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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Wacholdergelaende bei Branscheid (GM-002)

Objektbezeichnung:

NSG Wacholdergelaende bei Branscheid

Kennung:

GM-002

Ort: Reichshof
Kreis: Oberbergischer Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 4,97 ha
Offizielle Fläche: 4,90 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1940
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Schutzausweisung erfolgt
- zur Erhaltung und Entwicklung eines gut ausgebildeten Wacholderbestandes mit den zu
entwickelnden Eichen-Birken-Wäldern auf der westlichen Flanke einer Bergkuppe. Neben
hochwüchsigen Wacholderbeständen sind verschiedene Stadien einer Heidevegetation
als Offenlandbereiche in einer durch Wald geprägten Landschaft von besonderer Bedeu-
tung für den Biotopverbund.
Das Naturschutzgebiet beinhaltet das Schutzgebiet DE-4912-304 nach den Bestimmungen
der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie), welches Bestandteil des europäi-
schen kohärenten Netzes von besonderen Schutzgebieten (Natura 2000) ist.
Das Naturschutzgebiet N 3 "Wacholdergebiet Branscheid" beinhaltet Lebensräume, die im
Sinne des europaweiten Schutzgebietssystems Natura 2000 nach der Richtlinie 92/43/EWG
zu schützen sind.
Vorrangige Schutzzwecke und Schutzziele für das Gebiet mit der Nummer 2.1-3 gemäß § 48c
LG und EU-Richtlinie 92/43/EWG:
a) Schutzgegenstand
Für die Umsetzung der Richtlinie 92/43/EWG ausschlaggebende Lebensräume gemäß Standard-
datenbogen, die zu erhalten sind:
- Trockene Heidegebiete (4030)
- Wacholderbestände auf Zwergstrauchheiden (5130)
b) Schutzziele für die unter a) genannten Lebensraumtypen
Erhalt und Pflege der vorhandenen Wacholderbestände und Heidevegetation durch
- extensive Beweidung (Wanderschafbeweidung)
- Entkusselung und Ausdünnung der Wacholderbüsche zur besseren Belüftung des Gebietes
und zur Förderung der offenen Heidevegetation
- Entfernung der Fichtenbestände
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-GM-00006
Kennung:

BK-4912-0044

Objektbezeichnung:

Wacholdergelände bei Branscheid

Link zur Karte: BK-4912-0044
Objektbeschreibung: Das Wacholdergelände bei Branscheid in der Gemeinde Reichshof ist eine auf der westlichen Schulter einer breiten Bergkuppe gelegene Heidefläche, die aus Wacholderbeständen, Zwergstrauchheide mit Heidelbeere, Preiselbeere und magerer, vergraster Schlagflur sowie Birkensukzessionsstadien und randlich gelegenen Fichtenbeständen zusammengesetzt ist. Auf einigen ehemaligen Fichten- und Sukzessionsflächen mit Laubgehölzen wurde der Oberboden großflächig abgetragen. Die zentralen Wacholderbestände sind größtenteils überaltert, aus niedergebogenen Ästen, die Bodenkontakt bekommen neu ausgeschlagen und stellenweise zu fast undurchdringlich dichtem Gebüsch zusammengeschlossen, so dass eine Pflege der Heide durch Schafbeweidung kaum möglich ist. Auf zwei kleineren Flächen, wo der Oberboden 1998 bis 2000 abgetragen wurde, hat sich in der Zwergstrauchheide Wacholder verjüngt. Der nördliche Teil ist eine drahtschmielenreiche Schlagflur mit Birken-Aufwuchs. Das Gelände ist stellenweise bergbaubedingt reliefiert und nach Osten von Fichtenforsten umgeben, die auch Randbereiche des NSG einnehmen. Im Norden grenzt es an eine Buchenaufforstung. Das Gebiet ist eines der letzten drei Relikte der Wacholderheiden im Oberbergischen Kreis und somit sowohl aus Gründen des Arten- und Biotopschutzes als auch kulturhistorisch von Bedeutung. Als Lebensraum für den seltenen Wacholder und Borstgras ist das Gebiet von herausragender und internationaler Bedeutung für den Biotopverbund. Der Schutz dient dem Erhalt und der Entwicklung der seltenen und gefährdeten Wacholderheide. Zur Schaffung der typischen Lebensraumstrukturen und zur Verbesserung des Erhaltungszustandes sind folgende Maßnahmen notwendig: Entfernung überalterter und degenerierter Wacholder, Beseitigung aufkommender Gehölze, Beseitigung der bedrängenden Fichtenbestände, Schaffung neuer Keimbetten durch Abplaggen und nachfolgende Pflege und Beweidung.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Wacholderbestaende auf Zwergstrauchheiden oder Kalkhalbtrockenrasen <5130> (1,60 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Zwergstrauch-, Ginster-, Wacholderheiden (1,60 ha)
Biotoptypen:
  • Birkenwald <AD0> (0,61 ha)
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (1,02 ha)
  • Kahlschlagfläche <AT1> (0,52 ha)
  • Windwurffläche <AT2> (0,20 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,21 ha)
  • Calluna- bzw. Sandheide <DA1> (0,34 ha)
  • Degenerierte Calluna-Heide <DA2> (0,18 ha)
  • Vegetationsarme oder -freie Bereiche <GF0> (0,31 ha)
  • Wacholder-Heide <zDA4> (1,60 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Borstgras (Nardus stricta)
  • Cladonia spec. (Cladonia spec.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Fichte (Picea abies)
  • Großes Grünstengelmoos (Scleropodium purum)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Heide-Schlafmoos (Hypnum jutlandicum)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schrebers Rotstengelmoos (Pleurozium schreberi)
  • Schönes Johanniskraut (Hypericum pulchrum)
  • Wacholder (Juniperus communis)
  • Wacholder-Widertonmoos (Polytrichum juniperinum)
Tierarten:
  • Brauner Grashüpfer (Chorthippus brunneus)
  • Feld-Sandlaufkäfer (Cicindela campestris)
  • Heidekrauteulchen (Anarta myrtilli)
  • Kurzflügelige Beißschrecke (Metrioptera brachyptera)
  • Ockergelber Braundickkopffalter (Thymelicus sylvestris)
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung des Wacholdergebietes als Lebensraum für seltene und gefährdete Pflanzen- und Tierarten mit herausragender und internationaler Bedeutung im Biotopverbund.
Gefährdungen:
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Abplaggen der Pflanzen-, und der humosen Oberbodenschicht
  • Beweidung
  • entkusseln, entbuschen
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