, den natürlichen Felsbildungen und Steilhängen sowie den Wiesen und
Brachflächen in ihren unterschiedlichen Altersphasen mit den standörtlichen Variationen
und den hier lebenden störungsempfindlichen, gefährdeten und seltenen Tier- und Pflanzen-
arten (§ 20, Satz 1 Buchstabe a LG sowie § 20 Satz 2 LG),
- in Ausführung des § 48 c LG in Verbindung mit der FFH-Richtlinie und der Richtlinie 79/409/
EWG des Rates über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (Vogelschutz-Richtlinie vom
2. April 1979, Abl. EG Nr. L 103 S. 1 in der jeweils gültigen Fassung) gemäß § 20 Satz 1 Buch-
stabe a LG sowie gemäß § 20 Satz 2 LG wegen der besonderen Bedeutung des Gebietes,
a) zur Erhaltung und Förderung der Populationen folgender wildlebender Tierart gemäß An-
hang II der FFHRichtlinie und deren Lebensräumen
- ().
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-GL-00142
Kennung:

BK-5009-0001

Objektbezeichnung:

Steinbruch Oberauel

Link zur Karte: BK-5009-0001
Objektbeschreibung: Das NSG Tongrube Oberauel befindet sich nordwestlich der Ortschaft Overath-Untereschbach im Grenzbereich zu Bergisch Gladbach-Moitzfeld. Das Gebiet befindet sich am westlichen Talhang des Sülztals. Der zentrale Hangbereich wird von einem mehrschichtigen nicht mehr bewirtschafteten älteren Buchenwald eingenommen, in dem sich auf zwei Ebenen die ehemaligen Abbausohlen befinden. Diese Sohlen werden von knapp 300 künstlich angelegten Kleinstgewässern geprägt, die den dort vorkommenden Amphibienarten als Laichhabitat dienen. Durch regelmäßige Pflegearbeiten werden diese Gewässer entkrautet oder neu modelliert sowie Rohbodenbereiche wiederhergestellt. Die Abbruchwände sind von mehrere Jahrzehnte alten Sukzessionswäldern bestockt. Hangwasser sammelt sich in einem temporären Bachlauf und versorgt eunen Teil der oberen Sohl sowie die unteres Sohle einen Großteil des Jahres mit Wasser. Ein schmaler Streifen im Südosten des Gebietes befindet sich bereits in der Talsohle bzw. am Hangfuß und wird von einem feuchten Erlenwald eingenommen. Hier befindet sich auch ein ehemaliger Fischteich, der vor einigen Jahren abgelassen wurde und nun hauptsächlich mit Rohrkolben bestanden ist. Auf dem Hochplateau westlich des Buchenwaldes befinden sich Intensiv- und Magerweiden. Nordöstlich des Weges "Am Auelter Berg" schließen sich zudem Feuchtweiden, Seggenbestände und verbrachtes Grünland an. Das Gebiet ist in erster Linie Schutzgebiet für die vom Aussterben bedrohte . Als individuenreichstes Vorkommen der zwei letzten verbleibenden etablierten (Artname verdeckt)-Vorkommen im Bergischen Land, kommt der Tongrube Oberauel eine herausragende Bedeutung für die im Rheinland zu. Darüber hinaus bietet das Gebiet Lebensraum für weitere Amphibienarten (u.a. Geburtshelferkröte, Bergmolch und Feuersalamander) und zahlreiche weitere Tiergruppen wie Libellen, Heuschrecken, Schmetterlinge und Vögel. Der nicht mehr bewirtschaftete Buchenwald weist zahlreiche wertgebende Biotopstrukturen wie Totholz und Baumhöhlen auf. Das umgebende Grünland wird zum Teil extensiv bewirtschaftet und beherbergt artenreiche feuchte und magere Grünlandgesellschaften wie Sumpfdotterblumenwiesen und Rotschwingel-Straußgras-Magerweiden. Die Grube Weiß beherbergt eine Ausgangspopulation der . Im Zusammenhang mit den umgebenden Flächen des landesweiten Biotopverbunds kann von hier aus eine weitere Besiedlung des Umlands erfolgen. Die genannten Biotopverbundflächen sind die einzige Möglichkeit, eine Verbindung zwischen den beiden verbleibenden (Artname verdeckt)-Vorkommen herzustellen. Das Gebiet stellt darüber hinaus für viele Arten einen entscheidendes Trittsteinbiotop dar, denn die Umgebung ist stark besiedelt. Hauptaugenmerk muss auf die Erhaltung und Stärkung des (Artname verdeckt)vorkommens in der Grube Weiß gelegt werden. Dabei sind die regelmäßige Neuanlage von Laichgewässern und Bereitstellung von offenen Bodenflächen die wichtigsten Erhaltungsmaßnahmen. Für die Grünlandbereiche ist eine extensive Pflege anzustreben.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (14,77 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,96 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (3,99 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,93 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,05 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (1,35 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,54 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,11 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,08 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Habitate fuer ausgewaehlte Tierarten <NHAB> (0,88 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (0,96 ha)
  • Magerwiesen und -weiden (0,11 ha)
  • Quellbereiche (0,08 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,28 ha)
  • Suempfe (0,05 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (14,77 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (0,96 ha)
  • Sonstiger Laubwald aus einer heimischen Laubbaumart <AG0> (0,02 ha)
  • Sonstiger Laub(misch)wald mit mehreren heimischen Laubbaumarten <AG1> (0,93 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,14 ha)
  • Großseggenried <CD0> (0,05 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,02 ha)
  • Fettweide <EB0> (4,29 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,05 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,48 ha)
  • Magerweide <ED2> (0,11 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (0,14 ha)
  • Teich <FF0> (0,17 ha)
  • Staugewässer <FH0> (0,05 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,07 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,01 ha)
  • Garten, Baumschule <HJ0> (0,06 ha)
  • Ruine <HN3> (0,01 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (0,88 ha)
  • Wirtschaftsweg <VB0> (0,44 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Feld-Ulme (Ulmus minor)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gamander-Ehrenpreis Sa. (Veronica chamaedrys)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hirschzunge (Asplenium scolopendrium)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleinblütiges Weidenröschen (Epilobium parviflorum)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Quendel-Ehrenpreis (Veronica serpyllifolia)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Veilchen (unbestimmt) (Viola spec.)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schaumkraut (Cardamine flexuosa)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
  • Dunkers Quellschnecke (Bythinella dunkeri)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines Wald-Biotopkomplexes einschliesslich eines aufgelassenen Steinbruches am Rande der Suelzaue mit nassen wie felsig-trockenen Teilbereichen als Lebensraum fuer zahlreiche und z.T. gefaehrdete Pflanzen- und Tierarten. Erhalt einer stabilen Population der über ein abgestimmtes Pflegekonzept sowie Erhöhung des Gewässerangebots an Klein- und Kleinstgewässern.
Gefährdungen:
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Siedlung
  • unerwuenschte Sukzession
  • Verfuellung (Gewässer)
Maßnahmen:
  • Anlegung von Gewaessern
  • dynamisches Altholzkonzept
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • keine Entwaesserung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Neophyten beseitigen
  • Vegetationskontrolle
  • Wiederherstellung von Biotopen
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.