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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Schluchten und Moore am oberem Furlbach (GT-002)

Objektbezeichnung:

NSG Schluchten und Moore am oberem Furlbach

Kennung:

GT-002

Ort: Schloss Holte-Stukenbrock
Kreis: Guetersloh
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 131,31 ha
Offizielle Fläche: 121,40 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1957
Inkraft: 1991
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt gemaess Paragraph 20 LG NW,

- Zur Erhaltung und Foerderung eines geomorphologisch ausgepraegten
sehr naturnahen Landschaftsraumes im Uebergangsbereich von Moraenen-
ruecken des Friedrichsdorfer Drumlinfeldes zu den Sandebenen der
oberen Senne mit erdgeschichtlich bedeutsamen Altduenenbildungen,
Sandtrockenfluren, Heiden, lichten Stieleichen-Birken- und Kiefern-
waeldern,
- Zur Erhaltung und Foerderung naturgeschichtlich bedeutsamer Moorbil-
dungen oligo- bis dystropher Moore neben erdgeschichtlich bedeut-
samen trockenen und gewaesserfuehrenden Schluchttalbildungen mit
Quellbaechen und naturnah maeandrierenden Bachlaeufen sowie Quell-
fluren, Seggenrieden und Roehrichten.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4018-907
Kennung:

BK-4018-907

Objektbezeichnung:

NSG Schluchten und Moore am oberen Furlbach, incl. Erweiterung

Link zur Karte: BK-4018-907
Objektbeschreibung: Bei dem NSG handelt es sich um Waldgebiet auf naehrstoffarmem Sandboden der Senne mit dem Talsystem des Furlbaches. Kern des Gebietes ist das von einem Eichen-Eschen-Buchenwald gesaeumtes Erosionstal des Furlbaches mit sehr ausgepraegten Einschnitten und zahlreichen einmuendenden Trockentaelern. (Rueckzugsgebiet fuer eiszeitliche Formen.) Die feuchten Bereiche sind hier als Gruenlandbrachen oder Erlengehoelze u.a. mit Wald-Simse ausgebildet. Der Bach hat sich bis zu 10m tief in den Sennesand (Duenensand und diluvialer Sand) eingeschnitten. Er ist naehrstoffreich, glasklar, schnellfliessend und stark maeandrierend. In langsam fliessenden Bereichen ist das Gewaesser bis zu 5m breit. Z.T. sind Sandbaenke vorhanden. Der Grund des Kastentales ist ca. 50m breit, die Boeschungen steigen steil an, die Trockentaeler sind bis zu 7m tief eingeschnitten. Von der im Sueden vorhandengewesenen Fischteichanlage ist der groesste Teich verfuellt, 3 kleinere Teiche sind renaturiert worden (ca. 1991) Am Gewaesser herrscht vorwiegend ein artenarmer Buchenwald vor. Eingestreut in den Bestand, vor allem in Ufernaehe, sind Eschen und Eichen. Im Westen oberhalb der Fischteichanlage stockt ein alter Fichtenforst. Die Baeume erreichen einen Stammdurchmesser von 40-70cm. Einige alte Buchen sogar bis ca. 1,20m. Grossflaechig wird der Wald ueberwiegend von Wald-Kiefer dominiert. In der niederen Baum- und Strauchschicht kommen Sand-Birke, Stiel-Eiche, Vogelbeere, Faulbaum, Spaetbluehende Traubenkirsche vor. In der Krautschicht herrscht zumeist Draht-Schmiele vor. Im NW des Gebietes steht ein Buchenwald. Im Zentrum oberhalb der ehemaligen Fischteiche und im Nordosten besteht ein gut ausgebildeter, sehr nasser Erlenbruchwald. Es grenzt im Nordosten feuchtes Gruenland an. Etwas weiter suedlich befindet sich eine groessere Flaeche mit Ackerbrache und extensiv genutztem Gruenland. In der suedwestlichen Spitze des Gebietes wird der Furlbach durch einen Absturz zur Strasse Teich gestaut, auch hier hat sich ein Erlenbruch entwickelt. Etwa auf der Kreisgrenze liegt ein wertvoller Weiher (Grosser Bentteich) mit Moor- und Feuchtheidevegetation im Uferbereich (Sonnentau-, Wollgras- und Schnabelriedvorkommen). Das Gebiet grenzt im Nordwesten an den Truppenübungsplatzt Senne an und hat mit seinem naturnahmen Bachlauf sowie den dazugehörigen Feucht-Lebensraumtypen einen hohen Wert. Das gesamt NSG wird intensiv zur Naherholung genugtzt. Im Biotopverbund ist das NSG ein landesweit bedeutsamer Teil der Senner Heidelandschaft, deren Lebensräume zu erhalten sind. Wichtig sind eine Besucherlenkung sowie der Erhalt der naturnahen Baulaufes. Eine Verbesserung (Entbuschung) der Moorflächen ist notwendig. Ein großer Teil des Bachsystems sowie einige weitere Waldparzellen sollen als Prozessschutzflächen stillgelegt werden. Hauptentwicklungsziel ist der Erhalt bzw. die Pflege der wertvollen nährstoffarmen Feuchtlebensräume..

