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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Dreschhauser Bachtal und Nebenbaeche (GM-117)

Objektbezeichnung:

NSG Dreschhauser Bachtal und Nebenbaeche

Kennung:

GM-117

Ort: Reichshof
Kreis: Oberbergischer Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 33,19 ha
Offizielle Fläche: 33,20 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2014
Inkraft: 2014
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Allgemeine Schutzzweck gemäß § 23 Abs. 1 BNatSchG:

a)Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebensstätten, Biotopen oder Lebensgemeinschaften
bestimmter wildlebender Tier- und Pflanzenarten

b)wissenschaftliche, naturgeschichtliche, oder landeskundliche Gründe

c)Seltenheit, besondere Eigenart oder hervorragende Schönheit

Die Schutzausweisung erfolgt

- zur Erhaltung und Entwicklung des grünlandgeprägten Bachtales und seiner Seitenarme mit Feucht- und
Nassweiden, Grünlandbrachen sowie örtlichen Gehölzstrukturen als Lebensraum für typische Arten des
Feuchtgrünlandes wie z. B. den seltenen Sumpflabkraut-Bindenspanner (Lampropteryx otregiata).
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5012-067
Kennung:

BK-5012-067

Objektbezeichnung:

Bachtal oestlich Hasbach und Dreschhausen

Link zur Karte: BK-5012-067
Objektbeschreibung: Ca. 2,5 km langes Kerbsohlental suedlich der Autobahnabfahrt A 4 Reichshof-Eckenhagen. Der obere Talraum gabelt sich in zwei Hauptzufluessen auf. In der Quellregion des westlichen Zuflusses wurde der Bachlauf nach Windwurf des bachnahen Fichtenwaldes freigestellt. Unterhalb dieser Waldflaeche schliesst sich Intensiv-Gruenland an. Der kleine Bachlauf ist auf einer Laenge von ca. 250 m vollstaendig verrohrt, bachnahe Flaechen wurden aufgehoeht und neu eingesaet. Suedoestlich von Hasbach ist eine wasserreiche Seitentalmulde ausgebildet, die von zwei zusaetzlichen Quellbaechen durchflossen wird. Bie Quellen beider Baech sind gefasst und "entspringen" einem Rohr. Am Talrand sind weitere Sickerquellen ausgebildet, die im Talraum zu lokalen Gelaendevernaessungen fuehren. Die Talsohle ist oertlich nicht trittfest und besitzt vereinzelt eine Erlen- und Eschen-Bestockung. An den Talhaengen ist ein alter, altersheterogener Buchenwald mit viel liegendem Totholz ausgebildet. Zahlreiche frueher gekappte Rot- und Hainbuchen zeigen heute stark verwachsene Baumgestalten. Ausserhalb des Waldes zur Kleinsiedlung Hasbach zu ist der Quellzufluss verrohrt. Im oestlichen Haupt-Seitental wurden insgesamt 4 Fischteiche -mit Huette- angelegt. Die Hauptquelle im Tal des Talsiefen suedwestlich von Hespert liegt in einem aufgestauten Teich wird von einer stark sickerquelligen eutraphenten Nassbrache eingenommen. Feuchtbrachen sind auch im unteren Abschnitt dieses oestlichen Nebenbaches ausgebildet. Das Haupttal zwischen Hasbach und Dreschhausen wird vorherrschend beweidet. Nur kleinflaechig sind randlich Brachflaechen ausgebildet. Suedlich von Dreschhausen aendert sich das Bild. Der knapp 1 km lange, ca. 30 bis 50 m breite Talraum liegt seit Jahren brach und wird von einer feuchten bis nassen, mesotraphenten Hochstaudenflur bewachsen. Eine Stromleitung durchzieht in Laengsrichtung das Tal. Innerhalb des weitgehend ebenen Talbodens beginnt der hier begradigte Bach aufgrund seiner relativ hohen Fließdynamik, aus seinem kuenstlichen Bett auszubrechen, oertlich sind Uferabbrueche ausgebildet. Ufergehoelz fehlt weitgehend. Kleinflaechig finden sich am westlichen Talrand, ca. 200 m suedlich einer von Dreschhausen nach Luesberg fuehrenden Strasse, mager wechselfeuchte Brachen mit Vorkommen des im Gebiet seltenen Zittergrases. Die Talhaenge sind mit artenreichen, z.T. niederwaldartigen Gehoelzstreifen bestanden. Der Unterhang traegt einen Gehoelzbestand aus vorherrschend Buche, Hainbuche, Eiche und Birke. Nach Heinrichs (OBN, brieflich) kommen im Dreschhausener Tal Geflecktes und Breitblaettriges Knabenkraut ("kleiner Bestand") vor. Ersteres konnte in einem Einzelexemplar am Wegesrand entlang des westlichen Quellbaches 1998 bestaetigt werden. Der Bach wurde im Fliessgewaesserkataster (FK 5012-006) erfasst, der untere Abschnitt in Kat.II eingestuft, der Saprobienindex auf 1.2 geschaetzt. Das Wasser zeigt bei geringem Abfluss weder Truebung noch Schaumbildung, Geruch und Wasserfaerbung sind unauffaellig. Vorherrschendes Substrat ist grobes Geroell und Schotter.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (1,63 ha)
