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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Steinbruch Weiershagen (GM-052)

Objektbezeichnung:

NSG Steinbruch Weiershagen

Kennung:

GM-052

Ort: Wiehl
Kreis: Oberbergischer Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 14,42 ha
Offizielle Fläche: 14,40 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2000
Inkraft: 2013
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Schutzausweisung erfolgt:
- zur Erhaltung und Optimierung eines alten, nicht mehr im Abbau befindlichen Grauwacke-
steinbruchs, der durch einen großen Strukturreichtum gekennzeichnet ist. Die vegetations-
armen Geröllflächen und Felswände und die artenreichen Mager-, Pionier-, Ruderal- und
Sukzessionsgesellschaften sind unter Einbeziehung der randlichen Gehölzstrukturen
zu pflegen und zu entwickeln.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5010-0001
Kennung:

BK-5010-0001

Objektbezeichnung:

NSG Steinbruch noerdlich Wiehl-Weiershagen

Link zur Karte: BK-5010-0001
Objektbeschreibung: Das ehemalige Steinbruchgelände befindet sich in der Stadt Wiehl (Oberbergischen Kreis) nahe der Mündung der Wiehl in die Agger. Ein Großteil des Geländes ist von Wald bedeckt. Dabei handelt es sich im Norden und Nordosten um Eichen- und Eichen-Birkenwälder sowie um Laub-Nadel-Mischwälder im Süden und Westen. Eine 2009 kahlgeschlagene Waldfläche ist zur Entwicklung von Niederwald vorgesehen. Im zentralen Bereich befinden sich südexponierte Felspartien, Steilwände und vegetationsarme Schutthalden. Südlich angrenzend liegen zwei Flächen mit Magerrasen. Den besonderen Wert des Gebietes machen die Lebensräume für gefährdete Tierarten aus. Das Gebiet ist von herausragender Bedeutung als Trittsteinbiotop im Biotopverbund für die regionale Reptilienfauna. Die im Gebiet seltene Zauneidechse konnte ebenso nachgewiesen werden wie die gefährdete Schlingnatter. Die Mauereidechse wurde ausgesetzt. Das Gelände wird auch vom Uhu als Brutrevier genutzt. In einer ausführlichen Kartierung konnte eine Vielzahl von Großschmetterlingen nachgewiesen werden, darunter Rote-Liste-Arten wie Brauner Feuerfalter und Kleiner Schillerfalter. Der Schutz dient dem Erhalt der Lebensräume bedrohter Tiere (v.a. Reptilien, Schmetterlinge und Vögel) und ihrer Lebensgemeinschaften. Entwicklungsziel ist der Erhalt der Habitate für wärmeliebende Insekten- und Reptilienarten sowie felsbrütende Vogelarten, Herstellung eines Niederwaldes durch entsprechende Nutzung und die natürliche Sukzession.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (8,91 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Nieder- und Mittelwaelder (nicht FFH-LRT) <NAW0> (0,64 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,21 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (1,42 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Block- und Schutthalden (nicht FFH-LRT) <NGB0> (0,27 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete vegetationsarme Sand-, Kies- oder Schotterflaechen und Rohboeden (nicht FFH-LRT) <NGF0> (0,76 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Magerwiesen und -weiden (0,21 ha)
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (0,63 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (3,21 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (0,60 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (0,11 ha)
  • Eichen-Birkenmischwald <AD1> (0,54 ha)
  • Sonstiger Laubmischwald einheimischer Arten (ohne dominante Art) <AG2> (3,82 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,04 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (0,53 ha)
  • Eichen-Kiefernmischwald <AK1a> (0,27 ha)
  • Kahlschlagfläche <AT1> (0,64 ha)
  • baumarme Waldfläche unbekannter Herkunft <AT5> (0,06 ha)
  • Magergrünlandbrache <EE4> (0,79 ha)
  • sekundärer Silikatfels <GA4> (1,42 ha)
  • sekundäre Silikat-Blockschutt- / Feinschutthalde <GB4> (0,27 ha)
  • Stollen <GE2> (0,03 ha)
  • Vegetationsarme Kies- und Schotterflächen <GF1> (0,76 ha)
  • Gebäude, Mauerwerk, Ruine <HN0> (0,05 ha)
  • Mauer, Trockenmauer <HN2> (0,03 ha)
  • Feuchter Waldinnensaum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA3> (0,04 ha)
  • Waldwirtschaftsweg <VB3b> (0,56 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Mauereidechse (Podarcis muralis) <RL 2>
  • Schlingnatter (Coronella austriaca) <RL 2>
  • Zauneidechse (Lacerta agilis) <RL 2>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Bleiche Segge (Carex pallescens)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Dornfarn Sa. (Dryopteris carthusiana agg.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Fichte (Picea abies)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Gartenform) (Lamium galeobdolon var. variegatum)
  • Gewöhnlicher Faulbaum (Frangula alnus var. alnus)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gundermann (Sa.) (Glechoma hederacea agg.)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Lauch-Gamander (Sa.) (Teucrium scordium agg.)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stink-Storchschnabel Sa. (Geranium robertianum agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Sa.) (Quercus petraea agg.)
  • Vielblütige Hainsimse (Luzula multiflora)
  • Vogel-Wicke (Vicia cracca)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
Tierarten:
  • Mauereidechse (Podarcis muralis)
  • Schlingnatter (Coronella austriaca)
  • Uhu (Bubo bubo)
  • Zauneidechse (Lacerta agilis)
Schutzziele:
  • Erhaltung, Pflege und Entwicklung eines nicht mehr im Abbau befindlichen, offengelassenen und nicht rekultivierten Grauwackersteinbruches mit großem Strukturreichtum, insbesondere der Steilwände, der artenreichen Mager-, Pionier-, Ruderal-, und Sukzessionsgesellschaften, der randlich gelegenen Gehölzbestände sowie der vegetationsarmen Geröllflächen als Lebens- und Rückzugsraum von zahlreichen, teilweise in ihrem Bestand bedrohten wildlebenden Pflanzen und Tieren (insbes. Vögel, Reptilien und Wirbellose) sowie deren Lebensgemeinschaften.
Gefährdungen:
  • Freizeitaktivitaeten
  • unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Erhaltung von Steilwaenden
  • Niederwald abschnittsweise auf den Stock setzen
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