Inhalt:
Naturschutzgebiet Feuchtwiesen Hoerste (GT-005)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Feuchtwiesen Hoerste |
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Kennung: |
GT-005 |
Ort: | Halle |
Kreis: | Guetersloh |
Bezirksregierung: | Detmold |
Digitalisierte Fläche: | 530,62 ha |
Offizielle Fläche: | 531,00 ha |
Flächenanzahl: | 4 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1989 |
Inkraft: | 2004 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Gemaess Paragraph 20 LG ist die Festsetzung erforderlich - Zur Erhaltung, Foerderung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Lebensstaetten wildlebender Pflanzen- und Tierarten, insbesondere der Erhalt von feuchtem, offenen Gruenland, die Erhaltung eines traditionellen Brachvogelbrutgebietes sowie die Erhaltung gefaehrdeter Pflanzengesellschaften der Feucht- und Nasswiesen. Umsetzung der Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Richtlinie gemaess der Richtlinie 92/43/EWG des Rates zur Erhaltung der natuerlichen Lebensraeume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (Natura 2000) ist die Festsetzung erforderlich zur Erhaltung und Foerderung von Lebensraeumen von gemeinschaftlichem Interesse nach FFH-Richtlinie. Dem Verschlechterungsverbot nach Art. 6 der Richtlinie wird mit den getroffenen Festsetzungen (Verboten) in Verbindung mit den geplanten vertraglichen Regelungen Rechnung getragen. Als Lebensraeume von gemeinschaftlichem Interesse nach FFH-Richtlinie sind vorhanden: - Erlen-Eschen- und Weichholz-Auenwaelder (91E0), - Prioritaerer Lebensraum, - Feuchte Hochstaudenflur (6430), - Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen (6510). Weiterhin sind folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse nach FFH- oder Vogelschutzrichtlinie vorhanden: Als Brutvogel: Eisvogel, Kiebitz, Wiesenpieper, Rohrweihe und Grosser Brachvogel. Als Durchzuegler oder Nahrungsgast: Flussregenpfeifer, Bekassine, Rotmilan, Wespenbussard, Gruenschenkel, Kranich, Bruchwasserlaeufer, Rotschenkel und Schwarzspecht. Das aus vier Einzelgebieten bestehende NSG setzt sich ueberwiegend aus Feuchtgruenland zusammen. Es ist ein Niederungsgebiet, das von der Alten Hessel und Neuen Hessel sowie deren Nebenbaechen Ruthebach, Laibach und Loddenbach durchflossen wird. Die Boden- verhaeltnisse, die Vegetation und die landwirtschaftlichen Nutzungsmoeglichkeiten werden vom hoch anstehenden Grundwasser bestimmt. Im Feuchtwiesengebiet kommen noch grossflaechig feuchte bis nasse Gruenlandgesellschaften vor, die noch vor wenigen Jahrzehnten in der gesamten Region weit verbreitet waren. Im Gruenland stellt die Weidelgras-Weisskleeweide (Lolio-Cynosuretum) mit Abstand die haeufigste Gesellschaft dar, wobei die feuchte Weidelgras- Weissklee-Weide (Subassoziation von Lotus uliginosus) mit typischen Arten des Feuchtgruenlandes gegenueber der frischen Auspraegung dominiert. Daneben gibt es unter den Frischwiesen- und weiden (Arrhenateretalia) Gesellschaften der Glatthafer-Wiesen (Arrhenateretum elatioris). Unter den Feuchtwiesen (Molinetalia) sind Gesellschaften der Sumpfdotterblumenwiesen (Calthion) und Waldbinsen-Wiesen (Juncion acutiflori) zu finden. Ausserdem tritt an einer Stelle Flutrasen in Form eines Knickfuchsschwanz-Rasens (Ranunculo-Alopecturum geniculati) auf. Das Gebiet weist mit 62 Arten der Roten Liste NRW sowie 22 Arten der Vorwarnliste NRW (LÖLF 1986a) eine fuer die Feuchtwiesengebiete des Kreises Guetersloh herausragende Fuelle