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (5,86 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (0,98 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (1,63 ha)
  • Feldgehölz <BA0> (0,65 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (1,63 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,98 ha)
  • Einzelbaum <BF3> (0,33 ha)
  • Fettweide <EB0> (14,33 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,65 ha)
  • Magerweide <ED2> (0,33 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,98 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (1,63 ha)
  • Teich <FF0> (0,65 ha)
  • Quelle, Quellbereich <FK0> (0,33 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (1,63 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bleiche Segge (Carex pallescens)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys subsp. chamaedrys)
  • Geflecktes Johanniskraut Sa. (Hypericum maculatum agg.)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gelbgrüner Frauenmantel (Alchemilla xanthochlora)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeines Brunnenmoos (Fontinalis antipyretica)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hain-Vergissmeinnicht (Myosotis nemorosa)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Herbst-Löwenzahn (Scorzoneroides autumnalis)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kahler Frauenmantel (Alchemilla glabra)
  • Kahnblättriges Torfmoos (Sphagnum palustre)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kriechende Quecke (Elymus repens)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Labkraut i.w.S. (Galium palustre s.l.)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Tamarisken Thujamoos (Thuidium tamariscinum)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Vielblütige Hainsimse (Luzula multiflora)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wasserstern (unbestimmt) (Callitriche spec.)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea pannonica)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
  • Agapetus spec. (Agapetus spec.)
  • Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo)
  • Dixa spec. (Dixa spec.)
  • Ecdyonurus spec. (Ecdyonurus spec.)
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
  • Elmis spec. (Elmis spec.)
  • Erdkröte (Bufo bufo)
  • Gammarus fossarum (Gammarus fossarum)
  • Gebänderter Feuersalamander (Salamandra salamandra terrestris)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Habroleptoides modesta (Habroleptoides modesta)
  • Isoperla spec. (Isoperla spec.)
  • Polycelis felina (Polycelis felina)
  • Rhyacophila spec. (Rhyacophila spec.)
  • Sericostoma spec. (Sericostoma spec.)
  • Velia caprai (Velia caprai)
Schutzziele:
  • Erhalt und extensive Bewirtschaftung eines offenen Wiesentales.
    Oekologische Optimierung intensiv bewirtschafteter Talabschnitte,
    insbesondere Renaturierung verrohrter Bachabschnitte und
    Entwicklung der Fischteiche zu Artenschutzgewaessern
Gefährdungen:
  • Angelsport, Fischerei
  • Aufforstung
  • Aufschuettung
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Hochspannungsleitung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Quellfassung (WA)
  • Trittschaden an Vegetation (Viehtritt im Bach)
  • unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Anlage von Biotopen
  • Beschraenkung der Duengung
  • Beseitigung von baulichen Anlagen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • kein Ausbau von Quellen
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Aufforstung
  • keine Fischteichanlage
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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