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (1,32 ha)
  • Uebergangs- und Schwingrasenmoore <7140> (2,10 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (7,93 ha)
  • Alte bodensaure Eichenwaelder auf Sandebenen mit Quercus robur <9190> (2,82 ha)
  • Moorwaelder <91D0> (0,30 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (1,47 ha)
  • Erlen-Eschen-Auenwälder (91E0, Typ B, Prioritärer Lebensraum) <91E0 erle> (1,71 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (98,25 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (2,86 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Waelder auf Duenenstandorten und naehrstoffarmen Sandboeden (nicht FFH-LRT) <NAD0> (2,51 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (0,39 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,42 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,34 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,03 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,06 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (3,18 ha)
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,30 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (1,38 ha)
  • Moore (2,10 ha)
  • Röhrichte (0,42 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,03 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (2,58 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (5,35 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (1,20 ha)
  • Eichenwald <AB0> (0,33 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (4,48 ha)
  • Eichenmischwald mit Nadelbaumarten <AB5> (0,39 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,16 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (2,02 ha)
  • Birkenwald <AD0> (0,30 ha)
  • Sonstiger Laub(misch)wald heimischer Arten mit Nadelbaumarten <AG3> (1,52 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (2,59 ha)
  • Fichtenmischwald mit weiteren Nadelbaumarten <AJ3> (1,59 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (2,51 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (88,00 ha)
  • Kiefernmischwald mit weiteren Nadelbaumarten <AK3> (1,97 ha)
  • Roteichenwald <AO0> (1,30 ha)
  • Hochmoor-Feuchtheideaspekt <CA2> (0,88 ha)
  • Übergangs-, Zwischenmoor, Quellmoor <CA3> (1,22 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,42 ha)
  • Magerwiese <ED1> (0,34 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,03 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (1,38 ha)
  • Graben <FN0> (0,03 ha)
  • Trockener (frischer) Neophytensaum <KB5> (0,92 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Feldlerche (Alauda arvensis) <RL 3S>
  • Kleinspecht (Dryobates minor) <RL 3>
  • Waldohreule (Asio otus) <RL 3>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum (subsp. aquilinum))
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Adlerfarn i.w.S. (Pteridium aquilinum s.l.)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Braunrote Schlauchpflanze (Sarracenia purpurea)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Brunnenkresse Sa. (Nasturtium officinale agg.)
  • Echte Glockenheide (Erica tetralix)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gagel (Myrica gale)
  • Geflecktes Johanniskraut Sa. (Hypericum maculatum agg.)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Kiefer (Pinus sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnlicher Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus subsp. europaeus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Sauerampfer i.w.S. (Rumex acetosella s.l.)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Mittlerer Sonnentau (Drosera intermedia)
  • Moor-Birke i.w.S. (Betula pubescens s.l.)
  • Moorbeere (Vaccinium uliginosum)
  • Moosbeere (Vaccinium oxycoccos)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rispen-Segge (Carex paniculata)
  • Rosmarinheide (Andromeda polifolia)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sand-Segge (Carex arenaria)
  • Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schneebeere (Symphoricarpos albus)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarz-Pappel-Hybride (Populus nigra-Hybride)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Silbergras (Corynephorus canescens)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weißes Schnabelried (Rhynchospora alba)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
Tierarten:
  • Blässhuhn (Fulica atra)
  • Buntspecht (Dendrocopos major)
  • Eichelhäher (Garrulus glandarius)
  • Feldlerche (Alauda arvensis)
  • Gebirgsstelze (Motacilla cinerea)
  • Graureiher (Ardea cinerea)
  • Grünspecht (Picus viridis)
  • Habicht (Accipiter gentilis)
  • Hohltaube (Columba oenas)
  • Kleinspecht (Dryobates minor)
  • Mäusebussard (Buteo buteo)
  • Schwarzspecht (Dryocopus martius)
  • Stockente (Anas platyrhynchos)
  • Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris)
  • Tannenmeise (Parus ater)
  • Teichhuhn (Gallinula chloropus)
  • Waldohreule (Asio otus)
  • Wasseramsel (Cinclus cinclus)
Schutzziele:
  • - Erhaltung eines naturnahen Bachsystems mit den begleitenden Gehoelzen - Erhaltung des alten Baumbestandes
    - Erhaltung der landschaftlichen Vielfalt, Schoenheit und des urspruenglichen Charakters des Gebietes
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gewaesserverunreinigung (SP)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Trittschaden an Vegetation
  • Uferbefestigung (WA) (Teiche)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Kahlschlag
  • keine Fischteichanlage
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Totholz erhalten
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