bedrohter Pflanzenarten auf. Eine recht weite Verbreitung in groesseren Bestaenden haben z. B. das Zittergras (Briza media), die Trauben-Trespe (Bromus racemosus s. str.), das Sumpf-Weidenroeschen (Epilobium palustre) und der Teufelsabbiss (Succisa pratensis). Der Grossteil der bemerkenswerten Arten resultiert aus den Vorkommen an den Graeben und an den neu geschaffenen Blaenken. Der ueberwiegende Teil der vegetationskundlich bedeutsamen Flaechen befindet sich auf Landesflaechen, die in den Kernzonen des Gebietes konzentriert worden sind. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-3915-902 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Feuchtwiesen Hörste |
Link zur Karte: | BK-3915-902 |
Objektbeschreibung: | Das etwa 530 ha große NSG besteht aus vier Teilgebieten und wird von Grünland unterschiedlicher Feuchte und Bewirtschaftungsintensität dominiert. Es gehört zu einem großen Niederungsgebiet, das von der Alten und Neuen Hessel und deren Nebenbächen Ruthebach, Laibach und Loddenbach durchflossen wird. Die offenen, meist durch unscheinbare Gräben strukturierten Grünlandflächen werden durch wegebegleitende Hecken und Wallhecken, kleinere Feldgehölze sowie die fast durchgängig vorhandenen Ufergehölze am Lodden-, Ruthe- und Laibach großräumig gegliedert. Die Bodenverhältnisse, die Vegetation und die landwirtschaftliche Nutzung werden von hochanstehendem Grundwasser bestimmt. Wegen des anhaltend hohen Grundwasserstandes, haben sich vorwiegend Gleye und Anmoorgleye mit geringen Torfmächtigkeiten entwickelt. Sie weisen einen natürlichen Grundwasserstand von 0-4 dm unter Flur auf und sind heute trotz des stellenweise abgesenkten Grundwassers durch lange Vernässungsphasen und geringe Trittfestigkeit geprägt. Durch die eingeschränkte Befahrbarkeit ist in weiten Teilen nur eine mäßig intensive, tlw. nur extensive landwirtschaftliche Nutzung möglich. Zahlreiche (vielfach landeseigene) Flächen werden über utzungsvereinbarungen / Bewirtschaftungsverträge extensiv genutzt. Fettwiesen aus frischen bis feuchten, zum Teil relativ artenreichen Glatthaferwiesen (Fuchsschwanz-Wiesen) sowie aus artenarmem Wirtschaftsgrünland nehmen mehr als die Hälfte der Gebietsfläche ein. Der Anteil an frischer bis feuchter Weidefläche ist deutlich geringer. In allen Teilflächen finden sich zum Teil gut ausgebildete Feuchtgrünlandbestände. In größerem Umfang sind sie im Nordwesten im Bereich der Bergwiesen sowie im Süden und Nordosten des Teilgebietes Ruthebach ausgeprägt. Typisch ausgebildete Feuchtgrünlandvegetation findet sich überwiegend unter Wiesennutzung (Molinietalia, Calthion) in geringerem Umfang auch als Nassweide oder im Brachestadium. Das Naturschutzgebiet zählt zu den traditionellen Brachvogelbrutgebieten Westfalens, mit Kiebitz und Wiesenpieper sind weitere typische Vertreter des Feuchtgrünlandes vorhanden. Auch Eisvogel und Rohrweihe kommen im Gebiet vor. Grabenränder und neu geschaffenen Blänken sind die Hauptwuchsorte zahlreicher seltener und gefährdeter Pflanzenarten, während in den Grünlandflächen ihre Anteile niedriger liegen. Im landesweiten Biotopverbund wird die Niederung als ein Zentrum des nordrhein-westfälischen Feuchtwiesennetzes eingestuft. Die Erhaltung und Entwicklung extensiv genutzter Glatthafer- sowie artenreicher Feuchtwiesen für die im Gebiet verbreiteten Wiesenvogelarten ist ein wichtiges Entwicklungsziel. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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